Blog State of the Union

Man kann die Mitgliederzahlen von Union und Hertha vergleichen, erfährt dabei aber wenig

Im Rest der Bundesliga gab es gestern ein paar Ergebnisse, die ein ‚huch‘ auslösen, wenn man sie liest. Aber:

Auffällig ist in den letzten Wochen aber ja schon, dass es viele gute Ergebnisse für Auswärtsmannschaften gibt. Und auch, dass dank der vielen Unionerinnen und Unioner dort die Atmosphäre in Wolfsburg wohl nicht sehr Auswärtsspiel-haft sein wird, spricht dafür. Die Gefahr, Wolfsburg wirklich mit der Wuhlheide zu verwechseln und das Spiel für ein Heimspiel für Union zu halten, ist schließlich minimal.

Vor dem Spiel heute Nachmittag schreibt der Tagesspiegel über Unions angeblich zu wenig konstante Defensive. Dabei könnte man auch sagen, dass Union defensiv relativ stabil funktioniert – nur eben auf einem Niveau, das etwas zu viele Gegentore zulässt.

Die Berliner Zeitung schreibt über Unions alte erfahrene Mannschaft.
Der Tagesspiegel interviewt außerdem vor dem Spiel Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner.

Unterdessen musste Steven Skrzybski gestern für Schalkes U23 spielen, um etwas Spielpraxis zu bekommen (und hat dabei immerhin getroffen). In der Bundesliga hat er in dieser Saison noch nicht gespielt…

Union, Hertha und Mitgliedszahlen

Neben den Vorberichten zum Spiel in Wolfsburg spekuliert der Kurier darüber, wann Union Hertha in Sachen Mitgliederzahl überholen könnte. Aktuell liegt der Unterschied nur noch bei wenigen Tausend Mitgliedern.

Das ist natürlich eine nette Geschichte. Aber eigentlich trotzdem nicht zu vergleichen, aus mindestens zwei Gründen. Erstens ist die praktische Relevanz einer Mitgliedschaft etwa mit Blick auf die Verfügbarkeit von Karten bei den beiden Vereinen natürlich eine vollkommen andere. Und zweitens sind die beiden Vereine in ihren Strukturen und der Rolle der Mitglieder darin sehr unterschiedlich. Was die Mitgliedschaft bedeutet, ist also ganz verschieden, sodass auch die Zahlen nebeneinander zu halten nicht allzu viel aussagt.

Und das Union auch und gerade in diesem Bereich stark wächst – beziehungsweise das Wachstum der vergangenen Jahre sich nun in den Mitgliedschaftszahlen noch deutlicher zeigt – wissen wir ja auch ohne den Blick nach Charlottenburg.

Fanarbeit

Das Fanprojekt Gangway schreibt in einem Post auf seiner Webseite darüber, welche spaßigen und inhaltlich wichtigen Aktivitäten dort in den vergangenen Monaten stattgefunden haben.

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Schöner Eisern Ohne Nazis

Wenn man sich die Photos der Nazi-Demo in Berlin bei Belltower News anschaut, muss man sehen, dass daran auch Menschen teilnehmen, die sich für Unioner halten (auf dem ersten Bild in dem Beitrag). Aus so einem einzelnen Punkt folgt natürlich nicht besonders viel – außer sich Nazis entgegenzustellen, wo immer das möglich und nötig ist, auch und gerade bei Union.

22 Kommentare zu “Man kann die Mitgliederzahlen von Union und Hertha vergleichen, erfährt dabei aber wenig

  1. Andi der Kroate

    Guten Morgen Daniel,
    Ernstgemeinte Frage: Auf welchem Bild hast Unioner auf der Nazi-Demo gesehen? Vielleicht ist mein Display zu klein, aber ich konnte Keinen entdecken.
    Herzliche Grüße
    Andi

  2. Der Typ ist ob des markanten Metallstücks im Gesicht ganz gut erkenntlich, vielleicht schauen sich den die Ordner an den Eingängen im Stadion mal etwas genauer an…

  3. Allerlei Fanutensilien (Shirts, Pullover, Handschuhe, etc.) werden auch gespendet und dann an Bedürftige verteilt (am Zoo z.B.). Das sagt also nicht wirklich was über den Tragenden aus. Immerhin ist Faschismus eine Krankheit, die alle Bevölkerungsgruppen befallen kann. Leider.

  4. Ich bezweifle stark, dass das Fanutensil aus einer Kleiderspende stammt.
    Wir dürfen uns da auch nicht in die eigene Tasche lügen. Solche Typen gibt es eben auch bei uns, daher stimme ich Daniel zu. Wir müssen uns gerade machen gegen die, erst recht in unserem Wohnzimmer.
    Eisern

  5. Wuhleblut

    Ich glaube kaum das die Pfeife auf dem Bild hilfsbedürftig, sozial schwach oder Obdachlos ist. Es gibt draußen sehr viele dumme Menschen und deshalb gibt es diese auch bei Union.

    Frag mich nur immer, wie man selber Fan eines Vereins sein kann, wenn sich dessen Führung und auch Ultras (Spruchbänder) von rechter idiologie distanzieren.

  6. @daniel, da ich nicht weiß, wie ich dich per mail erreichen kann
    (instagram, twitter oder sowas nutze ich nicht):
    bitte sieh dir unbedingt nochmal deinen letzten Satz genau an!

  7. Nazi Demo, holla. Wenn das eine Nazi Demo war, dann gibt es anscheineind davon sehr wenige. Ein paar Medien berichteten von ein paar Rechtsextremisten die von einem Ort zum anderen wollten. Wie es hier dargestellt wird muss es ja eine riesen Demo gewesen sein,und es müssen dabei viele „Nazis“ mitgemacht haben die sich auch Union verbunden fühlen. Haltet jetzt mal den Ball flach, ja zu Eisern schöner ohne Nazis, aber ein ganz klares Nein zum Rauspicken von Personen die ein Union Utensiel tragen und irgendwo dann in Verbindung mit Nazis gebracht werden. Ist meine subjektive Meinung, Eisern

  8. so unangenehm die teilnehmer dieser demo auch sind
    „…daran auch Menschen teilnehmen, die sich für Unioner halten “
    soll letztlich suggerieren das sich diese person irrtümlich für einen unioner hält oder sich ausversehen zu union verlaufen hat
    unioner ist letztlich aber jeder der sich dem fussballverein verpflichtet bzw zugehörig fühlt
    (auch wenn er dabei die politische ausrichtung der klub führung ignoriert)
    völlig egal ob es sich dabei um einen nazi,antifa oder wiedertäufer handelt

    • @robert es stimmt, dass die Formierung in der Hinsicht nicht gut ist, insofern sie so missverstanden werden kann, dass Nazis ja nicht wirklich Unioner und deshalb auch nicht unser Problem seien. So war sie und so war der Absatz aber nicht gemeint. Es sollte nur ausdrücken, dass Nazi zu sein (anders als die anderen Identitäten die du nennst) inkompatibel mit dem ist, wofür Union steht.

  9. wer bewusst – und davon gehe ich hier aus – kleidungsstücke mit union-bezug zu einer rechtsextremen-demo aufträgt, der verbindet damit ganz klar eine aussage.

    er zeigt, dass er…

    1.)
    in seinem fascho-umfeld als unioner wahrgenommen werden will

    2.)
    aus seinem schwarzbraunen dunstkreis heraus öffentlich als unioner wahrgenommen werden will

    und da es bei uns LAUT UND DEUTLICH SCHÖNER EISERN OHNE NAZIS heißt, will er bewirken, dass die faschoszene wahrnimmt, dass sie auch unter uns (immer noch) verwurzelt ist und das hässliche element in uns auch nach außen sichtbar bleibt.

  10. Hmm, denke grade darüber nach wer profitiert eigentlich von einer ?berdimensionierten Berichterstattung über derlei Demos ?
    Ohne die Aufgeblasene Berichterstattung hätten wohl die wenigsten mitbekommen das dieser Scheiss überhaupt stattgefunden hat. In unserer Mediengesellschaft ist eine Nichterwähnung für die Veranstalter eigentlich die Höchststrafe.

  11. Jetzt mal ehrlich! Gehts hier um Politik oder Fußball? Ich hoffe daß letztere! Können wir die paar ideologisch verwirrten die es auch in unseren Reihen gibt nicht aushalten? Wollt ihr im Stadion über Politik sprechen oder Fussball sehen?
    Ich wünsch mir drei Punkte heute und ob da irgend so ein Knallkopp neben mir steht interessiert mich in den 90 Minuten eher nicht. Die gibt es. Punkt. Was kannste machen nix. Weil wir ein demokratisch organisierter Verein sind, kannste nix verbieten, nur appellieren. Und das macht der Verein. Der eine versteht das, der andere nicht.

  12. „In meinem Dorf zu leben heißt, mit Widersprüchen zu leben.“
    Das sehe ich für Union ebenso und das sollten alle aushalten können.

    https://www.welt.de/icon/partnerschaft/article201412046/Geschichte-einer-Annaeherung-Mein-Leben-als-Ausserirdische-in-Brandenburg.html

    Obwohl ich auch ungern Union-Utensilien auf politischen Veranstaltungen sehe. Das gilt insbesondere für die extreme Linke wie auch extreme Rechte, denen Demokratie nicht viel wert ist.

  13. union war, ist und bleibt immer auch politisch.

    ein fakt, den manch einer gern missverstehen oder je nach gusto und gelegenheit auslegen möchte möchte.

    es gibt da vielerlei schattierungen zwischen den eisernen polen.
    nicht jede schmeckt mir.

    dass habe ich auszuhalten.

    nazis aber – und da hat daniel vollkommen recht – können „bauartbedingt“ niemals unioner sein.

    unionfans vielleicht…

  14. @ mo
    Union wurde bei Gründung gedrängt politisch zu sein, obwohl es im Verein keiner wollte. Die Fans haben dem eine Abfuhr erteilt und in dieser Tradition sehe ich Union.

    Ein Nazi ist radikal antisemitisch und rassistisch, was wirklich unvereinbar mit dem Verein ist – Beides meine ich.

  15. Torsten Dietz

    Da ist irgendwo im Internet ein Foto und der Herr Roßbach bläst zur Jagd, es wird aufgefordert zu denunzieren… mal den Ordnern Bescheid sagen.
    Das nennt Ihr Union-Geist? Für mich ist das Stasi- und Blockwart- Mentalität.

  16. Torsten Dietz

    @Daniel Roßbach Carsten 8:34 Uhr. hier in den Kommentaren.
    suggeriert natürlich auch durch Ihren letzten Absatz…

  17. @Torsten Dietz: zur Jagd blasen? Hach wie deutsch. Erinnert mich an einen alten dummen verwirrten Herren mit Dackelkrawatte nach der Bundestagswahl…

    Mehr schön. Mehr Eisern. Keine Nazis!

  18. Wie sagte unsere Vielfliegerin aus dem Bundestag, Claudia Roth: die Bundesrepublik ist bunt, wie diese Stifte. Es gibt allerdings nicht nur rote und grüne Stifte.

  19. Torsten Dietz

    @andy… interessanter Beitrag. ?

Kommentare sind geschlossen.