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Ungewisse Zukunft für Rafal Gikiewicz

Wie ist das eigentlich mit dem Training nach so einer längeren Pause, in der die Spieler nur individuell arbeiten konnten? Ist das nun wie eine neue Vorbereitung oder nicht? Während die Bild zu dem Thema mit Unions früherem Fitness-Coach Dirk „Kellogs“ Keller spricht (nicht online), hat sich der Spiegel mit Paderborns Coach Steffen Baumgart unterhalten. Und beide sind sich einig, dass die Situation zwar ähnlich, aber nicht gleich ist.

Denn fit seien die Spieler schon, es komme allerdings auf die fußballspezifischen Bewegungen an. Und es gibt noch eine Schwierigkeit. Eine Vorbereitung arbeitet immer auf einen bestimmten Punkt hin. Der ist allerdings aktuell vage. Letzten Endes bleibt den Trainern nichts anderes übrig, als sich einfach auf Anfang Mai zu fokussieren, ab dem die DFL die Liga gerne weiterspielen würde. Wenn auch nur mit Geisterspielen, aber zumindest ohne finanziellen Totalschaden für die Clubs (über die Zahl der notwendigen Personen bei Geisterspielen wird noch debattiert).

Rafal Gikiewicz und seine Vertragsverlängerung

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#Berlin #uhlsport #foto #shooting? #beton

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Die Bild berichtet außerdem, dass sich Rafal Gikiewicz in Polen zu seinem auslaufenden Vertrag geäußert hat. So sagte der Keeper: „Ich habe seit zwei Monaten nicht mit Union gesprochen. Wir wollten uns an einen Tisch setzen, aber die Epidemie hat alles auf den Kopf gestellt. Ich würde gerne bei Union bleiben. Aber ich würde gerne die besten Jahre meiner Karriere monetarisieren.“

Prinzipiell hat sich an der Herangehensweise des Torhüters nichts geändert, aber eben die Umgebungsvariablen. Da Prognosen gerade schwierig sind, würde ich es auch bei dieser Wasserstandsmeldung belassen. Wir wissen nicht, welche Maßnahmen zur Verlangsamung der Coronavirus-Ausbreitung in einem Monat in Kraft sein werden. Und wir haben keine Ahnung, ob der Geisterspiele-Plan der DFL-Clubs aufgeht. Und erst recht wissen wir immer noch nicht, ob Union dann die Klasse halten wird.

Das schreiben die Berliner Medien sonst noch über Union:

Unions Stadionheft ist die Nummer 1

Einen Titel hat Union allerdings schon sicher. Denn in der Wahl zum besten Stadionheft sicherten sich die Prrogrammieren Platz 1 in der Bundesliga. Die Details zur Wahl findet ihr auf stadionheft.de

Auswertung der Wahl zum Stadionheft der Saison, Foto via stadionheft.de
Auswertung der Wahl zum Stadionheft der Saison, Foto via stadionheft.de

Auch dieser Anlass machte es gestern ganz angenehm, Hajo Obuchoff auf der Union-Kommunikationsplattform Wir – Union vereint zuzuhören. Hajo schreibt selbst viel für Stadionheft, erzählte dazu noch einige Anekdoten von Wolfgang Wruck und Jimmy Hoge. Aber vor allem erzählte er, wie er mit dem Diskomobil durch die Ukraine fuhr und die Leute an der Trasse unterhielt. Wichtiger Punkt an einem Sonnabend war das Ergattern der Fußballergebnisse via Fernschreiber.

Ich fand das sehr angenehm und bin schon gespannt, wie es am Freitag um 19 Uhr weitergeht, wenn sich Stiftung, Eiserner Virus, Wirtschaftsrat und Fan- und Mitgliederabteilung nicht nur vorstellen, sondern auch erzählen, warum sie sich wann gegründet haben. Ich will es nicht beschreien, aber es war so angenehm wie ein Fantreffen, nur musste ich mir danach nicht überlegen, wie ich wieder nach Hause komme. Meldet euch an, wenn ihr wollt.

Und sonst so?

Ich schaue die ganze Zeit, welche rot-weißen Gestaltungen es für Mundschutz gibt. Diese hier ist auch eine Option, wenn man einen eigenen Aufnäher hat.

https://www.instagram.com/p/B-rIxq4HpCU

Und zum Thema Wir werden ewig pflegen sehen wir hier ein ganz gut erhaltenes Stück Aufstiegsrasen

7 Kommentare zu “Ungewisse Zukunft für Rafal Gikiewicz

  1. Rafal sollte trotz seines Alters unbedingr gehalten werden. Er müßte aus seiner Situation in Freiburg auch gelernt haben.

    Hier ist er Nr.1 und König ;-)

    Das mit dem Stadionprogramm ist hochverdient.

  2. Musiclover

    Bei der Geisterspiel-Debatte fehlen mir noch einige Aspekte. Was passiert, wenn jemand der 300 Anwesenden erkrankt bzw. positiv getestet wird? Was ist mit Mannschaften, die in Quarantäne müssen. Da gibt es noch viele offene Fragen rund um die Geisterspiele.

  3. Das Rafa bei Union bleiben wird, wurde spätestens dann deutlich, als er als Erster offiziell seinen Gehaltsverzicht bekannt gab.
    Geld war ja der letzte strittige Punkt im Vertragspoker, denn die Verpflichtung auch für die 2. Liga, war nicht verhandelbar.

    In dem Moment dachte ich, er ist Unioner.

  4. Zum Thema Geisterspiele: Früher oder später muss man ohnehin einen Modus finden, ohne sofortige umfassende Quarantänemaßnahmen auf Corona-Fälle im engeren Umfeld zu reagieren. In anderen Berufen wird schon jetzt nicht die ganze Zeit Abstand gehalten und auf Hygiene geachtet (da muss man sich nur mal all die Handwerker und Bauarbeiter anschauen, die irgendwo unterwegs sind). Und wenn die Schulen wieder öffnen, sind Ansteckungen auch nicht mehr zu verhindern. Das nur zur Einordnung ins Gesamtbild. Die Gefährdungslage bei Geisterspielen dürfte vergleichsweise gering sein.

  5. Ich höre schon die Reaktionen zu meinem folgenden Kommentar (Neiddebatte usw.). Ich will auch keinen Keil in das Verhältnis zwischen uns Fans und den Spielern schlagen; sie bleiben weiter natürlich unsere Fussballgötter.
    Unsere Fans (und ich bin es seit 1970) haben immer alles für den Verein getan. Natürlich verzichte ich als privilegierter Dauerkarteninhaber auf eine Rückerstattung von Beträgen, auch die 40€ für das ausgefallene Derby soll sich unser Verein von den Blauen in Charlottenburg zurückholen, will ich auch nicht. Und speziell unsere so „bösen“ Ultras (wenn mal ne Fackel brennt in der Alten Försterei steht das natürlich sofort in „Bild“, aber über die zig positiven Aktionen, wie jetzt z.B. jetzt den „Gabenzaun“ findet man da kaum etwas) werden dem Aufruf der Fanclubs zum Verzicht sofort folgen.
    Bei all dem sollten man aber auch mal die irren Spielergehälter im Auge haben. Wenn ich dann gerade in der jetzigen Coranageprägten Zeit (viele klein und Mittelständler stehen kurz vor dem Ruin, millionen Arbeitnehmer in Deutschland müssen Kurzarbeitergeld verkraften usw.) sind die Vertragspoker einiger Spieler schon grenzwertig. Da verdient (oder besser bekommt) ein Müller von Bayern in einem Monat in etwa so viel wie ein Arzt (nach 6 Jahren Studium) im gesamten Arbeitsleben und wird dann auch noch gefeiert, wie ein Held.
    Aber auch bei uns liegt das Durchschnittsgehalt der Spieler über 600.000 € im Jahr (also 50.000 € im Monat), ca. das Dreifache der Kanzlerin. Aber z.B. Raffa und Polti liegen da bestimmt nicht darunter. Gehaltsverzicht ist da in meinen Augen anders zu bewerten. Wenn dann aber zu hohe Forderungen kommen, die unser Verein nicht stemmen kann, ok – dann eben Tschüss, wäre zwar Schade aber kein Beinbruch. Zweite Liga war auch geil; dann sind wir echten Fans wieder unter uns und der „Event-Tourismus“ hat ein Ende.
    „Wir werden ewig Leben – Eisern Union“

  6. Re Geisterspiele:
    Das ist bislang eine Idee der DFL und auch nur, weil keiner einen Ausweg weiss, wie der Goldesel für die 4-5 Krösusclubs weiter Geld scheissen soll wenn die anderen >30 Vereine in BL1+2 an den weggebrochenen Einnahmen kaputtgehen.
    Der Aspekt, dass eine Liga eben nur gemeinsam funktioniert, scheint hier noch unentdeckt.
    Das bisherige Wirtschaftsmodell der Liga war für die allermeisten Vereine nie stabil und sinnvoll. Das Eis ist sehr dünn wenn die meisten Clubs sich nun in ähnlicher Lage befinden, wie ein/e normale/r Angestellte/r in Kurzarbeit oder Kündigung: Zwischen dem „Regelbetrieb“ und einem Absturz in Armut und Elend stehen grade mal 1-2 Monatsgehälter.
    (Irgendwo stecken ja die Milliardengewinne, mal sehen wann daran gedacht wird die zu nutzen um die Ligen überleben zu lassen…)

    Ich auch gehe nicht davon aus, dass Geisterspiele (ohne vorherige Impfungen aller Beteiligten) funktionieren werden:
    Bei einer Ansteckung oder Infektion eines Spielers oder Betreuers, was mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit passieren wird, wäre der Geisterspielbetrieb wegen der Quarantäne von Mitspielern, Betreuern, letzten Gegnern, massiv gefährdet. Spätestens dann ist das Feld für rechtliche Anfechtungen offen, und auch Geisterspiele liessen sich dann nicht mehr sicher terminieren.
    Auch die heute vermeldete FIFA Regelung, die Spielerverträge über den 30.6. hinaus zu verlängern und nachzuholende Spiele im Sommertransferfenster zuzulassen, ist sicherlich rechtlich anfechtbar. Bei hunderten von auslaufenden Spielerverträgen wird sich schon ein Präzedenzfall finden…

    Ein Saisonabbruch erscheint mir daher als am wahrscheinlichsten. Alternativ eine Lösung mit Aufstocken der Ligen (es gibt Aufsteiger aber keine Absteiger).

  7. Die Politik steht vor der Frage: Will sie eine komplette Branche zusammenbrechen lassen (und später die Kosten dafür tragen, etwa in Form von Sozialleistungen) oder kehrt man so schnell es medizinisch vertretbar ist zur (eingeschränkten) Normalität zurück – selbst wenn Corona noch eine reale Gefahr ist. Ich glaube an Letzteres. Und zwar nicht nur für den Profifußball, sondern für alle Wirtschaftszweige. Wir werden uns daran gewöhnen, dass Coronaansteckung möglich ist, ohne in Panik zu verfallen und nach jedem Kontakt in Quarantäne zu gehen. Und es wird auch juristische Lösungen für die vielen denkbaren Problemfälle geben.

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