Blog State of the Union

Urs Fischers Wünsche für das neue Jahr 2021 und unser Jahresrückblick auf 2020

Als Trainer Urs Fischer gestern in der Pressekonferenz (zum Nachschauen bei AFTV) nach seinen Wünschen befragt wurde, sagte er einfach nur: „Zuversicht und Gesundheit.“ Im ersten Moment dachte ich noch: „Trainer, da kannst du ruhig mal weniger allgemein sprechen.“ Aber nach ein paar Sekunden, als er auch auf Nachfrage nichts anderes sagte, dachte ich, dass er komplett recht hat. Mehr braucht es nicht. Gesundheit ist die Basis für alles. Das haben wir spätestens 2020 sehr krass vor Augen geführt bekommen.

Urs Fischer auf der Pressekonferenz am 31.12.2020, Screenshot: AFTV
Urs Fischer auf der Pressekonferenz am 31.12.2020, Screenshot: AFTV

Und Zuversicht ist genau die Grundeinstellung, die ich mir wünsche. Das heißt nicht, blauäugig durchs Leben zu gehen. Aber doch die Einstellung zu haben, dass Dinge geregelt werden können. Ob von einem selbst oder durch andere. Sich eben nicht von Kleinigkeiten nach unten ziehen zu lassen.

Das gilt für Fußballer natürlich auch, weshalb der Trainer nach der Niederlage gegen Paderborn im Pokal noch einmal die gute zweite Halbzeit hervorhob. Und auch die verletzten Spieler (Max Kruse, Anthony Ujah, Nico Schlotterbeck, Christian Gentner und Joel Pohjanpalo) würden Fortschritte machen. Marcus Ingvartsen hingegen habe komplett die Übungen in dieser Woche mitgemacht und sei eine Option für die Partie beim SV Werder. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass er gleich in die Startelf rückt.

Bremen sei vor allem kompakt, sagte Urs Fischer über den Gegner. Sie würden kompakt verschieben und das Spielfeld immer klein machen. Ich bin gespannt, ob das eine Chance für die schnellen Außenspieler von Union sein kann. Ein bisschen Hoffnung macht mir dazu, dass Bremen in dieser Saison wirklich große Probleme hat, selbst spielerisch Chancen zu kreieren. Hier bin ich gespannt, ob Union von Anfang an im Spiel sein wird, wie Urs Fischer das gefordert hat und wie wir es in der Bundesliga immer wieder erlebt haben.

Das hier sind die Berichte der Berliner Medien nach der Pressekonferenz:

Der Textilvergehen-Jahresrückblick

Das Jahr 2020 ist vorbei und eigentlich würden wir hier einige Jahresrückblick-Posts veröffentlichen. Da aber die Bundesliga weiter geht, machen wir das ganz nebenbei heute.

Zunächst die technischen Daten: Wir haben vergangenes Jahr 43 Podcast-Episoden und 375 Artikel veröffentlicht. Auf das ganze Jahr gesehen gab es ungefähr 1,6 Millionen Seitenaufrufe. Die Zahl der Podcasts-Downloads fange ich nicht an über die verschiedenen Plattformen zusammenzurechnen. Da wir nicht mit Werbung Geld verdienen wollen, ist das auch gar nicht so wichtig. Ohne Spotify & Co haben wir zwischen 2500 und 3000 Downloads je Episode. Und die „State of the Unions“ werden ungefähr im gleichen Schnitt täglich abgerufen.

Die Top 10 der am meisten aufgerufenen Artikel

Für mich interessanter ist der Blick in die Top-10-Artikel, die am meisten abgerufen wurden. Da gibt es einen guten Einblick in die Themen, die uns dieses Jahr am meisten beschäftigt haben.

10. Felix Kroos kehrt wohl nicht mehr zu Union zurück (7.753 Aufrufe)

Im August war spätestens klar, dass Felix Kroos nach seinem Ende Juni ausgelaufenen Vertrag nicht mehr zu Union zurückkehren wird. Das Trikot mit der Nummer 23 wurde neu vergeben und er erzählte im Podcast mit seinem Bruder davon, dass er wohl bald einen neuen Verein präsentieren werde. Mittlerweile kämpft er bei Eintracht Braunschweig um den Klassenerhalt in Liga zwei.

Felix Kroos bei der Klassenerhalts-Party, Foto: Matze Koch

9. Rafal Gikiewicz weint zum Abschied und Micha Parensen hört auf (8.023 Aufrufe)

Kurz nach Saisonende veröffentlicht Union ein Abschiedsbild der Spieler, die Union auf jeden Fall verlassen werden. Etwas unfreiwillig ist auch Michael Parensen dabei, der nach über zehn Jahren als Spieler seine Karriere beendete. Und im Gedächtnis bleibt der mit den Tränen kämpfende Rafal Gikiewicz nach dem letzten Spiel.

8. Zeigt eure Union-Masken! (8.485 Aufrufe)

Im Frühjahr verschwanden unsere Gesichter zum Teil hinter Masken und es war noch sehr viel Kreativität nötig, sich selbst fix eine Maske zu bauen und gleichzeitig die schönsten Farben der Stadt in Berlin zu zeigen. Wir haben aufgerufen, dass ihr uns eure Maskenfotos schickt. Und ihr habt geliefert, so dass wir schon einen Tag später eine Auswahl zeigen konnten.

7. Christian Gentner bleibt und die Frage, ob das Unions neues Trikot wird (8.572 Aufrufe)

Dieser Artikel war der größte Fehler, den ich dieses Jahr gemacht hatte. Weil das Bild eines neuen Uniontrikots so unfassbar schlecht aufgelöst war, schrieb ich zuerst, das sei ein Fake, wie er so oft vor Trikotvorstellungen im Netz herumgereicht wird. Ich musste mich schon kurze Zeit später korrigieren. Denn das Bild war echt und mir später von mehreren voneinander unabhängigen Quellen bestätigt worden, dass das wirklich Unions neues Trikot wird. Das Ganze habe ich hier einen Tag danach noch einmal sauber zusammengefasst.

6. Geisterspiele gegen Bayern und Hertha? (9.359 Aufrufe)

Nach dem letzten Spiel vor Zuschauern in Freiburg Anfang März gehen wir von Geisterspielen gegen Bayern und Hertha aus. Dass die zwar kommen, aber erst nach einer mehrere Wochen langen kompletten Spiel- und Trainingspause, zeigt die Dynamik der Lage zu Beginn der Pandemie in Deutschland im Frühjahr 2020.

5. Union hat rasiert und feiert die wohl dezentralste Klassenerhalts-Party überhaupt (9.550)

Meine Lieblings-Überschrift des Jahres (danke noch einmal an meinen Teenager-Sohn, der das Wort „rasieren“ als Synonym für „eine großartige Leistung abliefern“ in meinen Wortschatz gebracht hat). Dazu haben die Bilder aus der Kabine beim alleine auf den Klassenerhalt Anstoßen geholfen.

4. Hoppocalypse now: Haben jetzt alle den Verstand verloren? (9.859 Aufrufe)

Nicht vergessen sollten wir, dass im Jahr 2020 Dietmar Hopp nicht nur den für spätestens Herbst angekündigten Impfstoff gegen das Coronavirus nicht geliefert hat, dafür aber er und mit ihm (durchaus auch geschäftlich verbundene) Fußballfunktionäre eine Schmierenkomödie abgeliefert haben, die gar nicht kritisch genug betrachtet werden kann. So wurde plötzlich wahr, wozu sich DFL und DFB beim Thema Rassismus im Stadion nie durchringen konnten: Drei-Stufen-Plan bis Spielabbruch. Und die Stufen wurden auch für ganz harmlose Kritik gezündet. Ironie der Geschichte: Die corona-bedingten Geisterspiele haben die Verbände hier zunächst aus der Sackgasse geführt, in die sie sich selbst hinein manövriert hatten. Aber gelöst ist das Thema bis heute nicht.

3. Nein, das sind nicht die neuen Uniontrikots (10.962 Aufrufe)

Schon im Mai tauchten Bilder auf von Union-Trikots. Hier ließ sich aber mit einer einfachen Image-Reverse-Suche auflösen, dass die nur eine Studie eines französischen Designers waren.

2. Manipulation und Unwissen: Über die Vorwürfe vom ZDF und auf Twitter, Union würde das Hygienekonzept ignorieren (16.175 Aufrufe)

Es ist ein Thema, das Union bis heute verfolgt: Angeblich würde der Verein das Stadion vollmachen wollen ohne Hygiene- oder Präventionskonzept. Das war in jeglicher Hinsicht Quatsch, wurde aber immer weitergetragen. Teils durch Falschmeldungen, teils durch Verkürzungen. Union selbst wurde hier die eigene defensive Haltung gegenüber einer recht aufgeregten Medien- und Social-Media-Öffentlichkeit zum Verhängnis. Die eigene Position wurde nicht gehört beziehungsweise ignoriert. In diesem Artikel ging es nur um die Abstandsbilder aus den Stadien, die überall bewertet wurden. Später noch einmal darum, dass Union einmal nicht alle vorgegebenen Regeln auch den Stadionbesuchern kommuniziert hatte, was Wasser auf die Mühlen derjenigen war, die Union einen leichtfertigen Umgang mit dem Coronavirus vorwarfen.

1. Felix Kroos hat sich arbeitslos gemeldet, weil sein Vertrag bei Union endet (20.873 Aufrufe)

Felix Kroos wird im Podcast mit seinem Bruder sehr persönlich und erzählt nicht nur davon, dass er sich arbeitssuchend gemeldet hat (wir erfahren später, dass er das zu spät gemacht macht, also auch kein Geld während seiner Arbeitslosigkeit erhielt) und von seiner schweren Erkrankung bei Werder Bremen, als eine Arterie im Bauchraum geplatzt ist.

3 Kommentare zu “Urs Fischers Wünsche für das neue Jahr 2021 und unser Jahresrückblick auf 2020

  1. Phrandts

    Ich hoffe sehr, dass der „französische Designer“ nächste Saison mal ran darf! Danke für 2020 und frohes gesundes 2021!!!

  2. Das war auch mein erster Gedanke rückblickend Phrandts ;-)

    Das schwarze gefällt mir sehr.

    Die Zahlen zwischen Platz 1 und 2 sowie 2 und 3 sind schon erstaunlich, davon abgesehen habe ich eigentlich mit mind. 10000 Aufrufen täglich gerechnet.
    Der Auftritt Sebastians bei Sport1 hat da wohl nix rausgerissen :-)

  3. Der eiserne Frosch

    9 von Top 10 der am meisten aufgerufenen Artikel wurden von Sebastian geschrieben.

    Herzlichen Glückwunsch

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