Blog State of the Union

Das Weihnachtssingen bei Union wird zur Lotterie

Union hat gestern mitgeteilt, dass die Karten für das Weihnachtssingen erstmals verlost werden (es gibt dazu noch ein Kontingent an Karten für die offiziellen Fanklubs). Jedes Vereinsmitglied hat die Möglichkeit, an der Verlosung teilzunehmen und bei Gewinn eine Karte für sich gratis zu erhalten. Zusätzlich besteht noch die Option, bei Gewinn eine zweite Karte für 5 Euro zu kaufen. Das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, dass niemand alleine zum Weihnachtssingen gehen muss. Restkarten gibt es ab 18.11. im Ticket-Zweitmarkt.

Mitteilung des 1. FC Union zur Verlosung der Tickets für das Weihnachtssingen
Mitteilung zur Verlosung der Tickets für das Weihnachtssingen, Screenshot: 1. FC Union Berlin

Nun kann man sich einerseits darüber beschweren, dass eine Lotterie darüber entscheidet, ob man zum besinnlichen Jahresabschluss der Unioner kann oder nicht. Aber man kann andererseits auch akzeptieren, dass das eine Lösung ist, die allen Mitgliedern die Chance gibt, am Weihnachtssingen teilzunehmen. Die Chance auf einen Gewinn im Losverfahren ist auf jeden Fall höher als bei einem Heimspiel. Eine Lösung gibt es, wie beim Thema Heimspieltickets, nur durch den Stadionausbau. Auch der Kurier berichtet über das Losverfahren für die Weihnachtssingen-Tickets.

Weihnachtssingen beim 1. FC Union Berlin im Stadion an der Alten Försterei, Foto: Tobi/unveu.de
Weihnachtssingen beim 1. FC Union Berlin im Stadion an der Alten Försterei, Foto: Tobi/unveu.de

Christian Gentner sieht eigene Leistung kritisch

Im Kurier und in der heutigen Ausgabe des Kickers geht es um Christian Gentner, der zu Saisonbeginn ganz schön viel Kritik abbekommen hat. Teilweise auch mehr als berechtigt. Nun schlägt es etwas um. Seine letzten Auftritte werden positiver gesehen. Der Zugang vom VfB Stuttgart sieht seinen letzten Auftritt selbst gar nicht so gut. Über das Spiel gegen Hertha sagte er im Kicker: „Ich habe ein paar Mal im letzten Drittel die falsche Entscheidung getroffen.“

Ich finde aber, dass seine Abstimmung mit Robert Andrich sehr gut passt. Die Entscheidungen im letzten Drittel sind bei Union noch von sehr hohem Risiko bestimmt, weil es für die Mannschaft immer darum geht, bei drohendem Ballverlust schnell in die Ordnung zu kommen. Wenn Gentner sagt, dass das Team mittlerweile offensiv mehr Risiko geht, ohne die Ordnung und Stabilität zu verlieren, drückt das genau das aus. Die Morgenpost schreibt auch dazu.

Christian Gentner vom 1. FC Union Berlin beim Derby gegen Hertha BSC
Christian Gentner beim Derby gegen Hertha BSC, Foto: Stefanie Fiebrig

Man könnte auch sagen, Union ist in der Bundesliga angekommen. Aber das ist vielleicht zu hoch gegriffen. In den nächsten Partien geht es vor allem darum, gegen direkte Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg zu punkten. Das Spiel gegen Mainz ist da sicher sehr interessant, zumal es wieder die Möglichkeit ist, endlich den ersten Auswärtssieg in der Bundesliga zu holen. Christian Gentner findet es schwierig, dass Mainz gerade 0:8 in Leipzig verloren hat, weil das Team dann zu Hause etwas gut machen will. Aber man kann es auch so sehen wie Sebastian Polter beim Interview mit dem RBB: „Auf der Playstation gewinne ich auch mal 8:0 oder verliere 0:8, da darf man das auch nicht zu hoch hängen.“

Sebastian Polter jubelt nach seinem Tor gegen Hertha BSC
Sebastian Polter jubelt nach seinem Tor gegen Hertha BSC, Foto: Stefanie Fiebrig

Was Trainer Urs Fischer dazu sagt, werden wir schlussendlich heute um 12.30 Uhr in der Pressekonferenz zum Spiel hören können. Die gibt es live auf AFTV. Wer in Erinnerungen schwelgen möchte, kann sich Ausschnitte aus dem letzten Auswärtsspiel in Mainz aus dem Jahr 2003 ansehen. Das Union-Tor bei der 1:2-Niederlage schoss der aktuelle Paderborn-Trainer Steffen Baumgart.

Und sonst so?

Am 13. November um 17.30 Uhr testet Union gegen die KSV Holstein (Vereinsmitteilung). Nicht dabei sein wird neben Christopher Trimmel auch Sebastian Andersson. Beide wurden zur Nationalmannschaft berufen (Kurier).

Die Rheinische Post hat eine Übersicht, wo die Mitglieder von Vereinen aus Ostdeutschland in Nordrhein-Westfalen leben. Darin kommt auch Union-Fan Dominik zu Wort, den ich vergangenes Wochenende sogar mal bei einem Heimspiel getroffen habe. Der sagt im Text zur interaktiven Grafik, warum er Unioner ist: „Mir ist sportlicher Erfolg nicht so wichtig. Mir geht es um das Engagement eines Vereins und seiner Fans, damit kann ich mich bei Union identifizieren.“

Ich habe in der Übersicht übrigens keine Mitglieder von Rasenballsport Leipzig finden können. Kann mir überhaupt nicht vorstellen, woran das liegt …

Heute ist Donnerstag, vergesst also nicht eure Tipps für den Spieltag in der Twitterförsterei oder Twitterförsterzwei.

Und wenn ihr noch nicht genug Podcasts gehört habt, dann hört mal in die aktuelle Episode von Hertha-Base rein. Dort war Daniel zu Gast, als es um das aus Herthasicht verlorene Derby gegen den 1. FC Union ging.

Habt einen schönen Donnerstag, ihr Stadtmeister!

15 Kommentare zu “Das Weihnachtssingen bei Union wird zur Lotterie

  1. Super-Unioner

    „Christia Gentner sieht eigene Leistung kritisch“

    Ich kaufe ein „n“. :-)

  2. „Ich habe in der Übersicht übrigens keine Mitglieder von Rasenballsport Leipzig finden können. Kann mir überhaupt nicht vorstellen, woran das liegt …“
    So ist das mit den Vorsätzen von Gestern. Immer schön mit dem Stammtisch drüberbrettern.

    Ich grinse jedenfalls seit 5 Minuten :)

    • @pete Da lag der Ball auf dem Elfmeterpunkt und weit und breit war kein Torwart in Sicht ? Im Ernst: Wir können alle nach den vergangenen Tagen etwas Lachen vertragen.

  3. Nachdem rechtschreibetechnisch nun nichts mehr zu beanstanden ist …

    … vielen Dank für das Verlinken der Grafik aus der Rheinischen Post. Die finde ich tatsächlich sehr unterhaltsam. Mich würde aber mal interessieren woher die ihre Daten beziehen.
    Krefeld wird hier als „unionfrei Zone“ dargestellt. Ich kann aber sagen, dass das faktisch falsch ist.

  4. Ich bin sehr froh zu lesen, dass Polter auf der Playstation auch mal 0:8 verliert. Mir passiert das schon gegen meinen Sohn… Fühle mich nun aber motiviert heute eine Revanche zu wagen ;-)

  5. Ich fand noch dieses Interview beim rbb, in dem sich mit der Frage beschäftigt wird, wer da so bei Hertha am Sonnabend im Block war.
    https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2019/11/hertha-bsc-bundesliga-ausschreitungen-derby-thomas-jelinski.html

  6. @KR-Exiler:
    Unter der Grafik steht als Stichtag bei Union Oktober 2017. Da fehlt also der krasse Boom der letzten beiden Jahre.

  7. Zu den RBB-Links kann ich nur sagen, dass es mir zu einfach erscheint, den schwarzen Peter an „Dieda“ abzuschieben. Es sind ja nicht durch Zauberhand lauter Biffzen in einen an Hertha-Mitglieder verlosten Gästeblock geraten und konnten dort machen, was sie wollten.

  8. @Der Sepp
    Ich würde die verlinkten Artikel jetzt mal nicht nur auf das aktuelle Spiel beziehen, sondern eher auf die scheinbare Entwicklung in so einigen Fankurven. Hört sich für mich so an das wenn man da nicht aufpasst es wieder in die Richtung 90er Jahre zurückgeht. Und das kann doch nun wirklich keiner wollen. Um das zu verhindern sind allerdings alle gefordert, und auch die Vereine, Verbände und Polizei müssen sich fragen ob ihre Strategien z.B. Kriminalisierung von Ultras oder mit Stadionverboten für Kleinigkeiten nicht die falschen schwächt und somit Räume für Leute die mit Fußball nicht wirklich was am Hut haben schaft.

  9. Interessanter Gedanke @Andreas. Auch wegen der Anmerkung zu den Stadionverboten bei Hertha nach Dortmund.

    Auch ein interessanter Gedanke: bin ich froh, dass wir nicht am 9. November gespielt haben…

  10. Sportanwalt

    Danke für die Verlinkung des RBB-Artikels, der den Sachverhalt noch einmal sehr gut zusammenfasst.

    „… Klar ist: Wer seit Jahren für die Legalisierung von Pyrotechnik kämpft, beschießt damit keine schutzlosen Menschen im Stadion, sondern versucht solches Verhalten zu regulieren.
    Dass das Abschießen der Leuchtraketen beim Derby ungehindert fortgesetzt wurde, zeigt, dass andere, rohe Kräfte im Hertha-Block sinnlos und gefährlich walten durften. Unabhängig davon, ob es nun vereinseigene oder -fremde Anhänger waren, die die gefährlichen Pyroaktionen durchgeführt haben, wurde der Eskalation kein Einhalt geboten. … “

    Allerdings frage ich mich immer noch, warum „Hooligans“ diejenigen gewesen sein sollen, die 90 Minuten mit Leuchtspuren im Stadion rumgeballert haben und damit unbeteiligte Zuschauer gefährdet haben.

    Für mich war das ein Sabotageakt gegen den guten Ruf unseres Vereins (da es in unserem Stadion passiert ist) und gegen die gesamte -weitgehend friedliche- Ultra-Community.

    Es ist für mich eine absurde Vorstellung, dass der Dortmunder MMA-Kämpfer im Hartha-Block steht und mit Leuchtspuren rumballert…

  11. Finde die RBB-Artikel auch ganz treffend, was leider nicht auf den Großteil der medialen Aufarbeitung diese Woche zutrifft..

    Bei der Beantwortung der Frage, wer die Leuchtspurmunition rumgeschossen hat, bin ich aber leider sehr skeptisch die richtigen zu finden..

    Darum stellen sich mir 2 Fragen:
    1) Nach dem Wurf einer Whiskey-Flasche aus dem Fenster eines Zuges wurden von allen 500 Passagieren die Personalien aufgenommen. Wäre das nicht auch eine Maßnahme gewesen um den Täterkreis einzugrenzen?

    2) Vermutlich war 1) keine Option weil die Täter vermummt und auch mittels Videobeweis nicht eindeutig zu identifizieren waren. Spielte dann die abgestimmte Choreo mit gleichen Jacken, gleichen Hosen und gleichen Schuhen vielleicht vorab schon eine Rolle?

  12. Sportanwalt

    @Erich: den geäußerten Verdacht finde ich problematisch, weil den Machern der Choreo ohne jeglichen Beweis eine Mittäterschaft vorgeworfen wird.
    Aber auf jeden Fall hat die Blau-Weiß Choreo dazu beigetragen, dass sich die Täter noch sicherer fühlen durften.

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