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Union bleibt wegen Coronavirus weiter zu Hause

Manager Oliver Ruhnert hat gestern Nachmittag verkündet, dass Union nicht wie ursprünglich geplant heute am Freitag mit dem Mannschaftstraining beginnen wird (Vereinsmitteilung). Stattdessen wird das individuelle Training bis zum 31. März ausgedehnt. Das ist angesichts der weiter steigenden Infektionen mit dem Coronavirus in Berlin und der Vorbereitung von Krankenhausbetten für viele schwere Verläufe der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid19 absolut nachvollziehbar. „Ich glaube, das ist eine Entscheidung, die uns momentan allen gut tut“, sagte Oliver Ruhnert.

Er schloss mit den Worten: „So wichtig es ist, dass unsere Spieler gesund bleiben, gilt natürlich auch der Wunsch an euch: Haltet Abstand, passt auf euch auf und bleibt gesund!“

Rafal Gikiewicz hat am Donnerstag auf Instagram geschrieben, dass er auf einen Teil seines Gehalts verzichten möchte, um den Verein zu unterstützen: „Das in der Welt herrschende Coronavirus betrifft uns alle. Wir sind gezwungen zu handeln. Diese Zeit ist eine Prüfung für uns alle, eine Zeit der Prüfung für die ganze Welt und eine Zeit des gemeinsamen Handelns, um die durch diese Pandemie verursachten Verluste zu minimieren. Aufgrund der jüngsten Diskussionen, die ich für notwendig halte, habe ich beschlossen, einen Teil meiner Einnahmen aufzugeben, um meinem Verein zu helfen, diese schwere Zeit zu überstehen. Wir können es gemeinsam schaffen. Und ihr, beschützt die Älteren und die Schwächeren“

Rafal Gikiewicz verzichtet auf Teil des Gehaltes, Instagram
Rafal Gikiewicz verzichtet auf Teil des Gehaltes, Instagram

Ich finde das grundsympathisch von Rafal Gikiewicz, möchte aber daraus nicht den Anspruch ableiten, dass jeder Fußballprofi das machen soll. Mein Empfinden ist, dass wir alle nicht umhin kommen werden, uns finanziell einzuschränken (freiwillig oder unfreiwillig). Die Fußballer erhalten aktuell durch die Spielabsagen keine Prämien und niemand kann sagen, wann der variable Teil des Gehaltes wiederkommt.

Erinnert euch an die Kirchkrise 2002, als Union durch Einnahmeausfälle geplagt von den Spielern verlangte, auf einen Teil des Gehaltes zu verzichten. Das machten nicht alle mit (Tagesspiegel-Artikel vom Dezember 2002 nach dem Kompromiss zwischen Union und der Spielergewerkschaft VdV). Damals gab es aber zumindest die Gewissheit, wann das nächste Spiel stattfindet. Das kann heute mit Sicherheit niemand sagen.

Die BZ schrieb gestern von Rafal Gikiewiczs Bruder, der wegen des Coronavirus-Ausbruchs in Jordanien festsitzt und dazu noch von seiner Familie getrennt ist.

Ausmalen beim Warten auf Union

Union hatte am Mittwoch unter anderem Ausmalbilder von Matti Michalke als PDF zur Verfügung gestellt. Und wir können schon die ersten Ergebnisse begutachten:

Hier gab es verschiedene Design-Vorschläge für den Union-Bus …

Twitter: @LowtoneRider

… und hier durften gleich alle ran …

Twitter: @LosErwinos

… wichtig ist dabei natürlich, immer das richtige Rot zu benutzen.

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#malenmitunion #homeoffice #familie #eisern #Wohnzimmer

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Das gilt natürlich für alle Altersgruppen:

Manche hatten schon vorher mit Malen angefangen und das Standard-Ergebnis (3:0 für Union) durfte auch für das Spiel gegen den FC Bayern München nicht fehlen.

Twitter: @schickeblicke

Was passiert woanders?

In Darmstadt hat der Block 1898 vor Krankenhäusern und Supermärkten Zeichen des Supports aufgehängt. Vom kleinen Zettel am Supermarkteingang bis hin zum riesigen Transparent mit „Wenn ihr an eure Grenzen geht, denkt daran, dass diese Stadt hinter euch steht!“ vor dem Krankenhaus (Facebook). Gleichzeitig fordern sie alle auf, daheim zu bleiben.

Block 1898 supported in Darmstadt ein Krankenhaus: „Wenn ihr an eure Grenzen geht, denkt daran, dass diese Stadt hinter euch steht!“
Banner vor einem Krankenhaus in Darmstadt, Foto: Block 1898
Bei Faszination Fankurve gibt es eine Übersicht über Hilfsaktionen von Fangruppen.

Hier Bilder aus Königs Wusterhausen:

Union an diesem Tag in der Geschichte

Dank @s_e_o_n66 werden wir daran erinnert, dass Union vor drei Jahren Tabellenführer der Zweiten Liga wurde und der Gesang entstand: „So ’ne Scheiße, wir steigen auf“.

Empfehlungen zum Zeitvertreib

Ich möchte euch weiterhin immer etwas zum Lesen, Hören oder Anschauen empfehlen, damit euch die Zeit zu Hause nicht allzu lang wird. Fangen wir mit einer kleinen Bildergalerie an, die alle Pyroshows im Gästeblocks des Stadions an der Alten Försterei in dieser Saison zeigt (Fußballmafia). Ehrlich gesagt finde ich es ganz interessant, welche Gruppen nicht gezündet haben.

Meine Podcast-Empfehlung für heute ist Wimaf. Das ist der Lieblingspodcast vom kleinen Unioner in unserem Haushalt. Das ist ein klassischer Rewatch-Podcast und Wimaf steht für „Wiedersehen macht Freude“. Darin schauen Nils Bokelberg und Maria Lorenz jeweils mit einem Gast einen Film und reden darüber. Geschaut werden alle James-Bond-Filme, alle Nicholas-Cage-Filme und so weiter. Das Schöne daran ist, dass das Wiedersehen natürlich nicht immer Freude macht. Das gilt besonders für das wiederkehrende Format „Meine Freundin hasst die Lindenstraße“, in der Nils versucht, Maria von dieser Serie zu überzeugen. Ich habe mir deshalb tatsächlich die ersten 50 Episoden der Lindenstraße angesehen und es ist schwer erträglich.

https://twitter.com/Lindenstrasse/status/1235878864217346049

Wer Zeit zum Lesen hat: Ich hatte sehr viel Spaß an „Oder Florida?“ von Christian Bangel, das eine absolut irre, witzige und manchmal traurige Geschichte über Frankfurt/Oder 1998 ist. Es geht darum, durch Masseneintritt die örtliche SPD zu übernehmen und die Forderung ist: „Besseres Wetter für Frankfurt/Oder!“ Ich hatte sehr viel Spaß am Lesen, weil es ziemlich genau die Zeit Ende der 90er in Ostdeutschland beschreibt, in der das wilde Treiben halb vorbei ist, aber noch genug Potential für irre Ideen da war und gleichzeitig viele immer noch ihren Platz und Weg gesucht haben. Ich stand 1998 übrigens mit einem Stapel Formulare am U-Bahnhof Hellersdorf, weil ich Unterstützer-Unterschriften sammelte, um zur Bundestagswahl anzutreten. Aber das ist eine andere Geschichte …

17 Kommentare zu “Union bleibt wegen Coronavirus weiter zu Hause

  1. Die Geschichte über deine Kandidatur für den Bundestag will ich aber auch nochmal hören!

  2. Pyro für Alle

    140.000 Euro Geldstrafe haben wir für unsere Pyroshow gegen den BCC zu zahlen.

    Bis zu 47.000 Euro können wir für sicherheitstechnische und gewaltpräventive Maßnahmen bis zum 30.06.2020 verwenden.

  3. Pyro für Alle

    Bei acht von zwölf Heimspielen brannten die Gäste in unserem Wohnzimmer Pyro ab. Das sind stolze 75%. Sind wir damit Spitzenreiter in der Pyrobundesliga???

  4. Pyro für Alle

    Tschuldigung verrechnet. Sind 66,67%.

  5. maria draghi

    Suche Mitstreiter für eine neue Initiative:

    SEOP – Schöner Eisern ohne Pyro

  6. @Andreas

    https://de.wikipedia.org/wiki/FC_Sion

    damit dürfte sich dieser erfolgreiche und populäre traditionsklub aus dem wallis dank seines rüden bosses ab sofort des zweifelhaften spitznamens…

    *FC Sitten-widrig*

    …“erfreuen“.

  7. Musiclover

    Wo ich gerade den Namen Karsten Doneck lese, was macht der jetzt eigentlich und was die Kollegen Sebastian Stier und Max Bosse?

  8. @bunkinho

    @Musiclover Karsten Doneck genießt seinen Ruhestand, Max Bosse ist seit März 2019 im Pressestab der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.

    Und ein kleiner Gedanke zu den Bannern. So schön ich solche Solidaritätsbekundungen finde, wie entstehen die aber? Die werden doch meist als Gruppenarbeit hergestellt. Ob das im Sinne des „Stay at home“ ist, wage ich zu bezweifeln.

  9. @mo
    HaHa ja genau

  10. Musiclover

    Danke @Bunki

  11. @bunki: So ein Spruchband bekommen auch ein oder zwei Personen alleine hin. Ist ja keine riesige Choreo, wo man 20 Leute braucht.

  12. Schmolke

    @Maria Draghi, verschone uns bitte mit der Pyroheulerei. Danke. Schöner Eisern ohne Eventhotten, die jeden Scheiß verbieten wollen.

  13. rki-chef wieler:
    „krise von unvorstellbarem ausmaß“

    nachdem ich die aktuelle pressekonferenz mit dem rki-chef gesehen habe, gehe ich davon aus, dass ab spätestens sonntag morgen eine bundesweite ausgangssperre gelten wird.

    sicher nicht – weniger denn je – die zeit, um sinn oder unsinn von nichtigkeiten wie pyro bei einem fußballspiel zu diskutieren – wie immer man dazu auch stehen mag.

    haltet körperliche distanz ABER rückt mit den eisernen herzen – inniger denn je – zusammen…

    ick wünsche euch allen een eisernit immunsystem!

  14. maria draghi

    @Schmolke:

    Pyro = Scheiß – du sagst es.

    Von Verbot stand allerdings nichts bei mir. Erwachsene mit ein bisschen Grips kommen da von alleine drauf.

  15. Pyro für Alle

    @Sebastian: Ehrlich gesagt finde ich es ganz interessant, welche Gruppen nicht gezündet haben.

    1 Leipzig = hat bei uns gewonnen
    2 Bremen = hat bei uns gewonnen
    3 Hoffenheim = hat bei uns gewonnen
    4 Wolfsburg = unentschieden

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