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Unions großer Vorteil: Die Kaderplanung für die nächste Bundesliga-Saison kann jetzt schon umgesetzt werden

Mein großes Kind gehört zu denjenigen, die gerne im Mauerpark abhängen. Ich hingegen kann an diesem Ort wenig Schönes finden. Vor allem sehe ich vor lauter Menschen normalerweise den Park oder das Grün nicht. Aber irgendwas wird da schon dran sein, denn gestern nutzten Marvin Friedrich, Grischa Prömel und Loris Karius den freien Tag, um dort etwas zu cruisen (es ist nicht mehr okay, als Unioner „krusen“ zu schreiben oder?). Und zwar auf dem durchaus ungewöhnlichem Rad des Union-Keepers.

Grischa Prömel macht einfach überall eine gute Figur, Screenshot: Insttagram/marvinfrd
Grischa Prömel macht einfach überall eine gute Figur, Screenshot: Insttagram/marvinfrd

Kaderplanung für die nächste Saison

Der Kurier hat gestern ein Thema aufgeworfen, das tatsächlich aktueller ist, als es auf den ersten Blick scheint. Denn mit Kaderplanung für die nächste Saison kann Union aufgrund der Punkte-Ausbeute tatsächlich bereits anfangen, was ein großer Vorteil im Vergleich zu Konkurrenten ist, die auf der gleichen Regalhöhe wie Union Spieler suchen. Es ist logisch, dass medial zuerst die Leihen und auslaufenden Verträge gecheckt werden.

Insgesamt steht Union in der Offensive wie bekannt etwas blank da, wenn die ausgeliehenen Spieler einfach zurückgehen. Die Fragen sind, ob Union einerseits diese Spieler verpflichten will, dann ob man sie sich finanziell auch leisten kann und als letztes, ob die Spieler und deren Vereine das auch wollen. Da sind also ganz schön viele Wenns drin. Und irgendwie habe ich dazu den leicht angefressen wirkenden Oliver Ruhnert vom Halbzeit-Interview des Hoffenheim-Spiels im Kopf.

Oliver Ruhnert jubelte nach dem Sieg in Freiburg, Foto: Matze Koch

Das ist natürlich unfair, weil der Manager in dem Moment unzufrieden war und ich das in meinem Kopf mit dem Thema Preis-Leistung verknüpfe, was sicherlich ein großes Thema für Union ist. Denn besonders große Sprünge werden von der  Planung her nicht drin sein, weshalb Spieler schon ein gewisses Niveau garantieren müssen. Der Kurier schreibt, dass eine Verpflichtung von Joel Pohjanpalo im Raum steht. Hier wurde bereits vorverhandelt und es besteht eine Kaufoption.

Ob das ein großer Umbruch wird bei Union oder nicht, würde ich weniger an der Zahl der Spieler ausmachen, als an bestimmten Spielern. Hier würde ich Christian Beeck (Bild) recht geben, dass Union eine sehr stabile Achse aus Defensive und zentralem Mittelfeld besitzt. Würden hier zu viele Spieler auf einmal wechseln, würde das meinem Bauchgefühl nicht gut tun. Auch weil ich die hohe Integrationsfähigkeit, die Union als Mannschaft bisher offensichtlich auszeichnet, gerne so lange wie möglich erhalten möchte. Erst recht wenn wir davon ausgehen müssen, dass das Team auf sehr absehbare Zeit nicht über das Thema hohe individuelle Qualität (im Vergleich zur Ligakonkurrenz) kommen wird.

Apropos Integrationsfähigkeit: Der Kurier schreibt noch etwas über die Angreifer Leon Dajaku und Petar Musa und ihre Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Und Max Kruse wird in der Kurier-Kolumne betrachtet.

Und sonst so?

Während ich überlege, ob ich meine Kinder wirklich nächste Woche zum Unterricht in die Schule gehen lasse, gibt es durchaus Bedenken, ob das bisherige Hygienekonzept der DFL auch den Mutationsvarianten des Coronavirus standhält (Kicker). Hintergrund ist das Team aus Regensburg, das wegen acht Infekttionen im Team in Quarantäne gesteckt wurde. Vier Tests waren positiv auf eine Mutationsvariante.

Das Hygienekonzept sieht beispielsweise Abstand in der Kabine vor und beschreibt auch, wer diese überhaupt betreten darf (Spoiler: fast niemand). Ob das in geschlossenen Räumen bei einer höheren Ansteckung noch reicht, darf bezweifelt werden. Andererseits werden die Spieler wirklich so regelmäßig getestet, dass neue Infektionen zuverlässig gefunden werden. Es würde mich aber nicht wundern, wenn wir hier eine Anpassung erleben, sollte der Regensburger Fall sich wiederholen.

Außerdem hat der RBB (hier als Video in der ARD Mediathek) Holger Keye (Ultra und im Aufsichtsrat der Stadion AG) am letzten Spieltag begleitet. Ich kann so ziemlich jedes Wort von ihm unterschreiben.

Und zum Schluss noch eins: Willkommen zurück in Berlin, Robert Huth!

11 Kommentare zu “Unions großer Vorteil: Die Kaderplanung für die nächste Bundesliga-Saison kann jetzt schon umgesetzt werden

  1. Der Sepp

    Zu dem Foto von Grischa Prömel fällt mir nur ein: „Willst du auf der Straße rocken, zieh die Hose aus den Socken!“ :-D

  2. An welche Art von „Anpassungen“ denkst Du denn dabei?

  3. silberhacke

    in der offensive könnte es so aussehen:
    2. reihe und dauerverletzte raus;
    1. reihe wird 2. reihe;
    überraschungsverpflichtung in die 1. reihe – stelle mir eine paarung aus frischfleisch und altgedient/totgeglaubt vor.
    darüber hinaus: allrounder, wie bülter, ingvartsen oder ryarson unbedingt halten.
    und am schwersten: friedrich, andrich, prömel eine perspektive ausmalen, die es ihnen schwer macht, zu wechseln. vielleicht irgendwelche boni, bisschen handgeld usw.
    freue mich auf die nächsten wochen der spekulation! wird auf jedenfall unterhaltsam. und was kann es schöneres geben im erweiterten lockdown?!

    • Stefan Bütow

      In der nächsten Saison stehen etliche Hertha Spieler zur Verfügung. In Berlin könnte sich Mario Götze dem Jogi zeigen, was er drauf hat. Die Boateng-Brüder bei Eisern Union. Das wäre es doch. Realistisch betrachtet ist der aktuelle Kader plus Max Kruse absolut stark. Ich würde Sebastian Polter zurück holen. Im Sturm sieht es momentan nicht so gut aus. Auch wenn Grischa Prömel langsam zum Kopfballungeheuer wird.

    • silberhacke

      ex-hetha-spieler? naja, … da würde ich die finger von lassen. die sind stark traumatisiert. und götze ist mental auch nicht der stärkste. polter ist klasse, aber er würde seine und unsere zeit damit verschwenden, immer wieder SEINE SICHT DER DINGE darzustellen. am besten war er eh im räumeschaffen, und das hat er nun ja. wen ich wirklich gerne wieder bei uns sehen würde, ist hartel oder sein typ. sowas unangepasst ungestümes. aber ich verfolge das geschehen um bielefeld zu wenig, um sagen zu können, ob sein potential reicht. aber so ein absolut frecher spieler, der macht, was keiner erwartet. nicht so ein positionssoldat. ein kooperierender egoist, das wärs. und dazu, an seiner seite ein typ mit tausend narben, sowas absolut abgeklärtes. einer der dich nach dem zweiten miserablen anspiel auf die bank schickt – nicht etwa der trainer. es muss dampf in die offensive.

  4. Musiclover

    Gibt es zu dem Tweet noch Hintergrundinfos?

  5. Londonkraut

    Über den Begriff „cruisen“ im Zusammenhang mit dem Parkbesuch der drei Union Recken musste ich herzhaft lachen; und wahrscheinlich fanden das auch andere schwule Unioner recht amüsant.

  6. herrdoesi

    Hab gehört Messi wäre ablösefrei?

  7. ickeimsüden

    Für alle, die Fußball und die Menschen dabei vermissen. Nicht nur An der alten Försterei, sondern auch auf den kleinen Plätzen:
    https://www.youtube.com/watch?v=bDKYrCw7au0

  8. […] Es ist also nicht vollkommen töricht nun schon an die nächste Saison zu denken und sich zu überlegen auf welchen Positionen Union am ehesten neue Spieler braucht. Sebastian (liebe Grüße gehen raus!) hat ja vor kurzem schon verdeutlicht, dass es für Union auf jeden Fall von Vorteil ist, dass schon klar ist, in welcher Liga der Verein …. […]

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