Blog State of the Union

Auf der Suche nach der Ursache für die häufigeren Muskelverletzungen

Reden wir noch über Stuttgart oder schon über Dortmund? Es bleibt jedenfalls nicht viel Zeit für Union, sich über das 2:2 beim VfB zu ärgern. Denn schon am Freitagabend geht es gegen Dortmund. Und die spannendste Frage ist zur Zeit diejenige, welche Spieler es überhaupt in den Kader schaffen. Denn schon gegen Stuttgart saßen sowohl Loris Karius als auch Lennart Moser auf der Bank.

Die Torhüter Loris Karius und Lennart Moser standen in Stuttgart als Reservespieler bereit, Foto: Matze Koch

Dieser Fakt mag einige verwundert und die Frage aufkommen lassen, ob einer von beiden im Zweifel als Feldspieler zum Einsatz hätte kommen sollen. Urs Fischer hat diese Frage in der Pressekonferenz nach dem Spiel sehr humorlos mit „Nein, sicher nicht“, beantwortet. Möglicherweise war einer der Keeper angeschlagen.

Aber man kann das auch als teambildende Maßnahme verstehen. Trainer Urs Fischer hatte sich am Anfang seiner Zeit bei Union dafür eingesetzt, dass auch die Bankspieler einen Teil der erspielten Punktprämien erhalten. Wenn diese Regelung immer noch gilt, könnte das also neben dem Aspekt, mit dem Team auswärts unterwegs gewesen zu sein, auch ein Nebeneffekt sein.

Trainer Urs Fischer vor dem Spiel in Stuttgart im Interview, Foto: Matze Koch

Bevor jetzt das Eis der Spekulation unter mir noch lauter zu knacken beginnt, begeben wir uns fix zurück zu den Fakten und der Pressekonferenz heute. Ich bin gespannt, ob Urs Fischer zum Gesundheitszustand von Marcus Ingvartsen, Florian Hübner und Christian Gentner etwas Neues sagen kann. Bei diesen drei Spielern besteht immerhin die Möglichkeit, dass sie gegen den BVB am Freitagabend (das Spiel kommt im ZDF im frei empfangbaren Fernsehen oder bei Dazn) oder gegen Paderborn am Dienstag nächste Woche zum Einsatz kommen können.

Der Podcast zur Partie beim VfB Stuttgart

Einen Podcast zum Spiel gibt es von uns auch: Daniel, Tim und Dennis haben sich über das Unentschieden in Stuttgart unterhalten und natürlich bietet dieses Auswärtsspiel ohne Fans den passenden Anlass, sich an das letzte Spiel mit Unionfans beim VfB zu erinnern. Schon der Titel „Ihr müsst hier wohnen und wir nicht“ sorgt für ein wohlig-warmes Gefühl bei mir.

Das schreiben die Berliner Medien:

Auf der Suche nach der Ursache von Muskelverletzungen

Über das Thema Muskelverletzungen bringt der RBB einen längeren Beitrag. Union ist da besonders betroffen mit Grischa Prömel, Marcus Ingvartsen, Nico Schlotterbeck, Max Kruse und Christian Gentner in dieser Saison. Natürlich geht es im Text vor allem um das Thema Regeneration. Und da dürfen wir uns keine Illusionen machen, wenn es beispielsweise floskelhaft heißt, eine Mannschaft würde sich in die Weihnachtspause retten. Das ist einfach keine Pause. Es gibt einfach nur eine Woche kein Spiel. Das ist wie eine Länderspielpause ohne Abstellungen. Wenn die Spieler verreisen (was aktuell vielleicht keine gute Idee ist), kommt trotzdem noch dieser Reisestress hinzu. Und am 2. Januar gibt es schon die nächste Partie in der Bundesliga.

Beim RBB weist Hertha-Trainer Bruno Labbadia darauf hin, welche Regenerationsmöglichkeiten aktuell nicht gestattet sind (Sauna, Warmwasserbecken). Ich erinnere mich, wie Oliver Ruhnert vor 2 Wochen beim Doppelpass gesagt hat, dass Muskelverletzungen individuelle Verletzungen sind und es schwierig ist, aus den Daten eine Gesetzmäßigkeit abzuleiten. Und dann denke ich an meine eigene Bewegungsarmut zu Hause. Wenn ich mich nicht zwinge, mindestens eine Stunde draußen spazieren zu gehen, geht meine Bewegungsaktivität komplett in den Keller. Ich kann an dieser Stelle keine eigene Untersuchung starten, aber vielleicht gibt es einen Zusammenhang, ob Spieler, die Hunde besitzen, weniger von Muskelverletzungen betroffen sind …

Manager Oliver Ruhnert sieht nicht die eine Ursache für Muskelverletzungen, Foto: Matze Koch

Im Ernst: Ich habe den Eindruck, dass den Spielern aktuell verdammt viel abverlangt wird und ihr sonstiger Alltag unfassbar auf der Strecke bleibt. Das gilt zwar für alle von uns. Aber wir haben auch alle irgendwie mit der Pandemie-Situation zu kämpfen. Ich hoffe einfach, dass das Thema Verletzungen sich langsam bei Union erledigt.

Was ist eigentlich bei den Frauen los?

Auf der Seite der Unionfrauen gibt es den Adventskalender, wo das gesamte Team etwas über sich erzählt. Josy Ahlswede hat da vor ein paar Tagen nicht nur offenbart, dass sie einen ausgeprägten Schuhtick hat (70 bis 80 Paar nennt sie ihr eigen), sondern auch erwähnt, dass sie nebenbei auch selbst einen Podcast hat. Und die letzten beiden Folgen von „Einsteigen bitte –  Der Hauptstadt-Podcast“ befassen sich mit Personen aus ihrem Union-Umkreis des ersten Frauen-Teams. So fragt sie den aktuellen Coach Björn Münnich mit Entweder-oder-Fragen aus. Den Podcast gibt es überall, wo ihr Podcasts findet, wie zum Beispiel bei Apple Podcast.

Josy Ahlswede denkt an ihre Schuhsammlung, Foto: 1. FC Union Berlin Frauen
Josy Ahlswede denkt an ihre Schuhsammlung, Foto: 1. FC Union Berlin Frauen

Und sonst so?

Max Kruse geht bisher als Gewinner aus dem Streit mit seinem früheren Verein Fenerbahce Istanbul hervor. Der Club hatte ihn auf Schadenersatz verklagt, doch die Fifa hat ihm Recht gegeben. Bisher ist das Urteil aber noch nicht rechtskräftig (Kicker, Kurier, BZ).

Zumindest vorübergehend (das Projekt ist bisher auf 18 Monate begrenzt) richtet der DFB eine Anlaufstelle für sexuelle Vielfalt ein (Verbandsmitteilung). Konkret geht es darum, dass der Fußball hier bei sehr konkreten Fragen Nachholbedarf hat und Regelungen entwickeln muss. Hier soll die Anlaufstelle Hilfestellungen geben. Eine Frage, die es zu lösen gibt: Wer als Geschlecht divers im Pass zu stehen hat, bekommt aktuell keine Spielgenehmigung.

In der Zweiten Liga meldeten die Würzburger Kickers, dass die Mannschaft in Quarantäne ist. Aber das Spiel gegen den FC St. Pauli wurde tatsächlich erst kurz vor Spielstart abgesagt. Beim Millernton wird das Thema etwas aufgedröselt.

Die Auswertung der Spieltags-Tipps in der Tipperförsterei verbinde ich gerne mit dem Hinweis, die nächsten Tipps nicht zu vergessen.