Blog State of the Union

Warum die mögliche Blocksperre für Dresden gegen Union eine sinnlose Strafe ist

Jens Keller hatte zum Ende des Trainingslagers ein Fazit gezogen und darin aus meiner Sicht ein paar wichtige Dinge gesagt:

  • Benny Kessel kann vielleicht nächste Woche wieder ins Training einsteigen, aber bei Maxi Thiel und Fabian Schönheim sieht das nicht nach einer schnellen Heilung aus
  • bei Sebastian Polter dürfte die Gewöhnung an das Keller’sche Trainingspensum und die Abstimmung der Laufwege noch etwas Zeit in Anspruch nehmen
  • Als Führungsspieler sieht er Toni Leistner, Felix Kroos, Steven Skrzybski und Sebastian Polter
  • Und als wichtigstes: Keller möchte die beste Rückrunde aller Zeiten aus der vergangenen Saison (32 Punkte) toppen
Jens Keller beim Testspiel gegen Wehen-Wiesbaden, Foto: Matze Koch

Ich bin ja ein großer Freund ambitionierter Ziele und glaube auch, dass das machbar ist, wenn Union schneller in Fahrt kommt, als in der Hinrunde. Denn hinten heraus kommen die Spitzenspiele mit Stuttgart, Braunschweig und Heidenheim.

Hier die Medienberichte zu Kellers Trainingslager-Fazit:

Als letzte Nachricht aus dem Trainingslager: Toni Leistner hat keinen Serviettenvertrag beim Fanabend unterschrieben (Kurier). Auf der Rückreise aus Spanien nahmen die Unionprofis übrigens das gleiche Flugzeug wie Bielefeld, so dass noch einmal Zeit für einen Schnack mit Sören Brandy blieb.

Dresden ohne K-Block gegen Union

Dynamo Dresden hat gestern seine Berufung vor dem DFB-Bundesgericht verloren und muss wegen diverser Vorfälle in der Vergangenheit beim nächsten Heimspiel den K-Block mit 9.055 sperren und 40.000 Euro Strafe zahlen (Details in der Sächsischen Zeitung). Die ganze Verhandlung und das Urteil hat viele Ebenen. So wird beispielsweise vom DFB-Kontrollausschuss immer eine Art 100-prozentiger Sicherheit gefordert. Wenn etwas passiert, dann war es ein Versagen des Ordnungsdienstes und der Verein wird dafür bestraft. Wer sich aber auch nur 5 Minuten mit dem Thema beschäftigt, der weiß, dass es diese 100-prozentige Sicherheit nicht gibt und auch nicht geben kann. Man kann sich ihr nur annähern durch Sicherheitsvorkehrungen und Prävention.

Dresden-Fans in der Relegation 2013, Foto: Matze Koch

Die widerliche Aktion, einen abgetrennten Bullenkopf ins Stadion zu schleusen und dann in den Innenraum zu werfen, dem Verein vorzuwerfen halte ich für schwierig. Und weil in das Verfahren noch viele andere Vorfälle eingeflossen sind, dürfte es für Dynamo Dresden fast unmöglich werden, sich das Geld bei den Verursachern zurückzuholen, weil der konkrete Schaden, der durch das auf die Tat folgende DFB-Urteil entstanden ist, dann nicht nachgewiesen kann.

Eine andere eben ist die Strafe. Blocksperren waren noch nie sinnvoll (wir erinnern uns an die Auswärtsblocksperre für Eintracht Frankfurt gegen Union). Sie werden als Kollektivstrafen empfunden (was sie auch sind) und führen zu Solidaritätsaktionen. Und die Dresdner Polizei dürfte sich beim DFB dafür bedanken, wenn am Spieltag gegen Union über 9000 ausgesperrte und frustrierte Dynamofans in der Stadt unterwegs sind. Was die große Anzahl an Vorfällen betrifft, die der DFB dem Verein vorhält, dürfte ein Hinterfragen in der Fanszene auch angebracht sein. Aber angesichts des Urteils wird dort wahrscheinlich eher der Opfermythos von „die da in Frankfurt gegen uns“ gepflegt werden. Alles in allem eine unschöne Situation, die so auch einer konstruktiven Lösung im Wege steht.

Ob die Blocksperre tatsächlich zum Spiel gegen Union wirksam wird, bleibt abzuwarten. Der Verein könnte noch vor ein ordentliches Schiedsgericht ziehen.

Die Gästetickets für die Partie sind dafür endgültig ausverkauft (sorry, das hatte ich gestern bereits vermeldet, obwohl es noch Sitzplätze gab).

Rot und Weiß von Geburt an

Und damit wir jetzt nicht mies gelaunt in den Tag gehen, noch der Hinweis auf das Union-Familienzimmer „Eiserne Knirpsenkabine“ auf der Geburtsstation im Krankenhaus Köpenick (Bericht auf der Union-Website, der Tagesspiegel versucht es, witzig darzustellen). Für meine Familienplanung kommt das zu spät, aber vielleicht wollt ihr es in den ersten Tagen nach der Geburt schön in rot-weiß haben. Fehlt nur noch der Friedwald und Union hätte das mit „Von der Wiege bis zur Bahre“ komplett drauf.

3 Kommentare zu “Warum die mögliche Blocksperre für Dresden gegen Union eine sinnlose Strafe ist

  1. > Die widerliche Aktion, einen abgetrennten Bullenkopf ins Stadion zu schleusen und dann in den Innenraum zu werfen, dem Verein vorzuwerfen halte ich für schwierig.

    Ich denke schon, dass man hier dem Verein bzw. Mitarbeitern des Vereins und dessen beauftragten Sicherheitsfirmen einen Vorwurf machen kann. So ein Kopf wird ja nicht mal eben schnell bei einer Taschenkontrolle übersehen. Da muss schon jemand bewusst weggeschaut haben, um das zu ermöglichen.

  2. @Torsten

    Firmen die sich einmieten, beispielsweise vom Catering, werden meines Wissens nach nicht kontrolliert. Daher die Schuld dem Verein zuzusprechen halte ich als zweifelhaft. Da kann seitens des Vereins sicherlich nachgedacht werden, dies zu verändern.

    Jedesfalls müsste vor einem ordentlichen Gericht die Schuld erstmal eindeutig bewiesen werden! Gibt es diese nicht, wird solch ein Urteil schwer!

    Das heißt nicht das ich es gut heiße, aber zeigt auf wie hier die Macht benutzt wird!

    Oder möchte der DFB durch solche Urteile, die Fanlager verbünden, um so zukünftig weniger „Gefahrenpotenzial“ zu haben?!

    Eiserne Grüße

  3. @Torsten
    Die werden den Kopf nicht erst am Spieltag ins Stadion gebracht haben, sondern vorher. Es wäre zu großes Risiko, dass erst am Spieltag zu machen

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