Blog State of the Union

Das war Textilvergehen im Jahr 2019 in Zahlen

Ich hoffe, dass ihr alle denn Jahreswechsel gut überstanden habt. Vielleicht habt ihr sogar neue Leute kennengelernt. So wie Rafal Gikiewicz in Dubai:

https://twitter.com/stonishingm/status/1212098040615653377

Ich möchte den Tag heute für etwas Transparenz nutzen. Was haben wir als Textilvergehen-Team 2019 alles gemacht und was haben wir damit erreicht.

Das haben wir 2019 veröffentlicht:

Der Bundesliga-Aufstieg hat alles verändert

Was die Zugriffe auf unsere Artikel betrifft, so hat sich mit dem Aufstieg in die Bundesliga alles geändert. Das Interesse an Union war enorm und hat sich seit dem Abflachen des ersten Medien-Hypes im Oktober auf konstant hohen Niveau gehalten. Dafür muss ich gar keine Zahlen präsentieren, sondern könnte allein auf die vielen Anfragen verweisen, die wir für Interviews bekommen haben (ich kann mir vorstellen, was bei Union in der Medienabteilung los war). Der Kicker hat im Sonderheft zur aktuellen Bundesliga-Saison aus unserem Blog zitiert. Schräge Zeiten.

Die Zugriffe auf Textilvergehen-Artikel je Jahr
Die Zugriffe auf Textilvergehen-Artikel je Jahr

Aber auch die Zugriffs-Zahlen beweisen dieses gestiegene Interesse an Union sehr stark. Die Seitenaufrufe haben sich von 2018 (730.000) zu 2019 im Prinzip verdoppelt (1.530.000). Diese Entwicklung hat ihren Ursprung im Aufstieg, wie man ganz gut an den Monatszahlen sehen kann.

Die Zugriffe auf Textilvergehen-Artikel 2019 in der Monatsübersicht
Die Zugriffe auf Textilvergehen-Artikel 2019 in der Monatsübersicht

Der Hype war August und September. Im November hatten das Derby gegen Hertha BSC und der Abschied von Vossi einen besonderen Effekt.

Was waren die nach Seitenaufrufen beliebtesten Artikel 2019:

  1. Generationswechsel auf der Waldseite: Abschied von einem Capo (16.504 Aufrufe)
  2. Fragen für 2020: Würden wir mit Union während des Stadionausbaus ins Olympiastadion ziehen? (11.064 Aufrufe)
  3. Wir hätten die Größten sein können, haben uns aber selbst kleiner gemacht (10.757 Aufrufe)
  4. Das war kein Signal an die Bundesliga, sondern an uns selbst (9.107 Aufrufe)
  5. Simon Hedlund tritt gegen Urs Fischer nach (8.967 Aufrufe)
  6. Unions neuer Hauptsponsor ist eine bemerkenswert instinktlose Entscheidung (8.828 Aufrufe)
  7. Union widerspricht der Gladbacher Darstellung der Ereignisse im Gästeblock (8.463 Aufrufe)
  8. Stimmung bei Union: Brauchen wir die Mikros der Capos oder stören sie? (7.992 Aufrufe)
  9. Unions Finanzen: Fragen-Ideen für die Mitgliederversammlung (7.611 Aufrufe)
  10. Union will bei der Verlosung der Tickets keine Einschränkungen vornehmen (7.590 Aufrufe)

Mir zeigt das vor allem, dass bestimmte Themen angesprochen und diskutiert werden müssen, die vor allem Fans von Union interessieren. Da haben wir einen Vorteil gegenüber den Berliner Medien, deren Texte auch für Nicht-Unionfans interessant und verständlich sein müssen. Oder um es auf Neudeutsch zu sagen: Textilvergehen ist special interest. Die große Reichweite kommt damit natürlich nicht. Dafür wären kürzere Texte und andere Themen sicher zielführender.

Wir haben aufgrund von Veränderungen im Facebook-Algorithmus (kurz gesagt: Facebook will Geld dafür, dass Beiträge Reichweite bekommen) etwas mit Suchmaschinenoptimierung herumexperimentiert und versucht, weniger abhängig von Facebook zu werden. Die meisten kommen immer noch direkt auf Textilvergehen, geben das also einfach im Browser ein oder haben uns per E-Mail abonniert (etwas über 400 Leute machen das so), so dass sie für jeden neuen Beitrag eine Mail bekommen. Ansonsten kommen die Leute über folgende Quellen zum Textilvergehen:

  1. Suchmaschinen: 365.741 Aufrufe (Vorjahr: 44.396)
  2. Facebook: 220.730 Aufrufe (Vorjahr: 173.238)
  3. Twitter: 94.639 Aufrufe (Vorjahr: 56.292)
  4. Onefootball 63.556 Aufrufe (Vorjahr: 25.220)
  5. immerhertha.de 1.273 Aufrufe (Vorjahr: 79)

Von diesen 5 Quellen fallen zwei für die Zukunft weg. Die Morgenpost hat sich nicht nur entschieden das Blog immerhertha.de nach 10 Jahren einzustellen, sondern hat auch noch die Inhalte offline genommen und die URL immerhertha.de auf ihre Sportseite umgeleitet. Damit wurde im Prinzip ein Jahrzehnt Alltagsgeschichte von Hertha aus der Netzöffentlichkeit entfernt. Schade für diejenigen, die etwas darüber suchen. Und schade für eine Community an Hertha-Fans, die sich rund um das Blog gesammelt haben. (Disclaimer: Ich habe als Hertha-Reporter bei der Morgenpost auch für immerhertha geschrieben.)

Onefootball fällt weg, weil wir uns dafür entschieden haben, unsere Beiträge direkt in der App zu veröffentlichen, so dass für die Nutzer der App die Beiträge schneller geladen werden. Wir versprechen uns davon, jüngere Unionfans (unter 20 Jahre) auf unsere Inhalte aufmerksam zu machen. Der nichtrepräsentative Test bei uns im Haushalt war positiv. Denn plötzlich liest der Teenager unsere Texte.

Links zu Medien

Der tägliche State of the Union lebt stark von den Berliner Medien, die täglich oder oft über Union berichten. In dieser Übersicht könnt ihr sehen, welches Medium am häufigsten geklickt wird:

Link Klicks von Textilvergehen zu anderen Medien im Jahr 2019
Link Klicks von Textilvergehen zu anderen Medien im Jahr 2019

Community

Die Zahl der Kommentare im Blog hat zugenommen (von 2.440 auf 4.195) und wir diskutieren auf Facebook und Twitter über Union-Themen. Ich finde, dass das einen enormen Mehrwert hat, weil wir so andere Perspektiven und Meinungen erfahren. Was ist mit Instagram? Steffi postet dort Fotos von Spielen. Wir könnten dort sicher mehr machen, aber da wir alle noch 40 bis 50 Stunden in der Woche einem Hauptberuf nachgehen, fällt das etwas runter.

Wir haben unseren Podcast öfter live gesendet und wollen das so oft es geht auch weiter machen. Damit ihr euch untereinander austauschen könnt, werden wir dazu einen Slack als Chat aufmachen. Wir benutzen das seit vielen Jahren zur internen Kommunikation im Team und das hat sich ganz gut bewährt. Außerdem ist es einfacher zu benutzen als der alte Chat. Adresse und Anmelde-Link gibt es in ein paar Tagen im Blog.

Podcast-Zahlen

Podcastzahlen sind immer mit Vorsicht zu genießen, weil die reinen Downloadzahlen wenig über darüber aussagen, wie oft tatsächlich gehört wurde oder wie lange. In der Spitze waren es gut 5.000 Downloads (Relegation gegen Stuttgart) und im Mittel zwischen 2000 bis 3000 Downloads je Episode nach dem Aufstieg. Das hat die Zahlen aus Zweitliga-Zeiten ungefähr verdoppelt.

Der Geschichts-Podcast Und niemals vergessen kommt auf gut 1000 Downloads je Episode, wobei die aber auch in Zukunft noch interessant zum Anhören sind, während eine Episode des Textilvergehen-Podcasts im Prinzip mit dem nächsten Spieltag an Relevanz verliert.

Finanzierung

Wir machen das hier als Hobby und verdienen damit kein direktes Geld. Indirekt schon, weil wir darüber Jobs bekommen haben (ich habe beispielsweise meine Ausbildung beim Berliner Kurier erhalten, weil ich hier über Union geschrieben habe). Die Abrechnung für 2019 haben wir noch nicht gemacht, aber ich glaube, dass wir erstmals nicht privat draufzahlen. Wir haben keine Werbung geschaltet und werden das nicht tun, weil das einerseits nervt, die Seite langsam macht und eure Daten an Dritte verkauft. Außerdem kommt damit so wenig Geld rein, dass sich das auch finanziell nicht lohnt.

Wir erhalten Geld durch Spenden von euch (Paypal oder Überweisung), was uns immer sehr freut. Auf meiner Liste steht auch, dass ich eine Seite erstelle, auf der genau steht, wie ihr uns unterstützen könnt. Zusätzlich gibt es ein bisschen Geld von Spiegel Online, weil ich dort zu jedem Spieltag ein paar Zeilen als Fan-Experte schreibe, von Onefootball gibt es eine Beteiligung am Werbe-Erlös der Beiträge, ein kleiner Beitrag kommt über Spreadshirt und dann gebe ich alle Erlöse aus Urheberrechts-Abgaben der VG Wort, die ich über Textilvergehen erhalte an Textilvergehen zurück.

Zusammen führt das dazu, dass uns das Finanzamt nicht wegen Liebhaberei dicht macht und wir brav Steuerbüro, Industrie- und Handelskammer, Serverkosten und Zeitungs-Abos bezahlen können. Dazu kommt immer mal neue Podcast-Technik. Wir haben beispielsweise Geld ausgegeben, um das Studio Cottbus (Daniel) und Studio Oberschöneweide (Nadine) so auszustatten, dass wir sie für Sendungen nicht nur dazuschalten, sondern beide auch selbständig aufnehmen können.

Was kommt 2020?

Wir haben eine Unmenge an Ideen und hoffen ein paar davon 2020 umsetzen zu können. Was das alles sein wird? Ich bin ein großer Fan des Hühnerprinzips, das lautet: erst Ei legen, dann gackern. Seid gespannt. Ich bin es auch. Auf ein starkes Jahr 2020!

10 Kommentare zu “Das war Textilvergehen im Jahr 2019 in Zahlen

  1. Onkel Günter Hoge

    Wo bitte ist die Statistik,die sichtbar macht in welchem Zeitraum die Temperatur der Pfanne an-und abstieg?Macht weiter so,ihr seid immer die erste Quelle für mein Special Interest!

  2. Eisernjuho

    Danke an dasTextilvergehen-Team für Eure fleißige tägliche Arbeit.
    Ich freue mich immer auf jede neue Ausgabe von Textilvergehen und kann mir mein Unionerdasein ohne Euch garnicht mehr vorstellen.
    Weiter so.

  3. Weiter so! Ihr seid eine wahnsinnige Bereicherung in der immer hohleren Medienwelt und habt euer Herz am richtigen Fleck! Höre euere Podcasts sehr gern auf dem Weg zur Arbeit, was mir den quälenden Weg von Treptow nach Spandau immer wieder erträglich macht!

    Eisern!

  4. Danke an Euch, macht weiter so in 2020, ich kann mich nur einem Vorredner anschließen und freue mich über viele weitere Podcast Episoden auf dem Weg zur Arbeit und natürlich auf Eure sauber recherchierten und tollen Artikel!

    Eisern Union!

  5. Wahnsinn was alles dahintersteckt…

    Zwei Fragen:

    -was könnte der Grund sein, dass der Vossi Artikel 5000 Zugriffe Vorsprung vor dem Rest hat?

    -warum tut die MoPo so etwas? Steckt da Hertha selbst dahinter?

    • @holger Was den Artikel zu Vossi betrifft, dann liegt das sehr wahrscheinlich daran, dass er enorm viel geteilt wurde, weil vorher wenig bis nichts zu dem Thema veröffentlicht wurde.

      Was immerhertha.de betrifft: Jegliche Verschwörungstheorien kannst du einpacken. Hertha selbst hat damit null zu tun. Ich würde behaupten, dass jedem Verein eine vielfältige Berichterstattung gefällt und wichtig ist. Denn das sorgt dafür, dass über den Verein gesprochen wird. Es war eine Entscheidung der Morgenpost, weil sie den Aufwand für das Blog nicht mehr gehen wollten. Für mich ist das unverständlich. Aber ich muss mich auch nicht bei einer Verlagsleitung für Kosten rechtfertigen.

      Was das offline nehmen betrifft, ist das für mich vollkommen unklar.

  6. …ich meine konkret das offline nehmen…

    Ich danke Euch für Euren Einsatz und wünsche Euch alles Gute für 2020!

  7. Chrissy M.

    Ihr seid Klasse! Danke für ein exclusiv-Berichtsjahr 2019 und auf zu 2020… Macht weiter so, denn nur hier gibt es die korrekten Berichte, Infos und News über den FCU. Danke und einen guten Start.

    Und immer schön Eisern bleiben!

  8. @bunkinho

    @Holger

    Es könnte damit zu tun haben, dass die Morgenpost nicht mehr auf die Dienste von Uwe Bremer wert gelegt hat – wohl aus pekuniären Motiven – und von der Restredaktion der Arbeitsaufwand nicht zu stemmen ist.

  9. @bunkinho und @Sebastian: Danke für Eure Antworten.

    So einen Schatz komplett offline zu nehmen ist einfach würdelos.

Kommentare sind geschlossen.