Blog State of the Union

„Intensives, tolles 0:0-Spiel“: Ein torloses Unentschieden der besonderen Sorte

„Wir haben heute gefühlt, warum Union hier nicht verliert. Sie sind stark, gut organsiert“, sagte der Gästetrainer von Bayer Leverkusen, der ganz nebenbei auch noch Xabi Alonso und damit eine spanische Fußballlegende ist, auf der Pressekonferenz nach dem 0:0 des 1. FC Union Berlin gegen Bayer Leverkusen.

Aus den Worten lässt sich einiges an Respekt gegenüber der Heimstärke des Teams von Urs Fischer herauslesen. Noch deutlicher wurde dieser beim Blick auf die Aufstellung, die Alonso wählte, um im Stadion an der Alten Försterei bestehen zu können. So schickte er nämlich gleich vier gelernte Innenverteidiger aufs Spielfeld, auch wenn Tapsoba eher als Sechser neben dem Ex-Unioner Robert Andrich agierte.

Konnten sich trotz fehlender Tore über ein intensives Spiel austauschen: Bayer-Trainer Xabi Alsonso und Union-Trainer Urs Fischer, Foto: Matze Koch

Trotz dieser für Leverkusener Verhältnisse arg defensiven Formation gelang es Union vom Anpfiff weg, quasi noch während die Union-Hymne lief, da Schiedsrichter Marco Fritz ganz organisatorisch korrekt, pünktlich anpfiff, den Vorwärtsgang einzulegen. Durch hohes Tempo nach Ballgewinnen gelang es dem Team von Union-Trainer Urs Fischer direkt einige gute Chancen herauszuspielen. Gerade Sheraldo Becker gelang es dabei zunächst ein, zwei Mal hinter die Leverkusener Schienenspieler zu kommen und Gefahr zu kreieren. Auch nach Unions dominanter Anfangsviertelstunde wurde die Partie nicht weniger intensiv. Zwar blieben die ganz großen Chancen bis zur Pause aus, mehr als ansehnlich war das Spiel dennoch.

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann wieder eine ähnliche Spieldynamik, Union kam offensiv aus der Kabine, mit zunehmender Spieldauer wurde Leverkusen dann aber ballsicherer und dominanter. Union setzte eine ausgesprochen gute Organisation gegen den Ball dagegen und führte mal wieder die richtigen Zweikämpfe mit der richtigen Intensität, sodass hochkarätige Chancen auf beiden Seiten ausblieben.

Auch wenn am Ende keine Tore fielen, hatte man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl ein langweiliges Spiel zu sehen. Ganz im Gegenteil war dieses 0:0 wohl taktisch eine der besten Partien, die das Team von Urs Fischer in dieser äußerst herausragenden Spielzeit absolviert hat. Dementsprechend fiel dann auch die Analyse von Urs Fischer aus:

„Es war ein intensives, tolles 0:0-Spiel, so würde ich es beschreiben. Wir haben gegen die formstärkste Mannschaft der Liga über 90 Minuten mitgehalten und mitgespielt.Wir konnten ihr Umschaltspiel neutralisieren und sie konnten kaum Geschwindigkeit aufnehmen. Die Mannschaft bekommt ein dickes Lob dafür von mir.“

Neutrale Zuschauer*innen hätten sich vielleicht noch mehr Torszenen gewünscht, der gemeine Union-Fan dürfte sich aber gerade wegen solcher Partien noch mehr in dieses Team verliebt haben, als dies sowieso schon geschehen ist. Und ganz nebenbei wurde mit dem nun 21. ungeschlagenen Heimspiel in Folge auch noch ein Vereinsrekord eingestellt, der bereits beim nächsten Heimspiel gebrochen bzw. ausgebaut werden kann.

Das Comeback von András Schäfer

Da gestern keine Tore bejubelt werden konnten, gab es natürlich nicht so viele stimmungsmäßige Ausschläge wie bei einem Torfestival. Mindestens einmal wurde es dann aber so richtig laut in der Alten Försterei. Und das zu einem Zeitpunkt, als das Spiel unterbrochen war. Zum Glück nicht aufgrund einer Verletzung sondern wegen dem quasi-Gegenteil.

András Schäfer betrat nach langer Verletzungspause wieder das Spielfeld und wurde frenetisch begrüßt. In den ersten Minuten nach seiner Einwechslung wirkte es auch so, als wäre er nie weg gewesen. So schnell nahm er die hohe Intensität des Spiels an.

Mellowpark, Programmierer, Tapeten

Der Dank der Waldseite für 500 Ausgaben des Stadionhefts, Foto: Matze Koch

Der Grund warum die Hymne bis zum Anpfiff nicht zu Ende gespielt werden konnte, lag sicherlich auch darin begründet, dass Union-Stadionsprecher Christian Arbeit vor Spielbeginn mehr zu erzählen hatte als sonst. So gab es mindestens 500 Gründe die Initiatoren des Stadionheftes zu feiern und sich für 500 Ausgaben zu bedanken und ihnen den verdienten Applaus zur Jubiläumsausgabe zukommen zu lassen.

Die Mellowpark-Choreo der Gegengerade, Foto: Matze Koch

Zudem verlor Christian Arbeit einige Worte über eine wichtige Köpenicker Institution, der auch das von den Union-Spielern getragene Sondertrikot gewidmet war: Dem Mellowpark wurde zudem eine kleine aber sehr feine Choreo gesetzt, welche ausnahmsweise auf der Gegengerade stattfand. Heute werden übrigens neue Skate-Möglichkeiten im Mellowpark eingeweiht.

Auf der Waldseite mahnen die Ultras zu mehr Demut, Foto: Matze Koch

In Verlaufe des Spiels gab es dann noch viel auf unterschiedlichen Tapeten zu lesen. Während Sektor 4 die Ablehnung von Investoren verdeutlichte, mahnte die Waldseite bzgl. der gleichen Thematik zu mehr Demut auch innerhalb des Vereins, innerhalb von Union. Zudem wurde auch noch das Vorgehen von einer ganz speziellen Polizei-Einheit angeprangert. An den kürzlich verstorbenen ehemaligen Union-Spieler- und Trainer Werner „Pico“ Voigt wurde darüber hinaus natürlich auch erinnert.

Auch auf der elektronischen Anzeigetafel wurde an „Pico“ Voigt erinnert, Foto: Matze Koch

Presseschau zum Union-Spiel gegen Leverkusen

Und sonst so?

An dieser Stelle sei noch einmal an den morgigen FrauenFußballFeiertag erinnert, der morgen bereits zum 16. Mal stattfindet. In Zuge dessen wird die erste Frauenmannschaft von Union auf den 1. FC Köln II treffen. Der generelle Feiertag geht ab 9 Uhr an der Hämmerlingstraße los.

In eigener Sache: Morgen wird es keinen State of the Union geben. Genießt den Tag der Arbeit möglichst arbeitsfrei!

Auch unsere nächste Podcast-Folge verzögert sich noch bis nach dem nächsten Union-Spiel. Bald hören wir uns aber wieder, versprochen!

5 Kommentare zu “„Intensives, tolles 0:0-Spiel“: Ein torloses Unentschieden der besonderen Sorte

  1. Andi der Kroate

    Blumberg ist Brandenburg. Und es ist eine Bundespolizei-Einheit und keine der Polizei Berlin. Nur mal so.

  2. Der Großartigste Moment am gesamten Spiel, war für mich der Moment als die Spieler zum Beginn der zweiten Halbzeit zur Musik von Harry Belafonte zurück aufs Spielfeld kamen.

  3. Gönnt euch die Pause! :)

  4. Corinna

    Der beste Moment die Rückkehr vom András??????
    UNIONER und einfach EISERN. Ist vielleicht jetzt auch bei Textilvergehen angekommen.

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