Blog State of the Union

Die Relegation war der beste Weg aufzusteigen und ist der schlechteste Weg, nicht aufzusteigen

Union Relegation

Als gestern das Rückspiel der Relegation lief, dachte man unweigerlich zurück daran, wie Union in diesen Spielen vor einem Jahr aufgestiegen ist. Rafa? Gikiewicz hat vor kurzem im Kicker-Interview noch einmal gesagt, dass das „der beste Weg, aufzusteigen“ war. Gestern hat man dann gesehen, dass die Relegation auch der schlechteste Weg ist, nicht aufzusteigen. Und das selbst ohne Corona.

Union Relegation
Das Relegations- und letztlich Aufstiegsspiel gegen Stuttgart war die perfekte Kulisse für den Aufstieg, und das Gegenteil von dem Spiel gestern Abend. Foto: Union in Englisch

Das hat natürlich wesentlich mit dem Ergebnis zu tun, das auf der einen Seite die Fortführung des status quo und das Vermeiden eines sportlichen Desasters bedeuten kann, auf der anderen einen großen Erfolg. Natürlich ist letzteres emotionaler und löst mehr Begeisterung aus. Außer man ist diese Bremen-Fans:

Aber diese Spiele von Bremen gegen Heidenheim zu schauen hat mich eben auch daran erinnert, wie speziell die Stimmung war, die bei Union vor gut einem Jahr entstanden ist, und wie besonders die Momente sind, in denen sich die ganze Anspannung in Freude aufgelöst hat.

Gestern haben aber natürlich die besonderen Bedingungen der Pandemie die ganze Szenerie viel absurder gemacht. Angefangen mit der abstrusen Weise, in der Team-Betreuer*innen mit Trommeln, Kuhglocken (!) und Pfannen (!!) „Stimmung“ gemacht haben – das #TeamPfanneHeiß distanziert sich davon ausdrücklich.

Und das dann nach zwei Geisterspielen ausgerechnet die Auswärtstorregel entscheidet, wer das play-off gewinnt, ist auch sportlich absurd.

Neues von Union

Aktuelle Nachrichten von Union gibt es heute kaum. Nur die BZ greift das scheinbare Interesse von Schalke an Sebastian Andersson auf und schreibt, dass Anderssons Ausstiegsklausel für diesen Transfer unter fünf Millionen Euro liegt. Das ist eher am unteren Ende des bisher kolportierten Bereichs, und würde es jedenfalls nicht ganz einfach machen, einen gleichwertigen Ersatz zu finden.

Schon gestern hat Matze Koch in der BZ darüber geschrieben, dass unklar ist, wie es für Lennart Moser weitergeht, er aber vor allem einen Verein sucht, bei dem er auch spielt. Und die Lausitzer Rundschau [mein Arbeitgeber] hat gemeldet, dass Energie Cottbus – immer noch in der Regionalliga – der Verein sein könnte, zu dem Tim Maciejewski ausgeliehen wird. Dass er ausgeliehen werden soll, hatte Union schon zusammen mit der Meldung kommuniziert, dass der Offensivspieler aus dem Nachwuchs einen Profivertrag bekommt.

Der Kurier beginnt eine Serie von Rückblicken auf die Saison mit einem Text über Michael Parensen.

Und sonst so

Wegen der anhaltenden Pandemie gelten auch für den Amateursport weiterhin Beschränkungen. In Berlin dürfen Fußballer*innen zwar wieder trainieren, aber mit Einschränkungen, die etwa nicht erlauben, Duschen zu benutzen, und Abstand gebieten. Diese Regeln gelten aber nicht für Mannschaften in der Regionalliga und Junioren-Bundesliga. Diese Uneinheitlichkeit stört unter anderem Gerd Thomas vom FC Internationale und Christian Hildebrandt von den Füchsen Berlin, die dazu einen offenen Brief an Senator Andreas Geisel geschrieben haben. Im Tagesspiegel gibt es ein Interview mit Thomas dazu.

Bei Union gibt es indessen im Sommer Nachwuchs-Camps für Kinder, bei denen Auflagen zum Schutz vor Ansteckungen gelten.


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3 Kommentare zu “Die Relegation war der beste Weg aufzusteigen und ist der schlechteste Weg, nicht aufzusteigen

  1. Maria Draghi

    Das TeamPfanneHeiß war zeitweise zum TeamPfanneEingerollt degeneriert – auch wenn es heute daran nicht mehr erinnert werden will. :-)

    Gut aufbereitere, wenn auch für uns nicht von neuen Erkenntnissen flankierte Artikel über (Union-)Finanzen finden sich übrigens hier: https://www.meenzer-on-tour.de/blog/die-finanz-bundesliga-tabelle-2019-20-teil-1/

  2. @ MariaDraghi: Danke für den Link. In der Tat (bisher) wenig neue Erkenntnisse. Aber es ist genau so eine Analyse, die man (wenn schon nicht von der Sportredaktion) wenigstens von der Wirtschaftsredaktion einer Qualitätszeitung erwarten sollte.

  3. maria draghi

    Von mir aus können die Berliner Tageszeitungen ihre Berichterstattung über Union einstellen. Da wurde seit Jahren nichts mehr veröffentlicht, was für mich neu war. Im Gegenteil: Um die bekannten Themen wird seit vielen Jahren ein Bogen gemacht; wahrscheinlich aus einer Mischung von Angst, Inkompetenz und eigenem Desinteresse. Statt dessen wird regelmäßig Unsinn verbreitet; z.B. bezüglich der Höhe der Sponsoreneinnahmen von Aroundtown. Wenn man ein bisschen Zeit in Recherche investiert kann man recht gut abschätzen, was Union bekommt/bekommen hat. Soweit mir ersichtlich lag nur eine Tageszeitung mit ihrer Zahl halbwegs gut.

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