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Yunus Malli muss sich weiter isolieren

Yunus Malli

Während Union weiter in kleinen Gruppen trainiert, kann Yunus Malli daran immer noch nicht teilnehmen (berichtet Bild/BZ). Denn die infizierte Person, mit der Malli Kontakt hat, habe die Covid-19-Erkrankung nach 14 Tagen noch nicht überstanden. Er ist deshalb weiter in häuslicher Isolation. Dieses Beispiel zeigt auch im Kleinen, dass der Umgang mit der Pandemie für den Sport viele Unwägbarkeiten hat. Dagegen ist Sebastian Andersson auf konventionelle Weise angeschlagen (Knieprobleme).

Yunus Malli
Yunus Malli muss weiter in häuslicher Isoloation bleiben, Foto: Matze Koch

Die DFL hat gestern in einer Pressekonferenz mit ihrem Geschäftsführer Christian Seifert und Ärzt*innen aus der „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ ihr Konzept zu einer Fortsetzung der Saison vorgestellt (Zusammenfassung beim Kicker). Nachdem viele der darin angedachten Vorkehrungen in dieser Woche schon bekannt geworden waren, gab es dabei nicht allzu viele Neuigkeiten darüber, wie die Liga sich das vorstellt. Dafür versuchte Seifert, um Akzeptanz für die Wiederaufnahme des Profifußballs zu werben. Dabei und in diesem Interview im ZDF sagte Seifert auch, dass er Verständnis für Bedenken darüber habe, und versuchte Argumente zu entkräften, wie beispielsweise dass der Fußball wichtige Test-Kapazitäten verbrauche.

Konkret sieht der Plan regelmäßige Tests sowohl auf akute Infektionen als auch auf Antikörper und eine maximale Anzahl von Personen in der Durchführung der Spiele (knapp 200 im Stadion) vor. Ein Datum, ab dem der Spielbetrieb wieder starte, könne aber nur von der Politik festgelegt werden. Maskottchen zählen dabei nicht als essentiell, schreibt auch der Tagesspiegel.

Ablöse für Marius Bülter

Die Volksstimme berichtet, dass die Ablösesumme für Marius Bülter 1,6 Millionen Euro betrage, und Union diese Summe zahlen will. Nachdem Bülter zunächst nur ausgeliehen war, ist die Ablösesumme demnach an Einsätze und Tore in dieser Saison gekoppelt und durch seine gute Saison gestiegen. Aber auch die Modalitäten dieser Verpflichtung könnten am Umgang mit dem Rest der Saison hängen. Denn mit einem Abstieg von Magdeburg aus der 3. Liga wäre der Vertrag hinfällig. Sportlich ist das noch möglich, Magdeburg steht knapp über den Abstiegsplätzen.

Nachwuchsförderung bei Union

Eine weitere Personal-Neuigkeit bei Union ist, dass der Nachwuchsspieler Tim Maciejewski einen Profi-Vertrag bekommen soll (Vereinsmitteilung). Der Verein macht dabei aber auch deutlich, dass er unmittelbar verliehen werden soll – statt wie zuletzt viele junge Spieler ohne Einsätze in Unions Kader zu stehen (darüber schreibt die Bild/BZ). In der Tat war Union in der Liga-Saison bisher der einzige Verein, bei dem kein als „local player“ zählender Spieler einen Einsatz hatte. Allerdings gibt es viele Vereine in der Liga, bei denen es nur einen oder wenige Spieler gibt, die Minuten bekommen und die entsprechenden Kriterien erfüllen. Und bei Leipzig ist das Dayot Upamecano, dessen Lebenslauf trotzdem nicht wirklich ein Beispiel für lokale Talentförderung, sondern eher für einen internationalen Tranfermarkt für Jugendspieler abgibt.

Im Bezug auf die Entwicklung von Tim Maciejewski ist nun natürlich auch die Frage, welche Ligen, in die er verliehen werden könnte, in der kommenden Saison überhaupt spielen und wie die Rahmenbedingungen für Vereinswechsel aussehen werden. Auf AFTV gibt es auch ein Interview mit ihm. Darin spricht er über die sehr gute Saison für ihn und die Mannschaft in der U19 und seine Entwicklung bei Union.

Union vereint im Webradio

Heute Abend um 19 Uhr gibt es wieder ein Gespräch im Union Web-Radio, dieses Mal mit Olaf Forner, der besser als der Taz-Unioner bekannt ist:

7 Kommentare zu “Yunus Malli muss sich weiter isolieren

  1. Gerade das Beispiel Malli zeigt, dass in der aktuellen Situation eine Fortsetzung der Saison überaus kurz gedacht ist. Denn Malli hat jetzt schon Trainingsrückstand (auf dem Platz ist eben was anderes als zu Hause). Der Rückstand ist in der „Vorbereitung“ ja nicht so schlimm, aber jetzt stellen wir uns mal vor, dass z.B. Andersson oder Rafa in Quarantäne müssen, das wäre ein großer Wettbewerbsnachteil, der alleine durch die aktuelle Pandemie bedingt ist.

  2. es wird absurd

    womit die Meldung das Covid 19 das Gehirn angreift eindrucksvoll betätigt wird.

  3. Jetzt stellen wir uns mal vor: alle müssen während des Ligabetriebs in Quarantäne….sind dann die kommenden Spiele ein Sieg für die gegnerische Mannschaft?

  4. silberhacke

    was mich richtig nervt ist folgendes: vor wochen wurde diskutiert, ob es vertretbar wäre, risikogruppen weiterhin zu isolieren, während man für alle übrigen die beschränkungen aufs nötigste zurückfährt. was folgte, war ein moralischer aufschrei – das grundgesetz wurde zitiert, die verfassung – und überhaupt wurde die frage gestellt, wessen leben denn mehr wert sei.
    jetzt, da es darum geht, einer ohnehin schon druch und durch privilegierten absoluten minderheit, sonderrechte einzuräumen, scheinen alle o.g. bedenken wie ausgeräumt, und man bemüht das allgemeine interesse an fußball, also seine systemrelevanz, wenn man so will. das ist einfach bigotter scheißdreck.
    immerhin wissen wir jetzt, wo sich systemrelevanz wirklich auszahlt. im gesundheitswesen jedenfalls nicht.

  5. Die gute Nachricht in der Krise: Maskottchen müssen draußen bleiben. Bitte nach Corona unbedingt beibehalten!

  6. Man muss sich hier diese sehr spezielle Risiko-Patientengruppe genauer anschauen:
    Die DFL ist nur so gut wie ihre Mitglieder. Da kann man also nur wenig (von wenigen) erwarten. Dass die Mehrheit mit ihrem hochpriveligierten Millardengeschäft, das teils von Kriminellen geleitet wird, keinen anderen Ausweg sehen als einfach weiterzumachen, ist nachvollziehbar ;-)

    Das erklärt die lustigen Ideen, irgendwie weiterzuwurschteln, und sich das auch noch weiter im Mondpreisbereich honorieren zu lassen.

    Aber das muss man ja nicht ernst nehmen.

  7. […] zu dem Tim Maciejewski ausgeliehen wird. Dass er ausgeliehen werden soll, hatte Union schon zusammen mit der Meldung kommuniziert, dass der Offensivspieler aus dem Nachwuchs einen Profivertrag […]

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