Blog State of the Union

Investor für die Bundesliga: Dirk Zingler kritisiert die DFL-Kommunikation, liefert aber selbst fast keine Fakten

Nach dem 1:1 gegen den VfL Bochum fällt es schwer, das Ergebnis klar zu beurteilen. Zwei Punkte zu wenig für die Champions League, so beschreiben es manche Medien (Kurier, Tagesspiegel, Bild in der Print-Ausgabe). So kann man das sicher sehen. Aber ob es wirklich die zwei Punkte zu wenig sind, werden wir erst nach dem 34. Spieltag wissen. Was das Spiel so schwer fassbar macht sind die Ereignisse während der Partie mit dem Elfmeter für Bochum (berechtigt), der Gelb-roten Karte für Paul Jaeckel (berechtigt) und dem wegen Abseits nicht gegebenen Tor von Kevin Behrens (berechtigt).

Das sind Ereignisse, die ein Team ganz schön aus der Bahn werfen können, aber das war nicht der Fall. Ganz im Gegenteil Rönnow und Roussillon vereitelten eine starke Bochumer Chance und Behrens hatte noch zwei große Möglichkeiten auf sein Tor.

Ich ärgere mich beispielsweise nicht über eine erste Halbzeit, in der wenig passierte. Denn Union hatte Bochum so dermaßen im Griff, dass vom Gegner im Prinzip nur sehr wenig zu sehen war. Es war keine erste Halbzeit, die Union verschlafen hat. Dieses Meme können wir vielleicht endgültig zu den Akten legen. Mit dem fantastischen Freistoß-Tor von Josip Juranovic gab es sogar noch ein Highlight. Das ist schon eine herausragende individuelle Qualität, die der Kroate da in Unions Spiel einbringen kann.

Josip Juranovic jubelt nach seinem Freistoß-Tor zum 1:0, Foto: Matthias Koch

Worüber ich mich schon etwas ärgere, ist die Art und Weise, wie Union nach der Halbzeitpause Bochum hat ins Spiel kommen lassen. Der VfL war aktiver und zielstrebiger. Union hingegen verlor viel zu viele einfache Bälle, die entweder dem eigenen Spieler in den Rücken oder dem Gegner in die Beine gespielt wurden. So entwickelte sich eine Hektik und Dynamik, die gar nicht zu großen Chancen für Bochum führten, aber zu unkontrollierten Szenen für Union. Beide Foulspiele von Jackel waren aus solchen Situationen entstanden. Oder Laidouni, der den Ball aus dem Strafraum schlagen will, dabei Ordets nicht kommen sieht und den Bochumer statt den Ball trifft.

Diese nachlässige Spielweise hat Bochum stark gemacht. Erst der Platzverweis führte wieder zu konzentrierterem Spiel. Und trotzdem wären in der Phase auch offensive Aktionen von Union möglich gewesen. Doch auch da waren die Entscheidungen fast immer falsch oder es wurde beispielsweise Sheraldo Becker in den Rücken gespielt, so dass er eine Bochumer Lücke nicht nutzen konnte. Diese 15 Minuten haben Union um den Lohn einer guten ersten Hälfte gebracht.

Kommen wir zurück zur Bewertung. Da halte ich es mit Gästetrainer Thomas Letsch, der in der Pressekonferenz nach dem Spiel (AFTV) sagte: „“Machen wir einen Haken dran. Der Punkt kann für uns sehr wichtig sein.“ Dem kann ich nichts hinzufügen.

Hatte neben seinem Abseitstreffer noch zwei sehr gute Chancen auf die erneute Union-Führung: Kevin Behrens, Foto: Sebastian Räppold / Matthias Koch

Das sind die Medienberichte zum Spiel:

Direkt nach der Partie haben wieder Taktik&Suff ihre neue Podcast-Episode aufgenommen. Wir werden erst am Dienstagabend aufnehmen können. Aber dann könnt ihr wieder live zuhören und im Chat mitreden.

Das Investoren-Thema

Mal vom Spiel gegen Bochum abgesehen beherrschte das Thema DFL und mögliche Investoren das Geschehen. Seit einiger Zeit wird von den Fanszenen in den Stadien gegen den Einstieg von Investoren mobilisiert (Statement der Fanszenen vom 7. April). Ende März hatte Christoph Biermann im Magazin 11Freunde einen Artikel (Bezahl-Text) dazu geschrieben, wie einerseits das Thema innerhalb der DFL vorangetrieben wird und andererseits Uneinigkeit bei den Clubs über die mögliche Verteilung und Verwendung von potentiellen Investorengeldern herrscht (Zusammenfassung im State of the Union vom 23. März).

Fans von Union mit Transparent gegen Investoren in der DFL, Foto: Sebastian Räppold / Matthias Koch

Während am Samstag also über das Thema Investoren innerhalb der Unionfanszene diskutiert wurde, gab es in der Welt ein Doppel-Interview mit Dirk Zingler und Hans Joachim Watzke (Bezahl-Artikel). Für Außenstehende mag es kurios wirken, dass ausgerechnet der Union-Präsident dem Thema Investoren aufgeschlossen gegenüber steht. Aber wer sich nur ansatzweise mit der jüngeren Union-Vergangenheit beschäftigt hat, weiß dass Dirk Zingler keine Berührungsängste mit Investoren hat (Union hat beispielsweise mit Michael Kölmel einen Investor, der Ehrenmitglied im Verein ist, oder auch Geschäfte mit Quattrex gemacht).

Ein Problem wird das aus Zinglerscher Perspektive dann, wenn der Verein nicht mehr Herr des Geschehens ist. Und der Weg dorthin führt über ausgegliederte Kapitalgesellschaften. Dann sind Fans vielleicht noch Fans ihres Vereins, doch die Musik spielt eigentlich in einer Kapitalgesellschaft, deren Anteilseigner dann mehr oder weniger das Geschäft übernehmen. Ein wenig setzt dem die 50+1-Regel einen Riegel vor. Doch auch der Sinn dieser Regel lässt sich umgehen, wie sich bei Leipzig oder Augsburg beobachten lässt.

Doch zurück zum Thema Investoren und DFL: Hier geht es darum, einen Anteil der Erlöse aus der internationalen Medienvermarktung über einen bestimmten Zeitraum zu verkaufen. Das Geld und Knowhow des Investors soll genutzt werden, um die Bundesliga beim Thema Auslandsvermarktung nach vorne zu bringen. Klappt das und steigen die Erlöse dort, macht der Investor Gewinn. Wenn nicht, dann nicht. Im Prinzip ein bisschen so, wie Michael Kölmel jetzt von den Medienerlösen Unions profitiert. Nur die rechtliche Konstruktion dürfte anders sein.

2019 erhält Investor Michael Kölmel die Ehrenmitgliedschaft, links: Dirk Zingler, hinten Ehrenratsvorsitzender Wolfgang Vallentin, Foto: Matthias Koch

Ich muss es gleich sagen: die großen Fragen beantwortet das Watzke-Zingler-Interview nicht. Wir erfahren im Prinzip nichts mit Substanz, sondern vor allem Absichtserklärungen. Denen kann man glauben oder nicht. Viel wert sind sie aber nicht. Wir erfahren nicht im Interview, wie viel Geld die DFL erlösen will. Wir erfahren nicht, wie viel von dem Investoren-Geld für den Ausbau der internationalen Vermarktung vorgesehen ist. Wir erfahren auch nicht, wie sich die DFL strategisch den Ausbau der internationalen Vermarktung vorstellt und mit welchen Schritten das erreicht werden soll. Keine Supercup-Spiele in Saudi-Arabien verspricht Watzke.

Damit wirft er noch einmal die ehemalige DFL-Chefin Donata Hopfen vor den Bus, die das Beispiel gebracht hatte, um zu illustrieren, dass es keine Denkverbote innerhalb der DFL geben würde. Dass der deutsche Supercup, der schon in Deutschland keine müde Sau interessiert, ernsthaft für Saudi-Arabien zur Debatte stand, wäre mir neu. Uns wird also angeboten, auf etwas zu verzichten, was man wahrscheinlich sowieso nie vorhatte.

Fans von Union kritisieren 2022 die damalige DFL-Chefin Donata Hopfen: „Play-offs? Spiele in Saudi Arabien? Wer hat Frau Hopfen eigentlich in Bier gekackt?!“, Foto: Matthias Koch

Wir erfahren übrigens auch nicht, wie viel von dem potenziellen Investorengeld für die Clubs der Bundesliga und Zweiten Liga vorgesehen ist. Und schon gar nicht erfahren wir, ob das Geld nur investiert (für das Thema ist Zingler im Interview zuständig) oder auch konsumiert werden darf (also für Personalkosten wie Gehälter und Ablösen benutzt werden darf, für das Thema ist Watzke im Interview zuständig). Schon diese Durchmischung der Schwerpunkte, wozu Clubs gerade Geld benötigen, lässt mich nicht glauben, dass es in diesem Punkt bereits eine Einigkeit innerhalb der DFL gibt.

Das Kernproblem der DFL und ihrer Clubs jenseits der eben genannten und nicht beantworteten Fragen bringt Zingler am Anfang des Interviews sehr gut auf den Punkt: „Wobei wir selbst eine Mitschuld tragen, da die Liga und die Vereine bislang nicht gut informiert haben. Dadurch überlassen wir anderen die Meinungshoheit und müssen uns ständig rechtfertigen. Ich saß unlängst mit einigen Unionern zusammen, da musste ich viele Dinge richtigstellen und falsche Annahmen korrigieren. Wir müssen in dieser Sache besser kommunizieren, denn das Thema Investoren ist kein schlechtes Thema. Ich finde die Debatte in Teilen scheinheilig, und es ist schade, wenn da Plakate hochgehalten werden, die am Thema vorbeigehen.“

Nun ist gerade dieses Interview kein gutes Beispiel dafür, wie besser kommuniziert wird. Denn es kommen wenig Fakten auf den Tisch. Was wir daraus mitnehmen können: Die DFL will bis zu 20 Prozent der Auslandsvermarktung über eine unternehmerische Beteiligung ohne Mitbestimmungsrechte verkaufen. Und diese Beteiligung soll nach möglicherweise 20 Jahren wieder erlischen.

Fakten bringt dagegen der Kicker in seiner Montagsausgabe: Bis 24. April sollen die bisher sechs interessierten Investoren ihre Angebote abgeben. Mitte Mai soll es eine Mitgliederversammlung der DFL geben, in der über diese Angebote informiert wird. Anschließend soll es mit 2 bis maximal 3 Bietern in den nächsten Schritt gehen. Also wird es möglicherweise erst im Juni oder später zu einer Abstimmung der DFL-Clubs kommen, die bei dem Thema insgesamt recht uneins sind, wie aus dem 11Freunde-Text bereits herauszulesen war. Erwartet wird laut Kicker ein Erlös von 2 bis 3 Milliarden Euro.

Das schlechte Image von Investoren im Fußball

Ich sehe ein, dass man darüber gerade wenig reden will, weil das in Verhandlungen nicht gut kommt und die eigene Verhandlungsposition schwächen kann. Auch kann die DFL keine Position nach außen vertreten, wenn sich die Clubs selbst noch nicht einig sind. Das sind die Beschränkungen, weshalb Dirk Zingler einerseits die Kommunikation selbstkritisch bewerten, aber auch mit diesem Interview wenig daran ändern kann.

Doch die DFL und ihre Clubs haben einfach ein großes Problem dadurch, dass mit dem Begriff Investoren solche Personen wie Lars Windhorst oder Hasan Ismaik verbunden werden oder Modelle mit Multi Club Ownership. Red Bull oder die Verbindung von Dietmar Hopp und Rogon sind in Deutschland bekannt, aber auch 777, die gerade bei Hertha eingestiegen sind. Andere Investoren wie beispielsweise Kölmel bei Union oder die Investoren beim FC Bayern (Allianz, Adidas, Audi) werden damit weniger verbunden.

Union-Präsident Dirk Zingler befürwortet den Einstieg eines strategischen Investors für die Bundesliga, Foto: Matthias Koch

Ich vermute, dass die organisierten Fans weniger ein Problem damit hätten, wenn es wirklich um strategische Investitionen gehen würde. Etwas aufbauen, dass Werte schafft. Wenn es allerdings nur darum geht, im Rattenrennen mit der Premier League und einigen Leuchtturmclubs anderer Ligen mitzuhalten, dann dürfte das Vertrauen in die handelnden Personen nicht so groß sein. Das Geld ist schneller weg, als in den Stadien „Scheiß DFL!“ gerufen werden könnte. Auch hier hat Zingler recht, wenn er sagt: „Wir haben bei uns in Berlin leider das übelste Beispiel vor der Haustür, was Investoren im deutschen Fußball betrifft. Das macht das ganze Thema insofern kaputt, weil es zeigt, wie es eigentlich nicht laufen sollte.“

Wie es allerdings auch nicht laufen sollte: Zur Rechtfertigung für Investorengelder die Corona-Pandemie anbringen, wie es Watzke tut: „Wir können die drei Jahre Corona nicht ausblenden. Allein wir beim BVB haben dadurch 151 Millionen Euro eingebüßt. Wenn wir es uns als Bundes- liga nicht zutrauen, international zu wachsen und verantwortungsbewusst mit dem Geld eines Investors – der übrigens keinerlei Mitbestimmungsrecht bekommt – umzugehen, werden wir auf Sicht ins Hintertreffen geraten und an internationaler Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.“

Dortmund-Fans mit Bannern zum Thema „Nein zu Investoren“, Foto: Matthias Koch

Die internationale Wettbewerbsfähigkeit ist ein anderes Wort für das vorhin schon erwähnte Rattenrennen, dass die Bundesliga sowieso nie gewinnen wird. Gegen Staatsfonds und Milliardäre mit Clubs als Spielzeug hilft auch kein Investorengeld, das mit der Gießkanne über die Bundesligavereine verteilt wird.

Ich finde es auch unredlich mit dem Scheinargument zu kommen, wer Stars aber keine Investoren wolle, könne keine günstigen Stehplatzkarten bekommen. Das aber sagt Watzke: „Wer fordert, Stars wie Haaland zu kaufen und zu halten, der muss auch wissen, dass dann zwangsläufig die Erlöse gesteigert werden müssten und dies wahrscheinlich auch eine deutliche Erhöhung – unter anderem – der Eintrittspreise nach sich ziehen würde. Alles würde viel, viel teurer für die Fans. Es geht natürlich nicht, internationale Topstars zu halten oder zu kaufen und gleichzeitig die Stehplatzkarte nur acht Euro kosten zu lassen.“

Als ob 8 Euro für eine Stehplatzkarte repräsentativ seien und ausgerechnet diejenigen auf den wenigen dieser Alibistehplätze in den deutschen Stadien (ja, es gibt einige Ausnahmen) dann auch diejenigen sind, die vor allem Stars vom Kaliber Haaland fordern würden … Der Durchschnittspreis einer Karte für die Bundesliga dürfte eher bei 50-60 Euro liegen.

Warum Union das Investorengeld gerne hätte

Noch einmal: ich verstehe, warum Unions Vereinführung in Person von Dirk Zingler das Thema Investoren für die Auslandsvermarktung interessant findet. Denn damit können die aktuell wirklich schwer zu kalkulierenden Baukosten für den Stadionausbau etwas aufgefangen werden. Und ein ausgebautes Stadion an der Alten Försterei steigert die Wettbewerbsfähigkeit der Männer-Profimannschaft sehr. Und das würde gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit auf einen Abstieg/Absturz senken. So geht strategisches Investment. Aber traue ich so etwas dem Großteil der DFL-Clubs zu? Eher nicht.

Traue ich der DFL zu, in einem sich radikal verändernden Medienmarkt die Auslandsvermarktung auf ein anderes Niveau zu bringen? Durchaus, wenn die Clubs bereit sind, in diese Entwicklung auch mit Geld eines Investors zu investieren. Wenn sie den Großteil des eingenommenen Geldes nur für ihre Personalkosten verwenden wollen, um vielleicht mal eine Saison angreifen zu können, dann eher nicht.

Ich empfehle jedenfalls, sich das Doppel-Interview in der Welt auf jeden Fall durchzulesen. Das lohnt sich bei der Meinungsbildung. Auch wenn man die Meinung nicht teilt.

Unions Frauen gewinnen das Spitzenspiel klar

Mit 3:0 haben die Frauen in der Regionalliga gegen Türkiyemspor gewonnen. Wenn ich mir den Spielbericht auf der Union-Website (gibt es hier auch auf Englisch) so durchlese, dann klingt es so, als hätte der Sieg noch viel höher ausfallen können, wenn beispielsweise die noch sehr jungen Nour Youssef oder Naika Reissner ihre hochkarätigen Chancen genutzt hätten. So wurden alle drei Treffer von Spielführerin Lisa Heiseler erzielt.

Für Union bedeutet dieser 7. Sieg in Folge, dass Platz 2 gefestigt wird. Viktoria ist weiter 7 Punkte vor dem Team von Trainerin Ailien Poese. Bei noch ausstehenden 5 Spielen ist es recht unwahrscheinlich, dass Viktoria noch abgefangen werden kann.

27 Kommentare zu “Investor für die Bundesliga: Dirk Zingler kritisiert die DFL-Kommunikation, liefert aber selbst fast keine Fakten

  1. Exilunioner

    Lieber Sebastian, wie so oft, wieder ein großartiger Text über ein wirklich komplexes Thema. Danke dafür!

  2. Enttäuschter Unioner

    Am enttäuschendsten fand ich, dass sich auf der Waldseite rechts neben dem Tor zwei mal fast geprügelt wurde und man 4 junge Ultras (nicht mal volljährig wahrscheinlich) wild gedroht hat, weil eine ganze geschwenkt wurde. Dass zwei unbeteiligte Unioner auf der Tribüne dadurch stürzten, weil diejenigen pöbler keine Rücksicht nahmen, lassen wir mal beiseite. Dass aber versuchte wurde, die Fahne anzuziehen und die dabei sogar kaputt ging, ist ein No Go. Ich kann den Frust verstehen, dass man mal paar Minuten nichts sieht. Ich habe das ganze Spiel nichts gesehen. Aber deswegen junge Unioner vermöbeln zu wollen, statt sich erstmal woanders hinzustellen und das danach zu klären, war eine traurige Situation. Von den Nazis um ins herum gestern abgesehen. In 20 Jahren sowas noch nie erlebt.
    Eisern.

    • Enttäuschter Unioner

      *Fahne

    • „Von den Nazis um ins herum gestern abgesehen. In 20 Jahren sowas noch nie erlebt.“

      wot, was war da denn los?

  3. Enttäuschter Unioner

    Nochmal ganz kurz: einige vergessen, dass es am Ende doch nur ein Fußballspiel ist. Aber wenn vier erwachsene Männer, auf vier jungunioner gehen wollen, ist das schon mehr als peinlich.

    • @Matze

      Bzgl gegnerische Spieler kam öfter das N-Wort Richtung osei-tutu und deren Flügelspieler und Asano wurde ebenso des öfteren beleidigt. Und man solle sie ja alle zum duschen in die Kammern stecken, dazu das ständige „Sieg heil“ Gebrülle in den letzten Spielen. Oder das heben des rechten Armes. Du merkst, es kam und kommt einiges.

    • @UNVEU, oha, das sollte eigentlich direkt einen halbkontrollierten Amoklauf in das Nazipack triggern.
      Ich finde es aber fast noch furchtbarer, dass da offenbar keine Widerrede oder gerne auch handfestere Reaktionen aus der direkten Umgebung passierte. Oder hast Du das nur nicht erwähnt?

    • @Matze

      wir haben schon so oft was gegen die gesagt und andere auch. Haben es auch regelmäßig in die Spieltagsumfragen geschrieben. Und nonverbale Gewalt bringt es auch nicht.

    • @UNVEU gut so! Vermutlich muss man da noch viel engmaschiger nachfassen, oder auch mal mitfilmen…

  4. J.D.Coke

    Vielleicht sollte nochmal der Unterschied zwischen Investoren und Sponsoren dargelegt werden. Allianz, Adidas, Audi wären für mich beim FC Bayern beispielsweise keine Investoren, sondern eher Sponsoren. Wie gesagt, der Unterschied zwischen Investoren und Sponsoren ist nicht unwesentlich.

    • @j.d.coke Ich beziehe mich in dem Fall konkret auf die Anteile, die die genannten drei Unternehmen an der FC Bayern AG gekauft haben. Die Unternehmen sind auch Sponsoren bzw. kaufen Werbung beim FC Bayern. Aber das meinte ich nicht und darum geht es auch im Artikel überhaupt nicht.

    • Nicholas

      Beim FC Bayern halten Adidas, Audi und Allianz neben dem Sponsoring auch Anteile an der AG. Daher sind sie beides: Sponsoren und Investoren.

  5. MufuSchnu

    Ich fand die Gelb-Rote zu hart.
    Der Bochumer fällt vorher schon, weil er sieht was Jaeckel macht und lässt schön das Bein schleifen damit er auch ja getroffen wird. Und dieser Jubel als die Rote kommt, ist dann extrem unsympathisch.
    Man braucht sich aber auch nicht beschweren am Ende, wenn man da so dumm hingeht.

    • CarstenU

      Kommt vor im Fußball

    • GrischasErbe

      Im Großen und Ganzen super ärgerlich gelaufen gestern.
      Die gelb-rote geht schon in Ordnung. Da war Jaeckel einfach nicht clever unterwegs…was ich für ihn persönlich echt schade finde, da er ja gerade wieder Minuten in der Anfangsformation bekommen hat. Das sich der Bochumer dann über die Hinausstellung freut finde ich jetzt auch nicht sonderlich sportlich, allerdings gehts hier doch eher darum, dass er das recht öffentlich zur Schau stellt. Am Ende war das gestern wieder so ein Spiel, bei dem man am Ende sagen muss, gut das wir in Unterzahl (über 30 Min) einen Punkt mitgenommen haben. Auch wenn Behrens den am Ende natürlich machen muss…wenn man seine Reaktion nach der Auswechselung konnte man aber deutlich erkennen, dass er das selber am besten wusste.
      Welchen Europapokal-Wettbewerb wir im nächsten Jahr sehen werden (Wie geil ist das denn?! Wieder Reisekader!!!), werden wahrschl die Heimspiele gegen Freiburg und Bayer definieren.

      Geiles Zeichen an alle übrigens heute von Rani!!! Wie geil ist das denn eigentlich, dass der bleibt. Traumhafter Wochenbeginn…

    • Musiclover

      Ich habe mir die Szene gerade angesehen, das ist niemals ein Foul! Der Fuß von Jaeckel ist am Boden und auch schon lange, bevor der Bochumer angerauscht kommt und einfädelt.

      Stieler hat mal wieder ein Spiel von uns verpfiffen!

    • Von Herrn Stieler hab ich ehrlich gesagt noch nie ein gutes Spiel gesehen. Bei der Gelb-rot-Szene frage ich mich, wie groß der Spielraum eines Schiedsrichters grundsätzlich dabei ist. Für mich ist das auch eher eingefädelt, wenngleich dumm von Jackel, – aber wozu sind die Schiris in solchen Situationen denn angehalten? Wo verläuft regeltechnisch die Grenze?

  6. Dominique

    Was mich an diesem Spiel so enttäuscht hat, war der Schiedsrichter. Herr Stieler hatte keine einheitliche Linie. So sind verschiedene Bewertungen einseitig gegen uns gelaufen. Fouls wie zum Beispiel an Juranovic oder das nicht erkannt wurde, welches Team den Einwurf hätte haben müssen.

  7. J.D.Coke

    @ Nicholas und @Sebastian
    das wusste ich bis dato gar nicht und erklärt dann auch den Bezug im Artikel. Wieder was gelernt…

  8. Vielen Dank für die ausführliche Einschätzung zu Zinglers (Nicht)Aussagen. Ich hatte mich am Wochenende gewundert, als die Meldungen mit der Überschrift „Zingler verteidigt DFL Investoren“ (o.ä.) auftauchten, in den Artikeln selbst aber wenig bis keine Substanz zu finden war.

    Wenig bis keine Substanz hat auch meine winzig kleine Hoffnung, dass dieses Geld, falls es irgendwie kommen sollte, sinnvoll verteilt und eingesetzt wird.

    Zum Spiel gestern:
    Das war ein richtiges nerviges Drecksspiel, von Anfang bis Ende. Viel Geholze gegen Ball und Gegenspieler. Auch schon in der ersten Hälfte gab es Phasen, in denen Bochum den Ball besser durch die eigenen Reihen laufen lies. Bochum, die sogar noch mehr als wir, für lange Bälle auf den Brecher vorne bekannt sind.

    Auf dem Nachhauseweg wurde ausführlich diskutiert, dass es in unserer Situation besser gewesen wäre, mehr Risiko auf die 3 Punkte zu wagen und dafür auch eine Niederlage in Kauf zu nehmen oder ob es richtig war, den einen Punkt „abzusichern“. Sheraldos Auswechslung war z.B. so ein Aufhänger.

  9. Über die Auswechslungen haben wir hinterher auch diskutiert! Meiner Meinung nach, hätten frische Kräfte sofort nach der Herausstellung kommen müssen, da mir der Rest der Mannschaft in der zweiten Hälfte ziemlich „platt“ vor kam!
    Insgesamt war ein unglücklicher Tag für die Feldspieler u. für die „Bank“!
    Ansonsten sehr guter Text zum Investorenthema, Sebastian, wäre aber ca. 1/2 Tage nach einem Spiel besser platziert, da man „heute früh,“ noch zu stark vom letzten Spiel gefangen war!

  10. Ich betrachte einen DFL-Investor auch etwas zwiegespalten. Einerseits sträubt sich bei mir so Einiges, wenn ich „Investor“ höre. Andererseits ist es ja eben die Frage, worum es im Detail geht. Ein Investor gibt ja nicht nur Geld und nimmt sich die Seele von etwas (Verein, Liga), sondern er möchte ja Gewinn erzielen. Mir ist daher ein Investment in die Liga lieber, als ein Investment in einen Club, da sich eine Liga besser vermarkten lässt, wenn diese spannend ist. Im Idealfall (und ich gehe davon aus, dass dies leider nicht eintreffen wird), wird das investierte Geld so genutzt, dass ein spannenderer Wettbewerb (auf nationaler Ebene) entsteht. Die leichteste Variante wäre es dann, das Geld den Vereinen zu geben, die weiter hinten stehen oder geringere (Spieler-)Etats haben, wobei das letztlich etwas zu kurz greift. Man könnte auch mit „Bonuszahlungen“ für bestimmte Dinge arbeiten – Einsatz von Nachwuchsspielern („Local Player“) wäre nach bisherigen Maßstäben naheliegend; es könnte aber auch das Ziel von Vereinen hinterfragt werden und Geld für Nachhaltigkeit, Solidarität, soziale Projekte etc. bereitgestellt werden.

    Leider befürchte ich, dass die Chancen, die das Geld ungenutzt bleiben und letztlich „alles“ in die (Spieler-)Gehälter fließt, wodurch lediglich das Rattenrennen befeuert würde.

  11. MufuSchnu

    Ich hab während des Sanieinsatzes ein paar mal „Ruhepottkanaken“ vernommen. Die Berichte von Nazis bei uns scheinen sich zu häufen. :(
    SEON

    • Tja und nicht vergessen das anstimmen von „Reichshauptstadt“ nach dem Spiel gegen Stuttgart von einem der Capos.. Passt irgendwie nicht wenn ein anderer Capo sich paar Wochen zuvor noch über die „Hure“ Rufe aufregt. P.C. Ok aber wenn schon dann konsequent umgesetzt ansonsten kommt es rüber wie „ich Male mir die Welt…“. Und der Stress mit dem Schwenker war nur einer unter vielen in letzter Zeit. Die Waldseite wird immer mehr zum Pulverfass, mag mir nicht ausdenken wenn wirklich mal jemand schwer verletzt wird…..Union Familie lebt jeder nur noch in seiner Bezugsgruppe. VG, Chris

    • Dass „Ruhrpottk* …“ angestimmt wurde – wenn ich das richtig vernommen habe, sogar von den Capos, zumindest kam es aus der Ultra-Ecke – war ja auf der ganzen Waldseite nicht zu überhören. Dass allerdings niemand mit eingestimmt hat – es herrschte um mich herum eine halb trotzige, halb desinteressierte Stille – und die Sache nach ein, zwei Wiedertholungen ganz schnell wieder eingeschlafen ist, hat mich eigentlich optimistisch gestimmt, dass solcher Quatsch nicht mehrheitsfähig ist. Umso trauriger, dass es doch noch genug Arschlöcher gibt.

  12. Ist diese Auslandsvermarktung überhaupt sinnvoll und richtig, oder ist das eine Form von Neo-Kolonialismus? Wer teures Geld für Premier-League- oder Bundesliga-Abos ausgibt, entzieht dieses Geld dem eigenen Fußball vor Ort.

    • Die Aufgabe der DFL war es schon immer, den Profifussball in Deutschland auch international zu vermarkten. Da steht die Bundesliga gemessen an den TV Erträgen aus dem Ausland hinter der Premier League und mehroderweniger gleichauf bzw kurz vor den Ligen in Spanien, Frankreich und Italien. (Wie bei in der Bundesliga: Spannend ist eigentlich nur, wer zweiter wird… ;-)

      Die internationale Vermarktung richtet sich an TV Sender und Pay TV im Ausland und Übersee, und da steht die ganze Liga im Wettbewerb mit anderen Ligen. (Bei der DFL darf auch kein/e Mitarbeiter:in eine Vereinspräferenz haben, ähnlich wie bei den Schiris). Ich würde bzgl diesen Aspektes nicht vermuten, dass den Vereinen vor Ort Geld entgeht wenn mehr PayTV Abos für die Bundesliga in China und Nigeria verkauft werden.
      Allerdings besteht natürlich das Risiko, dass der Wettbewerb der internationalen Vermarktung angepasst wird, zB über absurde Anstosszeiten wie in der Premier League, wo mittags gespielt wird damit das Spiel in China zu Prime-Time läuft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert