Blog State of the Union

Natürlich nervt die Kartenverlosung für das Berliner Derby im Olympiastadion, aber es gibt keine fairere Lösung

Die vielleicht wichtigste Nachricht von Union gestern war die über den Ablauf des Verkaufs der Tickets für das Berliner Derby bei Hertha BSC im Olympiastadion: Der 1. FC Union wird die Karten im Gegensatz zu sonstigen Auswärtsspielen verlosen. Wie viele der 7.500 Gästekarten in die Verlosung kommen, gab der Verein nicht bekannt. Klar ist, dass neben den Auswärtsdauerkarten sicher die eine oder andere Karte davon abgezogen werden muss. Der Modus selbst mag für einzelne ungerecht sein, bietet aber die größte Fairness, wenn wir bedenken, dass sicher mehr Unionfans ins Stadion wollen, als es Plätze gibt.

Für das erste Berliner Derby im Olympiastadion wurden Ende 2010 die Karten noch in der Geschäftsstelle des 1. FC Union verkauft inklusive Schlangestehen, Foto: Matze Koch

Das ganze Thema ist hoch-emotional, weil sich Hertha aus guten Gründen gegen einen freien Verkauf der Karten entschieden hat und mit der Entscheidung sowohl ökonomisch (fast alle Karten sind bereits in der Mitgliederverkaufsrunde weggegangen, in der je Mitglied 4 Tickets erworben werden konnten) richtig liegt, als auch den Wunsch der meisten Hertha-Fans entspricht, ein Heimspiel auszurichten und nicht wie im Pokal gegen Dynamo Dresden einen Gästebereich zu schaffen, der beinahe größer als der gesamte Heimbereich ist.

Das können wir als Unioner natürlich doof finden. Aber da ich auch nicht bei größerer Stadionkapazität im Stadion an der Alten Försterei auf der Gegengerade zwischen Herthafans stehen wollen würde, kann ich das absolut nachvollziehen. Wer unbedingt zum Derby will und sich nicht auf das Losverfahren verlassen möchte, hatte die vergangenen Wochen durchaus Zeit, sich bei Herthanern in Erinnerung zu bringen und vielleicht eine der Heimkarten zu kriegen. Nachteil: In dem Fall darf man keine Union-Kleidung tragen (eine Regelung, wie sie bei Union für alle Gastvereine seit Jahren üblich ist) und vor allem ist man nicht mit den anderen Unionern zusammen.

Der Union-Block beim letzten Berliner Derby 2013 im Olympiastadion gegen Hertha BSC , Foto: Matze Koch
Der Union-Block beim letzten Berliner Derby 2013 im Olympiastadion gegen Hertha BSC , Foto: Matze Koch

Ich habe mich deswegen entschieden, mich komplett auf das Losverfahren zu verlassen und habe andere Kartenangebote abgelehnt. So schön finde ich das Olmypiastadion nun nicht, als dass ich das Derby im Sitzen zwischen Herthafans erleben muss. Vom 7.2. bis zum 10.2. können die Lose erworben werden und am 12.2. können die Tickets bei Losglück erworben werden.

Marius Bülter steht im Fokus vor dem Spiel bei Borussia Dortmund

Marius Bülter hat im Hinspiel 2 Tore beim 3:1 gegen Dortmund erzielt und steht so neben Neven Subotic im Blickpunkt. Laut Kicker (Donnerstags-Heft) hat er auch 25 Karten geordert, weil er aus der Nähe kommt. Marius Bülter stammt aus dem Münsterland. Genauso wie die Bild thematisiert auch der Kicker, dass der schnelle Offensiv-Mann so etwas wie Unions Auswärtsspieler ist, weil er da häufig von Beginn an spielt. Zu Hause würde er dagegen eher eingewechselt. Das ist allerdings eher Unions Ausrichtung bei Heim- und Auswärtsspielen geschuldet und liegt weniger an Marius Bülter selbst.

Marius Bülter beim Rückrundenauftakt in Leipzig, Foto: Matze Koch

Die Bild aus Sachsen-Anhalt schrieb gestern, dass man in Magdeburg angesichts von Bülters konstanten Einsätzen in der Bundesliga und der eigenen Tabellensituation (Platz 12 in der 3. Liga) davon ausgeht, dass Union die Kaufoption ziehen wird und den Offensivspieler für rund 1 Million Euro fest verpflichten wird.

Der Kurier kommt nun auch noch mit einer Spielkultur-Diskussion um die Ecke, beendet sie aber im gleichen Artikel wieder. Nun ja.

Wichtig vor dem Spiel im Westfalenstadion in Dortmund sind noch Marvin Friedrich und Keven Schlotterbeck: Beide stehen mit 4 Gelben Karten vor einer Sperre bei der nächsten Verwarnung.

Heute um 12.30 Uhr gibt es die Pressekonferenz vor der Partie mit Trainer Urs Fischer (live auf AFTV):

Und sonst so?

Jan Glinker hatte bis gestern noch keine Spielberechtigung für Energie Cottbus, weil eine Freigabe durch seinen bisherigen in der Insolvenz befindlichen Verein Wacker Nordhausen noch aussteht. Laut Lausitzer Rundschau (Bezahl-Link) geht es um eine Zahlung von 2000 Euro. Da das erste Spiel des Jahres gegen Erfurt stattgefunden hätte, die sich aber doch vom Spielbetrieb abgemeldet haben (Bild aus Thüringen), bleibt noch etwas Zeit, dieses Thema zu klären.

Das ND schickt zu jedem Heimspiel von Union einen anderen Journalisten aus dem eigenen Team. Das ist eine charmante Idee und hat beim Text des Theaterkritikers Michael Wolf immerhin dafür gesorgt, dass das Wort Zuschaukunst in meinen aktiven Wortschatz übergegangen ist. Aber wenn schon Reiseberichte, dann die von fcub.de. Dort sind die Texte zum Auswärtsspiel in Leipzig und zum Heimspiel gegen Augsburg online.

Und noch ein wichtiger Hinweis: Da nächste Woche durch das Pokalspiel in Verl Englische Woche ist, findet das Fantreffen eine Woche später statt. Zu Gast sind Yunus Malli und Neven Subotic.


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16 Kommentare zu “Natürlich nervt die Kartenverlosung für das Berliner Derby im Olympiastadion, aber es gibt keine fairere Lösung

  1. PaderMike

    Ich bin gespannt, wie viele Unioner es neben mir in die ‚blauen Blöcke‘ ziehen wird. Ich rechne da schon mit ein paar Tausend. Soooo schwer war es ja nun auch nicht, sich vom Hertha-Kumpel seiner Wahl Karten mitbringen zu lassen…
    ?

  2. Ich will nicht pingelig sein, werde jetzt aber etwas pingelig sein. Auf der Haupttribüne der AF sind Gästefarben erlaubt und sehr häufig (auch gegen Hertha) sitzen Gästefans zwischen Unionern.

  3. Einige Videowände in unser Stadion gestellt und schon kann der Rest unserer Mitglieder einen schönen Abend erleben. Das Spiel in Stuttgart hat es doch gezeigt.

  4. Ein Public Viewing AdaF, ich bin dafür!

  5. wenn der Rechteinhaber mitspielt

  6. Andreas Dehler

    Bingo, habe ich in unserem Unioner-Kreis auch schon angeregt. Hoffe Union entscheidet sich für ein Public Viewing ?

  7. […] zuwenige sind es natürlich trotzdem.Union hat sich für eine Verlosung der Tickets entschieden, das Textilvergehen bespricht dies hier und erklärt, warum dies natürlich keine perfekte, wahrscheinlich aber die bestmögliche/fairste […]

  8. Gibt es den irgendwo offizielle Verlautbarungen, dass wir tatsächlich bloß die 7.500 Tickets des regulären Gästeblocks bekommen? Ich glaub, Hertha hat die Blöcke jenseits des Marathontors (J, K und die dadrüber) noch gar nicht in den Verkauf gegeben…

    • @letti Es wird keinen freien Verkauf geben und keine Karte mehr als vorgeschrieben für Union. Wie die Blöcke darüber vollgemacht werden, ist mir nicht bekannt, aber im Zweifel sitzen da halt Hertha-Jugendteams oder so.

  9. @Sebastian
    Übrigens eine sehr gute Einstellung mit den Karten. Ende März ist mit etwas Glück das Wetter schon besser und da kann man das Spiel auch im Biergarten mit anderen Unionern verfolgen. Ist allemal besser als überteuerte Karten zu kaufen und in Zivil unter Wilmersdorfer Witwen irgendwo im Oly zu sitzen. Für ausreichend Support wird der Stimmgewaltige Gästeblock wohl wie überall woanders auch da sorgen.

  10. Chillinger

    bin ja jespannt ob die BlauWeissen die 67.500 Plätze vollkriegen… Und die Preise fürn Topspiel zu verdoppeln is schon janz schön Assi!

  11. Hab da mal so ne vage Idee für die Ultras: statt Pyro rot-weiße Utensilien ins Stadion mogeln und 10‘ nach Anpfiff unter die Leute bringen. Mal sehen,wie sich das Stadion plötzlich und unerwartet färbt. ? Oder kann man nach Spielbeginn auch noch Blöcke räumen?

  12. Nöller Bernd

    Ich habe da Mal einen Vorschlag für alle Union er die im Hertha Block eine Karte bekommen haben ,wir beschaffen uns alle rote Perücken und setzen die auf wenn wir im Stadion sind .

  13. In den Regularien für das Spiel steht ja nur, dass man keine Fankleidung der Gastmannschaft außerhalb des Gästeblocks tragen darf. Warum nicht neutrale rote Kleidung tragen oder rote Regenjacken verteilen?!

  14. Volker Lapp

    An alle Fans aus beiden Lagern!
    Könnt ihr euch nicht einfach auf einen schönen Fußballabend freuen und friedlich eure Mannschaften anfeuern.
    Jch arbeitet im Berliner Olympiastadion und bin bei fast allen Spielen im Eisazt im Gastronmischem Bereich und erlebe immer wieder unschöne Situationen die ich nicht nachvollziehen kann.
    Wenn ihr immer so weiter macht dann werden eure Vereine immer und immer wieder zur Kasse gebeten. Die Vereine sollten diese Strafen auf bekannte Fangruppen übertragen vielleicht werden dann die Fanbeauftragten mal hellhörig und distanzieren sich von einigen Chaoten.

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