Blog State of the Union

Union kritisiert das Konzept des DFB für Kollektivstrafen

Nach den Spielunterbrechungen wegen verschiedenen Formen der Kritik an Kollektivstrafen hat Union gestern klar gesagt, dass der Verein die erste Unterbrechung für falsch und die Fadenkreuz-Plakate für inakzeptabel hält. So etwa Christian Arbeit im Podcast Union am Ball, den wir gemeinsam mit Radioeins machen.

Nach den Ereignissen des Wochenendes gibt es noch einige Stellungnahmen dazu. Etwa von der Bayern-Ultra-Gruppe Red Fanatic, die in Hoffenheim Plakate gegen Hopp gezeigt hat. Und von der AG Fananwälte, die ein Übermaß an Repression kritisiert.

Podcast

Natürlich haben wir auch in unserer aktuellen Podcast-Episode lange über die Proteste gegen den DFB, dessen Entscheidung zur Wiedereinführung von Kollektivstrafen und den im Stadion deutlich gewordenen Dissens über die Wahl der Mittel gesprochen. Außerdem haben wir zu Beginn tatsächlich noch etwas über die Partie gegen Wolfsburg selbst geredet.

 

Für das Spiel und seine zwei Vorlagen wurde Christopher Trimmel in die Bundesliga-Top-Elf berufen. Dort wird auch der „Marktwert“ der Spieler aufgeführt. Das ergibt nicht nur lustige Vergleiche zwischen den Spielern, sondern auch Christopher Trimmel die Vorlage für den Witz, er habe immerhin den selben Marktwert wie eine 50qm-Wohnung in Mitte:

Christopher Trimmel auf Instagram
Christopher Trimmel auf Instagram

Das schreiben die Berliner Medien heute

Auf der Pressekonferenz vor dem Leverkusen Spiel ging es gestern vor allem um die Fanthemen vom Wochenende. Christian Arbeit sagte dabei an, dass der Verein sich in Gesprächen mit den Hammerhearts über die Fadenkreuz- und Hurensohn-Banner zu Dietmar Hopp und dem DFB befindet und diese weiter führen wird.

Über das Pokal-Viertelfinale sagte Urs Fischer, dass die Mannschaft ambitioniert ist, es zu gewinnen.

Artikel in den Berliner Medien:

In der ARD-Sportschau wird es heute im Anschluss an die Übertragung des Pokalspiels von Schalke gegen Bayern ein Diskussionsformat über die Rolle von Fans geben, in der auch ein Vertreter der aktiven Fanszene vertreten sein soll.

Derby-Aufarbeitung

Nach den Ausschreitungen von Hertha Fans beim Derby-Hinspiel hat die Polizei nun Öffentlichkeitsfahndungen ausgeschrieben (Morgenpost).

Spitzenspiel der Frauen

Die Union-Frauen haben am Wochenende in der Regionalliga gegen den klaren Tabellenführer Rasenballsport Leipzig gespielt. In der Vorschau von Rasenperlen war zu lesen, dass das Team von Trainer Falko Grothe nach der langen Winterpause selbstbewusst in dieses Spiel ging. Union konnte dann lange das 0:0 halten, kassierte aber dann doch in der 80. Minute das 0:1 (Spielbericht).

Union ist nun vorerst Vierter, Leipzig hat seinen Vorsprung noch weiter ausgebaut.

Fankunst

Der Wirtschaftsrat von Union hat im Stadion eine Ausstellung über Choreographien organisiert, die dort noch bis Ende Juli zu sehen sein soll.Möglich ist das im Rahmen von Stadionführungen, der Fantreffen und nach Absprache. Auf AFTV gibt es einen kurzen Film darüber. Gerade unter dem Stichwort von Austausch, Solidarität und gegenseitiger Wertschätzung der verschiedenen Fangruppen bei Union lohnt es sich, sich diese Ausstellung anzusehen.

Und sonst so

Es gab am Wochenende auch noch wirkliche Beispiele für Diskriminierung, Gewalt und das Auftreten von Neonazis beim Fußball.

In Leipzig wurde von Ordnern eine japanische Gruppe des Stadions verwiesen – weil sie auf rassistische Weise aufgrund ihrer Herkunft als Risiko zur Ansteckung mit Sars-CoV-2 angesehen wurden (Spiegel).

Und in München haben Anhänger des Chemnitzer FC Fans von 1860 München und Polizeibeamte angegriffen, Hitlergrüße gezeigt, Nazi-Lieder gesungen und im Stadion randaliert (Süddeutsche Zeitung).

17 Kommentare zu “Union kritisiert das Konzept des DFB für Kollektivstrafen

  1. Der Sepp

    Ui, hat sich RB die Ordner aus dem Lok-Umfeld besorgt?
    Das ist schon besorgniserregend in zweierlei Hinsicht: 1. zeigt es, wie panisch mit dem Thema „Coronavirus“ umgegangen wird und 2. macht es mich baff, wie man anscheinend „einfach so“ Menschen den Eintritt ins Stadion verwehren kann.

  2. Für mich ist Herr H. ein Querulant mit viel Geld, der rücksichtslos seine Interessen durchsetzen will und nicht bedacht hat, dass man ein dickes Fell benötigt, wenn man sich in den Wind der Öffentlichkeit stellt (jeder Politiker weiß das).
    Zumal ihm wohl selber von Anfang an klar geworden sein muss, dass sein Konzept eines Fußballunternehmens eher unerwünscht ist.

    Insofern ist er als Mehrheitseigner dieses Unternehmens nicht nur ein Mensch, sondern eben auch ein Symbol – er vertritt dieses Unternehmen nach Außen hin.

  3. Wuhleblut

    Viel interessanter finde ich, das über den rassistischen Zwischenfall bei Red Bull medial kaum was gesagt wird.

    Da werden Menschen aufgrund ihrer Herkunft/ des Aussehens eines Stadion verwiesen. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, das hatten wir zu letzt im Dritten reich und drüben in den USA (farbige).
    Nur interessiert das kaum einen, wahrscheinlich weil dieser Rassismus ja nur gut gemeint war, „man wollte andere vor corona beschützen“, in den Medien wird stattdessen die “choreo“ von Leipzig gelobt.
    Willkommen im Lila Laune Land der vollidioten ?????

  4. silberhacke

    @wuhleblut ich fürchte, dass man sich uns auch so wie die party-fans in leipzig wünscht. der anwalt von hopp spricht von HYGIENE im block und meint damit nichts anderes, als die fan-gemeinschaft zu spalten und störenfriede auszuschließen. kann ja nicht sein, dass da tapeten mit schmähungen gegen verband und funktionäre hochgehalten werden. der selbe typ sagt auch, dass man dagegen MIT HARTER HAND vorgehen sollte. das ist letztlich nazi-sprech und zuletzt hat man das für den umgang mit leuten aus der RAF empfohlen. wir sollen als fans funktionieren – fröhlich sein, wurst essen, light bier trinken, klatschen und anständige lieder singen, die keinem weh tun – ansonsten sind wir nicht zu gebrauchen. alle sitzen da und haben spaß und dann gibts ne tombola und nächstes wochenende gehts nach disneyland. das ist der plan.

    EISERN

  5. silberhacke

    nebenbei möchte ich anregen, das fadenkreuz als symbol beizubehalten, auf ein untergelegtes konterfei jedoch zu verzichten – man belässt es einfach bei dem symbol. das hat erstens den vorteil, dass du niemanden privat beleidigst, zweitens weiß jeder, worum es geht, und drittens lässt sich die symbolfunktion auch auf die fans übertragen, die ebenfalls ziel von sanktionen u.a. sind. ein kreuz, zwei ringe und ein mittelpunkt – simpel, gut zu tätowieren.

    EISERN

  6. Grummelgrinch

    @ silberhacke das Fadenkreuz auf durchsichtigem Untergrund mit dem Wort“Fan“ malen…jeder hält eines hoch, und alle sind im Fadenkreuz…ein breites Spruchband unten drunter “ im Fadenkreuz des DFB“

  7. silberhacke

    na ja, ich würde tatsächlich auch auf das wort fan verzichten, weil sonst eben nur der fan im fadenkreuz ist. wenn es nur das symbol fadenkreuz ist, lässt sich seine bedeutung breiter auslegen.

  8. Klingt gut. Hoffentlich ist bald wieder Tatort

  9. @silberhacke
    ich wäre dabei…. ohne tattoo? aber super idee…

  10. Hallo Steffi…
    danke für den prima podcast, Union am Ball, vom 2.3.2020
    Habe gelernt und verstehe nun das Symbol Fadenkreuz.
    Gruß an die gesamte Mannschaft und hoffentlich bleibt es beim U.N.V.E.U.
    in der Alten Försterei! und darum herum.
    Thomas

  11. Änne Troester

    @Silberhacke – bei der Idee bin ich sofort dabei!

  12. Ich besuche die Försterei noch nicht besonders lange und mir fehlen bestimmt noch viele Informationen. Wenn ich die Diskussion verfolge kommt mir jedoch häufig Efraimstochter in den Sinn:

    Der DFB macht sich die Welt
    Wie- Die – Sie dem Investor gefällt

    Allerdings lässt sich das auf viele politische Themen in letzter Zeit anwenden…

  13. silberhacke

    ich glaub, ich mach das ganz simpel, nehme ein weißes t-shirt und mal mit nem fetten edding das verdammte kreuz drauf (vielleicht schwarz mit nem roten punkt in der mitte), oder sprühen mit schablone sieht auch mega aus. bastelzeit in der coronaquarantäne …

    bleibt EISERN!

  14. HaHa Videobeweis bei Fan-Vergehen :-) grade gelesen das der DFB zugegeben hat das die erste Unterbrechung ein Fehler war.

  15. @Thomas Vielen lieben Dank!

  16. Wolfgang Eykholt

    Irgendwann sitzen die DFB Funktionäre alleine im Stadion und müssen dann den Fußball anschauen den sie zerstört haben . Ich kann nicht beurteilen was für ein Mensch Herr Hopp ist und nehme von üblen Beleidigungen Abstand . Der DFB hat jedoch viel mit VW gemein . Die halten Ihre Versprechen auch nicht . Also lieber DFB nehmt einen Besen , fegen oder fliegen . Gruß an alle ehrlichen Fußball Fans euer Wolle .

  17. Wo ist eigentlich der Sitz des DFB . Und können Schiedsrichter auch die gelbe oder rote Karte bekommen . Und von wem .Frankfurt – Bremen Elfmeter Skandalös . Schafft die Video- Schiedsrichter ab . Arme Fans . So stirbt der Fußball

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