Blog State of the Union

„Dann könnten wir eine große Schnauze haben“

Während es durch den wenigen Kontakt mit anderen Menschen für die meisten wohl schwierig ist, in Derby-Stimmung zu kommen, ist das Rascheln im medialen Blätterwald die letzten Tage immer lauter geworden. Mittlerweile jagt ein Artikel über das Spiel am Ostersonntag den nächsten. Eine Zeitung wartet bereits heute mit einer Grundsatzentscheidung für die Leserinnen und Leser auf.

Tusche dreht nach seinem Siegtreffer im Olympiastadion jubelnd ab, Foto: Matze Koch

Auch Torsten Mattuschka hat sich als Derbyheld, Union-Legende und Vereinsbotschafter natürlich zum Duell von Union mit Hertha geäußert. Für Tusche steht außer Frage welcher Verein mehr für Fußball-Kultur steht und ob Max Kruse oder Cunha von Hertha besser ist.

Folgerichtig tippt er auch auf einen 2:0-Sieg und sagt, dass wir „dann eine große Schnauze haben könnten.“ Die Gewissheit dies nicht im Stadion erleben zu können, schmerzt mich dann zugegebenermaßen doch etwas mehr, als bei einem Spiel gegen Augsburg oder Mainz, auch wenn sie natürlich nicht überraschend kommt. Gerade bei einer solchen Partie würden wohl nicht wenige folgendermaßen das Stadion betreten:

Urs Fischer und Hertha-Trainer Pal Dardai ähneln sich charakterlich

In der heutigen Print-Ausgabe des Kickers werden Urs Fischer und Hertha-Trainer Pal Dardai verglichen. Beide seien Berufs-Realisten und würden Bodenständigkeit, Pragmatismus und Konsequenz verkörpern. Da diese Eigenschaften auch ohne Union-Brille eher auf Union anstatt auf Hertha zutreffen, verwundert es nicht, dass Urs Fischer mit Dardai schon den dritten Hertha-Trainer in seinem vierten Derby begegnet. Während für Dardai persönlich noch nicht klar ist, ob er über die Saison hinaus Cheftrainer in Charlottenburg bleibt, wünscht er sich für die Vereine „eine gemeinsame Derby-Geschichte über Jahre“.

Noch genauer wurde Urs Fischer wahrscheinlich von den Machern des DFL-Magazins analysiert. In der neuesten Ausgabe ist nämlich ein Porträt vom Union-Trainer erschienen. Ich muss zugeben, dass ich keine Lust hatte, mir extra die E-Paper-App runterzuladen und daher auch nichts zum Inhalt sagen kann. Edit: Zum Glück wurde ich aber gerade darauf aufmerksam gemacht, dass es hier zu lesen ist (ab Seite 46). Ich werde dann auch mal reinschauen…

Weitere Medienberichte rund um das kommende Spiel

Auch in den sozialen Netzwerken wird es etwas derber. Wirklich unterhaltsam ist es meiner Meinung nach trotzdem nicht. Humor ist ja Geschmackssache, aber ich lache dann lieber bei anderen Dingen oder kreativeren Provokationen gegenüber Union.

Robert Huth über Derbys und seinen Werdegang

Während für Robin Knoche die Tabellensituation keine Rolle spielt, liegt der Druck für einen ehemaligen Union-(Jugend)Spieler ganz klar bei Hertha. Robert Huth ist zurück in Berlin und spricht mit Christian Arbeit über Derbys, seinen Werdegang von Fortuna Biesdorf über Union zu Chelsea, die veränderten Bedingungen ohne Fans im Stadion, über sein Sportdirektor-Studium und seine Fernsehkarriere in England.

Union(er) international

Auch wenn ich nicht verstehen kann, warum derzeit überhaupt Freundschaftsspiele auf Nationalmannschaftsebene ausgetragen werden, hat Joel Pohjanpalo sich Selbstvertrauen fürs Wochenende geholt und bewiesen, dass er auch treffen kann, wenn er von Anfang an aufläuft.

Bei der 2:3-Niederlage von Finnland gegen die Schweiz drehte der Mittelstürmer erst einen Rückstand per Kopfball und Elfmeter in eine Führung, um dennoch als Verlierer vom Platz zu gehen. Urs Fischer wird sich über das gewonnene Selbstvertrauen von Pohjanpalo sicher freuen.

Beim 0:4 von Österreich gegen Dänemark kamen dagegen sowohl Christopher Trimmel als auch Marcus Ingvartsen nicht zum Einsatz. Auch wenn ein Profifußballer wohl fast immer spielen will, dürfte der Union-Kapitän aufgrund des Ergebnis vermutlich weniger traurig über sein Bankdasein gewesen sein als Union-Kollege Ingvartsen über seine Nicht-Nominierung für den Kader.

Und sonst so

Leider braucht auch die nächste Union-Kneipe Unterstützung. Das Panenka in Friedrichshain würde sich über jede Spende freuen!

Auf der Internetpräsenz des Wuhlesyndikats sind nun die jeweiligen Spieltags-Spruchbänder und Texte aus dem Programmheft gebündelt zu finden.

Außerdem hat Christopher Trimmel im Interview mit einem österreichischen Magazin erklärt (leider konnte ich keinen direkten Link auf das Interview finden), dass das Leben in der Öffentlichkeit Fluch und Segen zugleich ist. Positiv findet er, dass er dadurch immer wieder für ihn relevante Themen ansprechen kann und damit auch viele Leute erreicht. Zudem verrät Unions Kapitän warum er auf Konzerte meistens alleine geht und was er sich von David Beckham abgeschaut hat.

8 Kommentare zu “„Dann könnten wir eine große Schnauze haben“

  1. Das DFL-Magazin als PDF, ohne App:
    https://media.dfl.de/sites/2/2021/03/DFL_02-21_web150_ES.pdf
    Seite 46 : „Der Monteur“

    • Felix Morgenstern

      Ahh besten Dank! Das ergänze ich gleich mal.

    • Senfbeilage

      Hoooch Mensch, wenn man den Artikel so liest hofft man einfach, dass er ewig Trainer bei uns bleiben wird!

  2. Immeramball

    Mir ist es egal wer gewinnt. Hauptsache der Sieger heißt Union. Frei nach Henry Ford.

  3. Der Typ von der Big City Club-Seite hat sein Blog verkauft, lese ich gerade. Braucht man nicht mal zu kommentieren

    • Der Sepp

      Das war ein Aprilscherz von dem Typen.
      Scheint ein echter Witzbold zu sein…

  4. Carsten Patzelt

    #Panenkahelfen als Banner beim Derby wäre zwar viel kleiner gedacht als die Kritik an DFB und Liga würde aber wahrscheinlich viel mehr bewegen.

  5. Alexander Senger

    Bei aller Diskusion, was zählt, ist die Leistung aufm Platz. Es geht nüchtern gesehen, nur um 3 weitere Punkte, im Kampf erst mal um den Klassenerhalt. Sicherlich gegen einen hoffentlich fairen, ja blauen Lokalrivalen, aus Westend. Aber mit den UNION-Tugenden, dem UNION-Kampfgeist, aber auch technischer Raffinesse und Spielwitz, müßten wir die Alte Dame, doch niederringen. Mein Tipp 3-1, für unseren 1. FC. UNION Berlin. Berlin war, ist und bleibt immer rot-weiss-rot, wie aufm Berliner Roten Rahthaus, die Rot-Weiss-Rote Fahne, mit Berliner Bären hängt.
    UNION spielt schon immer ab 1951 entgültig seit 20.01.1966, in Anlehnung an die Stadt Berlin, in den rot-weißen Stadtfarben. Wobei wir natürlich die blau-weißen Farben, von UNION Oberschöneweide, niemals vergessen sollten und dürfen.

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