Blog State of the Union

Ein Aufruf, Union finanziell auszuhelfen

Union Fanclubs Hilfe

Die eingetragenen Union-Fanclubs haben gestern eine Erklärung (pdf) veröffentlicht, in der sie für sich erklären, das bezahlte Geld für ausgefallene Spiele nicht zurückzufordern. Außerdem fordern sie alle Unionfans dazu auf, es ihnen gleich zu tun.

Für viele ist das eine Selbstverständlichkeit. Union könnte durch die Corona-Krise in schwere finanzielle Nöte geraten, und dieses Geld ist bereits an den Verein gezahlt. Der Appell ist also sicher legitim und beantwortet für viele eine Frage, die sie sich gar nicht gestellt haben.

Aber man sollte in der aktuellen Situation auch vorsichtig damit sein, von anderen finanzielle Aufwendungen zu verlangen. Denn diese Krise hat eben für manche Menschen wirtschaftliche Auswirkungen, bei denen auch Dinge mit hoher Priorität für einen selbst auf den Prüfstand gestellt werden müssen.

Union Fanclubs Hilfe
Unionfanclubs fordern Verzicht auf Geld für Eintrittskarten. Foto: Stefanie Fiebrig

Positive Ideen für die Krise

Kontaktverbot. Social Distancing. Das sind die Begriffe der Zeit. Dabei wollen wir alle genau das Gegenteil. Erst recht, wenn uns so langsam die Decke auf den Kopf fällt. Klar, gibt es das Unionforum oder den Textilvergehen-Chat, aber da schreiben im Zweifel viele mit vielen. Was machen die Unionfans, die sich einfach mit ihrer Bezugsgruppe treffen wollen wie sonst am Tresen? Die einfach reden wollen? Da könnten sich nun alle bei allen möglichen Videocall-Plattformen anmelden und dann ausmachen, bei welcher man sich trifft. Oder aber es gibt einen Ort direkt für Unionfans, an dem sie sich auch in kleinen Gruppen treffen können. Und genau das ist der Hintergrund von WIR – UNION VEREINT.

Hier kann sich jeder Fanclub (und nein, man muss dafür nicht erst ein eingetragener Unionfanclub werden), jede Kneipenbezugsgruppe einen Raum schaffen, in dem sie einfach reden kann. Es ist eine Kommunikationsplattform für Unioner. Dort gibt es auch Arbeitsräume für die Fan- und Mitgliederabteilung oder Stiftung des Vereins.

Wir - Union vereint, Bild: 1. FC Union Berlin
Wir – Union vereint, Bild: 1. FC Union Berlin

Und weil das nicht alles ist, gibt es auch ein unionistisches Veranstaltungsprogramm, das in der Vereinsmitteilung Webradio heißt. Das trifft es auch ganz gut. Hier gibt es Dienstag und Donnerstag eine Art Unterhaltungsprogramm mit Lesungen oder Gesprächen. Den Start macht heute Stadionheft-Autor Hajo Obuchoff, der von seinem Weg zu Union erzählt. Ich bin immer sehr begeistert von seinen Fotos. Nicht nur die von Unionspielen, sondern auch von seiner Zeit beim Bau der Erdgastrasse in der Sowjetunion. Am Ende der Woche erzählen Wirtschaftsrat, Eiserner Virus, die Fan- und Mitgliederabteilung und die Unionstiftung wie sie jeweils entstanden sind und was sie machen.

Kurz technisch:

  • Diese Kommunikationsplattform für Unioner läuft über Discord und ihr könnnt euch mit jedem Computer oder Smartphone dort anmelden. Am besten über diesen Link.
  • Wenn ihr einen eigenen Raum haben wollt, schreibt nach eurer Anmeldung einfach die Admins an
  • Perfekt ist es, wenn ihr mindestens Kopfhörer benutzt, noch besser die kleinen Headsets, wie sie beim Handy mitgeliefert werden

Ich bin sehr gespannt, was daraus wird. Denn die eine Seite ist die technische Plattform. Die andere Seite ist, wie das ganze mit Leben gefüllt wird.

Stadion-Musik für zuhause

Wer gerade von Zuhause arbeitet und dabei Musik hören will, oder für irgend etwas anderes einen Soundtrack braucht, kann sich Wummes Playlists für die Spiele gegen Mainz und Bayern auf Spotify anhören.

Und weil wir alle Aufheiterung gebrauchen können: Zeigt uns doch mal, wie euer Aufstiegsrasen inzwischen aussieht und hoffentlich gut wächst. Den perfekten Hashtag dafür haben wir dank Martin schon einmal: #wirwerdenewigpflegen

Das schreiben die Berliner Medien heute über Union:

Die anderen und Corona

Die DFL und der DFB haben in der vergangenen Woche beschlossen, für nach Beginn der Corona-Krise insolvent gegangene Vereine die eigentlich obligatorischen sportlichen Strafen (9 Punkte Abzug) auszusetzen.

Das ist eine Regelung, die leider notwendig werden könnte, aber auch eine, die Potential hat, ausgenutzt zu werden – von Vereinen, denen ohnehin und unabhängig von Corona Insolvenzen gedroht hätte. Als Adressaten für diesen Vorwurf kommen Karlsruhe und Kaiserslautern in Frage, wie dieser Artikel in der Süddeutschen erklärt.

Wie unabhängig von der aktuellen Krise deren Insolvenzen tatsächlich wären, ist ohne genaue Kenntnis der Finanzen natürlich nicht zu sagen. Feststellen kann man aber zwei Dinge. Erstens: Die Folgen der Corona-Krise, die beide Vereine in dem Artikel beschreiben, wirken nicht besonders gravierend im Vergleich zu ihrer wirtschaftlichen Gesamtsituation. Und zweitens: Das, was es an Solidarität und Verteilung der Lasten der Krise gibt, für eigennützige Zwecke zu nutzen, wäre grundfalsch.

20 Kommentare zu “Ein Aufruf, Union finanziell auszuhelfen

  1. DERKRIGR

    Wäre es denn gerade bei höherpreisigen Tageskarten nicht eher sinnvoll, sich die zurückerstatten zu lassen und das erstattete Geld dann dem Verein zu spenden (gerade in Hinsicht auf MwSt)???

  2. Das hier „Denn diese Krise hat eben für manchen Menschen wirtschaftliche Auswirkungen, bei denen auch Dinge mit hoher Priorität für einen selbst auf den Prüfstand gestellt werden müssen.“ finde ich sehr gut von dir Daniel, weil es viele scheinbar nicht auf dem Schirm haben.
    Es kann immer noch viele treffen mit Kurzarbeit, die jetzt noch nicht dran denken aber aufgefordert werden (und auch gewillt sind) zu helfen.
    Davon abgesehen würde ich als DK-Inhaber, der ich aber nicht bin, auch darauf verzichten. Ich fand den Aufruf der Fans aus Rostock sympathisch, den Onlineshop leerzukaufen was sie auch schafften und so dem Verein eine Viertelmillion Umsatz bescherten.

  3. Naja, ohne mich damit jetzt genau beschäftigt zu haben, dürfte es sich beim FCK und KSC bei einer möglichen Insolvenz wohl um die in Kapitalgesellschaften ausgelagerten Profiabteilungen handeln und der Verein selbst wäre davon wohl nicht betroffen.

  4. Altunioner

    1.FC Union Berlin – Alle Spieler, aktueller Kader – Gehälter
    Geschätztes Gehalt des gesamten Kaders
    Gehalt pro Jahr
    € 13.572.501
    Gehalt pro Monat
    € 1.131.042
    Gehalt pro Woche
    € 261.010
    Gehalt pro Tag
    € 37.185
    Gehalt pro Stunde
    € 1.549
    (Quelle „Spielerbox“, ich gehe mal davon, halbwegs seriös und realistisch).
    https://www.spielerbox.de/verein/14648/

    Auch auf die Gefahr hin, mich reichlich unbeliebt zu machen, ich werde nicht spenden …

  5. @Textilvergehen
    Muss man denn irgendwo angeben, dass man das Geld NICHT zurückerhalten möchte oder muss man nur später angeben, wenn man es zurückhaben möchte?
    Ist da schon etwas bekannt?
    Ich würde gerne auch Rückerstattung verzichten, aber bevor ich das Geld automatisch wiederbekomme..?

  6. Weiß jemand wie die Handhabung bei Auswärtskarten läuft? Der Erlös aus dem Verkauf geht doch sicher an den jeweiligen Heimverein!?

  7. Frank Politz

    Wir werden nächste Saison unsere DK ja wieder abholen oder die sich sie zuschicken lassen mit link versehen wie es jeder möchte. Für mich ist das klar das ich den Verein nicht schaden werde , der Verein kann nichts für die schwere Zeit die wir jetzt haben.
    Hoffe das wir Unioner uns bald wieder sehen U. N. V. E. U.

  8. Ich habe damals eine Dauerkarte gekauft, um dem Verein mit einer regelmäßigen Einnahme zu helfen (okay, damals war das Stadion bei den meisten Spielen höchstens zu zwei Dritteln gefüllt). Insofern ist es für mich selbstverständlich, in dieser Situation erst recht dabei zu bleiben und kein Geld zurückzunehmen. Käme ich gar nicht auf den Gedanken. Ich käme aber genauso wenig auf den Gedanken, jemanden zu kritisieren, der sich auszahlen lässt. Wird schon jeder seine Gründe haben.

  9. Hallo :)

    Altunioner schrieb am 7. April 2020 um 10:54 einen Kommentar.

    Ich hätte von ihm gerne gewußt ob der hier genutzte Name „Altunioner“ in Zusammenhang mit einer Mitgliedschaft des EUFCs Alt-Unioner begründet ist.
    Von mir bleibt anzumerken, daß diese Entscheidung natürlich jedem selbst überlassen sein muss, keine Frage.

    Wie und ob das mit den Derbykarten nicht auch funktionieren kann, habe ich bereits versucht zu erfragen. Eventuell gibt es da einen relativ einfachen Weg, die Kohle Union zufließen lassen zu können. Man muß natürlich erstmal die Entwicklungen abwarten, heutzutage weeß man ja nicht was in 5 Tagen sein wird, geschweige denn in ein paar Wochen.

  10. Altunioner

    Nein. Der Name steht nicht im Zusammenhang mit dem Fanclub. Den habe ich mir selbst gegeben, weil ich seit 40 Jahren zu Union gehe und damals auch bei „Bluten für Union“ mitgemacht habe, um den Verein zu retten. Inzwischen empfinde ich allerdings die Summen, die die Spieler verdienen (und bei anderen Vereinen selbstverständlich noch weit mehr) derart grotesk hoch, dass es sich für mich von selbst verbietet, dem Verein Geld zu spenden, solange er es sich leisten kann, solche Gehälter zu zahlen. Es ist Fussball, was gespielt wird. Nicht mehr und nicht weniger. Und mir kann keiner erzählen, dass das noch normal ist. Und im Fernsehen wird stolz verkündet, dass in Berlin die Beschäftigten in den städtischen Kliniken drei Monate jeweils 150 Euro Prämie erhalten. Steuerfrei!!

  11. Das hatte ich in einem anderen Blog hier geschrieben, passt aber nun besser hier her: Ich gehe nun seit 45 Jahren zu unseren Verein und habe viele Höhen und Tiefen erlebt. Auch ich/wir haben über das Thema Dauerkarte/Auszahlung oder Spende diskutiert und und uns für eine Entscheidung pro Spende entschieden.
    Das war unsere Entscheidung! Da benötige ich keinen Aufruf der Wildauer Kicker. Da benötige ich auch kein “Unioner!” in der ersten Zeile. Manch einer könnte bei dem Aufruf auf den Gedanken kommen, da den Pressesprecher herauszuhören.
    Wir sind freie Menschen und sollten selbst entscheiden, was wir wollen und was wir nicht wollen und das ohne Rechtfertigungsdruck.
    Eiserne Grüsse

    @ Altunioner: Bitte überarbeite mal deine Zahlen unter dem folgenden Aspekt: Wenn ein Spieler schon in die Nähe deines geschätztes Monatsgehalt’s der gesamten Mannschaft heranreichen könnte …
    Deine Zahlen: Gehalt pro Jahr€ 13.572.501 /Gehalt pro Monat€ 1.131.042.

  12. Altunioner

    In dem Link sind die einzelnen Spieler aufgeschlüsselt, also die geschätzten Summen, wer wie viel im Jahr verdient. Das kann man sich ruhig mal anschauen, bevor man spendet. Es kann selbstverständlich gerne jeder spenden. Ich tue es nicht und habe es erklärt.

  13. @ Altunioner:
    Verstanden, danke! Die Daten sind noch vom alten Kader vor dem Aufstieg. Die aktuellen Daten incl. Vertragsverlängerungen dürften nun aber deutlich höher liegen.

  14. Der Berliner Kurrier schreibt dazu heute unter der Überschrift: „Dauerkartenbesitzer sollen Union die Rückerstattung erlassen“ (7.04.20, 15:58, von Mathias Bunkus)
    https://www.berliner-kurier.de/union/dauerkartenbesitzer-sollen-union-die-rueckerstattung-erlassen-li.80719

    Sorry, Herr Bunkus. Ich muss gar nicht’s!
    Ich tue es weil ich es möchte. Das bitte ich zu akzeptieren.

    Eiserne Grüsse.

  15. maria draghi

    „Obwohl man durchaus die Frage stellen kann, ob es wirklich sinnvoll war in den letzten Jahren alles in den Sport und wenig in die Schuldentilgung fließen zu lassen. Doch das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.“

    Na da bin ich ja gespannt, wann Herr Bunkus diese Geschichte erzählen wird.

  16. maria draghi

    PS zum Thema Erstattungsverzicht: Ich denke, das kann nur ein symbolischer Akt der Fans sein. Die Hauptlast aller Einschnitte müssen die tragen, die bislang die Hauptgewinner im System waren. Das ist vereinseitig die Spielerseite – und zu der gehören auch die Berater. Im Grunde ist die aktuelle Notlage eine gute Gelegenheit, den in den vergangenen Jahren ausgeuferten Beraterwahnsinn mal kräftig zurückzuschneiden.

  17. ein aufruf?
    wozu???

    wir sind unioner.

  18. ich wünsche mir , wenn es wieder möglich ist, fußball zu erleben und zu spielen – und das bedeutet für mich, nur mit zuschauern, und sonst NICHTS – ein ganz derby der versöhnung.

    unter den motto ein vorschlag):

    getrennt in den farben – vereint in der sache – eiserne liebe kennt keinen hass:

    1. FC Union Berlin vs BFC Dynamo

    im größtmöglichen stadion berlins…also im oly.
    sollten herthaner noch plätze abbekommen, dürfen sie supporten, wen sie wollen, oder beide, oder sich selbst feiern – haupsache laut mit dabei!

    die einnahmen gehen (ebenfalls nur ein vorschlag) an die berliner altenpfleger/innen und krankenpfleger/innen.

    kartenverkauf? so bald wie möglich!

    union wird niemals untergehn . DAS wissen wir doch!
    das bekommen wir hin…alle zusammen mit eisernen herzen.

    bevor jemand mich jemand einweisen lassen will – wohin auch immer…
    bitte können wir einfach mal ernsthaft darüber nachdenken?

    man muss sich nicht lieben – auch nicht mögen – aber respektieren sollte man sich?
    ich fühle – es ist zeit für ein neues denken in allen bereichen.

  19. …oder eine gesamtberliner turnier um den PFLEGER/INNEN_POKAL!

    über 23,5 stunden, vielleicht?
    je spiel 23 minuten?

    yeahhh…wat kostet schon flutlicht…kann vattenfall spendieren! ;-)

    von jeder wurscht und jedem bier und jeder brause und überhaupt allem:

    2,35 € für die heldinnen und helden an den pflegebetten.

    union, hertha, li 47, tebe, bfc, bak, vsga und…und…und…

    unioner schaffen dit. punkt

    eiserrrn!

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