Blog State of the Union

Sebastian Polter könnte im Pokal gegen Freiburg von Beginn an spielen

Heute Abend um 18.30 Uhr spielt Union wieder und zwar in Freiburg in der zweiten DFB-Pokalrunde. Ich möchte mich nicht an Spekulationen beteiligen, ob es ein Vorteil oder Nachteil sei, dass Union erst vor eineinhalb Wochen gegen den Sportclub in der Liga gewonnen hat. Die Partie wird etwas anders sein. Erstens weil sie nicht unentschieden ausgehen kann und zweitens weil beide Teams etwas anders aussehen werden. Die Berliner Medien gehen von einer kleinen Rotation bei Urs Fischers Team aus. So sind Kapitän Christopher Trimmel (Knie) und Felix Kroos (Schienbein) angeschlagen, konnten aber trainieren. Schon möglich, dass der Trainer hier mit Blick auf das Bundesliga-Spiel am Samstagabend Pausen verordnet. Ebenfalls allenthalben angenommen wird ein Wechsel im Angriff von Sebastian Andersson auf Sebastian Polter.

Sebastian Polter und Julian Ryerson (beide 1. FC Union Berlin) könnten gegen den SC Freiburg in die Mannschaft rotieren
Sebastian Polter und Julian Ryerson könnten gegen den SC Freiburg in die Mannschaft rotieren, Foto: 1. FC Union Berlin

Hier also die Vorberichte auf das Pokalspiel in Freiburg, in denen die Berliner Zeitung/Kurier uns erzählen, wie das Hotel von Union bei Freiburg so ist:

Union auf die Ohren

Beim Podcast Union am Ball, den Radioeins mit Steffi macht, ist fast schon Derby. Jedenfalls hatten sie noch Hertha-Fan und Moderator Marco Seiffert in der Sendung und diskutierten sehr viel über die Bedeutung des ersten Bundesliga-Derbys zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union. Dazu noch ein bisschen Analyse des 1:2 in München. Da ging fast ein bisschen unter, dass heute Abend noch das Pokalspiel in Freiburg ansteht. Mir ist eine Episode mit nur knapp 30 Minuten etwas kurz und ich fühle mich dabei sehr gehetzt beim Hören. Erst recht, wenn so viele Themen zu bereden sind.

Apropos Derby. Schon vor ein paar Tagen gab es das sehr hörenswerte Stück über die frühere Fanfreundschaft zwischen Hertha und Union beim Inforadio. Ich fand es sehr schön, gerade weil es nicht die ganze Zeit darum ging, wo denn diese Fanfreundschaft hin sei, sondern eigentlich mit jedem Wort klar war, dass bis heute das Berliner Derby zwischen Hertha und Union durch die Geschichte der Stadt geprägt ist. Kein Hass wie zwischen Union und dem BFC oder Hertha und Tebe. Aber mit den ersten Aufeinandertreffen musste man sich bekennen. Und ich tippe mal darauf, dass dieses Bekenntnis zu Hertha oder Union mit jedem Derby stärker werden wird. Aber Hass? Ich glaube nicht.

ich habe mich auch sehr gefreut, Andreas in dem Beitrag zu hören, der mit uns im Textilvergehen-Boot schon beim Drachenbootrennen gepaddelt ist.

Über die frühere Fan-Freundschaft ging es auch in diesem Beitrag beim Deutschlandfunk Kultur. Der 15-Minuten-Beitrag vom Inforadio trifft aus meiner Sicht aber eher den Ton. Der Deutschlandfunk hat es übrigens geschafft, in der gleichen Sendung bei der Rezension des Aufstiegsbuches von Matze Koch, den Journalisten zum Unionfan zu machen. Und das obwohl wir alle wissen, dass er Fan des aktuell in der 3. Liga immer noch sieglosen FC Carl Zeiss Jena ist.

AFTV hatte Paul Thomik im Interview und sprach den früheren Unioner auf das Derby gegen Hertha an. Beim 2:1 im Olympiastadion am 5.2.2011 kam er früh für den verletzten Michael Parensen in die Partie. Ich erinnere mich noch, wie Paul Thomik nach der Partie auf Polnisch Journalisten schilderte, wie es für ihn war, vor 75.000 Zuschauern zu spielen, wie er das Publikum wahrgenommen hatte und hochsah, wenn er den Ball für einen Einwurf holte. Ich mochte Thomik sehr, allerdings war er auch wegen Verletzungen nicht so lange bei Union.

Die Berliner Zeitung vergleicht vor dem Derby die Zeugwarte bei Union und Hertha. Welchen Sinn dieser Vergleich hat, erschließt sich mir nicht und ein wirklicher Vergleich sind die beiden für sich stehenden Texte über Susanne Kopplin (1. FC Union) und Hendrik Herzog (Hertha BSC) nicht. Gemeinsam ist beiden, dass sie neben ihren tatsächlichen Job auch Ansprechpartner für das Team sind und damit durchaus Einfluss auf die Stimmung in der Kabine haben. Und der RBB schaut zurück, was im Jahr 1977 so los war, als es das letzte Berliner Derby in der Bundesliga gab (Tennis Borussia gegen Hertha BSC). Wie so oft in solchen Fällen endet das kulturelle Gedächtnis an der innerdeutschen Grenze und es werden nur Ereignisse der Bundesrepublik oder dem westlichen Kulturraum genannt. Als ob im Osten niemand Bundesliga geschaut hätte.

Auf den anderen Plätzen

Heute Vormittag spielt Unions U21-Team in Aalborg.

3 Kommentare zu “Sebastian Polter könnte im Pokal gegen Freiburg von Beginn an spielen

  1. Als 74 geborener Wessi hatte ich mit Hertha kaum Berührungspunkte. Mein Vater und auch Opa nahmen mich zwar ab und zu mit aber Fan wurde ich nie. 1990 dann beim ersten Besuch des ersten Derbys habe ich festgestellt was Union ist. Und nach dem ersten Besuch an der AF verfestigte sich dieses Gefühl und die Spiele im Oly ab 2011 waren schon etwas Genugtuung. Ich will damit sagen das ich Hertha nicht hasse, mich aber über jede Niederlage freue. Dieses Gefühl wiederum hat zugenommen seit Preetz bei Hertha das sagen hat.
    Dieser Hass oder irgendwelche Aktionen der sog. Ultras nötigen mir ein Kopfschütteln ab, denn das ist Kinderkacke a la „wer hat den längsten“. Braucht man nicht.

    Rivalität ja und auch gerne, aber gesund bitte oder als Frotzelei. Was ich aber noch gern erleben würde, das Union die 1 in Berlin wird. Denn davor haben sie in Charlottenburg wohl große Angst :-)

  2. Ach, ick muss nicht die Nummer eins sein! Das Derby können wir aber natürlich trotzdem jern jewinnen. Selbst wenn wir evt. demnächst mehr Mitglieder als Hertha haben sollten, wir sind und bleiben der kleinere Verein, was auch viel besser zu uns passt. Das Underdog-Image in Jahrzehnten gewachsen (im Osten im Schatten von Mielkes Stolpertruppe, nach der Wende im Schatten von Hertha) würde ich nicht so gern aufgeben wollen.

  3. erst einmal:

    riesiege eiserne freude über unseren sieg in freiburg.
    ein schönes, gar nicht erwartetes gefühl, im polal zu überwintern und im achtelfinale zu stehn…natürlich mit der hoffnung auf ein attraktives und machbares heimspiel.

    dann laaange nichts…

    dann die bange frage:

    wenn polti gesund ist, warum spielte er dann GAR nicht!?
    denn wenn er fit war, scheint es mir nun aber doch ein klares zeichen zu sein, dass er bei urs fischer extrem schlechte karten hat!
    dann war es ein affront…

    ich verstehe allerdings nicht, warum?

Kommentare sind geschlossen.