Blog State of the Union

Wie kann ein fairer Wettbewerb in der Bundesliga wieder garantiert werden?

„Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg!“ Das wäre heute eigentlich alles, was ich mir vom Auftritt beim 1. FSV Mainz 05 wünsche. Wieder ein erstes Mal. Der erste Auswärtssieg in der Bundesliga. Wobei mir gar nicht der historische Aspekt wichtig ist, sondern vor allem die 3 Punkte. Die würden dafür sorgen, dass Union zu Hause nicht so unter Druck ist, Punkte zu holen. Und sie wären ein perfekter Abschluss vor der Länderspielpause, in der ein letztes Mal Luft geholt wird vor Weihnachten.

Union muss jetzt Punkte sammeln

Die Morgenpost thematisiert so etwas wie einen Punkteplan. Das ist etwas, was wir uns vielleicht vor der Saison durchgerechnet haben, als wir den Spielplan studiert haben. Wir haben doch alle gedacht, dass es im ersten Saisonviertel knackig wird und höchstens gegen Augsburg und Freiburg Punkte herunterfallen. Da hat Urs Fischers Team unter anderem mit dem Sieg über den BVB mehr erreicht und sich durch die vielen Niederlagen nicht herunterziehen lassen. Letzteres ist für mich die eigentliche Leistung. Nicht nur den großen Kader managen, sondern auch dafür sorgen, dass die Köpfe der Spieler oben bleiben.

Wie Urs Fischer den großen Union-Kader managt

Im Kurier wird Christian Gentner dazu zitiert, der sagt: „Wir haben vor der Saison thematisiert, dass Unzufriedenheit aufkommen kann. Wir haben darauf hingewiesen, dass sich schnell eine erste Elf rauskristallisieren wird. Eine Gruppe funktioniert aber nur über einen längeren Zeitraum, wenn das Leistungsniveau hochgehalten wird und der Nebenmann in der Kabine gefordert wird.“

Christian Gentner vom 1. FC Union Berlin
Christian Gentner, Bild: Stefanie Fiebrig

Mir fallen auf Anhieb zwei, drei Spieler sofort ein, die durchaus den Anspruch auf einen Stammplatz haben und sich hinten anstellen müssen: Felix Kroos, Anthony Ujah und Sebastian Polter. Dabei bekommt aus diesem Trio vor allem Angreifer Sebastian Polter die mediale Aufmerksamkeit (wie in der BZ). Das liegt sicher daran, dass er als Elfmetertorschütze in den vergangenen beiden Ligaspielen in Erscheinung getreten ist und sowieso einer der Spieler bei Union ist, auf den viel projiziert wird. Aber auch Joshua Mees und viele andere warten darauf, ihre Einsatzminuten zu bekommen.

Hier die weiteren Medienberichte aus Berlin vor dem Auswärtsspiel bei Mainz 05:

Keven Schlotterbeck vom 1. FC Union Berlin
Keven Schlotterbeck, Foto: Stefanie Fiebrig.

Uli Hoeneß hätte Importstopp über ostdeutsche Fußballer verhängt

Ich denke immer noch über das Gespräch zwischen Dirk Zingler und Uli Hoeneß aus der Berliner Zeitung nach. Gar nicht so sehr über das Thema fußballerische Deutsche Einheit, denn das ist so passiert, wie es passiert ist. Wir können dort das Rad nicht mehr zurückdrehen. Der Bayern-Präsident hatte gesagt: „Jahre der Ausbeutung waren das, klar. Das war wie ein Kahlschlag. Und eigentlich hätte der DFB den Beschluss fassen müssen, dass man fünf Jahre lang keinen Spieler aus dem Osten kaufen darf. Aber es gab natürlich kein Handbuch für diese Situation. Darauf war doch niemand vorbereitet.“

Ich wüsste nicht, wie man die Spieler, die spätestens mit der Einheit Vertragsfreiheit genossen haben, hätte daran hindern sollen, nach Westdeutschland zu gehen. Zumal diese Migration von Ostdeutschland weg bis heute anhält (nach der Einheit bis 1994 verließen beispielsweise 1,4 Millionen Menschen Ostdeutschland. Wer etwas dazu lesen möchte, kann das Buch „Zug nach Westen – Anhaltende Abwanderung“ hier als pdf herunterladen oder sich dieses Special bei ZeitOnline ansehen). Wer sich für die Deutsche Einheit im Sport interessiert, sollte sich mal diese ZDF Sportreportage anschauen, für die der 1. FC Union Berlin die Klammer bildet (er taucht ausführlich zu Beginn auf und am Ende).

Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin, und Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München
Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin, und Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München, Fotos: Matze Koch

Die Diskussion um die Zukunft des deutschen Fußballs

Mir geht es mehr um den Aspekt Zukunft in dem Interview und die Frage, welchen Fußball wir sehen wollen. Dort sind Zingler und Hoeneß beim Ziel einer Meinung, aber während Zingler die Maßnahmen aus dem amerikanischen Sport als Vorbild im Kopf hat, schwebt Hoeneß die Freigabe von 50+1 vor, auch wenn er selbst das für seinen Klub als nicht notwendig erachtet.

Und hier können wir mal weiterdenken. Hoeneß sagt zu Zinglers Idee, die Maßnahmen aus den amerikanischen Profiligen zur Sicherstellung des Wettbewerbs (Draft-System, Salary Cap, etc.) als Vorbild zu nehmen: „Sie beschreiben da mit Ihrem Modell eine Staatswirtschaft.“ Ich finde es immer etwas platt, diese Punkte als sozialistisch zu brandmarken. Erstens sagen das vor allem Menschen, die (glücklicherweise) nie im Sozialismus gelebt haben und zweitens würde niemand die NFL oder NBA als Sozialismus oder Staatswirtschaft bezeichnen.

Kann die Bundesliga wie die NFL oder NBA funktionieren?

Was mir da zu kurz kommt, ist das Weiterdenken von Zinglers Idee. Was müsste passieren, um das umsetzen zu können? Und da stoßen wir aus meiner Sicht an ein Problem, dass das unwirklich erscheinen lässt. Diese Maßnahmen in den amerikanischen Ligen funktionieren nur in geschlossenen Systemen. Die Bundesliga ist aber kein geschlossenes System. Sie ist nach unten offen durch eine Aufstiegs und Abstiegs-Regel. Und zwar sind wir als Unionfans gerade in der Situation zum Elitezirkel zu gehören, aber wir sind alle Realisten genug um zu wissen, dass wir die Offenheit dieses Systems schätzen, weil das uns überhaupt dorthin gebracht hat.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Profifußball und die Bundesliga im Besonderen de facto schon fast geschlossene Systeme sind. Von der 4. Liga zurück in den Profifußball zu kommen, ist nur mit enorm viel Aufwand (der nicht selbst erwirtschaftet werden kann) zu schaffen. Aber richtig etablieren kann man sich erst ab der Zweiten Liga. Der Sprung zur Bundesliga ist noch einmal richtig groß. Manche würden sagen, das er für Zweitligisten heute kaum noch stemmbar ist. Ob Freiburg und Mainz heute noch so reinkommen könnten, wie sie das in der Vergangenheit bewiesen haben, lasse ich mal dahingestellt.

Viel wichtiger aber als die Offenheit nach unten ist die Offenheit des Ligensystems nach Europa bzw. in die Europäische Union. Denn es gibt in der regionalen Nähe Ligen, die konkurrenzfähig mit der Bundesliga sind (England, Frankreich, Spanien, Italien). Spieler können aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU frei ihren Arbeitsplatz wählen. Wie soll dann ein Draftsystem funktionieren? Ehe Robert Lewandowski zu Union wechseln muss, geht er eben nach England oder zu Real Madrid. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er einen Vertrag mit der DFL macht und dann hier hin und her geschoben werden kann.

Dazu kommt, dass der FC Bayern und ein paar andere Klubs durch die Champions League so viel Geld zusätzlich kassieren, dass sie ohne Probleme immer deutlich mehr Geld zur Verfügung haben. Dann kommt demnächst noch die Klub-WM der Fifa in China dazu. Auch das passt nicht so richtig in so ein geschlossenes Ligensystem.

Präsident Dirk Zingler will Veränderungen im deutschen Profifußball, Foto: Matze Koch

Braucht die Bundesliga also doch Investoren?

In seinem Newsletter schreibt Pit Gottschalk dazu:

So sehr Hoeneß auch die Ungleichheit zu relativieren versuchte, stieß er beim Gespräch mit seinem Amtskollegen aus Berlin an gewisse Grenzen: Zingler sieht im deutschen Fußball die faire Chancenverteilung gefährdet. Als ihm Hoeneß die Vorzüge von Investoren nahelegte, äußerte der Union-Chef Bedenken – und offenbarte seine Angst vor chinesischer Übernahme.

So ähnlich läuft der Argumentationsstrang seit Jahren. Einerseits den Status Quo bejammern – und andererseits jeder Veränderung ablehnen. Einerseits die Vormachtstellung des FC Bayern geißeln – und andererseits kreative Lösungen wie RB Leipzig brandmarken. Aus einer Verweigerungshaltung ist aber noch nie ein zukunftsfähiges Konzept entsprungen.

Das wirklich spannende Gespräch offenbart sehr anschaulich das Dilemma, in dem der Bundesliga-Fußball steckt. Die Definition eines fairen Wettbewerbs fällt so unterschiedlich aus, dass eine gemeinsame Basis nicht erkennbar wird. Vielleicht ist ein solches Interview die Lösung: dass man einem Kompromiss über werthaltige Diskussionen näher kommt.

Mir ist der Sprung zu Rasenballsport Leipzig als „kreative“ Lösung etwas plump und argumentativ zu billig. Die Kritik an Leipzig besteht ja darin, dass es das Vereinsprinzip im deutschen Fußball aushöhlt und im Prinzip an jedem Ort hätte platziert werden können. Hier ging es nicht darum, eine Lösung für den fehlenden Wettbewerb in der Liga zu finden, sondern eine Lösung für ein Unternehmen, um sich zur Vermarktung einen Platz in der Bundesliga zu schnappen.

Protest gegen Investoren durch Nürnberg-Fans, Foto: Matze Koch

Die Verweigerung dem Modell Rasenballsport Leipzig gegenüber ist ja keine Verweigerung gegenüber dem Nachdenken über eine Wettbewerbsfähigkeit. Da springt Pit Gottschalk aus meiner Sicht zu kurz und klammert ein paar Aspekte aus, damit es in seinen Argumentationsstrang passt. Mir hat auch noch niemand darlegen können, wie Investoren mit der einmaligen Bereitstellung von Geld (für Klubanteile) den deutschen Fußball voranbringen können.

Das Geld wird entweder konsumiert (in Spieler und damit in deren Gehälter und die ihrer Berater gesteckt, was nur den Preis von Spielern hochtreibt) oder investiert (in Geschäftsmodelle, die vom sportlichen Erfolg unabhängig sind und einen konstanten Einnahmestrom garantieren wie beispielsweise in Stadien als Veranstaltungsorte oder ähnliches).

Große Klubs bekommen große Investoren, kleine Klubs bekommen kleine Investoren, sagte Dirk Zingler dazu. Und dann? Ich weiß es nicht. Wird ständig Geld nachgesschossenn, weil die Investoren nämlich keine Investoren sind, sondern einfach Klubs als Spielzeuge haben? Werden die Klubs verkauft, weil die Investoren nämlich nach Wertsteigerung ihren Gewinn mitnehmen wollen? Gehen die Klubs ein, weil der neue Eigner nämlich auch kein nachhaltiges Geschäftsmodell etablieren konnte? Investoren sind keine Goldesel. Irgendwoher muss konstant das Geld kommen für den Profisport. Und wer die Frage nicht beantworten kann, handelt aus meiner Sicht unredlich und verarscht die Menschen.

Investor Lars Windhorst, der mit seiner Tennor-Holding Anteile von Hertha BSC gekauft hat, Foto: Matze Koch

Wenn Fußball für echte Investoren so interessant wäre, frage ich mich, warum KKR, Blackrock etc. nicht allesamt einen riesigen Haufen Klubs im Portfolio haben. Als KKR mal Geld bei Hertha investiert hatte, habe ich mit einem Mitarbeiter von KKR gesprochen. Der sagte, dass sich Sport nicht lohnt. Das Geschäft bei Hertha war aus ihrer Sicht extrem klein und hatte im Prinzip kein Risiko, weil der Klub so unterbewertet war. Aber das ist nicht ihr Geschäft. Niemand dort würde einen Trophy Deal machen und einen großen Klub übernehmen, nur weil man es kann. Diese Investoren gehen in Unternehmen rein, trimmen sie auf Profit (auch indem sie die Unternehmen zerlegen) und verkaufen nach wenigen Jahren wieder.

Recht hat Pit Gottschalk damit, dass die Definition eines fairen Wettbewerbs unterschiedlich ausfällt. Für den FC Bayern geht es darum, in einem Wettbewerb mit Barcelona, Real Madrid, Liverpool, Manchester City und Paris St. Germain zu bestehen. Für Union geht es darum, das mit dem Hamburger SV, Eintracht Frankfurt oder Mainz 05 zu schaffen. Das sind schon sehr unterschiedliche Dimensionen und ich bin sehr gespannt, ob und wie das aufgelöst werden kann.

24 Kommentare zu “Wie kann ein fairer Wettbewerb in der Bundesliga wieder garantiert werden?

  1. Pit Gottschalk ist „BILD-Schule“. Nein danke.

    Zu Hertha und Klinsmann kann man nur noch lachen.

    • @michael Pit Gottschalk würde natürlich darauf beharren, „Sportbild“ gewesen zu sein. ? Ich finde es ganz hilfreich, sich auch mit solchen Sichtweisen auseinanderzusetzen, zumal sie keine absolute Mindermeinung repräsentieren.

  2. „Irgendwoher muss konstant das Geld kommen für den Profisport. Und wer die Frage nicht beantworten kann, handelt aus meiner Sicht unredlich und verarscht die Menschen.“
    Mit diesem Satz hast Du das Problem genau auf den Punkt gebracht. Viele der Beführworter von Investoren reden auch nur über die Vorteile, die Nachteile und Risiken werden nicht erwähnt und die Negativ-Beispiele häufen sich.

  3. „Diese Maßnahmen in den amerikanischen Ligen funktionieren nur in geschlossenen Systemen.“ Genau das ist der Vergleich zum Sozialismus.

    • @stephan Aber das ist doch ein Fehlschluss. Niemand würde ernsthaft behaupten, dass die amerikanischen Profiligen Sozialismus seien. Selbst wenn man sozialistisch wirklich nur auf die Wirtschaftsordnung reduzieren würde. Das ist ungefähr so, als würde ich einen Menschen dadurch definieren, dass er zwei Beine und keine Federn oder Pelz hat. Dann kommt auch eine Person an mit einem gerupften Huhn und sagt: Sieh da, ein Mensch!

  4. ach ja, der uli hatte glück, nicht wahr!…er konnte immer leben unter den bedingungen von „freedom and democracy“…hach!

    böser, böser teufel sozialismus!

    ich bezeichne es heute als wichtigen und wertvollen teil meiner persönlichen entwicklung, unter einem – tatsächlich sozialistische werte weithin mit füßen tretenden – stalinistischen regime aufgewachsen zu sein und gelernt zu haben, unter den real existiert habenden bedingungen mein leben möglichst unabhängig und frei denkend zu gestalten.

    diese erfahrung hat mich – und viele menschen mit ddr-geschichte, die ich kenne, sagen das von sich auch – tief geprägt, mich wichtiges gelehrt und mir nützliche fähigkeiten mit auf den weg gegeben, um auch unter einer zunehmend authoritär daherkommenden oligarchie des kapitals das rückgrat gestreckt zu halten.

  5. Musiclover

    Gibt es die Klub-WM nicht schon eine Weile und findet die nicht in diesem Jahr in Katar statt?

  6. @Sebastian Fiebrig
    Das hast Du falsch verstanden – es ging mir nur um das geschlossene System. So am Tag des Mauerfalls ).

  7. @mo
    Die Diktatur hat meinen Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung entscheidend geprägt, aber ich hätte auch gerne auf diese Erfahrung verzichtet.

  8. @stephan
    auch so, ganz klar und nachvollziehbar, werden es viele menschen sehn.
    ich hoffe, du fühlst dich in dem, wonach es dich drängte, angekommen.

  9. @mo
    Zu 100%

  10. silberhacke

    die reflexive verknüpfung von „geschlossenes system“ und „sozialismus“ bezeichnet einzig das hermetisch geschlossene denksystem des formulierenden.

    EISERN

  11. @silberhacke
    Für Sozialismus ist keine Mehrheit zu gewinnen, für soziale Marktwirtschaft schon, weshalb ersterer die Fliehkräfte mit Gewalt bändigen muss.

  12. @mo Sehr guter Kommentar! Ganz meine Meinung!

  13. @ stephan
    Da es für Sozialismus keine allgemein gültige Definition gibt könnten beide von dir genannten auch durchaus nur verschiedene Namen für ein und dieselbe Sache sein. Aber das hier glaube nicht das Thema.

  14. silberhacke

    @stephan
    mein einwand bezieht sich darauf, dass man bei der bloßen erwähnung „geschlossenes system“ nicht notwendiger/einschränkender weise „sozialismus“ antworten muss, nur weil das gesprächsgegenüber eine ddr-vergangenheit hat. hoeneß kanzelt zingler damit ab.

  15. Ein kreativer Ansatz könnte sein, dass die TV Gelder als größter Teil der Proficlub-Budgets immer als Einnahmen der Liga an alle Vereine gleich verteilt werden. Die Perspektive muss sich ändern: Die Liga zählt, der einzelne Verein ist nur ein Mitglied. Ein „Topverein“ braucht ja zwingend die anderen Vereine, um als solcher dazustehen.
    Bayern würde dann wegen seiner Partnerschaften mit den größten Ganoven im Konzernbereich (Allianz als Spekulant auf alles was nur ohne Gewissen auszuhalten ist, Adidas als Erfinder der Sportkorruption, Audi/VW als weltweiter Klimabetrüger. Die Telekom als Breitbandausbauverhinderer gehört hier schon fast zu den Guten.. ) immer noch am meisten Kohle haben. Schwarzgeld nicht eingerechnet. Die müssen ich also nicht fürchten. ?
    Aber das entspricht natürlich nicht dem alternativlosen Dogma des „Leistungsprinzips“ unserer längst nicht mehr sozialen Marktwirtschaft ?

  16. @silberhacke
    Da interpretierst Du meiner Meinung nach zu viel hinein.

    @Andreas
    Die allgemeine Definition ist wirtschaftlich die Vergesellschaftung aller Produktionsmittel und politisch die Führung durch die Arbeiterklasse – das stammt von Marx und ist allgemein so anerkannt. Wer etwas anderes will, muss es anders benennen.

  17. @ Stephan
    ganz so einfach ist es nicht: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sozialismus

  18. @Andreas
    Du meinst also, wer den Sozialismus verkaufen will, handelt mit der Katze im Sack und erst wenn die Macht da ist, wird dieser Begriff für die eigene Politik präzisiert?
    Das halte ich für indiskutabel.

  19. @ Stephan
    Nein, was ich sagen wollte ist das der Begriff Sozialismus nicht so eindeutig ist wie er oft dargestellt wir. Der Demokratische Sozialismus, siehe z.B. Bernie Sanders ist dann doch der Sozialen Marktwirtschaft ziemlich änlich wenn nicht fast sogar das gleiche. Also am Ende dann doch was ganz anderes als der ehemalige Ostblock.

  20. Ach so, und im Zusammenhang mit der Bundesliga finde ich den Begriff Sozialismus eh unangebracht wenn es um eine Gleichmäßigere Verteilung der Fernsehgelder geht, wie soll den ein Wettbewerb funktionieren wenn die Bayern mehr Geld aus dem Topf bekommen als das untere Drittel der Tabelle zusammen.

  21. @Andreas
    Das stimmt, in dem Zusammenhang ist es ein eher unbestimmtes Schlagwort, um weitere Diskussion abzuwürgen.

    Von einem demokratischen Sozialismus hatte Marx übrigens auch schon gesprochen, aber immer unter Führung der Arbeiterklasse – weshalb ich übrigens den Parteinamen PDS für reine Augenwischerei hielt.

  22. einfach immer wieder schön, zu erleben, wie angenehm fair hier diskutiert wird, auch wenn die politischen einstellungen der kommentatoren deutlich verschieden sein mögen.

    ausnahmen bestätigen nur die regel.

    textilvergehen tut gut!

    danke macher & danke „gemeinde“!

    eisern!

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