Blog State of the Union

Marcus Ingvartsen trainierte individuell und Max Kruse endlich mit der Mannschaft

Am Samstag um 18.30 Uhr geht es gegen den Karlsruher SC im DFB-Pokal. Ich schreibe das einfach, weil zumindest bei mir durch das ganze Thema der fehlenden oder begrenzten Zuschauer bei Test- und Pflichtspielen dazu geführt hat, dass meine Wochenendplanung sich von Köpenick entgrenzt hat. Wir sind weggefahren und haben die Spiele einfach woanders geschaut oder im Radio gehört. Das ganze Spieltagsritual, das mindestens die Heimspielwochenenden strukturiert hat, war weg.

Das aufgeregte Aufstehen. Die Kinder, die nach Shirts und Schal fragen. Die Musik auf dem Weg ins Stadion (ohne „Rot und Weiß sind die Farben von Berlin“ von Erik Lautenschläger verlässt das kleine Kind nicht das Auto). Das Begrüßen der bekannten Gesichter in Köpenick und das Denken des immergleichen Satzes: „Endlich mal normale Leute!“ Der Geruch vom Bratwurststand. Das Emporsteigen auf den Treppen ins Stadion. Und dann dieser erste Blick auf den Rasen. Aber auch danach das Diskutieren des Spiels am Denkmal oder am Becherbaum. Ich war jetzt ein halbes Jahr nicht im Stadion. Und beim Schreiben merke ich, dass ich es vermisse wie am ersten Tag.

Kommen wir zurück zum DFB-Pokal. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Gesicht der Mannschaft entwickeln wird. Niko Gießelmann, der auf der Linksverteidigerposition starten könnte, nennt Karlsruhe das schwerste Los (BZ). Und Christian Gentner freut sich, dass mit rund 500 Zuschauern überhaupt wieder jemand bei einem Pflichtspiel im Stadion sein wird (Kicker). Die ganze Traum-vom-Finale-Prosa, die bei jedem Spieler vor der ersten Runde und erst recht bei jedem Berliner Verein geschrieben wird, würde ich knicken. Wenn ich einen Traum habe, dann mal von einem DFB-Pokalspiel zu Hause. Das wäre echt mal was. Und weil wir in Pandemie-Zeiten leben, möchte ich noch hinzufügen: Vor Zuschauern zu Hause.

Während Marcus Ingvartsen noch gestern von BZ und Kurier für seine beiden Tore im Test gegen Nürnberg gelobt wurde, müssen wir heute in der BZ lesen, dass er gestern nur individuell trainieren konnte. Es ist echt zum Haareraufen wie sehr Verletzungen Unions Vorbereitung durcheinander bringen. Dafür trainierte Max Kruse erstmals mit der Mannschaft. Ob das gleich zu einem Einsatz gegen Karlsruhe führen kann, lasse ich mal dahingestellt (Bild). Mannschaftstraining ist ja nicht gleichbedeutend mit top fit. Und das schreibt auch die Bild, in dem sie den Fahrplan von Manager Oliver Ruhnert zitiert, der bekanntlich bis Mitte Oktober einen hundertprozentig fitten Max Kruse erhofft.

In seiner Saisonvorschau-Serie bespricht der Tagesspiegel auch Union. Die drei großen Themen sind die Suche nach mehr Torgefahr im Spiel, der Kampf um Zuschauer im Stadion bei gleichbleibenden Infektionsschutz und die Frage, wie die neuen Trikots bei den Unionfans ankamen.

Auf den anderen Plätzen

Die deutsche U21 kam gegen Belgien beim EM-Quali-Spiel mit 1:4 unter die Räder. Eine frühe Rote Karte sorgte schnell für Unterzahl. An zwei Elfmetern war Nico Schlotterbeck beteiligt. Beim Elfmeter für Deutschland wurde er gefoult. Beim Elfmeter für Belgien war das Foul der Freiburger Leihgabe eher außerhalb des Strafraums (Morgenpost). So kommt Unions Verteidiger nach seinem Tor im ersten Spiel nun mit gemischten Gefühlen zurück zu Union. Ohne Einsatz waren dagegen die beiden Länderspielreisenden Sebastian Andersson und Christopher Trimmel. Beim schwedischen Angreifer bin ich gespannt, wie groß seine erneute Verletzung ist.

Die Bild (nicht online) hat heute außerdem noch einen Text über Nathalie Götz, Berlins Fußballerin des Jahres, im Angebot. Dort verrät sie, dass sie mit dem Fußball ganz aufgehört hat, um neben dem Beruf als Polizistin (der Jahresurlaub ging größtenteils für Auswärtsspiele drauf) mehr für ihre beiden Kinder da zu sein.

Und sonst so?

Die 11Freunde haben ein Videoformat auf Facebook, für das sie mit Torsten Mattuschka im Stadion an der Alten Försterei gesprochen haben:

Der Eiserne Virus muss leider den Eisern-Fun-Cup absagen. Das ist unter den gegebenen Umständen mehr als verständlich, denn die Vorbereitung bei ungewisser Austragung wäre wahrscheinlich nicht kalkulierbar.

Die Humboldt-Uni macht eine Umfrage zu „Städtisches Leben während Corona“ und kommt zu einem interessanten Zwischenergebnis, das der RBB wie folgt zusammenfasst:

Auffällig stark vermissten die Fans des 1.FC Union ihre Alte Försterei: Sie tun sich der Umfrage zufolge deutlich schwerer mit dem Verlust der Stadionbesuche als die Herthaner, die bislang an der Studie teilnahmen.

An der Umfrage könnt ihr alle noch hier teilnehmen.

Max-Jacob Ost, der Moderator des Rasenfunk-Podcast hat eine elfteilige Serie über Uli Hoeneß produziert, in der er sich aufmacht, die Person des früheren Bayern-Managers greifbar zu machen. Dazu kommt die Frage, ob er es schafft, Uli Hoeneß auch vor das Mikro zu bekommen. Ich war schon vom Trailer so gefangen, dass ich am Montag eine Straßenbahnhaltestelle zu weit gefahren bin, und bin gespannt, was uns diese sehr aufwendig recherchierte Produktion beschert. Heute wurde die erste Episode veröffentlicht.

Auch wenn ich noch nicht weiß, ob Uli Hoeneß im Podcast direkt mit Max spricht, so gibt es spätestens im Doppelpass am Wochenende ein Aufeinandertreffen der beiden, da sie dort zu Gast sein werden.

3 Kommentare zu “Marcus Ingvartsen trainierte individuell und Max Kruse endlich mit der Mannschaft

  1. @sebastian Schlotterbeck hatte m.E. gestern nur einen 11m verursacht, der eigentlich außerhalb war. Den anderen 11m hatte er für Deutschland rausgeholt, als er im Strafraum nach einer Ecke gehalten wurde.
    Hab das Spiel allerdings auch nicht komplett geschaut, jedoch kann ich mich an keinen 2. 11m für Belgien erinnern.
    Eiserner Grüße
    Robert

  2. Ja, er wurde einmal gefoult, das führte zum 11m + Tor für Deutschland und einmal foulte er den Belgier eindeutig (im Fernsehen) außerhalb des Strafraumes, da es aber keinen Videobeweis gab, blieb der Schiri bei seiner Fehlentscheidung.

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