Blog State of the Union

Über allen Ticketentscheidungen steht: Jedes Mitglied soll eine Karte bekommen können

Nachdem ich gestern so gemosert habe, dass Union die neuen Regeln für die Kartenvergabe nicht transparent macht, muss ich natürlich auch schreiben, wenn sie es machen. Denn gleich zwei Mitteilungen veröffentlichte der Verein gestern zu dem Thema. Die erste Mitteilung betrifft den Verkauf von Tageskarten:

Mit Start der neuen Spielzeit sind folgende Hinweise zum Kartenvorverkauf der Eisernen zu berücksichtigen:

– Union-Mitglieder ohne Dauerkarte haben in einem Zeitraum von mindestens drei Tagen ein exklusives Vorkaufsrecht für 1 Karte pro Spiel.

– Der exklusive Vorverkauf startet in der Regel online sowie im Union-Zeughaus Waldseite ab 11 Uhr und endet am letzten Tag des Vorkaufsrechts um 24:00 Uhr.

Die zweite Meldung betrifft den Dauerkartenverkauf:

Bis zum heutigen Abend haben sich 11.250 Unioner ihr Ticket für alle Zweitliga-Heimspiele gesichert – ein neuer Dauerkartenrekord bei den Eisernen.

Bis heute 11 Uhr vormittags sind noch Dauerkarten im Verkauf. Angesichts der Tatsache, dass maximal 11.500 der Tickets verkauft werden, ist die Quote beachtlich. Erst recht, wenn wir bedenken, dass in der Vorsaison der Verkauf bei 10.000 Tickets gestoppt wurde. Das Prinzip der Verknappung scheint weiterhin zu funktionieren und der abgeschaffte Rabatt von zwei Spielen spielte bei der Kaufentscheidung keine Rolle und Dirk Zingler hatte mit der kaufmännischen Entscheidung des Vereins Recht behalten, als er auf diese Maßnahme angesprochen sagte: „“Bei einem Produkt, das mir aus der Hand gerissen wird, Rabatte zu gewähren, wäre schwachsinnig.“

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There she is! There she is again! ? o/ #fcunion

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Nicht auf der Website aber trotzdem raus gingen auch neue Regelungen zur Vergabe von Auswärtskarten an die Fanklubs. Kein Fanklub darf mehr Karten bestellen als er Mitglieder hat und Komplettbestellungen für alle Mitglieder wird es bei Auswärtsspielen mit hoher Nachfrage nicht mehr geben (Dresden oder St. Pauli). Auch ist die Kartenweitergabe an Nichtfanklubmitglieder untersagt und bei Fehlverhalten kann der komplette Fanklub von der Kartenvergabe ausgeschlossen werden.

Ich habe prinzipiell das Gefühl, dass Union sich auf die Phase des Umbaus und der weiteren Kartenknappheit vorbereitet und über allen Entscheidungen steht das Motto: Jedes Mitglied soll eine Karte bekommen können. Bei knapp über 16.000 Mitgliedern ist das nur möglich, wenn ich die Dauerkarte an die Mitgliedschaft binde und gleichzeitig Mitglieder mit Dauerkarte vom Mitgliedervorverkauf für Tageskarten ausschließe. Mit allen unschönen Konsequenzen, die das hat (Zwangsmitgliedschaft, wenn man eine Dauerkarte will, eventuell Unsicherheiten, mit Freunden und Familie bestimmte Spiele sehen zu können).

Ein paar Themen wie „Muss die Dauerkarte für Kinder auch an eine Mitgliedschaft gebunden sein oder reicht es nicht, wenn die Eltern Mitglied sind?“ können vielleicht mit Blick auf die nächste Saison (wenn die Mitgliedschaft zur Bedingung für die Dauerkarte wird) besser gelöst werden. Und ich bin gespannt, ob und wie der geplante Ticketzweitmarkt funktionieren wird. In Anbetracht der Anstoßzeiten für die Zweite Liga weiß ich schon jetzt, dass ich einige Heimspiele nicht besuchen werden kann und würde dann natürlich gerne meine Dauerkarte zur Verfügung stellen.

Was ist los in Kärnten?

Grischa Prömel durfte im Trainingslager Jenga spielen und dabei ein bisschen über sich reden. Das ganze Gespräch gibt es bei AFTV.

Berliner Zeitung/Berliner Kurier nutzen die Zeit im Trainingslager und interviewen Felix Kroos. Ich mag ja die wortkarge Art des Kapitäns sehr. Aber beim Interviewführen ist das vielleicht auch anstrengend. Mir gefiel die Antwort auf die letzte Frage der Berliner Zeitung:

Und jetzt?

Gehe ich schlafen. Wenn Sie mich nach meinen Stärken fragen, Schlafen ist auf jeden Fall dabei. Das kann ich immer und überall.

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Train hard! ??? #eisern @1.fcunion

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Und das sind die anderen Geschichten aus dem Trainingslager:

https://www.instagram.com/p/BWLAR42gLtb/

Und sonst so?

Torsten Mattuschka ist heute Abend um 18 Uhr beim Endspiel um den Hauptmann-von-Köpenick-Pokal zwischen Askania Köpenick II und FSV I dabei und wird den Pokal an das Siegerteam überreichen. Wenn ihr auch dabei sein wollt, kommt zum Sportplatz Friedirchshagen. Mehr Infos gibt es auf dieser Facebookseite.

Und Sascha Mölders hat aus meiner Sicht den diesjährigen Tattoo-Wettbewerb gewonnen:

5 Kommentare zu “Über allen Ticketentscheidungen steht: Jedes Mitglied soll eine Karte bekommen können

  1. Musiclover

    Dass die übrig gebliebenen Dauerkarten nicht in den freien Verkauf gehen, habe ich aus den bisherigen Ankündigungen nicht herausgelesen. Soviel zum Thema Transparenz. ^^ Für „Neukunden“ der Dauerkarte war also bereits in diesem Jahr die Mitgliedschaft Pflicht. Sieht alles sehr nach Geldbeschaffungsmaßnahme aus. ^^

    • Steht doch bei Union in der Mitteilung: „Ab morgen startet online sowie im Union-Zeughaus Waldseite der Einzelticketverkauf für die ersten beiden Heimspiele der Eisernen und damit endet die Dauerkartenverkaufsphase.“ Will heißen, ab 11 Uhr heute startet der Tageskartenverkauf und endet der Dauerkartenverkauf. Und ja, man musste im Endeffekt Mitglied sein, wenn man eine Dauerkarte neu erwerben wollte.

  2. Musiclover

    Mit „bisherige“ meinte ich alle Ankündigungen vor dem gestrigen Tag. ;-)

  3. Re: „Geldbeschaffungsmaßnahme“: Die Aussage finde ich extrem unfähr gegenüber dem gewählten Vergabemodus! Unter diesen Rahmenbedingungen halte ich die Lösung hinreichend gerecht. Was würde ein Mitglied sagen, wenn es gegenüber einem Nichtmitglied benachteiligt wäre? Ich lese schon die (fiktive) Schlagzeile „Langjähriges Mitglied, Stadionbauer & Spendensammler ohne Chance auf eine Dauerkarte“….

  4. „Langjähriger Dauerkarteninhaber, öfters Besucher von Auswärtsspielen, ab dem nächsten Jahr nicht mehr willkommen“ hört sich auch nicht unbedingt als guter PR an. Es löst die Diskussion aus, wer ein ‚richtiger‘ Fan ist oder nicht, und ist letztendlich nur eine Maßnahme um mehr Geld zu erwirtschaften. Gleiches gilt für DK-Rabatt: wirtschaftlich macht es Sinn, aber es ist halt sehr unsympathisch und sehr nicht-Union meines Erachtens. Aus diesem Grund gibt es diesen Rabatt auch noch immer bei z.B. Bayern oder BVB

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