Blog State of the Union

Bei der Professionalisierung des Frauenfußballs bei Union zeigt sich das inoffizielle Vereinsmotto

Union feierte gestern bei bestem Mai-Wetter den Frauenfußball-Feiertag. 3.200 Fans sahen das 1:3 gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Köln (Spielbericht auf der Vereinswebsite und Fotos bei unveu.de) und sorgten für einen Zuschauerrekord. Die Morgenpost (Bezahl-Artikel) nutzt den Anlass und zeichnet ein bisschen die Entwicklung des Frauenfußballs beim 1. FC Union in dieser Saison nach. Da geht es vor allem um die Strukturen, in denen Jennifer Zietz als neue Abteilungsleiterin eine besondere Bedeutung zukommt (hier die Vereinsmitteilung aus der vergangenen Woche dazu). Auch die News, dass ab nächster Saison die Juniorinnen am Spielbetrieb der Junioren teilnehmen werden (Vereinsmitteilung) gehört dazu.

Es fehlt im Morgenpost-Text eigentlich nur noch die Erwähnung des inoffiziellen Union-Mottos: Erst Voraussetzungen schaffen, dann Ziele setzen. Wir müssen jedenfalls alle nicht unseren Master in Forsthaus-Astrologie gemacht haben, um zu erkennen, dass bei der Abteilung Frauenfußball wie beim Männerfußball der Leistungssport auf allen Ebenen angekommen ist. Wir sind jedenfalls Zeugen eines Wandels der Abteilung. Das lässt sich nicht nur an der Sichtbarkeit im Verein ausmachen.

Bereits am Sonntag konnte die U23 den Berliner Pokal der zweiten Mannschaften holen. Mit 7:1 gab es einen sehr deutlichen Sieg gegen Türkiyemspor II. Gratulation zu diesem Erfolg!

Finanzwende sieht Investoren-Einstieg bei der DFL kritisch

Das große Thema ist weiterhin der Einstieg von Investoren bei der DFL. Das Fantreffen mit Dirk Zingler, das ursprünglich für den 4. Mai geplant war, wurde nun auf den 8. Mai verschoben (Vereinsmitteilung) . Gibt ja viel zu besprechen für den Union-Präsidenten aktuell. Nicht nur mit Fans. Anfang Mai sollten die DFL-Mitglieder jedenfalls über die eingegangenen Angebote der sechs Private-Equity-Firmen informiert werden und ihnen mitgeteilt werden, mit welchen in finale Verhandlungen getreten wird.

Der Zeitplan verschiebt sich wohl, wie das Handelsblatt (Bezahlartikel) von der DFL-Sitzung am Montag berichtet. Die Wirtschaftszeitung sieht das Projekt sogar auf der Kippe stehen. Nun soll erst am 24. Mai über den Fortgang der Verhandlungen entschieden werden. Von den sechs Anbietern seien auch nur fünf im Rennen. Außerdem solle wohl der Zeitraum der Veräußerung der Anteile an den Medienerlösen wohl bei 20 Jahren liegen und nur noch 12,5 % betragen. Auch über die Verteilung der Gelder sei viel diskutiert worden. Da für eine Zustimmung zu dem Investorendeal eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig ist, können Clubs möglicherweise für ihre Zustimmung noch mehr herausholen. Ich sehe gerade die Zweitliga-Clubs hier in einer guten Verhandlungsposition.

Einen kritischen Standpunkt dazu hat der Verein Finanzwende, wie er auf seiner Website ausführt. Da geht es vor allem um den Punkte Renditeerwartung von Private Equity und welche Auswirkungen diese auf unser Fußballerleben haben können. Außerdem wird das Handeln von solchen Unternehmen prinzipiell negativ gesehen und mit Beispielen aus anderen Branchen unterfüttert. Aus meiner Sicht ist das als Stellungnahme okay, aber für den fundierten Einstieg in das Thema etwas oberflächlich. Da hätte ich mir als Person, die in solchen Themen nicht so drin ist, mehr Kontext und Information gewünscht.

Und was ist bei den Männern los?

Das Comeback von Andras Schäfer weckt Hoffnungen (Morgenpost+, Kurier und Bild/BZ). Ich habe mich auch sehr gefreut über die Einwechslungen. Aber mal die Gefühle beiseite gelegt, müssen wir mit klarem Kopf natürlich sehen, dass Schäfer in den letzten Spielen dieser Saison Impulse geben kann, aber sicher nicht plötzlich zur dauerhaften Option für einen Stammplatz über 90 Minuten wird.

Andras Schäfer, wie wir ihn kennen und lieben: Aggressiv im Zweikampf, hier gegen Jeremie Frimpong, Foto: Matthias Koch

Die Bild/BZ berichtet außerdem über die weiterhin bestehende Heimspielserie von 21 ungeschlagenen Spielen in Folge.

Union in Podcasts

Neben der aktuellen Episode von Taktik&Suff, empfehle ich heute auch mal wieder den Rasenfunk. Denn dort geht es in einem Schwerpunkt über Union. Von uns ist Daniel zu Gast gewesen.

Und sonst so?

Weil uns nach unserem Umzug die vielen unausgepackten Kisten nervten, sind wir mit dem Rad etwas durch unsere neue Heimat gefahren. Dabei kamen wir an einigen schönen Sportplätzen vorbei. In Wokuhl wurde ein Gastspiel der TSG Neustrelitz angekündigt. In eher unerfolgreichen Unionzeiten auch schon mal Pflichtspielgegner von Union (Gegnerarchiv). Ist das ein Pflichtspiel in Wokuhl oder ein Freundschaftsspiel? Mit etwas Recherche kam heraus, dass die Wokuhler die Partie etwas überverkauft haben. Denn es ist zwar ein Pflichtspiel, aber gegen die zweite Herren der TSG Neustrelitz. Wer also nicht nach Augsburg zum Bundesliga-Spiel der Union-Männer fährt und Lust hat, den Tabellenführer der Kreisoberliga Mecklenburgische Seenplatte zu sehen, kann am 6. Mai nach Wokuhl kommen.

Arena des FV Wokuhl mit Ankündigung der Partie gegen Tabellenführer TSG Neustrelitz II, Foto: Sebastian Fiebrig
Arena des FV Wokuhl mit Ankündigung der Partie gegen Tabellenführer TSG Neustrelitz II, Foto: Sebastian Fiebrig

3 Kommentare zu “Bei der Professionalisierung des Frauenfußballs bei Union zeigt sich das inoffizielle Vereinsmotto

  1. MufuSchnu

    Textilvergehen berichtet über die Kreisliga aus Wokuhl. Mein Neustrelitzer Herz hüpft vor Freude.
    Ab jetzt ist alles möglich. Union wird noch Meister. :)

  2. Wenige Kilometer von Wokuhl entfernt spielt eine weitere Union. Der sympathische SV Union Wesenberg.

  3. MufuSchnu

    @Jens, ich hab mein halbes Leben gegen euch gespielt. Jahrgang 83…

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