Blog State of the Union

Oliver Ruhnert will seine Arbeit bei Union fortsetzen

Gestern haben Union und Oliver Ruhnert und Union kurz vor Ende der Transferperiode etwas verkündet. Aber keine Spielerverpflichtung, sondern eine Vertragsverlängerung für Manager Ruhnert selbst. Ein Ende der Laufzeit des neuen Vertrags wurde dabei nicht genannt.

Dass Oliver Ruhnert weiter Geschäftsführer Profifußball bei Union sein wird, ist einerseits gut, weil er in den letzten Jahren mit vielen guten und besser als erwarteten Verpflichtungen einen guten Job gemacht hat.

Oliver Ruhnert
Oliver Ruhnert im Stadion an der Alten Försterei, Foto: Matze Koch

Es ist aber andererseits auch wichtig, weil Union aktuell in einer Phase ist, in der viel Arbeit in diesem Bereich ansteht. Viele wichtige Leistungsträger sind nicht mehr ganz jung: von den elf Spielern mit den meisten Spielminuten in dieser Saison sind vier über 30. Und andere, wie der ausgeliehene Keven Schlotterbeck, sind nicht langfristig an Union gebunden. Union muss also weiter stark am Kader arbeiten, und dabei sollte Kontinuität hilfreich sein.

Und dass Oliver Ruhnert diese Arbeit fortsetzen will, spricht auch dafür, dass er weiter Potential bei Union sieht.

Spiel-Plan gegen Borussia Dortmund

Die personellen Neuigkeiten, die Urs Fischer bei seiner Pressekonferenz gestern verkündet hat, sind folgende: Felix Kroos fällt verletzt aus, Suleiman Abdullahi und Grischa Prömel haben aber Fortschritte gemacht. Weil Manuel Schmiedebach immer noch verletzt ist, könnte es also durchaus sein, dass Prömel als Alternative im Mittelfeld zumindest wieder im Kader stehen wird.

Dass es für Union in Dortmund schwer wird, zu punkten, ist fast zu offensichtlich, um es überhaupt zu erwähnen. Ungünstig ist, dass Dortmund im Vergleich zur Hinrunde nicht nur besser in Form ist, sondern auch zu einem besser funktionierenden System gefunden hat, das gerade im Zentrum mehr spielerische Lösungen schafft. Damit ist es als defensiv agierende Mannschaft noch deutlich schwer geworden, Dortmund davon abzuhalten, große Chancen zu kreieren.

Andererseits ist Dortmund aber auch noch besser in der Lage, tiefe Räume zu bespielen, wenn der Gegner sie mit Pressing unter Druck zu setzen versucht (wie man vor allem gegen Augsburg gesehen hat). Gerade in diesem Punkt hat auch Erling Braut Haaland Dortmund noch besser gemacht (wie, das zeigt etwa sein fantastisches Tor zum 5:1 gegen Köln).

So will Union gegen den BVB verteidigen

Darüber, wie Union dem begegnen will, spricht Neven Suboti? in der Bild (noch nicht online). Er will die Läufe in die Tiefe verhindern. Der Kurier ernennt dagegen Julian Ryerson zum Haaland-Spion, weil er in Norwegens U21 gemeinsam mit dem BVB-Angreifer gespielt hat.

Bei der Pressekonferenz von Dortmund vor dem Spiel sagte deren Sportdirektor Michael Zorc nach einigen Minuten mit Fragen nach Transfers übrigens: „Ich weiß dass euch das relativ wenig interessiert, aber es wäre schön, wenn wir jetzt zu Fragen zum Spiel gegen Union Berlin kommen könnten.“ Wenn es ein solches Desinteresse auch beim BVB selbst geben würde, wäre das vielleicht nicht schlecht für Union.

Es gab dann aber doch noch Fragen nach Union und dem Sieg gegen Dortmund im Hinspiel, auf die Lucien Favre den Satz sagte, den man von gegnerischen Trainern schon ganz gut kennt: „Sie sind sehr schwer zu bespielen, für alle Mannschaften.“

Das schreiben die Berliner Medien vor dem Dortmund-Spiel und über Oliver Ruhnerts Vertragsverlängerung

Tipps für Auswärtsfahrer

Wer nach Dortmund wie ich mit dem Auto fährt, sollte diesen Hinweis der dortigen Polizei beachten: Wegen der Messe JAGD & HUND, die auf dem Messegelände in Stadionnähe „ein einzigartiges Einkaufs- und Erlebnisrevier präsentiert,“ werden dort die Straßen und Parkplätze besonders voll. Es empfiehlt sich also, etwas außerhalb zu parken und zum Stadion zu laufen oder öffentliche Verkehrsmittel zu nehmen. Aber dank der Spiele in Dortmund in den vergangenen Jahren sind Unionfans ja schon fast ortskundig.

Polizei warnt wegen der Messe "Jagd und Hund" vor mehr Verkehr, Twitter
Polizei warnt wegen der Messe „Jagd und Hund“ vor mehr Verkehr, Twitter

Einmal Unioner, Immer Unioner

Eine etwas überraschende Nachricht aus der Rubrik „Einmal Unioner, Immer Unioner“ ist Toni Leistners Wechsel zum 1. FC Köln (Kurier). Er ist zwar zunächst für die Rückrunde ausgeliehen von den Queens Park Rangers, aber Köln besitzt eine Kaufoption.

Dass QPR Leistner abgegeben hat, könnte vor allem mit finanziellen Erwägungen zu tun haben. Denn Leistner war nicht nur in manchen Spielen Kapitän der Mannschaft, sondern hat auch fast immer gespielt.

Und sonst so

Eine Stuttgarter Ultra-Gruppe hat am Mittwoch beim Spiel in Heidenheim ein sexistisches Banner gezeigt, mit dem eine Gruppe weiblicher Heidenheim-Ultras beleidigt werden sollte:

Für mich war der hauptsächliche Effekt dieser Aktion allerdings, dass ich überhaupt davon erfahren habe, dass es bei Heidenheim eine Frauen-Ultra Gruppe gibt. Die versteht sich als Nachwuchsorganisation der Hauptgruppe der Heidenheimer Ultras. Mehr darüber, warum und mit welchen Zielen die Societas gegründet haben, könnt ihr auf der Webseite der Fanatico Boys lesen.

Und zum Schluss noch eine Leseempfehlung: In der Zeit ist ein langer Text darüber erschienen, wie es dazu kam, dass ein Fan des 1. FC Magdeburg nach einer Konfrontation mit Anhängern des Halleschen FC aus einem Zug gestürzt ist und ums Leben kam.

53 Kommentare zu “Oliver Ruhnert will seine Arbeit bei Union fortsetzen

  1. Olli Ruhnert ist ein Glücksfall für unseren Verein, ein Architekt wie er im Buche steht, der Köpenicker Egon Elsen, immer einen Plan in der Hinterhand, allein die Verpflichtung von Giki war so genial, alle haben sich gewundert weil wir doch 2 ach so gute Torhüter hatten…wichtigste Personalie der nahen Zukunft ist abgehakt, yeahh.
    Hab herzhaft über die BH Wäscheleine gegrinnst, verdammte Scheiße

  2. Ich hoffe (und gehe davon aus), dass es den Societas auch die Mundwinkel nach oben gezogen hat.
    Lustig.

  3. Manuell Schmiedebach? :-)

    Was hat eigentlich Manni (gehabt) das er so lange ausfällt.

  4. Wenn eine klar feminine Fangruppe gegründet wird, muss man (frau) sich nicht wundern, Spott zu ernten, denn damit wird klar auf das Geschlecht verwiesen. Das Banner ist also ein Spiegel – auch wenn die Gründung dieser Gruppe in „bester“ Absicht geschah.

    Demnächst werden dann wohl noch Quoten auf den Rängen gefordert….

    • @stephan Mir ist nicht bekannt, dass die (de facto) rein männlichen Ultragruppen ebenso Zielscheibe von Spott aufgrund ihres Geschlechts werden. Die Gründung einer weiblichen Ultra-Gruppe ist ja häufig die Reaktion darauf, dass es Frauen schwer bis unmöglich gemacht wird, Teil der Ultra-Kultur zu werden.

    • @Stephan Nein. Erstens, warum soll sich aus der Existenz dieser Gruppe ein Grund ergeben, sie zu verspotten? Ich glaube, dafür braucht man noch eine sexistische Prämisse. Und zweitens, die Ausführungen der Gruppe darüber, warum sie sich als explizites Angebot für Frauen für notwendig halten, sind ziemlich einleuchtend. Es wird ja gerade nicht gesagt, dass es da getrennte Strukturen geben soll, sondern Frauen sollen in den Hauptgruppen mitmachen sollen. Aber Ultra-Kultur, wie der Fußball Kosmos insgesamt, ist eben durch gender-Rollen, Sexismus und Heteronormativität geprägt. (Ein kleiner Hinweis darauf ist ja schon, dass die Hauptgruppe fanatico boys heißt…) Und da braucht es eben uU eigene Räume und Strukturen, um mit diesem Ungleichgewicht umzugehen.

      @Dennis, KoGo ich versteh übrigens echt nicht, inwiefern die Aktion lustig sein soll – von der moralischen Bewertung ganz abgesehen…

  5. De facto heißt aber nicht explizit ausschließend.
    Wie einfach ist es denn in sonstige Gruppen, unabhängig vom Geschlecht, hineinzukommen und voll akzeptiert zu werden?!
    Zumal es bei den Ultras im Fussball auch sehr um Vertrauen geht – siehe Pyros und Polizei/ DFB.

    • @stephan Ob Frauen explizit (wie es mal in einer älteren Ausgabe der Wald-Seite der Fall war) oder implizit ausgeschlossen werden, ist mir eigentlich egal, weil der Effekt derselbe ist. Deshalb habe ich auch de facto geschrieben. Als Frau in eine Ultra-Gruppe hineinzukommen, funktioniert durchaus darüber, dass sie mit einem anderen Mitglied zusammen ist. Das ist jetzt nicht verwerflich. Andererseits schaffen es Männer viel häufiger, aufgenommen zu werden, ohne dass sie zuvor mit einem Ultra-Mitglied eine Beziehung haben müssen. Kann man mal darüber nachdenken.

  6. @ Daniel
    Eine Gruppe nach Geschlecht zu gründen ist sexistisch, per Definition.
    Ob das jetzt gut oder schlecht ist, soll jeder für sich selbst entscheiden.

  7. @Stephan Ich sag´s Dir ungern, aber Dein Kommentar ergibt unter keinem Gesichtspunkt Sinn. Speziell dann nicht, wenn Du den verlinkten Text liest, dem doch recht unmissverständlich zu entnehmen ist, dass es weder um Quoten geht noch Männer davon ausgeschlossen sind. Die Gruppe ist nicht nur Teil der organisierten Fanszene, sie ist innerhalb dieser einer größeren Gruppe (aus Jungs & Mädels, Männern und Frauen) zugehörig. Das ist etwa so spektakulär wie die Tatsache, dass wir für die weiblichen Fans Ordnerinnen an der Einlasskontrolle haben. Völlig verwegener Gedanke: Man könnte sich ja einfach mal ansehen, was da für Choreografien kommen und darauf reagieren – wie sonst auch. Aber „ohhhh, da sind Frauen im Stadion und jetzt organisieren die sich auch noch“ wurde meines Wissens im umgekehrten Fall keinem Mann jemals vorgehalten. Aber klar, irgend jemand findet sich immer, der glaubt, Bibiana Steinhaus pfeift anders, weil sie Brüste hat und Frauen sollen Weihnachten zu Hause bleiben und keine Kneipensportarten ausüben und in Stadien dürfen sie nur als Freundin von irgendwem mit rein. Und deshalb muss man sich ganz klar darüber lustig machen, dass es da nun ein paar Frauen gibt, die Support organisieren oder sich daran beteiligen. Das ist geradezu zwangsläufig, denn inhaltliche Argumente, die über das Besitzen von BHs hinausreichen, scheint es ja nicht zu geben.

  8. @ Steffi
    Inhaltliche Argumente kann es ja auch nicht geben, also wird Kritik an der Form geäußert, die durchaus kritikwürdig ist.

  9. @KoGo und @Dennis Wenn die nicht zu Hause rechts & links mit der Bratpfanne kriegen, weiß ich aber auch nicht … Ich finde Banner & Wäscheleine gar nicht dramatisch, nur halt eindrucksvoll dokumentierte Abbildung von „Meine Männlichkeit ist sehr fragil, so nehmen Sie doch bitte Rücksicht darauf!“ – ich hab sofort Mitleidstränen in den Augen.

  10. @Stephan Was denn für´ne Form?! Wir haben wie gesagt Ordnerinnen, wir haben jemand, der sich um Rollstuhlfahrer kümmert, wir haben eine Kommentarservice für Leute mit Sehbehinderung – es gibt all diese Dinge, um Teilhabe zu ermöglichen für Menschen, die aus den verschiedensten Gründen sonst ausgeschlossen wären. Warum sollen denn bitte Frauen nicht teilhaben? Welche Form wäre denn angemessen, im Fußball wird doch die Fanszene exakt so organisiert wie es da vonstatten gegangen ist. Sie haben doch nur das gleiche gemacht wie es die Männer auch tun, und sogar mit den gleichen „Öffnungsklauseln“ – Männer können mitmachen, so wie Frauen in den Männergruppen mitmachen können. Was also hätten sie anders machen sollen, bundesweit Erlaubnis einholen? Wenn man ihnen nichts weiter vorhalten kann, als dass sie Frauen sind, ist das ein guter Indikator dafür, mal lieber nichts zu sagen. Die einzige „Provokation“ besteht ja genau darin: Frauen machen was und fragen keinen, ob sie das dürfen.

  11. Wuhleblut

    vllt haben die Jungs auch keine, wie so üblich, Fahnen geklaut, sondern BH‘s, anders kann ich mir die Frage nach den Busenhaltern nicht erklären.

  12. @Steffi
    Sie haben sich explizit als Frauengruppe gegründet und verweisen auf eine größere Gruppe, in die sie eingebettet sind.
    Du brauchst da gar nicht auf sonstige Möglichkeiten der Teilhabe verweisen, denn hier wird ein ganz anderes Gap aufgemacht…

    Ich hätte das Banner nicht hochgehalten, aber sehe es durchaus als nachvollziehbar. Schmähungen des Gegners sind sowieso meist unter der Gürtellinie – es ist schließlich nicht Tennis!

  13. Danke Steffi !

  14. @Stephan Sie haben sich als Ansprechpartnerinnen für Frauen gegründet und Männer dürfen mitmachen. Kurz: Kein Männerausschluss. Doch, es geht genau um die Teilhabe, die allen anderen Gruppen auch zugestanden wird. Um es juristisch zu fassen: Gleichberechtigung bedeutet, gleiches gleich zu behandeln und ungleiches entsprechend seiner Ungleichheit. Deshalb läge nicht einmal dann eine Diskriminierung von Männern vor, wenn die da _nicht_ mitmachen dürften. So macht unser Grundgesetz das. Wenn also Frauen die gleiche Teilhabe zugestanden werden soll wie Männern und dafür eine Frauengruppe gegründet wird, ist das -Überraschung! – keine Diskriminierung, sondern nur Nachteilsausgleich und legitimes Mittel zum Zweck. Der nicht so sehr diskriminierten Hälfte der Bevölkerung gefällt das häufig nicht, aber es erwächst ihr kein Nachteil daraus. (Oder siehst Du einen Nachteil für Männer, die in Heidenheim supporten wollen, der deshalb existiert, weil Frauen jetzt Ansprechpartnerinnen für Support haben? Spoiler: Gibt keinen. Männer hatten den vorher schon.) Interessanter Weise wird dieser Nachteilsausgleich beispielsweise den Rollifahrern, die bei uns völlig zu Recht exklusiv in der ersten Reihe vor den Sitzplätzen sind, zugebilligt. Du darfst da ohne Rolli nicht stehen, aber bist Du diskriminiert? Nee, weil Du gar keinen Nachteil hast, Du kannst überall stehen und was sehen. Das ist genau der Punkt, der Diskriminierung ausmacht. Zusammengefasst: Immer noch keine diskriminierten Männer in Heidenheim. Aber auch interessant, dass Du jetzt zum Tennis ausweichst. BHs sind im Übrigen oberhalb der Gürtellinie, wenigstens bei den meisten Frauen.

  15. Jens Otto

    Offtopic: wenn ich textilvergehen aufrufe kommt folgendes:
    —————-
    Warnung: Mögliches Sicherheitsrisiko erkannt

    Firefox hat ein Problem erkannt und http://www.textilvergehen.de nicht aufgerufen. Entweder ist die Website falsch eingerichtet oder Datum und/oder Uhrzeit auf diesem Computer sind nicht korrekt.

    Das Zertifikat der Website ist wahrscheinlich abgelaufen, weshalb Firefox keine verschlüsselte Verbindung aufbauen kann. Falls Sie die Website besuchen, könnten Angreifer versuchen, Passwörter, E-Mails oder Kreditkartendaten zu stehlen.

    Was können Sie dagegen tun?

    Datum und Uhrzeit Ihres Computers sind eingestellt auf 31.1.2020. Überprüfen Sie, ob Datum, Uhrzeit und Zeitzone in den Systemeinstellungen korrekt gesetzt sind und laden Sie http://www.textilvergehen.de neu.

    Falls Datum und Uhrzeit bereits korrekt sind, so ist die Website wahrscheinlich falsch eingerichtet und Sie können nichts machen, um das Problem zu beheben. Sie können den Website-Administrator über das Problem benachrichtigen.

    Weitere Informationen…

    Websites bestätigen ihre Identität mittels Zertifikaten, welche für einen bestimmten Zeitraum gültig sind. Das Zertifikat für http://www.textilvergehen.de ist am 31.1.2020 abgelaufen.

    Fehlercode: SEC_ERROR_EXPIRED_CERTIFICATE
    ———————
    ich kann dann entweder die Seite verlassen oder weiter die Seite aufrufen

  16. @Steffi: Nee hab noch keine mit der Bratpfanne bekommen, mit der muss doch Frauchen nachher noch kochen…
    Solange wie wir hier stundenlang über ne Wäscheleine mit bunten BHs, verdammt dieses Bild :-))))))) Hilfe!!!, diskutieren scheint bei Union ja alles in Ordnung zu sein und das ist die Hauptsache.

    P.s. für Daniel: ja, bin ein bisschen unterbelichtet, musst nicht reagieren

  17. silberhacke

    @stephan
    wahrscheinlich stören dich dann auch sachen wie frauencafés, frauenhäuser, frauen-reden-über-fußball, damenTENNIS usw. ich kann deinen unmut sogar nachvollziehen, er hat tradition. glücklicherweise findet man aber immer weniger leute, die bereit sind, diesen unmut zu teilen.

    EISERN

  18. Jens Otto

    @ Daniel: danke!

  19. Pavel Trnka

    Genauso viel Unionbezug in den Kommentaren, wie bei der BVB-Spieltagspressekonferenz, Glückwunsch!

    Eisern Union!

  20. @ Steffi
    Gleichberechtigung bedeutet Gleichheit vor dem Gesetz, alles andere muss zivilgesellschaftlich im entsprechenden Kontext ausgehandelt werden.

    Ich sehe auf den Rängen keinen Nachteil für Frauen – ich stehe sogar mit welchen bei jedem Heimspiel zusammen, trinke mit ihnen Bier usw..
    Niemand kann beanspruchen aufgrund gefühlter Nachteile in eine Gruppe, Clique, Gang oder sonstiges aufgenommen zu werden. So etwas ergibt sich von selbst oder eben nicht. Es geht dabei um Freundschaften – wie will man so etwas erzwingen?!

  21. Danke, Steffi, Daniel und Sebastian!

    @Stephan Ich finde es immer interessant, wenn Männer/Menschen Frauen/anderen erklären, wie Frauen/andere sich fühlen statt hinzuhören, was die Leute sagen, die die Frauen/anderen sind. Wenn du keine Nachteile siehst für Frauen, liegt das ja vielleicht auch daran, dass du ein Mann bist. Was triggert dich denn so an den Frauen-Ultras? Lass die doch machen. Die scheinen mir weitaus kreativer zu sein als die, die (hihihi wie keck) BHs hochhalten.

  22. @Stephan Und kannst Du Dich eventuell von dem Gedanken frei machen, dass Nachteile auch dann existieren, wenn Du die nicht siehst? Denn hier liegt ein verhältnismäßig großer Teil des Problems. Männer haben bestimmte Erfahrungen nie gemacht und gehen deshalb davon aus, dass die Welt für alle Menschen gleich funktioniert. Das ist leider nicht so. Ein Nachteil scheint ja ziemlich offensichtlich darin zu liegen, dass Frauen als Teil der organisierten Fanszene nicht ernst genommen werden.

    Und dann sagst Du was sehr interessantes: Niemand kann beanspruchen, in eine Gruppe aufgenommen zu werden, weil das eben auch eine soziale Ebene, Freundschaft beispielsweise, hat. Geh ich mit. Aber was ist denn dann das Problem, selber so eine Gruppe zu gründen? Dann haben doch auch nach Deiner Auffassung die Frauen alles richtig gemacht? Ich finde wie oben schon geschrieben nicht das Banner als solches schlimm, eher einigermaßen lächerlich und zum mit den Augen rollen. Umgekehrt käme ich nie auf den Gedanken, den Männern irgendeiner Kurve vorzuhalten, sie könnten ja nicht singen, weil sie zu 50% im Stimmbruch sind und deshalb sollen sie mal bitteschön nach Hause gehen. Ich hänge nicht mal lange Unterhosen verkehrt rum auf den Zaun, in der Erwartung, dass sich dann alle männlich besetzten Fanclubs auflösen. Weil das ganz einfach eine sehr bescheuerte Idee ist. Ungefähr auf der Ebene steht es, wenn man Frauen allein dafür belöffelt, dass sie in einem Stadion einfach nur existieren. Denn wesentlich mehr als das haben sie ja gar nicht gemacht. Die sind halt da und wollen mithelfen, Choreos zu bauen. Und wenn das nicht gewünscht ist, machen sie eben was eigenes. Auch okay. Ungefähr so sind die verschiedenen Ultra-Gruppierungen bei uns auch entstanden – mal machste was zusammen, mal machste was alleine. Das ist unter halbwegs verständigen Menschen überhaupt keiner Erwähnung wert. Aber solange wir sowas überhaupt besprechen, sind eben nicht alle gleich im Stadion. Dass nun nicht alle Frauen dringend Choreografien malen wollen, sondern einfach nur Fußball kucken und Bier trinken, ändert daran auch nichts. Aber ist nett, dass ihnen wenigstens das zugestanden wird.
    Was ich allerdings wirklich einigermaßen ätzend finde: Der Vorwurf, die Frauen hätten die Anfeindungen quasi provoziert. Das ist die gleiche Argumentationslinie wie „Zieh halt nicht so´n kurzen Rock an“ – traditionell sind ja immer Frauen schuld, wenn sich Männer scheiße benehmen. Als hätte so´n Mann einfach kein Gehirn, das ihm Signale gibt, wenn er daneben liegt.

  23. @Steffi
    Ich kann es nur insofern nachvollziehen, das explizit eine Frauengruppe aufgemacht wurde.

    Ich habe einen der ersten Unionfanclubs mitgegründet – wären damals Mädels, die wir kannten, interessiert gewesen, hätten sie von uns auch einen Aufnäher bekommen usw..
    War aber nicht so.

  24. Es ist zum Dauer-Facepalmen wenn Diskriminierung damit rechtfertigt wird, dass die der Diskriminierung zugrunde liegenden Äußerlichkeiten, Herkunft, Orientierung usw. nunmal existieren.
    Unfassbar ignorant und selbstgerecht als sich so zeigender Diskriminierer, sofern das nicht bewusstes trollen von rechtsaussen ist, aber wenigstens sehr offenbarend.

  25. @Matze

    Schön, dass Du das Thema auf die persönliche Ebene herunterziehst.
    Leider habe ich gerade keine Fisch dabei.

  26. @Stephan Ich glaube, „Unionfanclub“ ist gerade nicht das Problem. Ich bin selbst seit Gründung bei den Eisernen Botschaftern, und ich meine mich zu erinnern, dass beim Drachenbootcup die Eisernen Ladies als Fanclub angetreten sind – also nicht das Frauenteam des Vereins, sondern ein ganz normaler Fanclub, der sich sicherlich anders genannt hätte, wenn´s Männer wären. Sprich: Explizite Frauengruppen haben wir auch, und warum auch nicht? Es geht hier ja aber um die Ultra-Szene, und die ist jetzt zwar nicht ganz neu, aber schon deutlich jünger als die ersten Fanclubs. Es geht außerdem nicht um die Ultraszene des 1.FC Union Berlin – keine Ahnung, wie die sich dazu verhalten, sondern um die Ultraszene in Heidenheim, die ich noch viel weniger kenne als unsere. Und wenn dort Frauen sagen, sie haben Zutrittshindernisse und nehmen das jetzt mal selbst in die Hand: Was könnte denn irgend jemand von außerhalb dagegen haben? Das hat doch bitte einfach niemanden zu interessieren, zumal das in ihrer eigenen Szene ja scheinbar klar geht.

  27. @Steffi
    Union ist das wohl ein ganz eigenes Biotop.

    Die Eisernen Ladies finde ich auch toll – es werden aber keine Ansprüche daran gekoppelt, so dass es selbstverständlich ist. Das macht doch den Unterschied.

    Vielleicht ist es ja auch so ein Ost-West-Ding…

  28. Tschechow

    Die „Südbande Stuttgart“ macht sich mit einer frühpubertären BH-Aktion zum Vollhorst. Auf so was können doch nur (Achtung, jetzt kommen massig küchenpsychologische Klischees und Vorurteile!) verdruckste komplexbeladene Halbwüchsige kommen, die ihre Probleme mit dem anderen Geschlecht im Schutzraum ihrer Ultrakombo für ein paar Stunden vergessen und unter gleichgesinnten Pickelnasen den Macker machen wollen.
    Wenn schon auf dem Schulhof, in der Disse oder sonstwo mit den Mädchen nichts läuft, dann will man doch verständlicherweise die einzige verbleibende Spielwiese der tollen Männlichkeit nicht ausgerechnet mit diesen irgendwie unheimlichen XX-Wesen teilen.

    (Tschuldigung für meinen unsachlichen Kommentar. Und danke an Steffi & Co für die sehr viel cooleren und substantiierteren Kommentare zum Thema! Deine großartige Anmerkung zu den „BHs oberhalb der Gürtellinie“ hat mir sowas von den Tag gerettet, und damit war (für mich) die Südbandenaktion dann doch indirekt für etwas gut.)

  29. Mensch, hier im lila Kanal ist ja die Diskussion wieder am brennen. ;-)

  30. @Tschechow
    Für meinen Geschmack wird das sowieso alles viel zu hochgehangen (oh, Sexismus!) und jetzt kommst Du auch noch mit Küchenpsychologie ).

    Ich habe Mädels auch schon im Kopfstand gesehen…

  31. @Stephan Aber selbstverständlich werden Ansprüche daran gekoppelt – die Ansprüche einer Fanclubmitgliedschaft und damit -logisch- Mitbestimmungsrechte. Genau das gleiche, nur anderer Stellplatz im Stadion. Es ist wirklich weder neu noch ungewöhnlich.

    @der Sepp Wenn Du ebenfalls Fragen zu Frauen hast, wende Dich ruhig vertrauensvoll an mich. Ich kenn ein paar.

  32. @Steffi
    Jedes Mitglied hat in einem Fanclub gleiche Mitbestimmungsrechte – das ist doch wohl selbstverständlich – ansonsten wären es ja Fans von einem Fanclub.

    Wenn ich im Stadion stehe und jemand anders erhebt Anspruch auf diesen Platz, weise ich diese Person, unabhängig vom Geschlecht, zurück, solange es keine Gründe gibt, die mir plausibel erscheinen.

  33. @Stephan na siehste! Das isses doch aber. Da erheben Frauen Anspruch auf ihren Platz und machen ihr Mitbestimmungsrecht geltend – als Fans, in ihrem Verein. Warum sollten sie auch nicht? Nochmal, weil es da offenbar Unklarheiten gibt: In ihrer eigenen Szene ist das offenbar kein Thema, da wird niemand „verdrängt“, da gehören sie einfach dazu – bloß für Fans anderer Vereine ist das irgendwie ein Problem. Also grad so, als würden mir Herthaner erzählen, was ich in der Alten Försterei tun und lassen kann, und zwar ausschließlich deshalb, weil ich eine Frau bin und sich irgendwas nicht gehört. Da entgegne ich doch kraft meiner Stadionaktie, dass ich im Gegensatz zu denen, die hier nur zu Besuch sind, so einiges an Rechten habe und sicher nicht, um ihnen ne Freude zu machen, meinen Platz aufgebe. Tätest Du ja offenbar auch nicht.

  34. @Stephan, schick den Anwalt von „Liebig 34“ vorbei der gestern einen Befangenheitsantrag gegen einen Richter stellte weil der alles in männlicher Schreib- und Ausdrucksform kommentierte statt Gendermäßig.

    Nur weil es eine Frauengruppe gibt, ist das noch lange keine Rechtfertigung für Hohn und Spott.

  35. Danke

    @oliver runert, dass er alles tun wird, um uns in der Bundesliga zu etablieren!

    @all die fundierten Kommentaren zu den wenigen unglaublich unreflektierten Stimmen zum strukturellen Sexismus in unserer Gesellschaft.

  36. Sarick doch. Hinterm Marathontor die Dinger werden sie nich los. Aber ich hätte gedacht, dass sie die Karten direkt an uns schicken. Freier Verkauf ist in diesem Fall echt albern, werden doch eh rot, die Blöcke.

  37. @ michael
    Alles braucht seine Zeit und Entwicklung, wer etwas agressiv und mit Gewalt durchsetzen will, wird auf Widerstand treffen und scheitern.

  38. @Stephan 100 Jahre Frauenwahlrecht. Nicht, weil Frauen nett gefragt haben, sondern durchaus aggressiv und mit Gewalt durchgesetzt. Mir kommt es wie ein recht erfolgreiches Projekt vor, bis jetzt.

  39. @Stephan auf welche Art und Weise wird den Bitte das Patriarchat durchgesetzt? Womöglich aggressiv und mit Gewalt? Dreht sich hier alles im Kreis, ich habe aber Hoffnung, dass die Bibianas dieser Welt in der Alten Försterei schon bald nicht mehr mit „Schlampe“ und „die gehört ins Bett“ begrüßt werden.

  40. @Steffi
    Der Vergleich hinkt doch, denn es geht dabei um die Gleichheit vor dem Gesetz.
    Mit der Novemberrevolution in D. und der Ausrufung der Republik wurde z.B. auch das Dreiklassenwahlrecht abgeschafft…

    Was mich in dem Zusammenhang allerdings wundert, ist, dass noch heute in allen politischen Parteien die Basis überwiegend männlich ist. Statt einer Qotenregelung für das passive Wahlrecht, würde ich ja an dieser beginnen etwas zu ändern – der Rest ergibt sich dann von alleine – hoffe ich.

    @Juri
    So etwas habe ich in der AF noch nicht mitbekommen und fände es genauso daneben.

  41. @Stephan Nee, es geht nicht um Gleichheit vor dem Gesetz. Thema war: Bringt es etwas, aggressiv und notfalls gewaltsam seine Forderungen vorzutragen und durchzusetzen? Ja, das ist ganz klar der Fall. Jedes Recht, das je einer Minderheit eingeräumt wurde, ist auf exakt diesem Weg entstanden. Dabei ist komplett unerheblich, ob es um die zivilgesellschaftliche Ebene (wie gehen wir miteinander um?) oder um die juristische Ebene geht. Es geht um einen Mechanismus. Der ist immer gleich. Warum die Basis in Parteien ist wie sie ist, finde ich hingegen in keiner Weise verwunderlich. Liegt an den Dingen von denen Du bestreitest, dass sie existieren.

  42. @Steffi
    „Minderheit“ ist ja auch eine Frage der Definition und tatsächlicher oder gefühlter Diskreminierung.
    Ich lehne politische Gewalt prinzipiell ab!
    „Warum die Basis in Parteien ist wie sie ist, finde ich hingegen in keiner Weise verwunderlich.“
    Ich habe noch nie gehört, dass einer Frau aufgrund ihres Geschlechts die Mitgliedschaft verwehrt wurde.

  43. @Stephan Mitgliedschaft ist nicht das Problem, aber die Aussicht auf eine Position, in der sie tatsächlich etwas bewegen können, ist für Frauen sehr viel geringer. Wer lässt sich schon gerne verheizen ohne Aussicht auf Mitbestimmung? Dazu kommt, dass Frauen sofort wieder raus sind, sobald sie Kinder haben. Weil Elternzeit zwar theoretisch auch von Männern genommen werden könnte, aber selten genommen wird. Das ist übrigens diese Diskriminierung, die Du die ganze Zeit bestreitest. Eigentlich reicht ein Blick auf die Rentenbescheide von Männern und Frauen. Es ist eine sehr eingeschränkte Weltsicht, alles für nicht existent zu erklären, nur weil man -wie Du -nicht davon betroffen ist. Wirklich überheblich ist es aber, das als „gefühlte Diskriminierung“ zu bezeichnen, weil man einfach keine Lust hat, eine unbequeme Tatsache anzuerkennen.

  44. @ Steffi
    Ich bestreite nicht, dass es Unterschiede gibt, die von Vor- oder Nachteil sind – je nach Setzung persönlicher Prioritäten und das, speziell in den Alten Bundesländern, die späte Einbeziehung der Frau in die Erwerbstätigkeit immer noch ihre Nachwirkungen zeigen. So etwas schleicht sich nur langsam aus.

    Im Osten existiert dieses Gender-pay-gap nur marginal und es gibt ja Ausgleiche, die z.T. noch nicht hinreichend wirksam sind. Daran lässt sich arbeiten.

    Wie sieht es eigentlich in Bezug auf Einzahlungen mit der Lebenserwartung aus….?

    Ich bin ja für eine auskömmliche Grundrente für jeden Bürger, denn ich gehe von dem positiven menschlichen Bild aus, dass jeder im Laufe seines Erwerbslebens sich im Rahmen seiner Möglichkeiten eingebracht hat.

  45. @Stephan Du liegst auch hier wieder falsch, Frauen bekommen im Schnitt 46% weniger Rente, die Armutsquote bei Rentnerinnen im Westen liegt bei 16,9%, im Osten bei 13,4%. Ich denke allerdings, wir sind jetzt hinreichend weit vom Thema abgekommen, so dass wir die Kommentare an dieser Stelle schließen.

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