Blog State of the Union

Ist das Corona-Test-Konzept der Bundesliga vertretbar?

Wenn aktuell darüber nachgedacht wird, wie vielleicht demnächst wieder Fußballspiele in der Bundesliga stattfinden könnten, spielen die dafür notwendigen Testkapazitäten eine entscheidende Rolle. Dabei war zwar zum Teil auch von „Schnelltests“ die Rede, ohne dass aber klar ist was für ein anderes, breit zur Verfügung stehendes Testverfahren damit gemeint sein soll. Also kann man sich bisher nur auf die PCR-Tests beziehen, die überall in der Gesellschaft gebraucht werden, um Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus festzustellen. Der Spiegel hat einmal aufgeschlüsselt, wie es mit Kapazitäten dafür aussieht, und was notwendig wäre, um das für den Fußball notwendige Volumen bereit zu stellen.

Das Fazit dabei: Nur weil nicht immer alle Kapazitäten in den Laboren ausgelastet sind, heißt das nicht, dass die einfach so für den Fußball übrig sind. Dazu gehören zum Beispiel auch Fragen der globalen Verteilungsgerechtigkeit bei Reagenzien, die für Tests benötigt werden. Wenn sich an den grundsätzlichen Gegebenheiten in den nächsten Monaten nichts ändert, habe ich nicht das Gefühl, dass aus praktischen, politischen und ethischen Gesichtspunkten ein Spielbetrieb möglich ist.

Zu einer ähnlichen Einschätzung neigen auch Klaas Reese und Alex Feuerherdt im Schiedsrichter-Podcast Collinas Erben, dessen neue Folge sehr hörenswert ist, auch wenn darin keine Regelfragen besprochen werden. Allein schon die Vorstellung, dass Alex im Alltag mit dem Freistoßspray durchsetzt, dass Abstand gehalten wird, ist großartig.

Podcast

Wir selbst haben gestern auch eine Podcast-Folge aufgenommen und darin über den Dokumentarfilm „Und freitags in die grüne Hölle“ und das Lied zum Warten auf Union von Erik Lautenschläger und Christian Arbeit gesprochen.

Corona-Hilfe aus der Szene Köpenick

Das Wuhlesyndikat hat indessen einen neuen Platz für einen Gabenzaun in Hellersdorf ausgerufen, an dem man Dinge spenden kann, um in der Krise besonders anfälligen Menschen zu helfen. Man denke da an Wohnungslose, die nicht nur in der Pandemie noch auf ganz andere Weise gefährdet sind als die von uns, die das Glück haben in stabilen Verhältnissen zu leben. Einen solchen Ort hatte es zuerst an der Union Tanke gegeben, der aber aufgegeben werden musste, nachdem er missbräuchlich benutzt wurde.

Die Hinweise zu der neuen Sammelspende für Spenden bleiben gleich: gefragt sind vor allem Lebensmittel und Hygieneartikel – keine Kleidungsstücke. Es wird gebeten, die Artikel so wasserfest wie möglich zu verpacken (Lebensmittel und Hygieneartikel separat) und die Tüten zu beschriften. Außerdem sind alle aufgefordert, den Zaun ordentlich zu halten, also zum Beispiel leere oder kaputte Tüten zu entfernen. Und natürlich, sich an die allgemeinen Regeln zum Infektionsschutz zu halten.

Der neue Gabenzaun ist in der Janusz-Korczak-Straße 38 in der Nähe des U-Bahnhofs Hellersdorf am Jugendzentrums Eastend-Berlin.

Rafal Gikiewicz hat am Wochenende mit  Amer Tankovic, dem Wirt des Restaurants tous les jours in Grünau der Belegschaft der Intensivstation der Klinik des Deutschen Roten Kreuz in Köpenick Essen spendiert. In der Bild wird die Chefärztin des Krankenhaus damit zitiert, dass „solche Aktionen unheimlich motivierend für Pflegekräfte und Ärzte“ sind. Über die Aktion schreibt auch der Kurier.

Sportliches

Während Yunus Malli ins Training mit der Mannschaft zurückkehrt (Bild), ist die von Union angestrebte Verpflichtung von Marius Bülter über seine Leihe hinaus Thema. Darüber schreibt der Kicker (print und im Ticker) mit Zitaten von Oliver Ruhnert, der bei Bülter die offenkundig besser als erwartete Entwicklung in der Bundesliga und eine sehr gute Arbeitseinstellung konstatiert und anmerkt, dass er sich defensiv noch verbessern kann.

Und sonst so

Das süßeste, das ihr heute vielleicht sehen werdet, ist diese Nachstellung des Derbys in Playmobil, die uns unser Leser Martin und sein knapp acht jähriger Sohn Pepe geschickt haben.

10 Kommentare zu “Ist das Corona-Test-Konzept der Bundesliga vertretbar?

  1. ExWuschel

    Daniel! Das ist Playmobil, der hässliche kleine Bruder von Lego!

  2. Der Link zu Collinas Erben ist nochmal der Spiegellink.

  3. silberhacke

    diese ganzen zeitreisen in die union-vergangenheit machen mich mittlerweile total nervös. mir kommt das schon wie ein abgesang vor, und morgen heißt es dann, ok, hier ist der sommer, und hier ist das ende.
    ihr habt ja neulich nach alternativen finanzierungskonzepten gefragt. schaut euch doch mal das der green bay packers an. ich finde, sowas ist auch bei uns denk- und realisierbar.

    EISERN

  4. Honeypie

    Mein Gott ihr argumentiert sooo wohlfeil daher – Man merkt ihr lebt für den Fußball aber eben nicht von. Die Proficlubs produzieren ein Produkt – Fußball – nicht anderes. Es ist doch klar, dass die versuchen den jetzt wieder weiter zu produzieren. Und die meisten die von ihm leben sehen das bestimmt ähnlich.
    WO IST EUER VERDAMMTES PROBLEM! Mault ihr auch rum, dass VW jetzt wieder produziert? Eine bigotte Intelektuellenkackscheiße immer bedenklich daherreden und nicht darüber nachdenken dass da auch Existenzen dranhängen. Ich kann das Geschwafel nicht mehr lesen – 11FREUNDE sind ja da auch nicht besser.

    Sorry für den geplatzten Kragen – Musste mal raus. Vermutlich wart ihr nur der berühmte Tropfen für’s Fass

  5. Doctor Vale

    Sorry, Honeypie, aber Profisport ist doch in erster Linie Unterhaltung für die Zuschauer? Das ist, meiner Meinung nach, kaum mit der Wiederaufnahme der Produktion von Industriegütern zu vergleichen.
    Jeder darf seine Meinung haben, der Text spiegelt die der Blogbetreiber wider.

    Mir gefällt eure Meinung meistens – gute Arbeit, @textilvergehen. Weiter so und pflegt eure EISERNE Gesundheit.

  6. Honeypie

    @doc vale
    aber natürlich kann man dieses Produkt mit zB. Autos vergleichen. Beides ist für die Gesellschaft kulturell etwa gleichbedeutend und wichtig. Und sind dann Ihrer geschätzten Meinung nach, die Existenzen der Mitarbeiter der einen Sparte weniger wichtig als die der anderen?

    PS Verboten habe ich niemandes Meinung, nur mich fürchterlich drüber aufgeregt. Das ist was anderes.

  7. Doctor Vale

    Hallo, Honeypie. Das sollte nur kein kurzer Einwurf sein. Als Klugsch… würde ich jetzt sagen, dass Autohersteller auch Nutzfahrzeuge bauen – die durchaus gesellschaftlich wichtig sind. Ich wiege auch nicht die Wichtigkeit bestimmter Sparten gegeneinander auf, abgesehen von Feuerwehr oder medizinischem Personal.
    Und letztendlich behaupte ich auch nicht, dass Sie irgendjemandem die Meinung verboten. Aber das ist alles off topic, ich will niemanden beleidigen und wollte das nur noch loswerden.
    Bleiben wir eisern und fröhlich.

  8. Honeypie

    @doc vale
    „Bleiben wir eisern und fröhlich.“
    Japp!

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