Blog State of the Union

Union kann keine Unklarheit bei Rassismus-Vorwürfen wollen

Nach dem Wochenende, das auf Unions von Rassismusvorwürfen überschatteten Sieg gegen Leverkusen folgte, wissen wir noch nicht mehr darüber, was am Freitag zwischen Florian Hübner und Nadiem Amiri wirklich vorgefallen ist. Wir müssen uns also jetzt erstmal auf einer unzureichenden Faktenbasis damit auseinandersetzen. Das haben wir gestern auch im Podcast getan, und haben unter anderem darüber debattiert, wie viel Aufklärung wir für die kommenden Tage oder Wochen erwarten, und wie viel wir dabei von Union erwarten. Und natürlich reden wir dann auch noch über das Spiel selbst.

Aber wir haben – siehe Episodentitel – die Hose dabei eben anbehalten, denn Rassismus ist ein maximaler Abtörner. Auch wenn er nur im Raum steht und nicht bewiesen ist.

Und das ist auch der Grund, aus dem ich denke, dass es im besten Interesse von Union und von Florian Hübner ist, die Situation nicht so in der Luft hängen zu lassen, wie sie das aktuell tut. Denn nein, wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass er die ihm vorgeworfene Aussage getätigt hat, aber es gibt ohne eine transparentere Aufklärung des Sachverhalts auch nicht genug Grund, vom Gegenteil auszugehen. Auch wenn wir uns das wünschen würden. Ich würde auch lieber in einer Welt leben, in der kein Unioner und keine Unionerin rassistische Dinge sagt, und ich glaube, dieser Wunsch beeinflusst auch bei mir, für wie wahrscheinlich ich verschiedene Szenarien halte oder halten will.

Rational betrachtet reicht der aktuelle Stand an Aufklärung nicht, um die Situation als geklärt zu betrachten. Und deshalb sollte der Verein, uns alle, die Mitglieder im Verein sind, eingeschlossen, darauf hinwirken, dass das geschieht.

Die Lage, in der wir uns mit dem Fall aktuell befinden, zeigt aber auch, dass es schwer möglich ist, in einem Rahmen wie einem Bundesligaspiel einen solchen Vorwurf nur halb vorzubringen. Ich fühle mich unwohl damit, den Opfern von Rassismus die Last antirassistischer Arbeit überzuhelfen. Aber in diesem Fall ist es nicht hilfreich, wenn ein Rassismus-Vorwurf erst aufgebracht und dann nicht untermauert wird. Auch wenn man denkt, dass der Vorwurf auch wie er jetzt im Raum steht substantiell genug ist, Aufarbeitung zu erfordern.

Eine gute Zusammenfassung der Sache, wie sie sich aktuell darstellt, liefert die Süddeutsche Zeitung. Mit dem Fazit dieses Texts – „Die Alternative dazu wäre wohl, die ganze schmutzige Wäsche zu waschen und rauszuhängen. Vielleicht wäre das gar nicht mal so schlecht.“ – beschließt auch der Rasenfunk seine Behandlung des Themas (die nicht im Segment zum Spiel, sondern später in der Sendung kommt).

Rassismus Vorwurf Florian Hübner
Florian Hübner wurde von Leverkusener Spielern vorgeworfen, sich rassistisch geäußert zu haben. Photo: Matthias Koch

Oliver Ruhnerts – aus meiner Sicht – peinlicher Verweis auf Florian Hübners Ehefrau als Beleg dafür, dass man ihm schwer Rassismus vorwerfen könne, schlägt sich in dieser Überschrift bei Zeit Online nieder: „Union versteht so viel von Rassismus wie Merz von Sexismus“.

Und das schreiben die Berliner Medien heute über das Thema:

Zum Sportlichen blickt der Kurier auf den Torschützen Cedric Teuchert und seinen Status bei Union, und die BZ spricht wieder von „Europa statt Abstiegskampf“.

Tippspiel

Auf Twitter kann man wie nach jedem Spieltag nachlesen, wie der Spieltag im Tipperförsterei-Tippspiel gelaufen ist. Für mich ausnahmsweise mal nicht katastrophal …

Corona und Sport

In den Sportsendungen des Deutschlandfunk am Wochenende gab es zwei Beiträge, die sich mit den medizinischen Fragen über Corona und den Fußball befasst haben. Einen, in dem es um den Wolfsburger Marin Pongracic und seinen Einsatz gegen Union geht, bei dem er unter den Folgen einer Corona-Infektion litt. Und im ausführlichen Interview spricht der Teamarzt des DFB über das Thema.

Und sonst so

Habt ihr von Ausschreitungen unter Fußballfans in den Monaten seit März, in denen es kaum Spiele mit Publikum gab, gehört? Nein, ich auch nicht. Trotzdem sind zur Polizeidatenbank „Datei Gewalttäter Sport“ (die längst nicht nur Personen enthält, denen Gewalttaten nachgewiesen wurden), viele neue Einträge hinzugekommen. Das hat eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Monika Lazar (Grüne) mit einer Antwort des Innenministeriums gezeigt. Auf welcher Grundlage mehr als 1000 Personen neu in die Kartei aufgenommen wurden, ist unklar. Mehr darüber berichtet die Junge Welt.

71 Kommentare zu “Union kann keine Unklarheit bei Rassismus-Vorwürfen wollen

  1. PaderMike

    Das wurde doch nur und erst durch die Medien zu Thema gemacht!
    Was sich die Kameraden nach einem derart hitzigen Fußballspiel gegenseitig zu sagen haben, ist definitiv nicht fein und auch ganz sicher nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
    ?
    Jetzt lasst uns dieses Thema beenden, so wie es Hübner und Amiri beteits am Freitag getan haben!

    • Das ist völliger Unsinn. Das Thema wurde von den betroffenen öffentlich gemacht, und Medien haben einen sehr relevanten Vorwurf, der dann im Raum stand, disktutiert und nachgefragt.

    • Waschweib*r

      Kann mich da nur anschließen. Das Thema ist von einem Dritten der nach seinen Aussagen dies nicht direkt das gehört hat in die Medien getragen worden und nicht von den Betroffenen!.
      Bleibt doch mal am Boden. Jeden Spieltag gehen sich 22 Spieler in die Knochen ohne Rücksicht auf Gesundheit und Folgen. Gehören da nicht auch verbale Sprüche zum Alltag?
      Wer von euch geht bei der Bezeichnung „Piefke“ schon auf die Barrikaden? Kann man auch da einordnen was am Freitag gesagt worden sein soll.

    • Das ist halt genau der Punkt: Du sagst sowas wie „die Betroffenen haben es ja nur indirekt gesagt, beziehungsweise nur Dritte, und wahrscheinlich ist es gar nicht gefallen, und wenn doch, ist es nicht so schlimm, weil passiert schon mal“. Das ist inkohärent, und es ist genau der Grund, aus dem man sich zu so einem Verdacht klar äußern und verhalten muss, denn ES DARF NICHT PASSIEREN und so nicht entschuldigt werden.

    • Na klar DIE Medien. Natürlich immer gegen uns. Opferrolle ist ja so bequem. Komischerweise ist gerade in dieser Saison quer durch Deutschland eine Aufmerksamkeits- und Sympathiewelle für Union und seine Leistungen zu registrieren. Das paßt irgendwie nicht zu diesen „Alle-sind-gegen-uns-Maulereien“ die hier seit Sonnabend zu lesen sind.
      Wenig zur Deeskalation trägt da Ruhnert bei – nicht nur mit seiner verklemmten Bemerkung zu Hübners Partnerin. Auch sonst wußte er natürlich alles genau, obwohl er ebensowenig Ohrenzeuge war wie Tah. Und Hübner entschuldigt sich für etwas, was es laut Ruhnert gar nicht gab.
      Da kann man jetzt weiter beliebig rumspekulieren. Zur Klarheit wird das nicht beitragen. Und zweifelhaft ist, ob die überhaupt noch hergestellt werden kann.
      Sicher treffen einige Medien überhaupt nicht den richtigen Ton und urteilen schon, wo Aufklärung noch aussteht. Aber eben nicht alle. Etwa die SZ (hier schon zitiert) bringt zutreffend auf den Punkt, was Sache ist und was eben noch nicht.
      Doch vieles in der Causa Hübner/Amiri/Rassismus zeigt eben auch wieder mal: oft ist am Ende weniger der Vorfall an sich der Skandal, sondern der Umgang damit, der unpassende Versuch, die Sache lieber klein zu halten als zu klären und letztlich die unzulängliche Kommunikation des Ganzen.

    • Waschweib*r

      Richtig Daniel. Wir streiten uns als unbeteiligte über einen Fakt der selbst nicht wahrgenommen und auf Aussagen Dritter besteht . Für die Beteiligten ist der Vorgang abgeschlossen. Nur unbeteiligte kochen da weiter. Welcher Spruch ist den da gefallen der die Relevanz einer rassistischen Äußerung hat.? Von den Betroffenen habe ich noch nichts gehört.

    • @waschweib*r Für die Beteiligten ist der Vorgang abgeschlossen. Das ist richtig. Und wenn der DFB eventuell nach den Stellungnahmen das Verfahren einstellt, ist der Vorgang wahrscheinlich wirklich zu. Aber dass niemand der Betroffenen sich geäußert hat, stimmt so nicht. Nadiem Amiri hat zumindest den Post seines Bruders geteilt. Das dürfte also auch seine Wahrnehmung gewesen sein. Ob er ihn gelöscht hat, weil Florian Hübner ihn davon überzeugt, dass die Wahrnehmung Amiris falsch war oder aus einem anderen Grund, wissen wir nicht. Und wahrscheinlich werden wir es nie wissen. Von Florian Hübner wissen wir über Oliver Ruhnert, dass er den am Anfang kolportierten Satz so nicht gesagt haben will. Das ist alles. Aber es ist nicht so, dass die beiden sich gar nicht geäußert hätten öffentlich. Der eine direkt, der andere indirekt.

    • Klausiboy

      @Daniel, doch genau daran zweifle ich sehr. Die Offiziellen von Leverkusen haben Ruhnert am Freitag schon bestätigt, dass es eben nicht um eine rassistische Beleidigung ging. Die werden sich schon ordentlich Feuer gegeben haben, aber das, was da aktuell, auch von euch draus gemacht wird, ist lächerlich. Ich hoffe, dass sich Hübi, wenn sich rausstellt, dass es um keine rassistische Beleidigung ging, gegen die Verleumdungen juristisch zur Wehr setzt. Unfassbar, was hier wegen etwas Trashtalk für eine Sau durchs Dorf getrieben wird. Selbst C. Beeck muss sich melden. Da will ich gar nicht wissen, was der in den 90ern seinen Gegenspielern alles auf den Weg gegeben hat.

    • Nein, das hat niemand bestätigt, und alles was man seit Freitag aus Leverkusen gehört hat ist konsistent damit, dass Amiri die Haltung von Demirbay übernommen hat, aber nicht davon abrückt, die rassistische Beleidigung gehört zu haben. und ceterum censeo Rassismus ist kein beliebiger „trash talk“. Trash talk ist zu Amiri zu sagen dass seine Schuhe hässlich wären und er gegen Hübi keinen Zweikampf gewinnt. Das ist eine vollkommen andere Kategorie.

  2. Olaf Luft

    Lieber Daniel, wie immer ein guter Text bei Euch im Textilvergehen.
    Aber, Deine Aussage „rational betrachtet…“ ist eben nicht rational betrachtet – wie auch schon die Kommentierungen am WE auf Twitter – hier sind verdammt viele Emotionen, Überzeugungen, subjektive Erwartungen und gesellschaftliche Sichtweisen, unabhängig von der rationalen Realität, eingeflossen. Irgendwie verstehe ich das, aber eigentlich habt ihr vorverurteilt und zu eurer eigenen Sicherheit den Konjunktiv benutzt.
    Das hat bei mir einen genauso faden Beigeschmack hinterlassen.

    • Was an dem Satz, dessen Anfang du zitierst, stimmt denn bitte nicht?

      Und von wegen Konjunktiv zur Sicherheit: Worte bedeuten halt was, wenn du die ignorierst, die dir nicht passen, braucht man sich nicht zu unterhalten. Und einen so gravierenden Vorwurf kann man nicht einfach unkommentiert lassen, wenn man Rassismus inakzeptabel findet. Schon allein, weil ich es emotional unerträglich finde, wenn sowas bei meinem Verein passiert sein könnte.

  3. @bunkinho

    Hm., lieber Daniel. In einem Punkt hast du Recht, jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, würde größtmögliche Aufklärung und Transparenz sicherlich helfen.

    Aber auch du folgst da einer etwas verqueren Logik. Gemeinhin gilt, dass ein Anklage-Erheber Beweise erbringen muss, für die angebliche Tat. Und zwar hieb- und stichfeste. Hearsay ist da nun mal eine schlechte Grundlage.

    Bei einem Rassismusvorwurf hingegen scheint die Unschuldsvermutung sehr schnell ausgesetzt und der Beklagte muss erst mal den Nachweis seiner Unschuld erbringen..

    Zudem bleibt das Problem, dass in den Köpfen vieler Rezipienten etwas hängen bleibt, denn wo Rauch ist, muss ja auch Feuer sein.

  4. Christian

    Hier sieht man m.E. einen unschönen Medienmechanismus: Weil sich der eigentliche Vorfall nicht mehr so klar darstellt wie ursprünglich angenommen, man aber sein Erregungslevel halten möchte, konzentriert man sich jetzt auf den Nebenschauplatz, dass eine der von Ruhnert vorgebrachten Entlastungsargumente keinen Gegenbeweis im engeren Sinne darstellt.
    Letztlich ist es also egal, was Hübner gesagt hat: Union hat ein schlimmes Rassismusproblem, qed.

  5. Lieber Daniel,

    ich schätze Deine Arbeit sehr, allerdings habe ich überhaupt kein Verständnis dafür, dass Du andere Meinungen als „hanebüchenen Schwachsinn“ oder „völligen Unsinn“ abkanzelst.

    Das geht auch sachlicher oder, wenn schon nicht sachlich, dann zumindest mit dem Zusatz „ich halte das für …“ oder „ich finde …“

    Eisern.

    • @Holger Erstmal ist es sehr schlechter Stil, aus geschlossenen Kanälen zu zitieren. Ist mir in dem Fall aber auch egal, weil ich natürlich zu der Aussage stehe. Es ist ja nicht mein Problem oder eins von Respekt, wenn Leute unsinnige Dinge schreiben. Dass ich es bin, der das so sieht, ist ja implizit wenn ich etwas Sage – wir können gerne ein Seminar zu Aussagenlogik und Diskursverhalten machen.

    • Es geht hier nicht um Meinungen, den Rassismus ist keine Meinung. Genauso wenig kannst du, wenn du in einer demokratischen und toleranten Gesellschaft leben willst den Umgang damit nicht Meinungen überlassen. Es ist völliger Schwachsinn das Thema jetzt beenden zu wollen und so zu tun als wäre das eine private Angelegenheit der beteiligten Personen, solange du nicht weisst, ob Rassismus im Spiel. Und wenn ich schon wieder lese, dass hier Retlativierungsversuche mit Beleidigungen als Piefke (die letzten Tage hatten wir hier einige andere davon) unternommen werden, dann ist das völliger Unsinn und verkennt das Kernproblem von Rassismus in unserer Gesellschaft.

      Wie ich gestern schon schrieb, denke ich man hätte bei der klaren Linie bleiben sollen, die Christian Arbeit gleich nach Spielende aufgemacht hat: Rassismus hat bei uns keinen Platz, auch nicht wenn er von einem Spieler mit einer PoC-Ehefrau getroffen wird, aber wir müssen hier auf Aufklärung warten, denn für uns ist die Situation nicht eindeutig. Schade, dass das nicht passiert ist. Das hätte man auch laut und schnell auf allen Kanälen kundtun können ohne dabei einen Spieler fallen zu lassen, gegen den die Vorwürfe noch garnicht belegt sind. Radikale Transparenz wäre super, trotz laufender Verfahren.

    • Es sollte kein Zitat sein, sondern ein Beispiel. Es war ja nicht das erste oder zweite Mal.

      Ich freue mich auf´s Seminar…

      @Juri: mir ging es nicht um Rassismus, mir ging es darum, wie Daniel mit anderen Meinungen umgeht.

  6. Musiclover

    Nach meinem Kenntnisstand haben sich die Betroffenen in der Öffentlichkeit nicht zum Vorfall geäußert und ihn auch nicht öffentlich gemacht, das kam von einem unbeteiligten Dritten, dem davon berichtet wurde. Klarer Fall von Stille-Post-Problem. ?

    • Nein, es zweifelt wohl niemand daran, dass Amiri und Tah sich schon richtig verstanden haben in Bezug auf das, was Amiri gehört hat.

  7. @Daniel: das Thema wurde doch nicht von einem Betroffenen öffentlich gemacht sondern von einem, der etwas gehört hatte, was angeblich gesagt wurde. Ob das dann ein sehr relevanter Vorwurf ist, wage ich zu bezweifeln. Relevant wurde er erst durch die Medien.

    • Du solltest jeden Vorwurf von Rassismus erst mal Ernst nehmen, wenn er sich als unwahr herausstellt, hast du eine klare Positionen bezogen und gezeigt, dass das bei uns im Verein, in unserem Stadion und in unserer Gesellschaft keinen Platz hat.

  8. Liebe Textiler und Textilvergehen-Fans, es ist eine schwierige Situation in die wir da gebracht wurden oder uns vielleicht auch selber hingebracht haben. Wichtig ist und bleibt die klare Haltung dazu. Das haben alle Schreibenden vom Textilvergehen seit dem sehr gut erläutert und betrachten die Handelnden ebenso von außen wie wir auch.
    Gut finde ich weiterhin, dass Union sich sofort klar positioniert und sagt , wie sie zu Rassismus stehen und dies auch aufklären wollen. Dadurch, dass weiterhin vieles auf Hörensagen beruht ist es schwierig hier Fakten zu schaffen. Das hatte Sebastian und auch Bunki im Kommentar klargestellt. Weiterhin gilt die Unschuldsvermutung auch wenn der Vorwurf sehr scharf ist!
    Dass Ruhnert nun den Vergleich zu Hübners Frau bringt ist leider ein Fehler, der passiert und den er sicherlich bei weiterer Betrachtung nicht nochmal als Argument vorbringen würde. Dies lernt man leider erst, wenn solch eine Situation eintrifft.
    Ehrlicherweise hätte ich es vor einem Jahr vielleicht auch als Argument angesehen und angebracht wenn ich mich nicht zum Thema Rassismus informiert hätte. Im übrigen weil es einen Alltagsrassismus in meinem Umfeld gab. Hierzu empfehle ich gerne das Buch/Hörbuch von Tupoka Ogette https://www.exitracism.de/ wer sich da tiefer mit beschäftigen will. Und das sollte auch die Quintessenz sein, dass wir uns mit dem Handeln bzw. dem Thema Rassismus beschäftigen und verstehen. Leider steckt in jedem von uns rassistisches Verhalten was uns nicht bewusst ist aber auf andere wirkt. Wenn wir das verändern wollen haben wir es in der Hand.

    Vielen Dank weiterhin an das Textilvergehen-Team, dies hier sachlich aufzuarbeiten!!

  9. Danke für den heutigen Artikel!

    @Philipp: jupp

  10. jetzt lasst den daniel sich doch mal richtig austoben
    endlich verbindet sich mal wieder eins seiner beiden lieblingsthemen* mit union
    da kann es nicht engagiert genug zur sache gehen
    und ob es sich hierbei um rassistische äußerungen handelt oder nicht entscheidet jawohl nicht das potenzielle opfer sondern immernoch daniel allein!
    der sturm im wasserglas ??
    auch das geht vorbei…

  11. Die sache kommt mir langsam spanisch vor und meiner meinung nach sind die leverkusener elendig schlechte verlierer. es stehen folgende sätze im raum: „scheiß afghane“, „mißgeburt“
    und „hurensohn“ alles das ist ne ganze menge und ich könnte mir auch vorstellen das das
    alles so gefallen ist. das sind eventueller rassismus, frauen- und behindertenhass auf einmal.
    UNION bekleckert sich nicht mit ruhm, aber die leverkusener nun wahrlich auch nicht.
    warum ziehen die amiribrüder ihre twitteranschuldigungen zurück und warum soll sich nun
    alles auf einmal erledigt haben ? bei einer tochterfirma eines ig farben nachfolgers behinderten- und frauenhass ? ne das kann nicht sein und wenn doch sollte man es nicht so auf die goldwaage legen waaaa …. wahrscheinlich wird der fall zeitnah eingestellt, denn keiner weiß
    mehr was genaues.

  12. @Daniel, dann hast du anscheinend noch nie selber Fußball gespielt, wenn du das für Trashtalk hälst. Selbst in der Unionliga ging es da oft nicht zimperlich zu. Nur dass man sich nach dem Spiel die Hand gegeben hat und dann war gut. Der Vorwurf, dass Hübner als Hurensohn bezeichnet wurde, steht ja auch noch im Raum. Und das wird nicht das Einzige gewesen sein, was die sich da um die Ohren gegeben haben. Ich bleibe dabei, ohne einen Beweis prügelt auch ihr hier munter los. Da lobe ich mir den Kurier, bzw Bunki, der das sehr unaufgeregt und differenziert aufarbeitet. Alles andere ist derzeit einfach nur traurig.

  13. Daniel ich denke du musst die Toleranz, welche du von anderen einforderst, auch anderen gegenüber vorleben. Dies tust du hier nicht. Wahrscheinlich weil dich das Thema persönlich mitnimmt. Du vielleicht etwas in der Art auch selbst schon erlebt hast. Das ist verständlich. Das rechtfertigt aber dein Abkanzeln anderen Meinungen und sich über ändere Meinungen erheben nicht. Damit erreichst du nicht das was du eigentlich erreichen willst. Vielmehr sorgst für eine Blockadehaltung bei deinem Gegenüber.

    Grundsätzlich zum Thema: Tah hat etwas vom Hörensagen öffentlich gemacht. Damit ist es das Thema in der Welt. Man diskutiert darüber. Aber bewiesen ist rein objektiv betrachtet nichts. Das sollte auch der Ausgangspunkt der Diskussion sein. Deshalb finde ich Unions Vorgehen auch nicht so verkehrt. Besser geht es immer. Man hat sich deutlich gegen Rassismus positioniert. Auf der anderen Seite schützt man aber auch seinen Angestellten, solange nichts bewiesen ist und er sagt, dass er das nicht gesagt hat. Das würde ich von meinem Arbeitgeber auch erwarten. Es ist auch für das Manschaftsklima wichtig, dass das jetzt so gemacht wird. Auf der anderen Seite ist natürlich das verständliche Interesse der Öffentlichkeit an einer schnellen Aufklärung. Dies soll und muss geschehen, aber objektiv und ohne Emotionen. Denn nur so kann es richtig aufgearbeitet werden. Das muss jetzt geschehen und wenn dies passiert ist, muss man entsprechend handeln.

    Unabhängig davon ist Alltagsrassismus ein großes Problem, weil er oft unterbewusst passiert und auch viel mit der Sozialisierung in der Kindheit zu tun hatte. Dies ist ein Problem welches man langfristig angehen muss. Man muss drauf hinweisen, dass es bewusst bleibt. Man darf die einzelne Person aber nicht teeren und federn. Sie macht dies ja nicht absichtlich, sondern es ist unterbewusst so durch die Sozialisierung mitgegeben worden. Man muss Menschen mitnehmen und auf positive Art zeigen wie es richtig geht. Nur so kann man etwas langfristig ändern. Durch Teeren und Federn sorgt man nur für eine Abnabelung und Isolierung der Person und man erreicht nichts. Das sollte man immer im Hinterkopf haben.

    • Das ist der mit Abstand beste Kommentar hier zu diesem Thema seit Freitag.

      Generell, ist es immer wieder erstaunlich, wie schnell Stimmung gemacht werden kann auf Grundlage von Hörensagen (siehe der Kommentar am Sonnabend hier, der die sofortige Auflösung von Hübis Vertrag forderte). Und dass man es damit schafft, drei Tage Blog zu füllen. Klar, es wird immer hervorgehoben, dass man auf Aufklärung wartet. Aber dadurch, dass man das Thema über die Tage immer wieder strapaziert und eben NICHT wartet, lässt das zur Phrase verkommen. Und mit jedem weiteren verbleibt doch ein fader Beigeschmack an Hübis Person, er könnte doch ein Rassist sein.

      Im übrigen, starker Auftritt von Ruhnert. Solange die Vorwürfe nicht bewiesen sind, muss er sich vor Hübi stellen. Das erwarte ich von jedem Arbeitgeber, und erst recht von meinem Verein. Die Sache mit Hübis Ehefrau war jedoch nicht hilfreich und höchst… unglücklich (sehr abgeschwächte Formulierung), tut es doch nichts zur Sache.

    • @ Alex
      Keineswegs ein starker Auftritt von Ruhnert. Er stand nicht auf dem Platz, hat keine Ohren wie Richtmikrofone, verfügt wie fast alle anderen nur über second-hand-Infos. Also: Ball flach halten, keine für ihn nicht überprüfbaren Aussagen weitergeben und auf die Schlussfolgerung „Stimmt alles nicht“ verzichten.
      Bis zum Nachweis von Fakten sollte er zumindest erklären, wofür sich Hübner entschuldigt hat. Soll sich auch gern vor seinen Angestellten stellen mit Verweis auf entsprechende Reaktionen für beide denkbaren Fälle: Be- oder Entlastung. Wenn sie denn feststehen.
      Angesichts der weiteren Äußerung über die Partnerin wäre das beste für Ruhnert aber wohl gewesen: einfach mal Klappe halten.

    • @uli49 Es ist doch auch die Pflicht des Arbeitgebers, seine Angestellten zu schützen. Wenn der Angestellte vor seinem Arbeitgeber glaubhaft machen kann, dass die gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe haltlos sind, dann ist es die Pflicht des Arbeitgebers, sich schützend vor seinen Angestellten zu stellen. Hier muss doch ganz klar die Unschuldsvermutung gelten. Vor allem wenn man ausschließlich von Hörensagen redet! Das darf man an dieser Stelle nicht vergessen.
      Sollte die sich im Nachhinein aber herausstellen, dass der Angestellte nicht die Wahrheit sagte, dann und erst dann muss der Arbeitgeber Konsequenzen ziehen. Vorher muss er seinen Angestellten schützen. Und das hat Ruhnert aus meiner Sicht stark und richtig gemacht.

      Bezüglich der Aussage zur Partnerin bin ich ganz Deiner Meinung.

  14. Demirbay: „Was auf dem Platz vorfällt, bleibt auch auf dem Platz“ Ein weiser Satz, übrigens von einem sehr engen Freund von Amiri. Über die Wertigkeit der auf dem Spielfeld von BEIDEN geäußerten Beleidigungen können letztendlich nur Amiri und Hübner selbst urteilen. Das ist erfolgt, sie haben das unter sich geklärt. Weder Denunzianten wie Herr Tah, der es nicht mal persönlich gehört hat (vielleicht war der Herr Nationalspieler ja nicht nur im Laufduell gegen Cedric Teuchert beim 1:0 Siegtreffer zu langsam) noch wütend mit dem Fuß stampfende Blogger sind letztendlich das Zünglein an der Waage. Die Statements von unserem Verein (Christian Arbeit, Oliver Ruhnert) sind erfolgt. Auch wenn es nicht das ist, was Textilvergehen gerne gehört hätte, sollte man die Aussagen so akzeptieren.

    • Demirbay: „Was auf dem Platz vorfällt, bleibt auch auf dem Platz“

      … und was ist jetzt mit meiner gewonnen Fussballwette?!?! So ein Mist…
      Andererseits: Gut für die aktuell Rot- und Gelb-gesperrten Spieler. Alles aufgehoben. Ebenso alle Auf- und Abstiege und alle Meisterschaften und Pokalsiege… ;-)

      Demirbays Satz ist wirklich in allen Belangen knallfalsch (auch wenn ich ahne was er gemeint haben könnte, aber das gilt in Zeiten ohne Publikum aber weiterhin mit Mikros im Innenraum auch nicht mehr).

  15. Danke Daniel für die wie ich finde gute und differenzierte Darstellung

  16. Sehr geehrter Herr Daniel Schneider vom Berliner Bildzeitungsableger,
    sie schrieben unter der Überschrift „Nach Rassismus-Vorwurf – Union, das ist erbärmlich!“ am 16. Januar 2021
    „Der Verein weiß, um welchen Spieler es sich dabei handelt. Konsequenzen für Florian Hübner? NULL! Da wird bei einem Bundesligaspiel ein deutscher Nationalspieler (!) von einem anderen Deutschen offenbar aufgrund der familiären Wurzeln beleidigt – das alleine ist schon ein ekelhafter Skandal. Nicht weniger skandalös ist der Umgang damit.“

    Skandalös ist die Vorverurteilung ohne Faktenwissen, das Wort offenbar im Text ist bezeichnend für Ihre Art des Journalismus.

    Sie schrieben weiter:
    „So erstligareif die Leistungen auf dem Platz sportlich sein mögen, so unterirdisch ist die Öffentlichkeitsarbeit. Erbärmlich!“

    Hier der Link zur Pressekonferenz direkt nach dem Spiel:
    https://www.aftv-online.de/detail/video/pressekonferenz-nach-dem-spiel-gegen-leverkusen-1-23688
    Die einführenden Worte zeigen hier deutlich den Niveauunterschied zwischen Ihnen und dem Pressesprecher von Union; von einer erbärmlichen Öffentlichkeitsarbeit zu reden ist schon mehr als frech.

    Desweiterem finde ich in Ihrem Text folgenden Satz:
    „Union Berlin sonnt sich gerne in dem Image als hipper und weltoffener Klub der Hauptstadt. Aber auch solch ein „cooler“ Klub muss Verantwortung übernehmen.“

    Jetzt noch mal für alle in den „sozialen Netzwerken“, die über unseren Verein in den letzten Tagen herfallen. Genauso wie Köln, Düsseldorf und Mainz keine Karnevalsvereine sind, sind wir kein „Kultclub“. Wir sind ein ganz normaler Fussballverein, der auch nicht alles richtig macht und sich dem Kommerz stellen muss. Wir leben speziell von außergewöhnlichen Fans (ein paar schwarze Schafe inbegriffen, aber die gibt es in jeder Familie), einer guten Vereinsführung und einem tollen Trainer (Ihm würde es z.B. nie passieren dem Gewinner nach dem Spiel in der Pressekonferenz nicht zu gratulieren). Wenn z.B. bei uns im Stadion Pyrotechnik zum Einsatz kommt (was man nicht unbedingt gut finden muss) oder einige wenige sich nicht richtig benehmen wird oft sofort berichtet. Leider gehen dagegen viele soziale Projekte unserer Fans, u.a. auch für Migranten, in Ihrer Zeitung unter.

    Um eins klarzustellen; wenn ein Spieler von uns wirklich einen anderen Spieler rassistisch beleidigt hat, dann muss das Konsequenzen haben.
    Was mich aber stört,; niemand spricht über das Verhalten des deutschen Nationalspielers Amiri, der ab der 89. Spielminute total ausflippt. Einfach mal z.B. im AFTV die letzten Minuten des Spiels ansehen. Springt z.B. Grischa Prömel nicht hoch tritt er Ihn Krankenhausreif.
    Warum hat kein Spieler oder ein Betreuer von Bayer ihn zurückgehalten (musste dann Urs Fischer machen)? Mit den beiden Bender Brüdern auf dem Platz wäre das so nicht passiert. Meinen Respekt dagegen hat Kerem Demirbay und dessen Interview nach dem Spiel bei DAZN.

    Mit freundlichen Grüßen, in der Hoffnung auf eine faire Berichterstattung in Zukunft
    Dieter, Union-Fan seit 1968

    PS: und für alle in diesem Blog – kommt mal wieder runter, wartet ab, nachdem die Fakten wirklich auf dem Tisch sind und habt Vetrauen in den Verein

    EISERN

  17. @bunkinho

    Ich finde zudem, dass man aufhören kann, auf Daniel einzudreschen. Manche Formulierungen hätte er hier in den Kommentaren sicherlich differenzierter führen können. Aber wenn zu viele von zu vielen Seiten auf einem rumhacken, da gehen einem halt manchmal auch die Gäule durch. Kenne ich aus eigener Erfahrung. Leider.

    Sätze wie “du hast wohl noch nie Fußball gespielt” oder dieser mittlerweile überall – nicht nur hier im Blog, auch im Forum oder in den Netzwerken – inflationär gebrachte Vorwurf ist ja wie “Springer-Presse” sind wenig geeignet, in einen vernünftigen Diskurs zu treten. Man muss auch mal akzeptieren, dass es andere Meinungen gibt, ohne gleich die Keule rauszuholen.

    Ich teile nicht immer alles, was Textilvergehen hier so veröffentlicht, aber man sollte bei allem bedenken, dass sie das ehrenamtlich in ihrer Freizeit machen.

    Lasst uns wenigstens hier weiter Niveau in der Diskussionsform halten und vor allem sachlich bleiben.

  18. silberhacke

    ich habe gehört, dass in der dfl gerade ein vorschlag diskutiert wird, nach dem hübner die rückrunde für bayer 04 leverkusen spielen müsste und amiri für uns. das nenne ich salomonisch.

    EISERN

  19. Sagt Bescheid wenn es hier wieder um Fußball und unseren 1. Fc Union geht .. solange hier tag für tag diese scheiße diskutiert wird ignoriere ich mal fie Medien. Es gibt ja zum Glück in so einer trostlosen Saison wie diese nichts anderes zu schreiben ;)

    Die beteiligten haben das geklärt und damot hat sich die Sache.Ich weiß nicht wie sich die Medien (auch hier Daniel insbesondere) so drauf aufgeilen können. In Deutschland gilt die Unschuldsvermutung bis die Schuld bewiesen ist .. Nur leider habe ich das Gefühl das es seit tagen andersrum ist.

    Ich werde in der kreisliga (wenn sie irgendwann mal wieder stattfindet) woche für woche von unseren südländischen zuwanderern ( ich hoffe das ist nicht rassistisch formuliert) als nazi, h****sohn und was weiß ich beschimpft und das ist es ok weil wir ja aufgrund unserer Geschichte (ich bin 26 also voll im weltkriegsalter) alle nazis sind.

    Und jetzt hat hübi VIELLEICHT etwas nicht so schönes gesagt und er wird seit Freitag in der Luft zerrissen…

    Und wo hat ruhnert denn was falsches oder idiotisches gesagt ? Er hat das wiedergegeben was hübi gesagt und das mit hübis frau war keine schutzbehauptung sondern einfach ein einwurf das er eine frau mit migrationshintergrund hat was ja das typisch rechtsextreme ausschließt.

    Also bitte wieder auf die geile saison konzentrieren und darüber berichten wenn es schon die anderen sumpfmedien nicht tun.

    • Hallo Thomas,

      ich sage hiermit mal subtil Bescheid: Es geht hier immer um Fußball und den 1. FC Union Berlin. Denn die im Raum stehenden Vorwürfe sind im Rahmen eines (Achtung!) Fußballsspiels des (Potzblitz!) 1. FC Union Berlins entstanden.

      In jedem hier veröffentlichten SotU Text werden Themenbereiche geschickt durch Überschriften so getrennt, dass jeder, dem die Auseinandersetzung mit Vorwürfen zu rassistischer Sprace zu unbequem ist, ganz einfach die entsprechenden Abschnitte überspringen kann, weiterhin in seiner Filterblase schweben und alles feini finden kann.

      Der Rest von uns, dem das alles nicht so egal ist und dem an einem Maximum an Aufklärung gelegen ist, weil wir das doch irgendwie wichtig finden, wofür unser Verein nicht nur mit Lippenbekenntnissen steht, machen derweil weiter wie gehabt, ok?

      Viel Spaß noch mit Deiner geilen Saison.

  20. Ich finde, man sollte so langsam vom Empörungstreppchen herunter steigen und sich auf die bekannten Fakten beschränken.
    Diesbezüglich bin ich mit dem, was OR (im Pressegspräch) und CA (heute bei der Pressekonferenz) geäußert haben, vollständig zufrieden und völlig einverstanden.

    Wenn nun auch vom DFB nichts Neues mehr dazu kommt, sind die beiden einzigen Menschen, die IMHO ein Recht darauf haben, dass der Vorfall weiter in der Öffentlichkeit diskutiert wird, die beiden direkt betroffenen Spieler.
    Wenn einer der beiden der Ansicht ist, dass die öffentliche Darstellung falsch ist, dann muss er das korrigieren dürfen.

    Ansonsten sollte man die Sache auf sich beruhen lassen und sich wieder dem Sport zuwenden.

  21. Danke für den heutigen Sotu und den Teve-Podcast von gestern. Mich irritiert nach wie vor die passive Haltung des Vereins. In der PK verurteilt CA noch Rassismus, Fischer sogar „Ich glaube schon, dass wir das noch mal aufnehmen. Von daher gilt da sicherlich, das aufzuarbeiten“ und dazu dieses losgelöste Statement vom Verein über Twitter am Samstag Nachmittag. 
    Seitdem kompletter Richtungswechsel, B04 gibt über Twitter bekannt, dass Spieler sich entschuldigt hat, Amiri das angenommen hat und Sache erledigt sei. Kurier gibt sogar an, dass Union von B04 bestätigt wurde, dass es zwar Beleidigung gegeben habe aber keine rassistische Entgleisung. Ruhnert richtet aus, Hübi hätte jene Formulierung gar nicht gesagt. Und dann Ruhnert weiter, wehrt das so reflexhaft und kategorisch ab, fühlt sich richtig angegriffen. Anstatt einsichtig und geständig zu sein: „Da ist was vorgefallen, das ist scheisse, darf nicht passieren, ist es aber.“ o. Ä. Und kein Wort mehr zu „Wir gehen dem nach, wir klären das auf.“ Als würde es rassistisches Denken oder Äußerungen bei Union nicht geben. Von Hübi auch nichts. 
    Das alles kann nur bewertet werden, wenn herausgefunden wird, was da gesagt wurde. Und ich befürchte, wir erfahren das nicht mehr. Ungeachtet dessen, was tatsächlich gesagt wurde (finde das für die kommende Bewertung auch irrelevant), ist das Verhalten des Vereins mehr als unglücklich, vielmehr enttäuschend und inkonsistent.

    • So lange nicht das Gegenteil bewiesen ist, sollte man einfach davon ausgehen, dass die Beteiligten die Wahrheit sagen und dass es gar nicht zu rassistischen Beleidigungen kam.

      Und wenn man das mal zu Grunde legt, dann macht das Verhalten aller Beteiligten auch gleich Sinn.
      In dem Fall ist es nämlich besser einfach nix zu sagen, weil einem in der Öffentlichkeit eh ganz schnell das Wort im Mund umgedreht wird und weil sich dann jede Blase den Teilsatz herausgreift, der ihrer vorgefassten Meinung auf die Dinge entspricht.

      Da sagt man besser gar nix und wartet, bis morgen die nächste unvermeidliche Sau über den Marktplatz der Eitelkeiten getrieben wird.

    • Es ist völlig in Ordnung, wenn einem beim Engagement für seinen Verein die Torauslinie als Begrenzung reicht, der gelungene Seitfallzieher das geilste ist und der Diskussionsradius nicht über den Bierstand hinausgehen muss. Es geht aber eben -unabhängig vom aktuellen Ereignis- schon lange nicht „nur“ um Fußball. Auch wenn es dem einen oder der anderen drum geht, sich nun wieder fix dem Fussball zuzuwenden. Daraus wird wohl nix. Dafür steht die Bundesliga in ihrer gerade während Corona so deutlich priviligierten Lage viel zu sehr im Focus einer Gesellschaft, in der viele, aber lange nicht alle unseren Sport lieben. Da wird zu Recht drauf geschaut, was sich dort abspielt und wie ihre Protagonisten (nicht nur die auf dem Platz) sich verhalten und was sie ggf. von sich geben. Das wird diskutiert und beurteilt. Nicht nur in Foren wie hier. Und nicht nur von der in Teilen argumentationbsflachen Presse, sondern auch durch Journalisten, die Qualität haben, deren Aufgabe aber nicht ist, verlängerter Arm der Vereinspressestelle zu sein wie manche das sich offenbar wünschen.
      Es reicht nicht immer (glücklicherweise), wenn es viele gibt, die immer vollständig zufrieden und immer einverstanden sind, was vereinsoffiziell abgesondert wird. Die Partei rsp. der Verein hat eben nicht per se immer Recht. Sondern eine Pflicht zu Offenheit und Transparenz. Und auch zu Selbstkritik. Die wäre in Sachen Kommunikation durchaus erforderlich. Nicht nur jetzt, auch früher, etwa im Fall Polter/Gehaltsverzicht z.B.
      Wer jetzt Ende der Diskussion fordert und mit 1:0-Denken zufrieden ist, wird enttäuscht, weil Auseinandersetzungen dieser Art im heutigen Fussball nicht mehr abgewürgt werden können. Zum Glück.

  22. Was ist eigentlich mit dem rechtlichen Grundsatz „unschuldig bis zur erwiesenen Schuld“. Es wird sich das Maul zerfetzt über den achso bösen Hübner, obwohl noch gar nicht feststeht, ob diese Worte wirklich gefallen sind.. Damit wird der Ruf so richtig geschädigt. Und wenn es sich doch als Unwahr raus stellt, dann werden die Hände hoch gerissen und laut gerufen, dass das alle schon immer gewusst haben. Ich finde die Schlammschlacht zum kotzen. Es wissen nur zwei Leute, was wirklich passiert ist und die heißen weder Tha, noch Ruhnert noch sind es die Medien. Und diese zwei Leute müssen das klären, kein DFB und keine Medienlandschaft. Das nennt man Konfliktmanagement. Und nur mal am Rande: wenn ich im Rahmen meiner alltäglichen Arbeit durch arabischstämmige junge männliche Mitbürger als deutsche Nazihure beschimpft werde, weil ich keine Zigarette ausgebe, dann sagt mir mein Arbeitgeber, dass ich damit klar kommen muss, gehört halt zum Beruf.
    Fazit: Rassismus ist Scheiße und gehört nicht in die Gesellschaft, das gilt allerdings für alle Kulturen. Und keiner hat das Recht jemanden vorzuverurteilen, wenn er nicht selbst dabei war oder es eindeutige Beweise gibt.

    • Die von Dir völlig zu Recht angesprochende Unschuldsvermutung bedingt, damit sie als Rechtsgrundsatz wie gewünscht funktioniert, eine umfassende Aufklärung der Vorfälle, auf die Du sie, zu Recht, anwenden möchtest. Um sie als Analogie hier zu verwenden, könnte man sagen: Damit wir Hübners Unschuld nicht nur vermuten, sondern auch belegen können, benötigen wir alle Fakten und Aussagen, die uns zu einem Urteil kommen lassen. Und nichts anderes wird hier gefordert – niemand wird in eine Schlammschlacht verwickelt oder verfrüht abgeurteilt. Wir wollen lediglich, dass der Verein öffentlich aufklärt, was genau nun vorgefallen ist. Danach kann sich jeder selber ein Urteil bilden – bis dahin wird es aber eben immer diese Unwägbarkeiten und Mutmaßungen geben. Das kriegt man nur mit öffentlicher Aufklärung weg. Schlicht darum geht es.

    • Danke Robert.

      Im Namen aller hoffe ich, dass die Spieler vor dem Kontrollausschuss nicht so unklar bleiben wie jetzt.
      Hintergrund ist was auch im Podcast angesprochen wurde, nämlich, dass auch nicht rassistische Beleidigungen zu Konsequenzen führen können. Und deshalb keiner diese 1:1 sagen will.

  23. silberhacke

    wo kein kläger, da kein richter.
    solange keine ganz konkreten vorwürfe von betroffenenseite gemacht werden, gibts nur nobulöses ich-hab-gehört oder wenn-aber-dann-geschwafel.
    das kann man bedauern. ändert aber nichts.
    auch existiert unsererseits kein transparenzanrecht auf die einbindung in vereins- oder spielerinterna.

  24. kleinkeul

    Hi,
    ich schaffe es nicht hier alles zu lesen, stehe aber voll hinter den Aussagen des Textes zum Thema Rassismus.
    Mir ist nie in den Sinn gekommen (auch nicht in der Größen Anspannung) mein Gegenüber Rassistisch zu beleidigen. Ein Arschloch, Idiot, Wichser alles dabei gewesen um meinem Frust Ausdruck zu verleihen. Alles andere ist inakzeptabel. Auch der Versuch es zu verharmlosen. Es gibt keine Ausnahmesituation in der es zur Anwendung kommen darf auch nicht „aus Versehen“. Das gibt es in diesem Zusammenhang nicht. Dies ist eine Einstellungssache.
    Ich behaupte nicht zu Wissen was passiert ist, dass macht der Text von Daniel aber auch nicht. Also trifft alles zu was er sagt.

    SEON + Eisern kleinkeul

  25. Alle, die momentan laut öffentliche und restlose Aufklärung fordern, sollten sich einfach mal fragen, was sie fordern würden, wenn Jonathan Tah, das gemacht hätte, was man von einem (Medien- und Fußball-)Profi, der in der Öffentlichkeit steht, eigentlich erwarten darf, nämlich nur das öffentlich zu äußern, was er selbst mit eigenen Ohren gehört hat.
    Dann hätte es den ersten Teil des DAZN-Interviews gar nicht gegeben.
    Wäre dann noch irgend etwas in den „sozialen Medien“ gefolgt?
    Würde dann noch irgend jemand irgend etwas fordern?

  26. Alles wie Schulhof. Die Mandy hat erzählt, dass die Dschaggeline einen Bruder hat, und dem hat ein Arbeitskollege, der süße Ronny übrigens, gesteckt, dass erzählt wird, Djäson würde gerne mit der Schwester von ßindi gehen wollen.

  27. @ Matze,
    da du (angeblich) nur ahnst, was Demirbay gemeint haben könnte, zitiere ich für dich gerne noch Rudi Völler: „Meine grundsätzliche Einstellung ist: Was auf dem Platz gesagt wird, bleibt auch auf dem Platz. Wie für Nadiem war es auch für mich mit der Entschuldigung des Berliner Spielers erledigt“, sagte Völler dem „Kicker“.

  28. Da Du dieses Thema nun wirklich von allen Seiten beleuchten möchtest, mal eine weitere Perspektive, die durchaus ein Stück weit hergeholt ist: Du beschriebst im Podcast und auch hier, dass was auch immer an unakzeptablen Beleidigungen über den Platz gerufen wurde, sich erst in Amiris Wahrnehmung in eine rassistische Beleidigung wandelte.

    Warum sollte dies passieren? Das Stadion war menschenleer, die Akustik ist super und Amiris Ohren sind sicherlich gesund. Könnte es sein, dass es Vorurteile gegenüber Ostdeutschen (die sind sowieso alle doof und alles Nazis) waren, dazu führten dass eine unakzeptable Beleidigung als unakzeptable rassistische Beleidigung wahrgenommen wurde? Sicher, belegen lässt sich diese Hypothese genauso wenig, wie jede andere geäußerte Hypothese und Rassismus ist ein viel zu kritisches Thema, als dass ich mir diese Hypothese zu eigen machen möchte. Schon allein deshalb, weil ich mir keineswegs irgendwann die Hose anziehen möchte, hier Täter-Opfer-Umkehr betrieben zu haben. Vielleicht ist es aber trotzdem, auch diese mögliche Erklärung für all die Vorgänge man ausgesprochen zu haben und wenn es nur mir hilft, diesen miesen Gedanken endlich ad-acta legen zu können.

  29. nur mal für einige hier zur Erinnerung, was die Hexenjagd der öffentlichen Medien so alles anrichten kann. Und am Ende sind dann alle betroffen und geloben Besserung. Wie lange hatte das damals eigentlich angehalten? Bis zum nächsten Spieltag?

    https://www.bing.com/videos/search?q=robert+enke&docid=607991520851789912&mid=280398B9DE6CFC7A2E47280398B9DE6CFC7A2E47&view=detail&FORM=VIRE

  30. Das ist ja nun der schrägste denkbare Vergleich. Geschmacklos. Versuch mal dich in Ruhe mit dem Thema Depression zu beschäftigen. Das hier hat nun auch gar nichts damit zu tun. Hier findet auch keine Hexenjagd statt. Bisschen differenzierter darfs dann doch schon sein.

  31. Gerade in den Kommentaren ist derzeit viel urteilendes zu lesen. Die Texte im Blog benennen meines Erachtens nach vor allem tatsächliche Dinge und dass eben viel unklar ist, eine rassistische Äußerung aber nicht einfach hinzunehmen ist. Da gehe ich voll mit, warum hier nun insbesondere Daniel Roßbach so angegriffen wird, ist für mich völlig unverständlich. Zum Einen, da er klar herausstellt, dass er sich vor allem eine Aufklärung des Sachverhaltes wünscht und in keiner Weise Florian Hübner etwas unterstellt. Zudem ist das hier ein Blog! Es schreiben Menschen, die ihre Meinung zu Themen äußern wollen. Ich bin ausgesprochen glücklich darüber, dass es hier viele Aspekte hochwertigen Journalismusses zu beobachten gibt, was in einem Blog eben gar nicht zwingend erforderlich wäre. Wem die Meinungen/ Ausführungen auf textilvergehen.de nicht passen, kann doch einfach etwas anderes lesen oder wie bereits vorgeschlagen, die Passagen mit „unangenehmen Überschriften“ einfach überspringen.

    Für mich gilt ebenfalls, dass die Vorwürfe ernst zu nehmen sind. Ein Opfer muss nicht selbst anklagen, damit ein Vorfall real war.

    Und nur weil offensichtlich alle ständig auf Fußballplätzen beleidigt werden, ist das nicht normal!

  32. Um es kurz zu machen: Der Kommentar ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wenig der Autor mit dem zu tun hat, was den FCU und seine Tradition ausmacht. Und nein, er braucht mir jetzt nicht geifernd in den Mund zu legen, ich würde Rassismus für einen Teil unserer Tradition halten. Das tue ich nicht, aber genauso wenig ist es gefälligkeitsheischende Überkorrektheit.

    Niemand fordert Zeiten zurück, in denen von unseren Rängen zu Tausenden ganz, ganz andere Dinge gerufen wurden als die, die jetzt Florian und Cedric vorgeworfen werden. Die Zeit bleibt nicht stehen, und das ist auch gut so. Deshalb muss Union aber noch nicht jeden noch so albernen Schwachsinn mitmachen. Der Verein war schon immer etwas rauer, und er hat immer davon gelebt, das hat ihn stark gemacht. Eine Sache, die der eine oder andere Hipster-Blogger, der erst in den letzten Jahren dazugestoßen ist, niemals begreifen wird.

    Viele Unioner, die sich bei den Pillendrehern beschwert hatten, bekamen heute eine Antwortmail, in der klargestellt wurde, dass die Sache für Bayer erledigt ist, und auf dem Platz zu bleiben hat, was auf dem Platz gesagt wurde. Völler hat das auch unmissverständlich klargestellt. Und damit ist dann auch gut.

    Ihr jedenfalls habt euch mit eurer politisch korrekten Hysterie mal wieder schön zum Clown gemacht.

    • @Manne Erstmal: Wenn du meinst, dass wir hier (oder von mir aus: ich) „Hipster-Blogger, der erst in den letzten Jahren dazugestoßen“ seien und das bedeuten würde, dass wir literally nichts zu sagen haben – dann lies uns halt ffs nicht.

      Abgesehen davon: Du sagst, dass sich niemand Zeiten zurück wünsche, in denen zum Beispiel Türkiyemspor bei Union massenweise rassistisch beleidigt wurde, weil die Zeit nicht stehen bleibt. Newsflash: Das war auch damals schon verachtenswert, und es gab auch damals schon Unioner:innen, die das angewidert hat. Können vielleicht die anderen Hipsterblogger aus unserem Team mehr zu sagen.

      Überhaupt, sag mir doch mal wo hier irgendjemand geifert oder nach irgendetwas heischt? Was ich in dem Text heute (implizit) einfordere, ist nicht mehr, als dass man sich darauf einigen kann, dass ’scheiß Afghane‘ zu einem anderen Spieler zu sagen nicht folgenlos bleiben kann, und dass ich es unerträglich fände, wenn mir vorgeworfen würde, das getan zu haben, wenn es nicht der Fall ist. Weiß nicht, ob du das für dich anders sehen würdest. Scheinbar hast du ja schon ein Problem damit, Rassismus „in den Mund gelegt“ zu bekommen.

      Warum ich „soll auf dem Platz“ bleiben für Quatsch halte, wiederhole ich jetzt hier nicht nochmal, weil das andere iirc auch hier in den Kommentaren schon erklärt haben.

    • E.G. (Altunioner)

      Danke. Zustimmung.

  33. E.G. (Altunioner)

    Das hier eine junge Frau schreibt das sie als Nazihure aufgrund ihrer Herkunft beschimpft wird von Personen mit Migrationshintergrund (dieses PoC und NonPoC spare ich mir jetzt mal) Auch das ihr AG von ihr verlangt: das müsse sie aushalten, interesiert hier niemanden, ihr Heuchler. Aber auf einen Menschen, in dem Falle eines Fussballspielers unseres Verein’s herumtreten unter Ausklammerung der Unschuldsvermutung. Da lobe ich mir die Einstellung von Oliver Ruhnert, das sollte ein AN von seinem AG erwarten dürfen. Ich wurde Anfang des Jahres auch von jugendlichen arabischen jungen Männern nur weil ich eine rote Union Wintermütze trug als „scheiss Unioner und scheiss Nazi Deutscher“ beschimpft worden. Ja das muss ich natürlich aushalten.

    An die ganzen Klugscheisser hier, das was Hübi und der jungen Frau da geschehen ist kann auch in die Depression führen, habt ihr darüber schon mal nachgedacht. Ihr seit so einseitig in eurem Denken. Mich macht das nachdenklich, nein sprachlos.

    Ps. spart euch eure hämischen Antwort Kommentare und versucht nicht mich in eine rassistische Ecke zu stellen. Ich werde mich morgen hier im Textilversteher Blog abmelden.

    • Moin Altunioner,
      Melde Dich bitte nicht ab.
      Es sollte immer die Stimme geben, die Fragen stellt und nicht behauptet, alles zu wissen..

    • E.G. (Altunioner)

      @ Grübel. Dein witzig/ironischer kommentar hier hat mich wirklich bereichert. Wir sollten mal ein bier zusammen trinken, das wird bestimmt lustig. Und ja, das Fragen stellen, zuhören und nicht meinen zu müssen/wollen, im Besitz der allgemein gültigen Wahrheit zu sein vermisse ich hier mittlererweile.

      Frage: Was ist mit euch Textilvergehen Verstehern geschehen … ihr wart mal wirklich gut, ich vermisse das.

  34. Maria Draghi

    Ich frag mich, ob die Menschheit schon reif genug für das Internet ist. Und ob sich nicht in 15 Jahren ein Quantencomputer fragt, wozu er diesen Haufen nutzloser Dauer-Schwätzern braucht.

    • Matze Jass

      Das fragt wer wen?

    • Maria Draghi

      Programmierer haben bereits Computer gefunden, die sich (vermutlich) selbst „programmiert“ haben – die also Lösungen entwickelt haben für Probleme, für die sie gar nicht programmiert waren. Wenn man noch den absehbaren Quantensprung durch Quantencomputer oben drauf packt… müsste das deine Frage beantworten…

  35. Denkt eigentlich auch mal jemand daran, wie es dem Betroffenen geht, wenn er die Äußerung tatsächlich so nicht gesagt hat (Unschuldsvermutung)? Und alles ewig am Köcheln bleibt und er am Pranger steht.? Wie es ist, etwas beweisen zu müssen, was nicht da ist? Das ist nämlich quasi unmöglich.
    Ich wurde mal beim Aussteigen aus dem Auto vom neben mir geparkten Fahrer beschuldigt, ich hätte meine Tür beim Öffnen gegen sein Auto geschlagen und einen Kratzer verursacht.. Einfach so. Es war eng, aber ich war vorsichtig. Ich hatte es eilig, musste zur Arbeit.. Und wusste, dass ich im Recht bin. Aber weil er es wollte, musste ich mit auf die Polizei warten, weil es sonst ja Fahrerflucht sei. Man fühlt sich völlig ausgeliefert. Der Typ hatte natürlich jede Menge kleine Kratzer an seinem alten Auto. In meinem Fall ist es gut gegangen, weil die Polizisten, die sich das dann angeschaut haben, ihm was gehustet haben. Aber es hat gedauert und ich hatte erstmal den Ärger.

    Was mich vor diesem Hintergrund grundsätzlich irritiert, ist der Umstand, dass viele hier als Unioner nicht erstmal sagen: ich habe keinen Grund, Oliver Ruhnert zu misstrauen. Lieber erstmal zweifeln und unterstellen, er wolle runterspielen. Wenn Herthaner das machen, okay. Aber wir? Bis ich nicht einen Beweis fürs Gegenteil habe, tue ich für mich dies erstmal uneingeschränkt.

    Was ich als Lehre daraus als Aufgabe den Fußballverantwortlichen mit auf den Weg geben würde, ist, dass das ganze Thema Trashtalk und Respekt in den NWLZ vielleicht mal angepackt werden sollte. Der Grad von ‚Missgeburt‚, ‚Sohn einer Hure‘ u.a. zu anderen Äußerungen ist dann nämlich schmal und solange das eine geduldet wird als ‚hab dich nicht so‘ ist den Jungs der Unterschied zu anderen Beschimpfungen dann oft auch nicht klar. Man wird ja so groß im Fußball. Und so lange es Trainer gibt, die damit sogar arbeiten und ihre Spieler explizit auffordern, den Gegner mit Beleidigungen doch mal zu provozieren (siehe die berühmte Szene mit Zidane 2006), wird sich daran nichts ändern. Und in diesem Kontext finde ich die Rassismuskeule dann auch oft übertrieben, aber da kommt es natürlich auf den genauen Wortlaut und den Kontext der Beschimpfung an.

  36. […] Bewertung kann also niemand seriös treffen ohne sich dabei in Spekulationen zu verlieren. Ich für meinen Teil kann mich eigentlich nur den gestrigen „State of the Union“ von Daniel ansc… Union muss alles für die lückenlose Aufklärung […]

  37. @eg Altunioner
    Dass mit dem Bierchen kriegen wir hin, wenn Corona uns aus den Fängen lässt.
    Ich freue mich drauf !

  38. […] der Sache beitragen, wie oben schon angedeutet. Und wie wir hier vor ein paar Tagen schon geschrieben haben ist es (gelinde gesagt) “nicht hilfreich, wenn ein Rassismus-Vorwurf erst aufgebracht […]

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