Blog State of the Union

Heute spricht Christopher Lenz über seinen Job als Kabinen-DJ

Eigentlich war bis gestern Mittag alles super bei Hertha. Wegen des Investors gibt es keine immensen Finanzsorgen in der Coronakrise und von den wirklich katastrophalen Ereignissen dieser Saison sprach auch niemand mehr. Derbyniederlage. Der Pyro-Beschuss in der Alten Försterei. Diese ganze Mauerfallgeschichte als Marketing. Die Verpflichtung von Ante Covic. Und von Jürgen Klinsmann. Die USA-Reise in der kürzesten Winterpause inklusive Yachtbesuch beim Investor. Das Tagebuch von Jürgen Klinsmann. Alexander Nouri als Trainer. Und das Theater um Salomon Kalou unter Klinsmann. All das war durch die Coronakrise vergessen und an den bei Hertha dafür Verantwortlichen schien nichts kleben zu bleiben. Bis gestern Mittag Salomon Kalou dachte: „Hold my beer“ und dieses Live-Video auf Facebook startete:

https://www.youtube.com/watch?v=kHMFjbp0ixU&t=46s

Es ist genug darüber geschrieben wurden (Süddeutsche Zeitung, Kicker, Bild etc.) und ich will mich nicht über Hertha lustig machen. Denn man kann sich noch so viel um gute Konzepte und Regeln bemühen. Menschen müssen sie ernstnehmen und einhalten. Das klappt im Straßenverkehr nicht, wenn sie nicht sanktioniert werden. Und ebenso scheint es bei den Abstandsregeln zu sein. Ob in Schulen, in Büros oder in Kabinen bei Profifußballern.

Der Unterschied: Über die anderen Orte wird nicht seit Wochen intensiv und emotional debattiert, ob sie sich nicht eine Sonderrolle anmaßen in der Coronakrise. Ich kann mir schon vorstellen, dass gestern bei Hertha der eine oder andere Bundesligist mal durchtelefoniert hat und gefragt hat, ob Lars Windhorst im Zweifel die finanziellen Ausfälle der gesamten Liga bezahlen möchte, falls Kalou mit seinem Video das gesamte DFL-Konzept für Geisterspiele zum Einsturz gebracht hat.

Hertha hat sich bemüht, in einer Mitteilung Kalou als Einzeltäter darzustellen. Wir haben allerdings gesehen, dass dies nicht der Fall ist. Zu Handshakes gehört halt mehr als eine Person. Und der Abstrich wurde nicht in der vorgeschriebenen Schutzkleidung gemacht. Bleibt die Frage: Warum sollte man den anderen 35 Clubs zutrauen die Regeln einzuhalten, wenn schon bei einem Club solche Mängel zu sehen waren?

Der Zeitpunkt des Videos ist der maximal schlechteste aus Sicht der DFL, denn morgen soll die Bund-Länder-Runde über die Geisterspiele entscheiden. Bis jetzt sieht es aus Sicht der Bundesliga noch so aus, als würde man noch damit durchkommen.

Christopher Lenz spricht über die Kabinen-Musik

Heute Abend ist Verteidiger Christopher Lenz zu Gast beim Webradio „Wir – Union vereint“ und muss sich vielleicht ein wenig für die Kabinenmusik rechtfertigen. Jedenfalls wenn dort die ganze Zeit solche Musik läuft, wie wir sie am Ende des Aufstiegsfilms gesehen haben. Ich sage nur:

Ich verkaufe meinen Körper
Ganz ganz billig
Ganz ganz billig

Christopher Lenz bei der Kabinenfeier nach dem Aufstieg, Screenshot: Aufstiegsfilm
Christopher Lenz bei der Kabinenfeier nach dem Aufstieg, Screenshot: Aufstiegsfilm

Im Ernst, ich freue mich sehr auf die Sendung, weil es bei der Kabinenmusik null darauf ankommt, den besten Musikgeschmack zu zeigen, sondern darum, eine Stimmung zu erzeugen. Und ich freue mich, weil ich es gut finde, wenn bei den Sendungen des Webradios neben informativen Sendungen auch die unterhaltsamen nicht zu kurz kommen. Die Episode wird es danach auch wieder als Podcast geben. Und vielleicht hat Christopher Lenz eine Spotify-Playlist der Kabinenmusik, die er mit uns teilen kann. Dann können wir halt alle zu Hause so frei drehen wie die Mannschaft nach dem Aufstieg.

Kein Jubiläumsspiel im Stadion an der Alten Försterei

Das Spiel zur offiziellen Einweihung des Stadions an der Alten Försterei fand am 7. August 1920 gegen den 1. FC Nürnberg statt. Und wahrscheinlich hätte es hundert Jahre später auch ein passendes Spiel gegeben. Doch die gegenwärtigen Auflagen für Großveranstaltungen in Berlin, die diese bis Ende Oktober untersagen, machen das unmöglich, schreibt die Bild. Vielleicht findet das also 2021 statt. Oder gar nicht.

Neven Subotic bedankt sich bei der Aktion „Tore für Neven“ für die Unterstützung in der laufenden Saison. Denn es sieht so aus, dass mit den Saisonspenden aus dieser Spielzeit tatsächlich 2 Brunnen in Äthiopien gebaut werden können. Das Video von Neven findet ihr hier.

Neven Subotic schickt ein Video für die Aktion "Tore für Neven", Screenshot: Tore für Neven
Neven Subotic schickt ein Video für die Aktion „Tore für Neven“, Screenshot: Tore für Neven

40 Kommentare zu “Heute spricht Christopher Lenz über seinen Job als Kabinen-DJ

  1. Michael

    Erst einmal frag ich mich, warum das Video von Kalou hier gepostet wird.
    Kalou und Verstraete in einen Topf zu werfen finde ich unfair. Kalou hat sich blöd verhalten, der Kölner ehrlich geantwortet und ist dafür sofort zurückgepfiffen worden.
    Ich konnte ihn verstehen. 3 Coronafälle und der Verein tut so, als sei nix geschehen und trainiert weiter.

    Die Sanktion gegen Kalou ist nachvollziehbar, aber was ist mit den anderen die gegen die Auflagen verstoßen und Hertha allgemein. Keine Strafe?

    Es gab mal Zeiten da tat mir Hertha leid, selbst dies haben sie mittlerweile nicht verdient. Nur noch lächerlich.

    • @michael Warum ich das Video gepostet habe? Weil es das Gesprächsthema Nummer 1 ist und ich finde, dass sich alle selbst auch ein Bild machen sollten.

      „Kalou und Verstraete in einen Topf zu werfen finde ich unfair.“ -> Ich habe Verstraete nicht einmal erwähnt. Deswegen verstehe ich das nicht ganz.

  2. Andreas

    HaHa, da bekommt der Begriff „Videobeweis“ ja mal ne ganz neue Bedeutung

  3. Die Persönlichkeitsrechte derjenigen, die in dem Video zu sehen sind und einer Veröffentlichung nicht zugestimmt haben, sind es meiner Meinung nach schon wert, mal zu überlegen, ob man das Video weiter verbreiten sollte. Das ist in meinen Augen ein valider Kritikpunkt.

  4. Totosik

    Es sind Sportler, die trainieren, führen Zweikämpfe… Was soll dieser ganze Unsinn. Wir haben 24.059 aktive Fälle bei über 80Mio Einwohnern. Dieser ganze Verbotswahnsinn ist doch lächerlich und geheuchelt.
    Wann erwacht auch hier mal der alte Widerspruchsgeist, den die AF mal ausmachte vor vielen Jahren.
    Habt Ihr unter Euren gendergerechten Maulkorbsmasken das Denken verloren oder drücken die Schulden für Immobilienprojekte so sehr, das nur noch Mitschwimmen möglich ist.
    Aus mir, einem stolzen freien immer gut arbeitendem Menschen hat diese Verbotsorgie einen ALG 2 Empfänger gemacht. ( freier Veranstaltungstechniker).
    Jedes Geisterspiel ist ein Tritt in den Arsch aller die in der Eventbranche arbeiten. Wir bezahlen für die ach so vorsichtigen und rücksichtsvollen Leute, die bei 100%- Bezügen im HomeOffice das Lied der hohen Moral singen.
    Die Hertha- Spieler hat sich einfach verhalten wie ein ganz normaler Mensch.

  5. Wir haben und hatten in Deutschland bisher ca. 170.000 bestätigte Fälle mit einer unklaren Dunkelziffer. Dabei sind bisher ca. 7000 Menschen gestorben. Weltweit gehen wir auf 4 Millionen bestätigte Fälle zu und haben über eine Viertelmillion Menschen verloren.

    Ich persönlich habe momentan weder ALG2 noch irgendein Einkommen (Freiberufler) und kann die Sorgen und den Schmerz jedes Menschen nachvollziehen, der wie Du und ich gerade wirtschaftliche Probleme hat oder sogar noch schlimmer einen Mitmenschen verloren hat.

    Und damit das so wenig wie möglich Menschen betrifft, trage ich meine gendergerechte Maulkorbsmaske, wenn ich weiß, dass ich mich in eine Umgebung begebe, in der ich anderen Menschen nahe komme. Wenn damit auch nur ein 1mg Virus-Aerosol in der Luft verhindert wird, dann hat sich das schon gelohnt.

    Ich persönlich habe keine große Lust auf die anrollende zweite Welle, die wir, auch dank der Einstellung von Menschen wie Dir, wohl eher früher als später haben werden. Bei allem verständlichen Schmerz, den Du gerade fühlst, nimm bitte einfach mal Deinen Kopf aus dem Arsch und guck über Deinen Tellerrand hinaus. Und hör auf hier Dinge zu verharmlosen, die Du offentsichtlich noch nicht komplett verstanden hast.

  6. Totosik

    @robert.
    das ist die typische und vorhersehbare Reaktion. Dann immer das Argument, man wolle Menschen töten. Auch das Argument der zweiten Welle an der ich dann höchst perönlich Schuld habe…
    Schaut Euch doch Eure Geisterspiele an, stellt leere Stühle vor die AF…
    Fühlt Euch toll und schaut, das der Rubel weiter rollt.
    Im übrigen bin ich tatsächlich weder Virologe, noch MedizinProfessor so wie Du. Ich bin dumm wie Du sagst. Und da ich dumm und egoistisch bin, kann man das was ich zu sagen habe auch abwerten, beschimpfen und verbieten. Man muss sich damit nicht auseinander setzen auf seinem hohen moralischen Ross. Am besten Ihr zieht noch meinen Mitgliedsausweis ein….
    Und dann kannst Du aus U.N.V.E.U. wieder „Eisern Union- Sportlich und fair“ machen. Das hatten wir auch schon mal.

    • @totosik Es wäre sinnvoller, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen und sich nicht beleidigt zurückzuziehen und zu behaupten „Ich bin dumm wie Du sagst.“ Denn genau das hat Robert gar nicht getan. Es ist hier auch kein Unterdrückungsmechanismus am Werk. Und niemand von uns will Geisterspiele, deinen Mitgliedsausweis einziehen oder irgendwas. Es geht einfach um eine sachliche Diskussion. Und wenn man schon mit solchen Begriffen wie „gendergerechte Maulkorbsmaske“ hantiert, habe ich so meine Zweifel, ob dir daran wirklich gelegen ist.

  7. @Totosik:

    Wenn Du nochmal ganz genau liest, was ich geschrieben habe und Dir vorher den Schaum vom Mund wischst, dann wirst Du sehen, dass ich Dich nirgends dumm genannt habe oder Dir unterstellt habe, dass Du Menschen töten wolltest.

    Dass „wir“ Geisterspiele toll fänden halte ich für ein Gerücht – haben „wir“ (zumindest wenn Du „uns“ vom Textilvergehen meinst) auch mehrfach z.B. im Podcast betont. Niemand findet das toll.

    Für ein grundlegendes Verständnis der Dynamiken, mit denen wir alle momentan leben müssen, muss man übrigens kein Medizinprofessor sein, wie Du sagst. Dass eine zweite Welle bevorsteht ist historisch absehbar (schau Dir mal den Verlauf der „Spanischen Grippe“ an, wenn Du magst) – die Frage ist schlicht, wie schwer uns diese zweite Welle trifft. Dass sie kommt, daran bist Du nicht Schuld (was ich widerrum mit keinem Wort gesagt habe), aber ja: Die Einstellung, die Du hier an den Tag legst und mit der Du leider nicht alleine bist momentan, könnte(!) dazu beitragen, dass die zweite Welle a) früher kommt als uns lieb ist und b) schwerer ausfällt als unser Gesundheitssystem aushalten kann.

    Wie schon oben betont: Ich verstehe Deine Wut und Deine Ängste ob eines Umstandes, an dem weder Du noch irgendjemand sonst Schuld hat. Für uns alle ist es Scheiße, dass gerade Strukturen und Arbeitsplätze wegbrechen, die wir noch vor 2 Monaten für sicher gehalten haben. Diese Wut gegen die Maßnahmen zu richten, die dafür Sorge tragen sollen, dass wir diese Phase möglichst alle in irgendeiner Weise so gut wie möglich überstehen, halte ich für fehlgeleitet.

    Das hat auch nichts mit UNVEU oder „dem alten Widerspruchsgeist“ zu tun – so ein Virus kümmert sich herzlich wenig darum, wie unbeugsam Du oder ich sind. Oder wie laut die Alte Försterei im Normalfall singen kann. Keiner von uns stand zu seinen Lebzeiten vor einer Herausforderung wie wir alle gerade. Für keinen von uns ist es leicht oder einfach und auch wenn Dir diejenigen, die weiterhin zur Vorsicht mahnen, vorkommen als säßen „wir“ auf einem hohen moralischen Ross, weil Du das Gefühl hast, dass wir Dir persönlich etwas wegnehmen obwohl Du gesundheitlich persönlich keine Probleme hast, bitte ich Dich tatsächlich, Dir zu überlegen, ob Deine Einstellung nicht eventuell einen Tick zu egoistisch ist, wie Du schreibst.

    Auch wenn es für Dich momentan nicht so aussieht, weil wir unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie wir mit der jetzigen Situation umgehen sollen: An den Fakten ändert weder Dein Gepolter noch meine Besserwisserei nichts. Lass uns doch versuchen, ob wir das nicht lieber gemeinsam aushalten wollen anstatt uns über diejenigen aufzuregen, die sinnvolle Maßnahmen vorschlagen, die dazu beitragen sollen, dass diese Scheiße schneller vorbei ist.

  8. Totosik

    @Sebastin
    „Bei allem verständlichen Schmerz, den Du gerade fühlst, nimm bitte einfach mal Deinen Kopf aus dem Arsch und guck über Deinen Tellerrand hinaus. Und hör auf hier Dinge zu verharmlosen, die Du offentsichtlich noch nicht komplett verstanden hast.“… Das kann man kurz zusammenfassend auch: „Du bist saudoof“ nennen!

    Leider, leider ist eine sachliche Diskussion nicht mehr möglich. Viel zu schnell wird mal als Mörder und/oder Dummkopf hingestellt. Alles ist total aufgeladen.
    Das was der Kalou gestern in der Kabine gemacht hat, kannst täglich 100 mal auf dem Boxhagener Platz beobachten, wenn sich die Leute zum Bier trinken verabreden.
    Ich trage übrigens diese bekloppte Maske auch, einfach aus Respekt solchen Leuten wie Euch gegenüber, auch wenn ich das eigentlich ablehne.
    Und ich bleibe dennoch dabei. JEDES Geisterspiel ist ein unsolidarischer Verrat an 1,3 Mio Menschen wie mir, die in der Eventbranche arfbeiten. Und jeder Artikel, jeder Podcast über ein solches Spiel ist ein unsolidarischer Arschtritt in einer Hintern von zwangspausierenden Kollegen!
    Entweder alle arbeiten oder keiner. Alles andere ist pure Heuchelei.

  9. weitweg

    … mhm, Sebastian, das … „nimm Deinen Kopf aus dem Arsch“ von Robert ist aber auch nicht gerade sachlich …

    Mir selber ist bei dieser Kalou-Geschichte überhaupt nicht wohl. Aber nicht, weil sich jemand einigermaßen deppert verhalten hat, sondern wie sehr er vom Verein als Sündenbock benutzt wird. Ihn dafür zu kritisieren, auch öffentlich, das ist okay. Aber ihn gleich zu suspendieren? Das riecht mir zu sehr nach „Kopf-ab-Problem-weg“-Methode. Mir kommt es so vor, als würde Hertha sich ganz schnell als Sauberverein präsentieren wollen. Dabei wissen wir doch alle, dass Probleme erstmal benannt und dann auch ausgehalten werden müssen. Und dann erst kann man etwas ändern.

  10. Andreas

    @Robert
    „An den Fakten ändert weder Dein Gepolter noch meine Besserwisserei nichts.“
    Das ist richtig, nur sollte man dann mal langsam wieder anfangen alle Fakten zu betrachten und nicht nur die, die ins eigene Meinungsbild passen.

  11. @weitweg Das war auch nicht sachlich gemeint. Eine unsachliche Spitze pro Kommentar muss drin sein :)

    Bei dem, was Du zu Kalou schreibst, bin ich vollkommen bei Dir. Arbeitsrechtlich ist die Suspendierung vermutlich ok, da er ja nachweislich Interna veröffentlicht hat und das sehr wahrscheinlich in seinem Arbeitsvertrag untersagt wird. Das Bild, was dabei abgegeben wird, ist in meinen Augen ungefähr das, was Du beschreibst und das hinterlässt bei mir einen sehr bitteren Nachgeschmack.

  12. @Andreas Dann mal her mit den Fakten, die ich Deiner Meinung nach nicht betrachtet habe.

  13. @Totosik

    Übrigens: „Ich trage übrigens diese bekloppte Maske auch, einfach aus Respekt solchen Leuten wie Euch gegenüber, auch wenn ich das eigentlich ablehne.“

    Danke dafür. Ganz ehrlich.

  14. Andreas

    @Robert
    „Wir haben und hatten in Deutschland bisher ca. 170.000 bestätigte Fälle mit einer unklaren Dunkelziffer. Dabei sind bisher ca. 7000 Menschen gestorben. Weltweit gehen wir auf 4 Millionen bestätigte Fälle zu und haben über eine Viertelmillion Menschen verloren.“

    Keine Angabe zu Genesenen, keine Angabe zum Hohen Prozentsatz derjenigen wo die Infektion ohne, oder nur mit geringen Symptomen verläuft. 7000 tote sind tragisch, aber Menschen sterben, und ob es wegen Corona eine Übersterblichkeit gibt, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand wissen, das wird man erst am Jahresende seriös Einschätzen können. Und wer fordert das alles weiter eingeschränkt werden muß, der soll auch bitte erklären wie zukünftig die Gesellschaft und das Gesundheitssystem finanziert werden soll. Weil künstlich geschaffenes Geld von der EZB ist ohne Wirtschaftsleistung einfach nur bedrucktes Papier und genauso wenig wert.

  15. weitweg

    @ Robert: Naja, was die Fakten betrifft, bewegen wir uns schon in einer gewissen Einseitigkeit, die eine Eigendynamik bekommen hat. Da tut es gut, zwischendurch immer mal innezuhalten.

    (Ich bin selber kein Virologe oder gar Professor, aber doch vom medizinischen Fach. Deshalb hier mal ein paar Zahlen.)

    Letzte Woche gab es die folgenden Zahlen der Ärzteschaft (Pressekonferenz der KBV): 40.000 aktuelle Erkrankungen an Covid-19. Von den von Dir erwähnten knapp 170.000 (seit Ausbruch gezählten) Infektionen sind xy wieder genesen sind (genaue Zahl erinnere ich nicht mehr), es gab etwa 7.000 Tote.

    Ich stelle daneben: Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 500.000 Menschen pro Jahr mit Krankenhaus-Keimen infiziert werden, von denen bis zu 20.000 pro Jahr tödlich verlaufen. Warum hält es die Gesellschaft bei solchen Opferzahlen nicht für angemessen, Gelder in die Infektionsvermeidung zu pumpen?

    Zur Einordnung von Gegenmaßnahmen von Corona und ihrer Sinnhaftigkeit gehört deswegen auch eine offene Debatte darüber, was unsere Zielgrößen sein soll. Gar keine Infektionen und gar keine Todesfälle wäre die eine Extremvariante, die wohl auch unrealistisch ist. Wir werden irgendwas dazwischen finden müssen.

  16. @Andreas:

    Ich halte es für überaus zynisch, 7000 Tote allein in Deutschland als „naja, passiert halt“ abzutun. Es ist richtig, dass ich in dem Satz, den Du zitierst, die Genesenen nicht erwähnt habe. Die Zahl der Genesungen widerspricht ja in keinster Weise der Zahl der bestätigten Infektionen oder der Gestorbenen. In der Argumentation, aus dem Dein Zitat stammt, bin ich auf die von Totosik genannten „aktiven Fälle“ eingegangen und wollte keine Gesamtsituation aufzeigen. Wenn wir darüber reden, dann können wir das nicht ohne den Blick auf all die Länder zu werfen, die entweder später als wir oder gar keine Maßnahmen getroffen haben, die mit den deutschen Einschränkungen vergleichbar sind. Gute Richtwerte bietet hier z.B. das entsprechende Dashboard der John Hopkins Universität: https://coronavirus.jhu.edu/map.html. Die Sterblichkeitsrate der bestätigten Fälle bewegt sich in diesen Ländern (USA, UK, Italien etc.) bei ca. 15% während sie bei uns bei 4-5% liegt. Ich bin dankbar für jeden Genesenen, würde aber auch die Sterblichkeitsrate gerne nicht steigen sehen. Daher halte ich die bisher getroffenen Maßnahmen für Deutschland für erfolgreich.

    Was mich irritiert ist, dass Du forderst, alle Fakten zu betrachten, ich Dich dann nach Fakten frage und Du die Übersterblichkeit anbringst, die, wie Du selber sagst, noch nicht seriös aufgearbeitet werden kann für dieses Jahr. Auf welcher Faktenbasis wollen wir denn da dann diskutieren, wenn wir noch keine Fakten haben, die gesichtert sind, wie Du selber sagst? Trotzdem eventuell der Hinweis, dass der momentane Trend eine relativ stabile Sterblichkeitsrate pro Tag ist, während es in den letzten Jahren ohne Pandemie spätestens im April, allerspätestens im Mai, einen Rückgang dieser Zahl gegeben hat, da die Grippesaison vorbei war (siehe https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/Gesellschaft/bevoelkerung-sterbefaelle.html – hier kann man sich auch ein PDF mit allen Werten ab 2016 herunterladen). Das ist zumindest ein Indikator, dass die Übersterblichkeit dieses Jahr höher ist bzw. sein wird – woran das liegt, werden wir sehen.

    Ich gebe Dir komplett Recht, wenn Du sagst, dass Einschränkungen zu wirtschaftlichen Problemen führen und die Sozialleistungen, die wir dringend benötigen momentan irgendwie finanziert werden müssen. Ich verstehe nur nicht, wofür das ein Argument sein soll. Ich argumentiere ja mitnichten für einen vollkommenen Lockdown der Gesellschaft und ich glaube auch niemand ist ernsthaft dafür, da alle es genau wie Du einsehen, dass es „irgendwie weitergehen muss“. Nicht zuletzt meinem Girokonto würde das ungemein gut tun. Und wir sind als Gesellschaft ja gerade dabei, die Regeln dafür aufzustellen. Das geht nicht über Nacht und jede Öffnungsmaßnahme muss, meiner Meinung nach, auch regelmäßig wieder überprüft werden, ob sie nicht doch mehr Gefahr in sich trägt als vorher gedacht. Wir befinden uns nunmal momentan mittendrin. Ich bin gerne bereit, über jede einzelne Maßnahme zu diskutieren und finde es richtig, wenn Dinge hinterfragt werden. Ich bin auch skeptisch, was Kontakt-Tracing Apps angeht, halte den Immunitätsausweis, wie ihn Spahn ins Spiel gebracht hat, für gefährlichen Unsinn und finde es richtig, dass die Aussetzung der Demonstrationsfreiheit sehr kritisch wahrgenommen wird. Gleichzeitig sehe ich aber, dass wir eine Pandemie haben, die durch den Kontakt mit Menschen verbreitet wird und an der 5-20% der Infizierten sterben. Das sind für mich die zwei Extreme, zwischen denen jeder Schritt abgewogen werden muss. Und das von Woche zu Woche. Das ist schwierig und es wird Fehler geben (und es gab bereits Fehler), aber ich glaube, dass es momentan nichts bringt, den Untergang des Abendlandes herbeizureden, nur weil wir beim Einkaufen eine Maske tragen sollen.

  17. @weitweg

    Alles richtig, was Du sagst. Ich möchte mir nur kurz den Hinweis erlauben, dass Dein Hinweis auf Krankenhaus-Keime, obwohl im Kern richtig, in Richtung „Whataboutism“ geht und für die Diskussion um Covid19 und die gesellschaftlichen Maßnahmen dagegen, eher kontraproduktiv ist. Ich hoffe aber, dass wir diese Diskussion im Fahrwasser von Covid19 ebenfalls führen können und sich einiges im Pflegebereich ändern wird. Als Gegenargument gegen die Maßnahmen, wie wir sie hier diskutieren, passt es in meinen Augen jedoch nicht.

    Deine Zahlen in Bezug zu Covid19 unterschreibe ich (siehe Kommentar an Andreas) und ich hätte sie gerne noch geringer. Das wäre zumindest meine Zielgröße – vermutlich ist die illusorisch, aber das haben Ziele ja meist so an sich.

  18. @Andreas

    Hier übrigens noch als Nachreichung die europaweiten Sterblichkeitsraten: https://www.euromomo.eu/graphs-and-maps/

    Da sieht man sehr schön die Spikes der Grippesaisons der vergangenen Jahre, aber eben auch einen relativ deutlichen Anstieg in den letzten Monaten im Vergleich zur Gesamtheit in den zurückliegenden Jahren.

  19. silberhacke

    „Gleichzeitig sehe ich aber, dass wir eine Pandemie haben, die durch den Kontakt mit Menschen verbreitet wird und an der 5-20% der Infizierten sterben. “

    ihr solltet das mit den zahlen mal lassen. es wird immer blöder. wir wissen überhaupt nicht, wie hoch die sterblichkeitsrate in bezug zur zahl der infektionen ist, weil wir schlicht nicht wissen, wie viele menschen infiziert sind/waren.
    der streeck geht von dunklen 1,5 millionen aus, was eine rate der sterblichkeit von ca. 0,5 ergäbe.

    • Erst einmal muss ich sagen: Danke für die Diskussion hier. Ich finde es gut, wenn das so funktioniert.

      Aus meiner Sicht stehen wir vor der Herausforderung, dass wir überall Konzepte suchen müssen, wie wir mit dem Virus trotzdem wieder zu einer Art normalem Leben kommen können ohne ständig die gesamte Gesellschaft hoch- und runterzufahren. Hier sind die Bereiche im Vorteil, die solche Konzepte selbst ausarbeiten und umsetzen können, so dass sie der Politik nur noch vorgelegt werden müssen (Beispiel DFL, Auto-Industrie, etc.). Andere sind ganz anders organisiert und können deswegen nicht so konzertiert vorgehen (Gastronomie beispielsweise) oder sind davon abhängig, dass Behörden Konzepte entwickeln (Schulen, etc.), was nicht nur lange dauert, sondern vor allem von dem Ansatz geprägt ist, dass es auf dem Papier fehlerfrei aussieht, aber die Umsetzung sich eher als unpraktisch herausstellt.

      Wird unserer Gerechtigkeitsempfinden dadurch strapaziert? Ja. Sollten wir deswegen jetzt alles einfach aufmachen? Die Antwort kennen wir auch alle.

      Es ist kompliziert. Wir verlangen Objektivität von Entscheidern, haben aber schon Schwierigkeiten bei der Datenbasis. Ich will gar nicht von der Interpretation der Zahlen anfangen. Wir haben auch Schwierigkeiten bei der Zielfestlegung. Und da sprechen wir nur von Deutschland und noch nicht von der EU. Dazu kommt, dass in 2 oder 4 Wochen vielleicht schon ganz neue Erkenntnisse herrschen können, die alles vorher über den Haufen werfen.

      All das im Blick bin ich sehr skeptisch gegenüber vermeintlich einfachen Lösungen. Es geht nur ein Auf-Sicht-Fahren. Und wie wir bei Kalou im Video gesehen haben, muss es nicht nur Regeln geben, sondern sie müssen auch akzeptiert und umgesetzt werden.

  20. @silberhacke

    Auch die Heinsbergstudie extrapoliert aus wenigen bestätigten Fällen (ganz subtil im Namen versteckt) auf Basis von demographischen Verteilungen auf ganz Deutschland. Auch das sind keine getesteten Zahlen. Ich argumentiere ja bewusst mit den bestätigten Fällen, da das die einzigen Zahlen sind, die wir haben, von denen wir wissen, dass sie infiziert waren.

    Wenn Dir „das mit den Zahlen“ zu blöd ist, dann bin ich offen für einen Alternativvorschlag, auf dessen Basis man modellieren, diskutieren und, wie weitweg anmahnt, gesellschaftliche Ziele definieren kann. Eventuell hast Du da ja ein Geheimrezept.

  21. weitweg

    Noch mal zurück zum Fußball:

    Eigentlich geht es uns allen doch um eine Einordnung für die Wiederaufnahme der Spiele. Was ist angemessen, was ist richtig, wo wollen wir hin und so weiter.

    In diesem Zusammenhang ist ein Handschlag in der Kabine an sich nichts falsches. Die Jungs werden bei einem Fußballspiel weitaus intensiveren Körperkontakt bekommen – mit garantiert jeder Menge Körperflüssigkeit.

    Wir haben aber gerade das gesellschaftliche Übereinkommen, dass Handschläge doof sind. Okay, deswegen hat Kalou etwas Doofes gemacht. „Vorbildfunktion“ Sportler und so. Darüber wird jetzt ziemlich aufgeregt debattiert, ob zu recht oder zu unrecht, will ich gar nicht bewerten.

    Aber irgendwie müssen wir uns darüber hinaus verständigen, was wir (in Sachen Fußball in Bezug auf Corona) wollen. Wenn wir wollen, dass es garantiert keine Infektionsmöglichkeit gibt, müssen wir es sofort lassen und erst wieder anpfeifen, wenn es einen Impfstoff gibt. (Falls es einen gibt, denn gegen HIV, Hepatitis C oder Herpes gibt es trotz jahrzehntelanger Forschung keinen). Wenn wir doch anpfeifen, dann müssen wir mit dem Risiko leben. Und auch dieses Risiko müssen wir einordnen. Das ist eine schwere Aufgabe, das lässt sich fast gar nicht für alle befriedigend lösen. Wir müssen uns also darauf einstellen, dass wir Lösungen haben, die absolut unperfekt sind.

  22. weitweg

    @ Robert
    Naja, die Heinsberg-Studie sagt ziemlich klar, dass die Hochrechnungen auf der Basis von den Daten aus Gagelt gemacht wurden – und dass sie eben nicht eins zu eins übertragbar auf ganz Deutschland sind. Sie sollen lediglich illustrieren, wie die Lage aussehen würde, wenn die Bedingungen überall im Land so wären wie in Gagelt/Heinsberg.

  23. Klar. Ich wollte das auch nur als Gegensatz zu dem, was Silberhacke gesagt hat, verwenden. Ich halte die Heinsbergstudie nicht für falsch o.ä. – sie ist nur kein Instrument, um zu zeigen, dass die bestätigten Fallzahlen „falsch“ wären oder nicht als Argumentationsgrundlage dienen können.

    Nebenbei bin ich vollkommen bei Dir und Sebastian, was die allgemeine Einschätzung zu dem angeht, worum es hier ja eigentlich ging: Fußball und das Kalou Video :)

  24. weitweg

    @ Sebastian
    Gutes Stichwort „Auf Sicht fahren“. Das ist sozusagen die Überschrift über allem.

    Dazu eine kleine Anekdote. Ich arbeite in Brüssel und im dortigen the most heißer Scheiß-Medium der internationalen Fachpresse gab es neulich einen Artikel über den Umgang Deutschlands mit der Krise, den die Autoren als besonders gelungen lobten. Den Grund dafür machten sie in der „Auf Sicht-Fahren-Politik“ Angela Merkels aus. Und jetzt kommt’s: Der Beifall käme in Deutschland aus allen politischen Lagern, sodass Merkel mittlerweile… Gandhi-hafte Zustimmungswerte habe.

    Ghandi-haft … wo man so überall hinkommt mit Auf-Sicht-Fahren … Demnächst vielleiht noch zum Buddha.

  25. Andreas

    @Robert
    Danke für den Link.
    Es ist keines Wegs zynisch gemeint, sondern einfach das reale Leben. Wird in unserer Gesellschaft zwar gerne Totgeschwiegen, aber zum Leben gehört der Tod dazu.
    Zu den Fakten: ja genau das meine ich ja. Um sich ein Bild zu machen gehören die Infizierten genauso wie die Genesenen, die aktiven Fälle und die Toten dazu, und genau das wurde lange Zeit in den Medien eben nicht getan und damit eine gewisse Hysterie erzeugt.
    Im Übrigen finde ich den Hinweis auf die Krankenhauskeime nicht so verkehrt, hat zwar mit Covid19 jetzt nichts zu tun aber um etwas einschätzen zu können ist eine Vergleichsgröße glaube auch nicht so ganz verkehrt.
    Und um da jetzt keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen, ich finde das viele der getroffenen Maßnahmen am Anfang durchaus richtig und auch angemessen waren, leider geht es mit fortlaufender Dauer immer mehr in Richtung blinder Aktionismus.
    Auch noch was zu Calou, der ist scheinbar nicht die hellste Kerze am Baum mit seinem Video, aber wenn die Liga wieder startet werden die Spieler bei Freistößen in der Mauer zusammen stehen, Zweikämpfe bestreiten und bei Ecken dichtgedrängt im Strafraum rangeln, den nun wegen eines Handschlages an den Pranger zu stellen ist verlogen, passt aber genau in unsere Gesellschaft.

  26. silberhacke

    „Gleichzeitig sehe ich aber, dass wir eine Pandemie haben, die durch den Kontakt mit Menschen verbreitet wird und an der 5-20% der Infizierten sterben.“
    robert, ich fänds einfach gut, wenn man zahlen in ihrem zusammenhang darstellt und nicht, wie im zitat nachzulesen, solche in eine diskussion einbringt, bei denen du selbst entscheiden kannst, ob du dich da schlicht geirrt, verrechnet, verkalkuliert oder bei der verbreitung desinformation inkauf genommen hast. diese, von dir genannten zahlen, in dem von dir dargestellten zusammenhang sind nicht belastbar. fertig. weg damit. das ist schon alles.
    auffällig ist, dass du solche zahlen bringst, in einer diskussion, die du ausdrücklich FAKTENBASIERT zu führen beabsichtigst.
    kann passieren.

  27. Nicht belastbar? Ich habe Dir doch meine Quellen oben genannt. Kannst Du selber nachrechnen. Auch, dass es eine unbekannte Dunkelziffer gibt, haben jetzt mehrere Leute hier schon mehrmals gesagt – inkl. mir ganz am Anfang. Wo fehlt Dir denn hier nun der Zusammenhang? Du hast eine Zahl x bestätigter Fälle, eine Zahl y verstorbener Patienten, die nachweislich infiziert waren. Dieser Anteil schwankt pro Land etwa zwischen 5% und 20%. Mehr sagt der Satz da nicht und die Quellen sind alle oben verlinkt. Wie belastbar hättest Du es denn gerne?

  28. silberhacke

    hier nochmal das zitat:
    „Gleichzeitig sehe ich aber, dass wir eine Pandemie haben, die durch den Kontakt mit Menschen verbreitet wird und an der 5-20% der Infizierten sterben.“
    an keiner stelle beziehst du deine aussage auf die FESTGESTELLTEN fälle, und das ist der punkt. du formulierst, dass 5-20% der infizierten sterben.
    das kann man nicht machen.

  29. Ah – ich verstehe Dein Problem. Du gehst einfach gerne Kirschen pflücken. Verzeih – Du hast natürlich Recht, dass ich in dem von Dir zitierten Satz das Wort „bestätigte“ bzw. „festgestellte“ weggelassen habe. Das ist richtig. Und hätte ich nur diesen einen Satz geschrieben, würde ich Dir zu 100% Recht geben, dass das nicht genau genug wäre (immer noch nicht falsch, aber nicht genau genug). Was Du elegant überliest, oder einfach weg lässt, ist, dass der Kommentar, aus dem Du diesen Satz zitierst, etwas länger ist und in seinem ersten Absatz die Herleitung dieser Zahlen, auf die ich mich unten nochmal beziehe, mit eben jener Qualifikation steht inkl. der Quelle.

    Du hättest aber auch einfach sagen können, dass Du mit einem einzigen Satz aus allem, was hier bisher geschrieben wurde, ein kleines semantisches Problem hast, anstelle hier die große Keule rauszuholen.

  30. silberhacke

    wenns dir nicht passt, trägt man den kopf im arsch oder pflückt kirschen. miss dich am eigenen maßstab. is schwer genug.

  31. Bitte entschuldige, dass ich Dein Cherrypicking auch so benenne. Hast Du auch noch eine inhaltliche Antwort oder bleibt es bei absoluten Phrasen?

  32. silberhacke

    nenn es kopf im arsch,
    nenn es cherry picking,
    behaupte, dass bis zu einem fünftel der infizierten an covid19 verstirbt.
    es ist nichts weiter als meinung und polemik.
    du wirst es aber nicht verstehen, weil du deine meinung so hoch schätzt.

  33. maria draghi

    „Kalou Gesprächsthema Nummer 1“. Hahaha. Für wen?

    Für mich nicht. Interessiert mich nicht die Bohne.

    Die ganze Corona-Diskussion erinnert zunehmend an die Brexit-Hysterie in den deutschen Medien vor einem Jahr (heute interessiert die niemand mehr auch nur ein Mü). Jeder kleine Nachrichtenschnipsel wird zum Brennpunkt aufgeblasen und andere Themen gibt es offenbar gar nicht mehr.

    Ich investiere nur noch 5 Minuten täglich in Nachrichten, weil diese Zeit völlig ausreicht, um auf dem aktuellsten Stand zu sein. Alles nach 5 Minuten schalte ich ab, weil es keinen (zusätzlichen) Informationswert bringt.

    Ein Medium, was davon lebt, Kunden zu haben (die dafür bezahlen), muss natürlich jeden Tag Nachrichten und Schlagzeilen produzieren – auch wenn es eigentlich nichts neues gibt.

    Ein Blog hat keine Kunden und deshalb auch die Freiheit, zu sagen, heute produzieren wir keine Nachricht, denn es gibt nichts wirklich neues von belang. Wir wollen unsere Leser nicht langweilen und uns sind die Klickzahlen egal.

  34. Totosik

    @alle
    Leckt mich doch am Arsch. Ich hab Euch trotzdem lieb Ihr Kack-Unioner. Ich will wieder in ins Stadion und noch viel mehr will Ich einfach wieder meine Arbeit machen dürfen. Ich bin jetzt 53 Jahre alt und zum ersten Mal in meinem Leben bekomme ich Kohle vom Staat, das ist frustrierend und lieber Robert das ist ganz und gar nicht egoistisch sondern einfach Kacke.
    Eisern

  35. :)

    Wir sollten uns sowieso alle mehr lieb haben. Ist scheiße genug alles, auch ohne dass wir uns selbst noch zerfetzen. Ich bin zwar noch nicht ganz so alt wie Du, aber auch ich habe im Rahmen der Berliner Soforthilfe zum ersten Mal Geld in Anspruch genommen, ohne dass ich die nächsten Monate finanziell nicht überstehen würde. Da sind wir, wenn auch aus unterschiedlichen Töpfen, auf jeden Fall im selben Boot und hassen es vermutlich beide genau so.

    Das ist auch nicht egoistisch und diesen Umstand meinte ich auch nicht. Es ging mir um die Einstellung, die ganze Lage nur durch die eigene Linse zu sehen und Dinge zu verneinen, weil sie für einen selber evtl. unbequem oder unnötig erscheinen. Aber ich glaube, wir wissen beide wo wir stehen und wie schon oben gesagt: Danke, dass Du Deine Maske trotzdem trägst. Das meine ich ehrlich, genauso wie ich es ehrlich meine, wenn ich sage, dass ich Deinen Unmut und Deinen Schmerz über Deine persönliche Lage nachvollziehen kann. Ich fand die Beschreibung von weitweg weiter oben ganz passend: Wir müssen uns also darauf einstellen, dass wir Lösungen haben, die absolut unperfekt sind. Das ist maximal unbefriedigend aber bisher sehe ich keine bessere Lösung.

    Lasst uns daher einfach gegenseitig lieb haben :)

  36. Totosik

    Mein lieber Robert,
    beim Corona-Thema werden wir uns nicht einig.
    Damit müssen und werden wir leben denk ich.
    Und wenn wir uns das nächste Mal streiten, sollten wir als Anlass nicht unbedingt einen Hertha-Spieler nehmen…?

  37. Volker Wozny

    Moin aus Soltau. Im Ursprung ging es doch um Fußball, oder? Ich bin, da ich aus Wittenberg stamme schon seit meiner Kindheit Unioner und seit gefühlten 100 Jahren Schalker. Da mein Verein in finanzieller Schräglage ist, befürworte ich Geisterspiele , damit wenigstens die Fernsehgelder fließen. Egoistisch? Ja! Aber ich arbeite auch und habe dadurch, auch im Supermarkt , beim Doc oder sonstwo Infektionsmöglichkeiten. Trotz Maske, Handschuhe etc. Ich arbeite nebenbei noch in der Gastronomie um mir Eintrittskarten, zb. für Stadien, Konzerte usw leisten zu können. Damit ist es erstmal vorbei. Deswegen hätte ich gern wenigstens Fussball im Fernseher. Nochmals: egoistisch? Ja!

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