Blog State of the Union

Die Derbystimmung in Berlin ist bisher nur light

Pal Dardai würde sich freuen über Zuschauer beim Derby (BZ). Da geht es dem Trainer von Hertha BSC prinzipiell so wie allen anderen. Ob allerdings tatsächlich das Berliner Stadtderby in der Bundesliga der Test für das Testen mit Zuschauern wird, ist noch unklar. Und angesichts der Tatsache, dass sich die Bundesregierung samt Ministerpräsidenten auf einen Mini-Lockdown an Ostern geeinigt haben, klingt das erst einmal nicht nach Test im Stadion an der Alten Försterei. Denn schließlich findet das Derby am Ostersonntag statt. Aber wenn wir eins gelernt haben in den vergangenen Monaten, dann das: Das eine ist, was auf einem Coronagipfel beschlossen wird, das andere, was die einzelnen Bundesländer daraus machen …

Anzeigetafel mit dem Hinweis auf das nächste Union-Heimspiel gegen Hertha BSC am 4.4. 2021, Foto: Matze Koch

Bleiben wir kurz beim Derby, denn in der Nacht von Samstag zu Sonntag gab es in Hirschgarten einen kleinen Vorfall. Mir klingt das nicht besonders plausibel, wie das Geschehen in der BZ geschildert wird. Denn wenn Union-Anhänger ein Hertha-Graffiti übersprühen, wo kommen dann ausgerechnet in Hirschgarten die Hertha-Anhänger her? Haben sie den Zug mit ihrem Graffiti bewacht? Aber so richtig Aufklärung gibt es zu dem Fall nicht und wahrscheinlich muss man das auch nicht größer machen, als es war.

Gleiches gilt für Kruses Aussagen auf Twitch (Bild), die null kontrovers sind. Ganz ehrlich, bei mir ist es mit Derbystimmung auch noch lange nicht so weit. Würde ich mich über einen Sieg gegen Hertha freuen? Ja. Aber ich freue mich auch über einen Sieg gegen Köln oder Freiburg. Ich sehe ja sowieso keine Arbeitskollegen, denen ich danach im Trikot vor der Nase herumtanzen kann. Mir ist aktuell einfach wichtig, dass die 40-Punkte-Marke geknackt wird und dass Union bei eigenen Torchancen wieder mehr Effizienz zeigt.

Das sind die anderen Medienberichte:

In unserer aktuellen Podcast-Episode haben wir das 2:5 in Frankfurt besprochen. Dabei ging es auch um die Frage, unter welchen Umständen Schiedsrichter und Video-Assistent den Zweikampf zwischen Julian Ryerson und Makoto Hasebe nicht als Foul bewerten konnten. Aber vor allem ging es um ein paar Kaderfragen und um das Thema Effizienz. Nebenbei haben wir noch diskutiert, ob wir als Unionfans Angst davor haben sollten, falls sich der FC Schalke für Oliver Ruhnert als sportlichen Leiter interessiert und was wir vom Testen von Zuschauern halten.

Und sonst so?

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Regionalliga Nordost (geplant war dafür das Osterwochenende), ist ziemlich stark gefährdet (Kicker). Das liegt zum einen am allgemeinen Infektionsgeschehen, aber auch daran, dass je nach Bundesland andere Vorschriften gelten. So erlaubt Berlin aktuell noch keinen Wettkampfbetrieb. Für Spiele müssten Berliner Teams also die Stadt verlassen. Zudem sind die Teams auf Zuschauer-Einnahmen angewiesen, um sich überhaupt die Saison halbwegs leisten zu können. Doch das Thema Zuschauer ist noch lange nicht so weit. Für eine Wertung der Liga müsste außerdem mindestens die Rückrunde bis Mai/Juni zu Ende gespielt werden, doch das sind für eine Clubs noch 9 Spiele. Bei diesen Rahmenbedingungen klingt das nicht danach, als würde das klappen.

Außerdem gab es vergangene Woche einen Beitrag zum Thema Minijobber in Nachwuchsleistungszentren, wo durchaus Trainer eines Jahrgangs mit 450-Euro-Verträgen abgespeist werden (YouTube).

5 Kommentare zu “Die Derbystimmung in Berlin ist bisher nur light

  1. EisernerUwe

    Nun hat sich sogar die Anzeigetafel hier im Beitrag erledigt. Ostern kein Derby. Vielleicht gibt’s ja den Test zum Nachholetermin. EISERN ?

  2. EisernerUwe

    So ein Hickhack im Senat….
    Derby findet nun doch statt, nur ohne Zuschauer…..

    • Dass Hickhack gab es – as far as we know – in dem Fall nicht im Senat, sondern nur zwischen der Beschlusslage und einer falschen Nachricht darüber.

  3. Und wieder reden wir über das vermeintliche Foul von Ryerson.
    Nein, Hasebe wollte nicht zum Ball. Er wollte zum Körper des Gegners. DESHALB erreichte Ryerson den Ball nicht. Deshalb hätte ich auch andersherum (also vor Tor des Gegners) nicht anders entschieden.

  4. Zum Thema Graffiti in Hirschgarten:
    wie das Graffito der Herthaner übersprüht wurde (billig rot durchgestrichen), ist natürlich mehr als peinlich für unsere Fanszene. Kommt leider nicht zum ersten Mal vor – ich kann mich an einen ähnlichen Medienbericht erinnern, bei dem Union-Fans am S-Bahnhof Eichwalde ein Hertha-Graffito an der S-Bahn ebenfalls einfach nur billig rot durchgestrichen haben. Scheint also öfter vorzukommen. Da kann ich schon verstehen, wenn die Herthaner ihr Graffito dann mal „bewachen“, um die Verantwortlichen zu erwischen. Aber so viel Zeit muss man auch erstmal haben. Und auch die Energie, um die in einen solchen Kindergarten zu stecken…
    Eisern!

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