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Nenad Bjelicas Tätlichkeit lenkt vom Ziel Klassenerhalt ab

Der 1. FC Union Berlin verliert 0:1 beim FC Bayern und seinen Trainer. So könnte man das Nachholspiel des 13. Spieltages zusammenfassen. Ein bisschen kompakter wäre: Der FC Bayern schlägt Union und Nenad Bejlica Leroy Sané. Klar ist auf jeden Fall: Dieses Spiel wird in Erinnerung bleiben. Und zwar reduziert auf das Duell an der Seitenlinie zwischen Trainer und Spieler. So wie Albert Streit gegen Norbert Meier oder David Abraham gegen Christian Streich.

Die Szene des Spiels: Nenad Bjelica greift Leroy Sané, Foto: Matthias Koch

Aber lasst uns zunächst das Spiel abhandeln. Union hatte sich für die Strategie Abwehrschlacht entschieden. Das ist an sich nicht verwerflich, hat aber den Nachteil, dass man wirklich kein Gegentor kassieren darf. So wie zuvor beim 0:0 in Freiburg. Mögliche Konter hakten daran, dass die Bälle eher rausgeschlagen, statt in den Lauf startender Angreifer gespielt wurden. Interessanterweise sah das in der zweiten Halbzeit nach dem 0:1, einer Systemumstellung und der Hereinnahme von Andras Schäfer insgesamt aber so aus, wie sich das Trainerteam die Spielweise wohl schon in Halbzeit eins vorgestellt hatte.

Doch in der ersten Halbzeit war die Unsicherheit von Union im Spiel nach vorne mit den Händen zu greifen. Da war so wenig Überzeugung in den Zuspielen oder Flanken, dass sie den direkten Weg zu den Mitspielern nicht fanden. Über die Ballverarbeitung müssen wir nicht mehr zusätzlich sprechen. Es war defensiv keine Herausforderung für den FC Bayern.

Am Fernseher konnte ich den Eindruck gewinnen, dass der Gastgeber die verunsicherte Mannschaft gewesen sei. Jedenfalls, wenn ich den Blick vom Bildschirm abgewendet und nur dem Kommentar gelauscht hatte. Ja, den Bayern fiel gegen massiv stehende Unioner nicht viel ein. Aber gleichzeitig ging von Union fast keine Gefahr aus. Es war vor allem die Defensive im Zusammenspiel mit Frederik Rönnow, die mit ihrem sehr körperlichen Spiel den Rekordmeister entnervte.

Rönnow und die Union-Abwehr sorgten für Bayern-Frust, Foto: Matthias Koch

Dabei hatten die Bayern mit Unions Defensive immer wieder das gemacht, was ich mittlerweile jedem Union-Gegner raten würde: Steht der Abwehr auf den Füßen und stellt die direkten Anspielstationen zu. Während sich Union zu Saisonbeginn aus diesen Situationen noch herausgespielt hat, ist von dieser Selbstsicherheit wenig geblieben und es kommt entweder zum unkontrolliert langen Ball oder das Spielgerät landet gleich beim Gegner. Die Situation besserte sich tatsächlich mit der Umstellung, die Vogt etwas vor die Abwehr rücken ließ und mit Schäfer, der den Raum gut beherrschte. Eine Spielanalyse gibt es wie immer von Till Oppermann beim RBB.

Warum durfte Volland trotz Kopfverletzung weiterspielen?

Kommen wir zu den drei Szenen des Spiels. Die erste fand gleich in den ersten 15 Minuten statt. Bei einem Kopfballduell stießen Kevin Volland und sein Gegner mit den Köpfen zusammen (Kurier). Dabei muss der Union-Angreifer anscheinend kurzzeitig das Bewusstsein verloren haben, denn er landete ungebremst mit dem Gesicht auf dem Rasen.

Kevin Volland liegt am Boden, durfte aber nach dem Zusammenprall weiterspielen, Foto: Matthias Koch

Mir ist ehrlich gesagt überhaupt nicht klar, wieso Volland nach seiner Behandlung noch 10 Minuten spielen durfte. Ist diese Information, dass er ohne Bewusstsein auf den Platz stürzte bei der Unionbank nicht angekommen, während wir sie am TV alle sehen konnten? Im DFL-Protokoll zu Kopfverletzungen ist ausdrücklich vorgesehen, dass die behandelnden Personen Informationen zum Spielgeschehen bekommen können und dafür auf die Spielszenen zugegriffen werden kann.

Ich gehe davon aus, dass kein Arzt Volland nach Ansicht der Bilder wieder auf den Platz geschickt hätte. Es ist natürlich möglich, dass niemand vom Staff diese Szene am Bildschirm so wahrgenommen hat und deswegen die Information an die behandelnden Personen nicht weitergeleitet werden konnte.

Gut 10 Minuten nach seiner Verletzung wurde Volland ausgewechselt, Foto: Matthias Koch

Dazu kommt aber, dass bei Verdacht auf Gehirnerschütterungen, Spieler in jedem Fall bis zu drei Minuten auf dem Feld behandelt werden dürfen. Zurück ins Spiel dürfen sie nur, wenn das medizinische Personal den Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ausgeräumt hat Die Ansicht der Bilder und die anschließende Auswechslung lässt leider Raum für Zweifel, wie gut das Protokoll für Kopfverletzungen hier eingehalten wurde bzw. funktioniert hat.

Dazu kommt, dass Kevin Volland nach dem Spiel zwar Entwarnung gegeben hat, aber den kurzzeitigen Verlust des Bewusstsein bestätigt hat und davon sprach „ein bisschen Gehirnerschütterung“ zu haben.

Hätte es Elfmeter für Kevin Behrens geben müssen?

In der zweiten Halbzeit kommt Kevin Behrens im Strafraum gegen Konrad Laimer zu Fall und reklamiert Foulspiel. Der Schiedsrichter lässt weiterspielen und zumindest ich dachte am TV, dass bei der nächsten Spielunterbrechung kurz angehalten wird, um diese Szene für alle zu klären. Doch als der Ball im Aus landete, wurde sofort der Einwurf ausgeführt. Die Bayern wollten augenscheinlich diese schnelle Spielfortsetzung, weil danach die Videoasistenten nicht mehr eingreifen dürfen. Aber der Schiedsrichter hatte den Einwurf auch zugelassen. Wahrscheinlich weil er entsprechende Infos über die Kopfhörer erhalten hat.

Dieses Mal hatten wir vor dem Fernseher dasselbe Problem wie die Zuschauer im Stadion: wir wurden nicht über die Szene informiert. Denn eine Wiederholung wurde erst nach Spielende gezeigt. Der Referee hätte das ehrlich gesagt schon auf dem Feld abräumen können, in dem er die Unionspieler über seine Entscheidung informiert und erläutert, dass die Videoassistenten nicht eingreifen würden.

Die zweitmeistdiskutierte Szene des Spiels: Behrens kommt im Duell mit Laimer zu Fall, 24.01.2024, Foto: Matthias Koch

Nach Ansicht der Zeitlupe würde ich sagen, dass die Entscheidung des Schiedsrichters nachvollziehbar ist, hier keinen Strafstoß zu geben. Außerdem sehe ich keines der Kriterien für einen Eingriff des Videoassistenten erfüllt. Kevin Behrens trifft das Bein von Konrad Laimer, der damit den Unionangreifer am Schuss hindert. Laimer hat dabei weder drauf- noch drübergehalten. Das sind weder die Elfmeter noch die Videobeweis-Eingriffe, die ich im Fußball sehen will.

Natürlich kann Nenad Bjelica in der Pressekonferenz nach dem Spiel sagen, dass er schon solche Elfmeter gesehen hat. Ich erinnere mich ebenfalls an viele merkwürdige Elfmeter, seit ich Fußball schaue. Aber das kann ich zur Bewertung dieser Szene doch nicht als Argument heranziehen.

Bjelica greift Sané ins Gesicht

Die letzte Szene des Spiels ist das Duell Nenad Bjelica gegen Leroy Sané. Der Bayernspieler geht in die Coaching-Zone, um den Ball zu holen. Der Uniontrainer hat die Kugel, doch Sané scheint das nicht schnell genug zu gehen, weshalb er hingreift. Das führt bei Bjelica dazu, dass er Sané ins Gesicht greift. Dann folgt das, wofür es im Deutschen keine langen Beschreibungen benötigt, weil wir ein Wort haben, das alles sagt: Handgemenge. Im Zuge dessen langt Bjelica noch einmal dem Bayernspieler ins Gesicht. All das sicher nicht, weil er noch einmal die reinliche Haut von Sané bewundern wollte.

Leroy Sané und Nenad Bjelica beim Engtanz, Foto: Matthias Koch

Die Folge: Innenraumverweis für den Trainer, angezeigt durch die Rote Karte vom Schiedsrichter. Ein sichtlich aufgebrachter Bjelica musste durch ein Smartphone zückendes Spalier von Zuschauern.

Mich wundert ein bisschen, dass Nenad Bjelica danach zu dieser Szene öffentlich Stellung genommen hat. Denn alle haben gesehen, was er gemacht hat. Das einzige, was man dazu sagen könnte, wäre: „Es tut mir leid, das war falsch von mir.“ Stattdessen hat er tatsächlich vor den Kameras dazu weitergesprochen und gesagt, er werde sich nicht bei Sané entschuldigen.

Vielleicht habe ich zuletzt zu viele Anwaltserien geschaut, aber mir kam das so vor, wie bei einer Vernehmung vor Gericht, wenn der Anwalt dem Beschuldigten sagt: „Sagen sie nur, dass es Ihnen leid tut. Äußern sie sich nicht zur Sache.“ Dann kommt der Entschuldigungssatz, Anwalt freut sich. Pause. Und der Beschuldigte redet plötzlich weiter. Anwalt schlägt Hand vors Gesicht.

Nenad Bjelica hatte auch auf der Tribüne noch Erregungspotenzial übrig, Foto: Matthias Koch

Kevin Vogt nannte es „gut provoziert“, was Sané gemacht habe. Doch der Defensivmann machte gleichzeitig klar, dass die Aktion von Bjelica indiskutabel sei. Ich glaube, dass wir es dabei auch belassen können. Ob das wirklich ein Schlagen war (ich sehe keine Ausholbewegung) oder ein Greifen ins Gesicht, möchte ich nicht diskutieren. Das kann das Sportgericht beim Strafmaß debattieren. Denn es ändert nichts daran, dass die Hand nichts im Gesicht zu suchen hat.

Für Nenad Bjelica bedeutet das zweierlei: Er wird ganz sicher mehrere Spiele gesperrt werden. Ich gehe von mehr als drei Partien aus, die der Trainer fehlen wird. Und das in einer Phase und bei Partien, in denen seine Präsenz sehr wichtig wäre. Doch das ist die Ebene, die relativ schnell abgehandelt werden kann.

Viel schwerer wiegen dürfte, was das für die Wirkung und das Standing des Trainers bedeutet. Ich betrachte hier wirklich nur zwei Bereiche, die der Mannschaft und die des Union-Umfelds. Alles andere können wir außen vor lassen, weil der Einfluss irgendeiner weiteren öffentlichen Meinung bei Union nicht gleichermaßen eine große Rolle spielt wie bei anderen Clubs.

Nenad Bjelica nachdenklich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, Foto: Matthias Koch

Was die Mannschaft betrifft, habe ich gestern nach dem Spiel über eine Frage nachgedacht: Was würde der Trainer Nenad Bjelica von der Antrittspressekonferenz über den Trainer Nenad Bjelica in München sagen? Wie kann man Disziplin fordern, wenn man sie selbst nicht hält? Eigentlich muss sich der Trainer nicht nur bei der Mannschaft entschuldigen, was er wahrscheinlich schon gemacht hat, sondern er muss sich intern noch einmal selbst bestrafen beziehungsweise in dem Fall vom Verein mit einer echten Strafe belegt werden.

Seiner Außenwirkung im Union-Umfeld hat diese Szene sicher nicht geholfen. Vielleicht von ein paar Streetfighter-Memes abgesehen, die es sicher bald als Sticker geben wird. So etwas wie „Dritte Halbzeit, immer da, unser Trainer Bjelica“. Aber der Kicker-Text aus der Montagsausgabe hatte sicher einige Zweifel aufkommen lassen, ob der Trainer mit seiner Art den richtigen Weg geht. Diese Zweifel hat Nenad Bjelica mit dieser Szene nicht ausräumen können. Da helfen Interviews wie das in der Süddeutschen Zeitung (Bezahl-Artikel) nicht, wenn solche Aktionen für alle sichtbar stattfinden.

Am Ende entscheidet Nenad Bjelica mit seinem Verhalten selbst, wie es mit ihm weitergeht. Aus meiner Sicht hilft hier nur: sich entschuldigen und dafür sorgen, dass die Mannschaft dem Ziel Klassenerhalt näherkommt. Denn das steht über allem. Nicht Nenad Bjelica.

Das sind die Berichte der Berliner Medien zum Spiel und zur Roten Karte für Bjelica:

Und sonst so?

Marie-Louise Eta bleibt Co-Trainerin der Profi-Mannschaft der Männer bei Union. Ich weiß gar nicht, ob diese Nachricht bereits bekannt war. Im eben schon erwähnten Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Bezahlartikel) sagte Nenad Bjelica auf die Frage, ob sie im Staff bleiben wird: „Ja. Ich bin von der Zusammenarbeit begeistert. Sie ist sehr gut ausgebildet, weiß eine Menge über diesen Job und hilft uns sehr. Wir sprechen viel miteinander, und sie gibt uns viel Input über den deutschen Fußball. Sie versorgt uns mit sehr guten Informationen.“ Zur Partie in München sagte die Co-Trainerin etwas bei AFTV.

Gekommen, um zu bleiben: Marie-Louise Eta bleibt Co-Trainerin bei den Profis, Foto: Matthias Koch

Yorbe Vertessen dürfte dem Vernehmen nach bald bei Union als Zugang vorgestellt werden (MOZ). Gestern kam er noch als Einwechselspieler der PSV Eindhoven bei der 0:1-Niederlage gegen Rotterdam zum Einsatz.

Dann gab es gestern noch dieses Banner im Bayern-Block. Daran ist so viel inhaltlich falsch, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Vielleicht sollte sich die Fangruppe Munich’s Red Pride, die das Plakat entworfen hat, mal mit der Schickeria zusammensetzen, um zu lernen, wie man faktisch richtige Banner mit richtigem Versmaß gestaltet und dabei jegliche antisemitische Bilder (Mensch mit Schweinenase) vermeidet. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal dann …

Banner von Munich's Red Pride, Foto: Dennis
Banner von Munich’s Red Pride, Foto: Dennis

Im Trainingslager hat das Profiteam der Frauen 2:1 gegen Elche gewonnen (Highlight-Video hier bei AFTV). Das Auftaktspiel gegen Hertha BSC wurde unterdessen verschoben. Es findet nun erst am 28.4. statt, dafür aber im Stadion an der Alten Försterei (Vereinsmitteilung).

37 Kommentare zu “Nenad Bjelicas Tätlichkeit lenkt vom Ziel Klassenerhalt ab

  1. chschmidt

    @ Sebastian… macht Ihr noch einen Podcast zum Spiel in der Woche?

  2. chschmidt

    „Nenad Bjelicas Tätlichkeit lenkt vom Ziel Klassenerhalt ab“
    Das trifft es und dachte ich mir auch.
    Nachdem meiner Meinung nach zu Unrecht bereits über den Trainer diskutiert wurde, dachte ich mir gestern nur …Scheisse, dass beschädigt ihn jetzt mit Sicherheit und macht ein Fass auf was wir aktuell so überhaupt nicht gebrauchen können.
    Ich war nach der Verpflichtung begeistert über seinen Mut und seine Systemumstellungen.
    Jetzt fehlt mir auch da irgendwie der rote Faden….
    Die Aktion gestern kann man unterschiedlich auslegen, aber am Ende darf er sich dazu nicht hinreissen lassen. Das beschädigt mit Sicherheit sein Standing, was in unserer Situation nur schwer vorstellbar irgendwelche Vorteile bringen kann.
    u.n.v.e.u.

  3. Das Banner der Bayern ist fast schon lustig, wenn man bedenkt das da Rolex-Kalle und Zocker-Uli im Verein sind und ein Sponsor das Land Ruanda ist. Herrlich diese Dummheit der Leute dort und ich bin mir sicher das es beim Rückspiel eine Antwort der Waldseite geben wird.

    Zu Bjelica ist genug gesagt. Dumme Aktion und jede Strafe dafür ist berechtigt, dennoch wäre es endlich mal soweit den Mensch Leroy Sané zu hinterfragen, denn es ist nicht die erste Situation mit ihm die Schlagzeilen macht.

    • Den Menschen Sane hinterfragen? Ja, das sollte man. Ich bin da z.B. bei der Aktion zur Roten Karte gegen Österreich. Allein seine Körpersprache da und auch sonst ist immer wieder sehr interessant. Arrogant. Unfaßbar arrogant und überheblich. Das ist es auch, was mich so wütend macht. Wie kann man sich von so einem Menschen provozieren lassen?

  4. @coach: Hand vors Gesicht halten Emoji

    @Banner: siehe oben.

    O Punkte in München. 3 Punkte am Sonntag.

    Daumen hoch!

    Eisern!

  5. Senfbeilage

    Es kommen leider immer mehr Zutaten dazu, die zusammen daraus eine klassische Abstiegssaison machen könnten. Insgesamt denke ich mir tut uns das Verein vielleicht aber auch mal wieder ganz gut, um die Reihen (v.a. Umfeld) wieder zusammenzuschweißen. Der Sport-Bereich hat uns tolle Jahre geschenkt, jetzt sind wir dran zurückzugeben. In der „Krise“ hat sich ja meistens das besondere Union-Gefühl verfestigt. Also Arsch zusammenkneifen und zusammen durch die Saison :)

  6. Hallo Sebastian. Zum Elfmeter habe ich eine andere Meinung, sieh dir doch mal an wie Konrad Laimer Kevin an der Schulter zieht. Selbst Thomas Tuchel (fair von Ihm) gibt in der PK zu, dass man den geben kann. Hätten die im Keller das ziehen gesehen wäre es Elfmeter und die rote Karte. Aber wir wollen mal nicht rumheulen, in Freiburg hatten wir dagegen etwas Glück. Einfach abhaken, die Spiele gegen Darmstadt und Mainz sind viel wichtiger.
    UNVEU

  7. Karlheinz Zesch

    Wir haben seit dem Rausschmiss von Bonnucci keinen Spieler mehr, der die fussballerischen Fähigkeiten besitzt Pässe hinter die Abwehrkette der gegnerischen Verteidigung zu spielen und so den Gegner spielerisch unter Druck zu setzen; denn das brotlose Hin- und Hergeschiebe der Abwehr- und Mittelfeldspieler eröffnet uns leider nur Zufallschancen. Die Stürmer verhungern buchstäblich.
    Herr Präsident blicken Sie nach vorn und holen Sie einen Mittelfeldspieler, einen Spielmacher, der Fußball spielen und nicht nur rennen kann. Das wird sehr, sehr viel Geld kosten, bitte keine vermeintlichen Schnäppchen mehr! Zum Glück, Herr Präsident – kann man im Profifußball – mit sehr sehr viel Geld meistens seine Fehler noch ausbessern.
    Matthäus hat nach meinem Dafürhalten selten Recht, aber hier hat er den Nagel schon bei der Verplichtung des Trainers auf den Kopf getroffen. Billig ist meistens sehr teuer. Nutzen Sie die jetzt sich bietende Chance und trennen sich im gegenseitigem Einvernehmen von ihrem größten Mißverständnis.
    Aber das Vordringlichste ist, einen Spielmacher zu holen.

    • chschmidt

      Genau… jetzt noch eine Trainerdiskussion die den Spielern ein geiles Alibi liefert.
      Exakt das meinte ich damit wie wir den Verein jetzt noch schön zerfleischen können, um am Ende tatsächlich noch schlechter zu sein als die anderen 3 da unten.
      Es geht jetzt darum die neuen Spieler in das Team einzubauen und auf dem Platz abzuliefern.
      Schön, hässlich mir scheissegal…
      Sonntag auf sie mit Gebrüll und 3 Punkte gegen wahre Absteiger. u.n.v.e.u.

  8. Trainer:
    Inzwischen wird bereits über eine Sperre für 4-6 Spiele orakelt (M. Gräfe, Quelle: ntv).
    Welchen Wert kann ein neuer Trainer in dieser Situation noch haben? Schlimm und nicht einfach.

  9. Triggerwarnung!

    Das ist DIE Chance für das Präsidium, Fussballgott Baumi schlussendlich auf die Trainerbank zu holen!

    Watt würde ich dafür geben…

    • Zugezogener

      Getriggert: Ich ziehe meine Marie-Louise-Eta-Theorie zurück. Vielleicht war Nenad auch nur eine Zwischenlösung, um auf Baumi zu warten ;-)

    • Absteiger Trainer? Halte ich für keine gute Lösung. Wo ist eigentlich O Ruhnert abgeblieben?

    • BlnMeandor

      Baumi wäre die totale Fehlbesetzung:
      a) Er kann mit dem halben Kader nicht kommunizieren.
      b) Wir würden dramatisch viele Gegentore kassieren. Defensive ist ihm recht egal. Das kann er auch nicht.
      c) Der Druck um den Hypetransfer ist enorm hoch – für alle Seiten. Wir brauchen nicht noch mehr Druck.
      d) Diese Saison hatte er auch kein gutes Händchen.

  10. Zugezogener

    Inzwischen kann man die ganze Trainer-Geschichte als geschickten Plan interpretieren, Marie-Louise Eta als Trainerin zu etablieren. Hätte man sie sofort als Trainerin vorgestellt, hätte sie unter extremer Beobachtung durch die Presse gestanden und dem öffentlichen Druck möglicherweise nicht standgehalten. So ist sie mit Marco Grote ins Trainer-Team gekommen, ist im Gegensatz zu ihm geblieben als Nenad kam. Wird nun öffentlich von ihm gelobt. Mal schauen, wie es weiter geht und wer in den nächsten Spielen als Vertretung auf der Trainerbank und in der PK sitz? Auch wenn dahinter kein Plan steckt – Ich drücke ihr jedenfalls alle Daumen!

  11. Hämmerlingstr

    Der Trainer hat nicht umsonst Co Trainer um sich, die im notfall übernehmen (was wäre, wenn er die nächsten Wochen krank wäre? Oder aus familiären Gründen fehlt?)
    Er trainiert weiterhin die Mannschaft und delegiert am Spieltag von außerhalb.
    Ich hab absolut keine Angst davor, das die Mannschaft wegen der Tätlichkeit verunsichert sein wird. Ich schätze eher, das es den Großteil nicht interessiert, was der Trainer gemacht hat. Vogts Reaktion war da deutlich, wenn man Mimik und Gestik zu den Worten hinzuzieht. Das sah alles andere als nach „der Trainer ist doof“ aus, eher im Gegenteil.
    Ebenso wird unser Nordkorea Verein, wie bei allen „Krisen“ den eisernen Mantel des Schweigens über die Sache legen. Jeglicher shitstorm gekonnt ignoriert und jede Frage von Journalisten gekonnt umgangen.

    Ich finds auch ein wenig affig, das wir beim Fußball Menschen unterschiedlich werten. Ein 50 jähriger Trainer muss Vorbild sein und sich beherrschen. Spieler hingegen können immer wieder frei drehen, bekommen ne Strafe und keinen interessiert es. Interessiert sich hier noch irgendwer für Gersbeck, der sich vom Mannschaftshotel entfernt, zugelötet und anschließend einen anderen Menschen ins Krankenhaus geprügelt hat?

    Die Aktion vom Trainer war dumm, mehr auch nicht.

  12. @Karlheinz Zesch
    Ihnen ist bewusst, dass all diese Entscheidungen nicht der Präsident trifft, sondern Oliver Ruhnert? Ohne Ihre wohlgemeinten Ratschläge jetzt werten zu wollen, Sie adressieren sie komplett falsch.

    Bjelica und Union – das stand von Anfang unter keinem guten Stern, einfach da Bjelica auch schon Ablehnung erfuhr, bevor auch nur 1 Minute hier gearbeitet hat. Das fand ich unfair. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass Bjelica auch das Ruder nicht mehr rumreißen kann, um den Verein für sich zu gewinnen. Grade nach der Aktion gestern dürfte da bereits kaputt sein.

  13. Ich mache mir dann doch langsam Sorgen.

  14. herrdoesi

    Ich hoffe am Sonntag endlich mal Bielica-Fussball zu sehen.

  15. Schweinenase = antisemitisch??
    Das Sams hat auch ne Schweinenase und diese Figur hat gewiss keinen antisemitischen Bezug.
    Menschen beleidigend als Schwein zu titulieren ist in unserer Gesellschaft durchaus nicht unüblich.
    Das hat mit Antisemitismus (gerade im gezeigten Zusammenhang) rein gar nichts zu tun.
    Trotzdem ist das Banner absolut dämlich.

  16. @Sebastian: Gut dass Du die Kopfverletzung von Volland hier gleichermaßen angesprochen hast wie den Ausraster des Trainers (der damit den positivem Eindruck einreißt, den er vorher im SZ-Interview zu vermitteln versuchte) In den Reaktionen bleibt natürlich Bejlica der Aufreger – zu Recht. Aber eben nicht der einzige, denn Gefahren durch Kopfverletzungen sind hochgradig und langfristig gefährlich, werden aber meist als Randepisode behandelt. Oder gar nicht.

  17. Auch wenn ich die Aufregung um Bjelicas Aktion für ein wenig übertrieben halte (er hat Sané ja nicht gerade geohrfeigt, sondern eher weggeschoben – nur halt mit Hand im Gesicht, was sich nicht gehört), kann ich mir schwer vorstellen, dass er weiter tragbar ist, sollte es tatsächlich eine Sperre von mehr als 1-2 Wochen geben. Wenn es obendrein noch stimmt, dass mannschaftsintern bereits sein Führungsstil zur Debatte steht, kann die Vereinsführung eigentlich nur die Reißleine ziehen – trotz der passablen Ergebnisse zuletzt. Rein spielerisch hat Bjelica ja nun auch nicht gerade Wunder bewirkt, nur die Punktausbeute spricht für ihn. Würde mich nicht wundern, wenn Ruhnert heute schon bei Baumi angerufen hat…

    • So sehr ich Bjelicas Reaktion/Aktion auch verurteile und für unhaltbar erachte, so aufgepumpt finde ich dennoch die Empörung darum. Ein Kollege von mir meinte heute auch, dass er durch die schriftliche Berichterstattung dachte Bjelica hat Sané komplett zu Boden gestreckt. Die Tat an sich war menschlich absolut peinlich und untragbar, die Schwere seiner physischen Einwirkung auf Sané hielt sich ja aber im Rahmen. Das sollte man auch mal in eine Relation setzen.

    • BlnMeandor

      Mit Baumi steigen wir sang- und klanglos ab. Das ist kein Trainer für uns. Wir brauchen defensive Stabilität. Sein Kopf schaltet bei „def“ schon ab.

  18. Daniel vom Schlachthofviertel

    @Der Depp:
    Ich muss leider widersprechen. Einen Menschen in Uniform mit einer Schweinenase darzustellen, ist eindeutig eine Bildsprache, die Antisemiten nutzen und die auch mit ihnen assoziiert ist. Juden werden seit Jahrhunderten immer wieder mit Darstellungen beleidigt, die die Verschmelzung von menschlichen Körpern mit im Judentum als unrein geltenden Tieren darstellen. Eine in den letzten Jahrzehnten verbreitete Form davon ist gerade der Soldat mit Schweinenase. Ich will hier gar nicht länger ausholen. Wer „Schweinenase Antisemitismus“ googelt, findet reihenweise Ereignisse und wissenschaftliche Erklärungen.
    Es mag sein, dass die Macher des Transparenz‘ das nicht wussten und naïv waren. Dann müsste man eine schnelle Entschuldigung bei allen Juden erwarten (bei DZ auch, aber aus anderen Gründen) und die Zusicherung, sich beim nächsten Mal gewissenhaft zu erkundigen, was geht und was nicht. In jedem anderen Fall steht Munich’s Red Pride nachträglich dazu, dass man sich antisemitische Klischees zu eigen gemacht hat.

    • @Daniel vom Schlachthof:
      Also, die Begriffe „Bullenschwein“ oder „Stasi-Schwein“ sind für mich nicht antisemitisch und werden oft genug genutzt, ohne diesen Zusammenhang zu provozieren. Und darauf bezieht sich meiner Meinung auch das Bild der Bayern-Fans.
      Insofern finde ich deine Erwartung, dass es eine „Entschuldigung bei allen Juden“ geben müsse, ein bisschen übertrieben.
      (Antisemitismus geht gar nicht. Ich finde es nur gefährlich, wenn man Leuten das zu leichtfertig unterstellt.)

  19. @Yurek: ich würde Dir zustimmen, wenn er nicht gleich bei der Vorstellung so vollmundig aufgetreten wäre und auch später immer wieder betont hat:
    1) er sei ein „Soldat“ des Vereins
    2) erwarte Disziplin,
    3) für ihn zähle nur Leistung und Führung auf dem Platz…
    Zudem ist er als Trainer Vorbild, Vorgesetzter und und und …all diese auch von ihm selbst gesetzten Vorgaben erfüllt er nicht (mehr).

    Die (eventuell strafrechtliche) Schwere seiner Tätlichkeiten wird erst bei einer möglichen „Strafe“ /Entscheidung über das weitere vereinsseitige Vorgehen relevant (Geldstrafe/ Auflösung des Vertrages etc).
    Wie stark er nun auf (den provozierenden) Sane „physisch eingewirkt“ hat (interessante Formulierung by the way) sollte in der öffentlichen Diskussion nebensächlich sein. Denn sonst kommt der nächste und will mildernde Umstände, da Sane ja nicht geblutet oder keine bleibenden Schäden davon getragen habe.
    Der Fall Geersbeck bei unseren blau weißen Nachbarn und die heißen Fandiskussionen über seinen Verbleib im Verein haben gezeigt, dass eigentlich nur eine konsequente Linie hinsichtlich der Ausübung körperlicher Gewalt (zudem auf dem Platz) eine gangbare Option sein kann.
    Wer an den Wochenenden auf den Plätzen im Amateure Bereich unterwegs ist, weiß wovon ich rede…

    • @Jan

      Es geht nicht um mildernde Umstände. Es geht einfach um eine Relation und eine differenzierte Betrachtung. Es ist nunmal ein Unterschied, ob ich bspw. einem mir auf die Pelle rückenden Ordner ins Gesicht greife und ihn wegschubste oder ob ich ihm aus dem Nichts das Jochbein zertrümmere. Gewalt ist per se immer scheiße aber die Vehemenz mit der sie ausgeführt wird, ist für mich dennoch ein zu betrachtender Aspekt.

  20. 3 Spiele Sperre und 25.000 Euro lauten die Strafe. (Quelle: T-Online unter Bezug auf das DFB Sportgericht).
    Was für ein überaus passender Zeitpunkt im Abstiegskampf, um sich als Trainer weiter an die Bundesliga anzupassen.
    Als hätten wir nicht genug Baustellen aktuell…
    Evtl zeigt ja die Mannschaft schon am Sonntag, dass es auch ohne ihn geht…

    Gute Besserung an KV. Sah schlimm aus. Ich teile Sebastians Sichtweise hinsichtlich der Reaktionen darauf….

  21. Das wirklich Bedenkliche ist die Uneinsichtigkeit und fehlende Souveränität des Trainers Bjelica. Man geht nach dem Spiel in die Kabine des Spielers und entschuldigt sich für sein eigenes Verhalten. Was der Spieler dann macht ist dessen Sache.
    Ein Trainer muss Vorbild sein und zu einem Fehler stehen, den er vor aller Augen gemacht hat. Nur so kann er ohne große Beschädigung weiter machen.
    Die Kopfballszene mit KV war schlimm. Ich bin auch der Meinung, er hätte sofort vom Platz gehört. Es sind schon zu viele tragische Dinge auf dem Platz passiert.
    Eisern

    • ChSchmidt

      Was geht denn bei Dir ab? Des Trainers? Ey, der Mann ist unser Trainer und gibt alles. Wurde provoziert und hat dem Typen und Allen die uns sowieso wieder lieber in der Versenkung sehen den Gefallen getan, was ein Fehler war.
      Jetzt muss ja auch Mal gut sein. Ständig auf dem Mann rumzuhacken geht mir ja sowas von auf den Sack. Aber herzlichen Glückwunsch, jetzt haben Sie uns doch fast wo sie wollen. Geschmacklose Kommentare, von wem die wohl bloß kommen können, jetzt Baumgart zu kontaktieren, sind ja schon der Gipfel. Nenad ist auch Unioner. Der Junge ist mit Herzblut dabei und man sollte ihn jetzt auch mal ein Stück weit schützen. In diesem Sinne bis zu dem aktuellen Zeitpunkt Lob an O.R. und D.Z.
      Wir lassen uns definitiv von BILD und Co. nicht vorschreiben wer unseren Verein trainiert. In diesem Sinne…Eisern Union…und weiter auf dem Trainer rumzuhacken ist nur noch beschämend.

  22. ChSchmidt

    Und noch eine Anmerkung….ich habe mir die Szene jetzt nicht so oft angesehen, aber wenn jemand mit gesenktem Kopf auf mich zuläuft und ich davon ausgehe das er auch bereit ist meinen Kopf zu treffen, hätte der nicht nur meine Hand auf der Wange. Das einzige was man dem Sane ja noch zu gute halten muss….er ist nicht umgefallen und hat so getan als wenn ihm Nenad das Jochbein zertrümmert hätte. Kurzum, alles Sachen die wir jetzt nicht brauchen…

  23. Letztendlich hat das Sportgericht die Sache sehr objektiv eingeordnet und mit der Mindeststrafe geahndet. Das nimmt den ganzen Hatern schön den Wind aus den Segeln….

  24. Seltsame Diskussionen teilweise. Wirken alle so angespannt.

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