Blog State of the Union

Joel Pohjanpalo schießt das erste EM-Tor in der Union-Geschichte

Es war, als ob die Fußballwelt gestern den Atem angehalten hätte, nachdem Christian Eriksen beim Spiel Dänemark gegen Finnland auf dem Rasen zusammengebrochen war. Ich möchte an dieser Stelle null bewerten, ob es richtig war, weiterzuspielen, als klar war, dass sich Eriksens Zustand stabilisiert hat. Für mich selbst kann ich mir nicht vorstellen, danach weiterzuspielen. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, eine rationale Entscheidung zu treffen. Wenn die Alternative nur war, sonst am nächsten Tag um 12 Uhr weiterzuspielen, hätte ich als Spieler wahrscheinlich auch zugesagt, gleich weiterzumachen.

Es klingt erst einmal gut, die Spieler zu fragen. Aber so lange sie nicht die Option haben, selbst erst einmal mit der Situation klarzukommen (und die gibt es im engen EM-Spielplan nicht), fühlt sich dieses „Spieler fragen“ komisch an. Vielleicht braucht der Fußball einen Umgang mit solchen Situationen. Damit die Beteiligten nicht alleine gelassen werden mit ihrer Überforderung. Spieler, die einen Sichtschutz aufbauen müssen, damit Kameras nichts einfangen können … Das hat mir gestern das Herz gebrochen. Es wäre doch so einfach, nicht mit der Kamera draufzuhalten, sondern einfach wegzudrehen auf etwas anderes im Stadion.

Gute Besserung, Christian Eriksen!

Pohjanpalos doppelte Tor-Premiere

Joel Pohjanpalo schoss gestern übrigens nicht nur das erste EM-Tor für Finnland, sondern auch das erste EM-Tor eines aktiven Union-Spielers. Schön auch, wie er vor der Partie die finnische Nationalmannschaft mit Unions Team verglich (t-online.de)

Gewinner der Buchverlosung

Als ich gestern die Auslosung gemacht habe, fiel mir auf, wie zurückhaltend ihr als Leserinnen und Leser des Blogs seid. Wirklich niemand hat mich nämlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Christoph-Biermann-Bücher von der Herbst-Verlosung noch gar nicht unter die Leute gebracht wurden. Die lagen oben auf dem Schrank schon in Versandtaschen, so dass ich das auch aus dem Blick verloren hatte. Das nächste Mal könnt ihr mir ruhig schreiben, wenn ich soo etwas vergesse. Deshalb jetzt die Gewinner gleichzeitig:

Das Buch „1. FC Union Berlin – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ von Matze Koch haben gewonnen:

  • Norbert Wild
  • Uta
  • Torsten

Das signierte Buch „Wir werden ewig leben!“ von Christoph Biermann haben gewonnen:

  • Melli
  • Lisa
  • Marcel Nemitz
  • Ralf Chemnitz

Sommerurlaub mit Loris

Als ich so durch Instagram scrollte, dachte ich: „Ja, okay. Loris zeigt wieder seine Schwalben auf der Brust.“

Aber beim Weiterscrollen bin ich über dieses Bild gestolpert und frage mich: „Jungs, ihr könnt wirklich nicht genug voneinander bekommen oder?“ Denn neben Unions Torhüter finden sich plötzlich noch Nico Schlotterbeck und Marvin Friedrich. Rechts im Bild ist auch noch Dani Gunkel zu sehen, der als Fitness-Coach arbeitet. Das Foto sieht ein bisschen so aus, als ob Loris Karius gerade in die Runde fragt, wer als nächstes an die Tanke geht, um kalte Getränke zu holen.

17 Kommentare zu “Joel Pohjanpalo schießt das erste EM-Tor in der Union-Geschichte

  1. Nach 30min habe ich in meiner Chatgruppe geschrieben, das mich die Finnen an Union erinnern ;-)

    6, 7 Mann hinten, TW der beste Mann, kaum was nach vorne zustandebringen und auf Konter aus.

    Und am Ende sogar gewinnen….

  2. Die Überschrift wird dem Geschehen nicht gerecht. Als ob dieses Tor da von irgendeiner Bedeutung wäre.

    • David Rieger

      Uli, was knackt? Du trägst im Kommentarbereich seit Längerem nur Negativität bei. Ich wünsche dir alles gute und viel Liebe im Leben. Es gibt keinen Grund, immer Pöbeln zu müssen. Man sich wertschätzender ausdrücken oder auch einfach mal zurückhalten, wenn’s nicht konstruktiv ist.

    • @David R: Verstehe. Du trauerst einer Zensur wie zu DDR-Zeiten nach. Ruhe sanft.

    • @Uli49, nimm mal deine Tabletten, du wirst schon wieder eklig… ????

  3. Musiclover

    „Spieler, die einen Sichtschutz aufbauen müssen, damit Kameras nichts einfangen können … Das hat mir gestern das Herz gebrochen. Es wäre doch so einfach, nicht mit der Kamera draufzuhalten, sondern einfach wegzudrehen auf etwas anderes im Stadion.“

    Die TV-Bilder waren gestern sehr zurückhaltend. Ich vermute, bei dem Sichtschutz ging es eher um Social Media und die Nerds, die mit ihren Handys jeden Mist aufnehmen und posten müssen.

    • Maria Draghi

      Sehe ich auch so. Die Fernsehsender können sowas noch ganz gut ausblenden, aber es sind auch zig Fotografen im Stadion inklusive normalen Besuchern (Handykamera). Gegen die war der Sichtschutz vor allem gemeint.

      Bezeichnend wie schnell nach dem Schock die Normalität wieder einsetzt. Als sich ein Finne ca. in der 80. Minute am Boden wälzte kamen von den dänischen Zuschauern schon wieder die in solchen Situationen üblichen Schmährufe.

    • Enriko Podehl

      Das habe ich mir beim Lesen eben auch gedacht. Entgegen anderen Sendern hat das ZDF sogar die Berichterstattung eingestellt. Diese lief in anderen Nationen weiter.

  4. Ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht, was „das Richtige“ ist, das Protokoll, nach dem eine Sendeanstalt, Kameraleute, Fotograf:innen in solchen Fällen verfahren sollten. Rückblickend ist es total einfach: Nicht zeigen, nicht verbreiten, nicht machen. Selbstverständlich. Seh ich genauso. Nur ist in dem Moment, in dem sowas passiert, häufig nicht klar, was eigentlich los ist. Ich habe öfter Situationen komplett falsch eingeschätzt, meinte etwa einen Zweikampf zu fotografieren, der dann ein Beinbruch wurde. Sobald ich verstehe, was ich da vor mir sehe, kann ich adäquat reagieren und tue das auch. Dass ich aber in dem Moment, in dem mir das Wissen fehlt, objektiv was falsch mache, finde ich nicht vorwerfbar. Dafür gibt es letztlich Bildregie und Bildredaktion, die genau das überprüfen müssen.

    • Enriko Podehl

      Das ist ein wichtiger Einwurf. Wie soll eine Situation bewertet werden, wenn gar nicht klar ist, um was für eine Situation es sich handelt?

      Mal ganz davon abgesehen, dass es bei einer solchen, öffentlichen Veranstaltung auch ein Informationsbedürfnis gibt, dem Journalisten auf angemessene Weise gerecht werden müssen. Das Persönlichkeitsrecht wiegt in meinen Augen schwerer und es ist wichtig den Menschen zu schützen, sobald klar wird, dass es sich um eine sehr ernste Situation handelt. Dennoch ist es bis dahin auch die Aufgabe von Journalisten über das Geschehen zu berichten.
      Es ist schwer zu definieren, ab wann die Kameras wegsehen sollten.
      Auch die Photos von den Spielern, welche sich um Eriksen versammelten, senden eine wichtige Botschaft. Das ist ein schmaler Grat.

    • Danke für diesen Blickwinkel der Praxis!
      Dachte gestern, als ich so in mich hinein horchte, warum bin ich so mitgenommen?
      Vermutlich liegt es an der Sportart. Knochenbrüche von Gesicht bis Wadenbein werden akzeptiert. Einfach so zusammenbrechen? Eher nicht.
      Im Motorsport ist der Tod immer dabei… scheint auch akzeptiert.
      Grundsätzlich sollte es eine Instanz geben, welche entscheidet, wie es weitergeht. Die Sportler sind anzuhören.

    • ??

    • Die Bildregie war pervers. Ich hab den Fernseher ausgeschaltet (geht ganz einfach, muss man nur wollen). Ich hab beruflich genug Reanimationen miterleben bzw mitmachen müssen. Da draufzugucken ist eklige Gafferei, das gleiche Verhalteb wie bei Unfällen Fotos der Opfer machen.

      Pojas Tor ist daher auch nichts wert und völlig egal. Dass das Spiel nach Lage der Dinge und Eriksons Aussage weitergemacht wurde kann ich nachvollziehen, den Jubel über einen Sieg gegen eine vollgeschockte Mannschaft aber nicht.

  5. Matze, er hat doch gar nicht wirklich gejubelt? Soll er jetzt emotionslos zurück gehen? Natürlich freut man sich wenn man es dann doch geschafft hat den Ball in den Kasten zu bringen… Das man dann abklatscht ist in meinem Augen völlig in Ordnung

    • Jan, ich meinte die Zuschauer und das Jubeln nach dem Spiel. Poja hat das ganz ordentlich gemacht. Wie gesagt, wenn das Spiel schon weitergeht kann man auch nicht Bayern-Hoffenheim nachspielen. Aber das Ergebnis und die Einzelleistungen sind dann völlig egal. Ich finde Pojas Statement auf Twitter(?) völlig richtig.

  6. […] Joel Pohjanpalo, der wie hier schon erwähnt, unter äußerst schwierigen Umständen das erste Tor Finnlands bei einer Europameisterschaft […]

  7. […] Pohjanpalo hat nicht nur schon etliche Minuten bei der Kontinentalmeisterschaft abgerissen, sondern sogar schon ein Tor erzielt. Da Finnland seitdem kein weiteres mehr geschossen hat, werden die Skandinavier aber wohl trotzdem […]

Kommentare sind geschlossen.