Blog State of the Union

9 Punkte Abstand zum Relegationsplatz sind super, aber noch ist nichts erreicht

Ich hatte mir für das Spiel in Bremen gewünscht, dass Werder sehr lange kein Tor schießt, damit bei den Spielern in der aktuellen Abwärtsspirale der Kopf zu arbeiten beginnt. Das hat am Ende mit dem 2:0-Erfolg vielleicht auch so geklappt. Aber es gab in der ersten Halbzeit Situationen, in denen ich mir mehr Nachsetzen von Union gewünscht hätte und mir Werder etwas zu einfach durch Unions Mittelfeld kam. Doch durch verschiedene Umstände (gute Verteidigung von Union, ungenaue Pässe oder Anschießen des eigenen Mitspielers durch Werder) passierte da nicht viel.

Wobei das auch nicht ganz stimmt, denn von der ersten Minute an beharkten sich Christopher Lenz und Leonardo Bittencourt in einer Art und Weise, die sehr deutlich machte, worum es in diesem Spiel ging. Am Ende war Bittencourt aus meiner Sicht komplett drüber, hatte aber auch ehrlich gesagt keine Situation mehr, in der er ernsthaft noch hätte eine Verwarnung sehen müssen. Union selbst kam die doppelte Verwarnung der zwei Bremer Verteidiger Vogt und Toprak in der ersten Halbzeit auch zugute, da diese so keine taktischen Fouls begehen durften, ohne einen Platzverweis zu riskieren.

Christopher Lenz vom 1. FC Union Berlin und Leonardo Bittencourt duellierten sich intensiv
Christopher Lenz und Leonardo Bittencourt duellierten sich intensiv, Foto: Matze Koch

„Es war unser Ziel, uns nicht locken zu lassen“, sagte Union-Trainer Urs Fischer nach der Partie im RBB. Eine Fähigkeit, die die Mannschaft bereits in Verl bewiesen hat. Und die dazu führt, dass es nicht ganz  so einfach ist, gegen Union Tore zu schießen. So richtig ist das in dieser Saison nur Rasenballsport Leipzig und Borussia Dortmund gelungen, die in 4 Partien 13 Tore gegen Urs Fischers Team erzielten.

Einschätzung von Unions Spielweise durch Tobias Escher via Twitter
Einschätzung von Unions Spielweise durch Tobias Escher via Twitter

Den Konter von Union, der am Ende zum 1:0 durch Marius Bülter geführt hat, möchte ich mir einrahmen lassen. Das war Perfektion. Ball aus Unions Strafraum herausgeschlagen. Sebastian Andersson sichert ihn, dreht sich nach einem Abnehmer, gibt ihn auf den an ihm vorbeilaufenden Malli. Der öffnet die Situation, in dem er einen Zuckerpass auf den perfekt mitgelaufenen Christopher Lenz spielt und dessen Hereingabe erreicht Bülter vor Bremen-Keeper Jiri Pavlenka. Ich habe zu Hause nur einen Lötkolben, um damit Stullenbretter zu verzieren und dieser Spielzug hat es verdient, so verewigt zu werden.

So viel auch zur Formschwäche, die auf Sebastian Andersson projiziert wird, weil er selbst gerade keine Tore schießt. Er hat Chancen, wie kurz vor dem 1:0 und wie direkt vor dem 2:0. Und er sichert Bälle und leitet sie weiter. Irgendwann fallen auch wieder Tore. Eine Formschwäche sieht für mich jedenfalls anders aus. Wichtig war am Ende noch, zu null gespielt zu haben. Einerseits für die Strichliste an Rafal Gikiewiczs Kühlschrank (aktuell hat nur Manuel Neuer mehr Zu-Null-Spiele), aber auch insgesamt für die Tordifferenz und das Gefühl der Unioner Defensive.

Marius Bülter, Robert Andrich, Marcus Ingvartsen, Grischa Prömel, Christopher Lenz und Sebastian Andersson jubeln nach dem Tor zum 2:0, Foto: Matze Koch

9 Punkte Abstand auf den Relegationsplatz. Ist der Abstiegskampf damit vorbei und wollen wir mal schauen, was in Richtung Europa geht? Nein, nein und nochmals nein. „Es ist noch nichts erreicht“, sagt Urs Fischer, der nach dem 0:5 in Dortmund auch keine Panik ausgerufen hat und auch jetzt weit davon entfernt ist, die Saison austrudeln zu lassen. Auch Christian Gentner weiß: „Es war ein Schlüsselspiel, wir wollten Bremen auf Distanz halten. Aber mit 26 Punkten steigen wir ab, ich habe schon zu viel erlebt.“

Mit Leverkusen, Wolfsburg und München kommen drei enorm schwere Heimspiele, so dass es darauf ankommen wird, auch auswärts Punkte zu holen wie in Bremen. Die Saison ist noch lange nicht durch.

Das sind die restlichen Spielberichte der Berliner Medien:

Fotos vom Spiel gibt es bei der Deichstube.

Tolle und nicht so tolle Auswärts-Erlebnisse

Schöne Choreo im Gästeblock, aber nicht alle Unionfans kamen rechtzeitig ins Stadion
Schöne Choreo im Gästeblock, aber nicht alle Unionfans kamen rechtzeitig ins Stadion, Foto: Matze Koch

Es war aber nicht alles toll in Bremen. Der Einlass zum Gästeblock stellte sich als Katastrophe heraus und gleichzeitig waren die Blöcke 107/109 überfüllt, weil alle dort hinein wollten. Das führte dazu, dass etliche Gästefans erst zur zweiten Halbzeit zum Spiel kamen.

Auch nicht gut war, was Werder-Fans in der Bremer Eckkneipe Eisen erleben mussten (hier ein längerer Bericht darüber). Ich bin weit davon, alle in einen Topf zu werfen, aber wer sich angesprochen fühlt, kann mal darüber nachdenken, wie man selbst nach einer Niederlage in einem enorm wichtigen Spiel behandelt werden möchte.

So weit ich es den Bildern von der Handicap-Fahrt entnehmen konnte, war die Reise nach Bremen ein voller Erfolg.

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Unioner mit Herz ?? @keven.schlotterbeck31

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Pokal-Auslosung

Heute um 18 Uhr findet in der ARD Sportschau die Auslosung des DFB-Pokal-Viertelfinals statt. Lasst uns bitte alle gemeinschaftlich die Daumen drücken, dass es ein Heimspiel wird. Immerhin eine Sache, die selbst Christopher Trimmel in seinen 6 Jahren beim 1. FC Union Berlin noch nie erlebt hat. Gegner wäre mir dann egal.

Auf den anderen Plätzen

Für das zweite Team der Union-Frauen geht es heute um 12.30 Uhr in der Berlin-Liga wieder los. Gespielt wird auswärts beim FC Internationale.

Und sonst so?

Das Fantreffen in der nächsten Woche mit Neven Subotic und Yunus Malli findet doch nicht statt, wie Union mitteilte.

Nach der Partie wurde Manager Oliver Ruhnert gefragt, wie schwer die Vertragsverlängerung mit Stürmer Sebastian Andersson war. Ich mag diesen trockenen Humor, mit dem er auch in solch einer Situation antwortet. Er sagte: „Das ist ja relativ einfach. Man zahlt ihm mehr Geld und einigt sich dann mit dem Spieler.“

Manager Oliver Ruhnert bei Sky im Interview nach dem Spiel, Screenshot: Sky
Manager Oliver Ruhnert bei Sky im Interview nach dem Spiel, Screenshot: Sky

38 Kommentare zu “9 Punkte Abstand zum Relegationsplatz sind super, aber noch ist nichts erreicht

  1. Ich würde ebenfalls eines dieser Stullenbretter nehmen, mit dem Verlauf des Konters. Bei AFTV sicher schon 14-15x angeschaut. Und genau für solche Situationen ist Malli eine wunderbare Kaderergänzung.

  2. Ich bitte ebenfalls um ein Foto des besagten Stullenbrettes im nächsten Artikel!! Eisern!

  3. Im weißen Schrank oben rechts beim Bastelkram liegen übrigens noch Stullenbrett-Rohlinge, falls während meiner Abwesenheit lange Weile aufkommt ;)

  4. Mit der großen Klappe und dem rauhen Charme der Berliner kann eben nicht jeder umgehen – das haben auch viele Zuziehende nach Berlin erst einmal verdauen müssen.
    Im Osten der Stadt ist das eben noch ursprünglicher und nach Siegeseuphorie und zwei – drei Bier ist die Empathie für die Unterlegenen nochmal zusätzlich abgeschächt.
    Das ist nicht böse gemeint.

    • @stephan es geht am darum, dass in einem sehr schönen Raum, den Werderaner*innen sich geschaffen haben, Unioner gewalttätig wurden. Das hat mit der Folklore die du erwähnst absolut nichts zu tun, und ist nicht zu rechtfertigen. Und es ist eh einfach: sei kein Arschloch.

  5. Onkel Günter Hoge

    Ich würde fast mutmaßen,das es im Vertrag von Andersson eine Option gab,die nach 20 Spielen greift.Würde jedenfalls passen

  6. Linksanwalt

    nachdem ich schon München gefragt wurde „warum hast du dein Trikot mit Bülter befloggen lassen“ habe ich geantwortet: der junge wird uns noch viel Freude machen….nicht nur wegen der Tore gegen DO, da hat der Oli nen guten „Riecher“ gehabt…

  7. Der „Zugfluch“ – er ist gebrochen! Endlich 3 Punkte bei der Heimfahrt mit dem Sonderzug!

  8. Sebastian

    Man stelle sich kurz vor, eine Gästeszene würde sich entsprechend in der Falle benehmen. Da wäre auch Bambule.

  9. Habe den Eindruck das die Verschärfung der Regeln Union durchaus entgegen kommt. Pech für die Schwalbenkönige und Reklamierer. :-)

  10. @Daniel
    So wie ich es verstanden habe, ging es um Unionlieder, die die Freude über den Sieg in die Welt tragen sollten, Gedränge am Tresen und den Frust der Werderaner, die natürlich sehr dünnhäutig waren. Nichts wirklich Dramatisches.

    Erinnert mich irgendiwe auch an die Rückfahrt, wo ein Mitarbeiter der Bahn im Bordrestaurant die Polizei geholt hatte, weil eine Unionerin ihn fragte „Eh gibt es hier auch Kaffee, Tee oder Bier, Alter.“ – wir waren auch nicht laut im Zug und hatten noch nicht einmal Lieder gesungen.

    Das ist eben auch eine Frage der Wahnehmung, die auf die aktuelle Befindlichkeit verweist.

  11. @stephan Dann lese bitte nochmal die Tweets vom Eisen. Es gab Handgreiflichkeiten, herausgekommen sind jetzt einige Veilchen und Prellungen dazu natürlich das Psychische.

  12. Nachtrag:
    Vielleicht sollten wir auf dem Spielfeld auch den Torjubel abschaffen, weil die gegnerische Mannschaft sich gedemütigt fühlen könnte (ja, ich übertreibe)…

    Lasst mal alle die Kirche im Dorf und moralisiert nicht soviel.

  13. @Nadi
    Aggressionen aus Frust/ Dünnhäutigkeit, die dann wohl auch beantwortet wurde.
    Ich würde ja auch die andere Seite zu Wort kommen lassen, bevor ich mir ein klares Urteil bilde.

  14. Es ist eigentlich total einfach: Was wir in der Abseitsfalle nicht dulden – gegnerische Fangesänge, speziell nach Siegen des Gegners zählen da ziemlich klar dazu, verkneifen wir uns selber auch, egal wie druff oder besoffen wir sind. Damit kommen alle besser durchs Leben und wir werden nie vor verschlossenen Kneipentüren stehen. Wäre ich der Bremer Gastwirt, würde ich mir jedenfalls sehr überlegen, ob ich Unioner nochmal rein lassen. Seine Reaktion fand ich sehr besonnen, ich wär‘ ganz anders drauf, wenn mir jemand die Bude zerlegt und meine Stammgäste anmacht. Schlechte Gewinner, die sowas nötig finden. In der Fankneipe eines Vereins, der nicht der eigene ist, sind die Regeln völlig klar: Biste stille, kriegste Bier. Ansonsten fliegste raus. Zu Recht.

  15. Eigentlich erübrigt sich jeder Kommentar zu Stephan. Niveaulos. Geschmacklos. Dumpf. Mit dem möchte man an keinem Tresen stehen. Da wurde ich als Einzelunioner in der Kölner werderkneipe doch ganz anders behandelt. Dank dafür. Auch Berliner könn(t)en sich benehmen. Glücklicherweise wohl die meisten. Toi toi toi grün weiß!

  16. @uli49
    „Niveaulos. Geschmacklos. Dumpf.“

    „Danke“ für die Beleidigung und Pauschalisierung – ich vermute hier eine klare Projektion.

    @steffi
    In die Abseitsfalle würde ich auch keine gegnerischen Fans des aktuellen Spiels hineinlassen, weil außer bei einem Unentschieden, die Gefühlslage einfach zu unterschiedlich ist (von Paderborn und Freiburg einmal abgesehen).
    Ich kenne unterschiedlichste Fans von anderen Vereinen, mit denen ich auch gemeinsam Fußball schaue, aber die kenne ich eben.

  17. @Stephan

    Jetzt pass mal auf Du Meister des rauhen Berliner Charmes. Deine Unfähigkeit anzuerkennen, dass Menschen, die zufällig Fans desselben Vereins wie Du sind, Fehler und/oder Straftaten begehen können, ist ja hier wohldokumentiert. Dass Du gleichzeitig noch dazu neigst, klare Verstöße gegen soziale Kontrakte mit der Emotionalität von Fußball zu rechtferigen, herunterzuspielen und Dich in Diskussionen ein ums andere Mal auf Kleinkindniveau begibst und immer wieder dieselben Fragen stellst, nur um nicht einzusehen, dass Dein Gegenüber eventuell einen validen Beitrag geäußert hat, wissen hier mittlerweile auch alle.

    Drum meine Bitte: Denk nochmal genau drüber nach, was Du in den Kommentaren zu der Schlägerei in Bremen bisher geschrieben hast – lies es nochmal genau. Eventuell wird Dir dann auffallen, dass Du hier Gewalt gegen Mitmenschen mit dem Argument rechtfertigst, dass Union gerade ein Fußballspiel gewonnen hat. Das hat nichts mit „moralisieren“ zu tun, das ist einfach nur dumm und unmenschlich. Und lass Dir gesagt sein: Das ist keine Projektion, ich nenne bewusst und gezielt Dich dumm und unmenschlich, wenn Du wirklich glaubst, dass es auch nur irgendeine Form von Argument gibt, mit dem sich Übergriffe auf das persönliche Wohl anderer Menschen rechtfertigen lassen. Erst recht nicht solche, die sich auf 90 Minuten Fußball vorher berufen.

  18. @Stephan okay, zusammengefasst: die Bremer sind „zu dünnhäutig“ in ihrer eigenen Fankneipe, in die Abseitsfalle sollte man wegen der unterschiedlichen Gefühlslage als Nicht-Unioner besser nicht gehen. Du siehst es hoffentlich selbst.

  19. Pyro für Alle

    Zum Pokal

    Ich bestelle den 1.FC Saarbrücken und somit ein Auswärtsspiel.

    Auswärts Pyro zündeln ist viel schöner.

  20. Ich finde es auch erschreckend, wie versucht wird, mit Fußballfolklore asoziales und gewalttätiges Verhalten zu rechtfertigen.

    Aber wahrscheinlich liegt es daran, dass ich diesen Teil der „Fußballfolklore“ noch nie verstanden habe: wie man schon total knülle ins Stadion gehen kann, das ganze Spiel durchbechert, nix vom Spiel mitbekommt und vor, während und nach dem Spiel nur durch aggressives, primitives und asoziales Verhalten auffällt. Den eigenen Fans ebenso wie Gästefans gegenüber.

    Ja, es ist auswärts besonders auffällig, aber nach dem Spiel gegen Augsburg leider auch wieder bei uns erlebt als ein total normales Paar in den 50ern mit Augsburg-Schal nach dem Spiel in der Bahnhofstrasse völlig ohne Anlass von einem Union-Besoffski mit „Verpisst euch nach hause“ aggresiv angepöbelt wurde.

    Natürlich nix unionspezifisches, aber überhaupt kein Grund so ein Verhalten zu tolerieren oder auch noch schönzureden, @Stephan.

  21. @ steffi
    Diese Dünnhäutigkeit ist doch meiner Ansicht nach keine spezifische Eigenschaft von Bremern, sondern trifft auf viele nach einem verlorenen Spiel zu – egal woher.
    Ich fand die Atmosphäre nach dem Spiel im Stadionumfeld übrigens als äußerst angenehm, weshalb ich erst einen Zug später fuhr, auch mit Bremern kommunizierte – die eben aufgrund der aktuellen Situation des Vereins wirklich am Boden zerstört waren – und lasse diese Beobachtungen auch in meine Kommentare einfließen.

    @Jacek
    Ich verteidige doch nicht jegliches asoziales Verhalten – zumal mit Gewaltbezug.
    Es tut der Diskussion nicht gut, hier zu verallgemeinern.

    @Robert
    Warst Du dabei oder woher stammen Deine Erkenntnisse, dass es gezielte Aggressionen von Unionern gab? Waren es vielleicht nicht Mißverständnisse und mangelnde Bereitschaft von beiden Seiten, die Wogen zu glätten?
    Deine „Erkenntnisse“ über mich anhand meiner Kommentare lassen auf einen ungesunden Mangel an Differenzierung schließen.
    Ich tue micht äußerst schwer mit der Vorverurteilung anderer Menschen oder einer Aburteilung dieser, anhand eines zusammengebastelten Idealbildes von einem Menschen.

  22. @Stephan

    Ach Du, das ist eigentlich ganz einfach – man muss sich nur über ein paar Wochen anschauen, wie Du hier zu welchen Themen immer und immer wieder relativierend und diskussionsresistent kommentierst. Wenn man sich das mal über einen längeren Zeitraum anschaut, dann kriegt man ein ganz gutes Bild eines Menschen. Meines kannst Du oben lesen. Zufällig hast Du es mit „ungesunder Mangel an Differenzierung“ schon ziemlich gut beschrieben. Ich habe es mit „dumm und unmenschlich“ ein wenig polemischer ausgedrückt. Kannste Dir aussuchen.

    Bussi.

  23. @Stephan Du bist bisher die einzige Person hier gewesen, die meint, es könne irgendeine Rechtfertigung dafür geben, als Unionfan in einer Bremenkneipe deren Stammgäste zu drangsalieren. Wir haben Dir gemeinsam versucht zu erklären, dass man sich in einer Fankneipe, die nicht die eigene ist, unauffällig-zurückhaltend verhält. Tut man das, kann man immer noch rausfliegen, und es wäre trotzdem okay. Das ist moralunabhängig im Fußball eine Art internationales Abkommen. Man muss dazu keine andere Seite hören, man muss da nicht über Dünnhäutigkeit oder zuviel Bier diskutieren: So verhält sich ein Gast nicht. Red‘s Dir gerne weiter schön, rechne aber nicht mit Zustimmung.

  24. @steffi
    „Tut man das, kann man immer noch rausfliegen, und es wäre trotzdem okay.“
    Das fände ich schon wieder nicht in Ordnung – jedenfalls wenn es nur ein paar wären.

    Mein erster Reflex ist es nunmal Unioner zu verteidigen und ich hätte auch die Sensibilität, nach so einem Spiel nicht in die ausgewiesene Fankneipe des sportlichen Gegners zu gehen, aber so sind eben nicht alle.
    Übermut und mangelnde Sensibilität konstatiere ich hier, die eben zu Aggressionen auf beiden Seiten geführt haben. Schön nenne ich das nicht, aber menschlich im Gegensatz zu @Robert.

  25. @Stephan Ich halte das für falsch und werde es deshalb immer anders handhaben. Menschliche Größe ist Fehler einräumen zu können. Auch und gerade eigene.

  26. ich bin mir nur sehr selten über etwas sehr sicher.
    aber dies ist so ein abend.

    ich versteige mich zu der aussage, dass mehr als 95 % der unioner zu diesem pokallos dieses oder ähnliches gedacht oder gesagt haben:

    fuck – schon wieder zu diese drögen pillendrehern nach köln-nordost (schäl sick).

    was natürlich keinem eisernen die freude über den sieg an der weser auch nur ansatzweise verhageln kann!!

  27. Ist ja rührend wie ihr euch um den uneinsichtigen bemüht. Aber dann muss auch mal Schluss sein. Vernagelt bleibt vernagelt. Energie sparen.

  28. Stephan ist der Einzige hier der diese Auseinandersetzung nicht pauschalisiert hat. Verstehe eher dieses verurteilen von Außenstehenden Personen hier nicht. Und mich nervt auch in den Artikeln immer wieder diese Bewertungen von Sachverhalten, in der die Kenntnislage des schreibenden hierüber auch noch sehr dünn ist.

  29. @patrick Wo ist denn hier eine Bewertung oder Pauschalisierung in meinem Text? Da steht: „Auch nicht gut war, was Werder-Fans in der Bremer Eckkneipe Eisen erleben mussten (hier ein längerer Bericht darüber). Ich bin weit davon, alle in einen Topf zu werfen, aber wer sich angesprochen fühlt, kann mal darüber nachdenken, wie man selbst nach einer Niederlage in einem enorm wichtigen Spiel behandelt werden möchte.“

  30. Gorilla_im_Nebel

    Welche Gästefans könnten (nach einem Sieg) in der Abseitsfalle ihre Lieder singen oder sogar feiern?

    Unvorstellbar. Insoweit ist der Vergleich schon mal ziemlich schief. Aber man muss schon wissen, wann man gewonnen hat und wie weit man dann gehen sollte.

    Eisern.

  31. Gorilla_im_Nebel

    True. Man sollte nicht gewalttätig werden UND woanders feiern.

  32. Habe mir das Spiel in einer Werderkneipe in Frankfurt angeschaut und hatte mit den dortigen Fans eher Mitgefühl. Ok, es gab Becks, aber ich will da ja ggf nächstes Jahr wieder hin und nett aufgenommen werden. Man sieht sich immer mehrmals.

    Kann man sich alles schönreden und auf die eigenen Frühlingsgefühle schieben. Aber ehrlich: keiner muss ein Arsch sein. Habe gestern auch einfach in der Ecke „laut“ gelächelt und noch ein Becks bestellt.

  33. Lest Euch mal durch, was Christa Schyboll zu dem Goethezitat „Edel sei der Mensch,
    hilfreich und gut;
    denn das allein
    unterscheidet ihn
    von allen Wesen,
    die wir kennen!“
    zu sagen hat, dann wisst ihr, was und wie ich es meine.

    Eisern

  34. Ich/wir haben in Bremen tolle Menschen kennengelernt, gastfreundlich und tolerant.
    Ob nun im Schüttinger, im Katzen Cafe oder vor der Heimspielbar der Bremer vor dem Stadion, wir fühlten uns wohl und willkommen. Um so mehr erschüttert mich der Bericht, aus der Bremer Eckkneipe Eisen und was die AltWerderianer dort erleben mussten.
    Ich, nun auch schon Altunioner, nach 44 Jahren, der viele Hoch’s und Tief’s mit unserem Verein erleben durfte, schäme mich für das Verhalten sogenannter „Union Fans“. Und … da wir schon bei dem Thema sind! Ich/wir mussten uns bei Auswärtsspielen von unseren Jungschen leider mehrmals respektlose und unreife Kommentare anhören, was unsere Nähe zu den Gästefans betraf. Dazu gehörten Verhaltens- und Massregelungen, die ich/wir wirklich nicht haben wollen bzw. haben müssen. In diesem Sinne, Eisern Union.

  35. […] Monaten – damals, als es noch Fußball gab – in Bremen gespielt hat, kam es leider zu unschönen Szenen mit Unionern in der wunderbaren Bremer Kneipe Eisen. Diese Kneipe ist wie so viele natürlich auch […]

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