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#558 – Einmal Presseschwein, immer Presseschwein

Das 0:3 gegen Eintracht Frankfurt ist die zwölfte Niederlage in Folge für Union. Wir sprechen sehr viel über das, was vor dem Spiel passiert ist. Denn alles, was sich vorgenommen wurde, war spätestens nach 15 Spielminuten passé. Es ging um ein Vorwort, veränderte Abläufe und ein Banner.

Banner auf der Waldseite, Foto: Matze Koch
Banner auf der Waldseite, Foto: Matze Koch

26 Kommentare zu “#558 – Einmal Presseschwein, immer Presseschwein

  1. Marky Mark

    Schweinepresse geht überhaupt nicht. Das ist eine Diktion, die man auch gern mal auf Nazi-Demos hört. Gehört nicht in ein Fussballstadion, gehört nicht in eine Diskussion. Gehört nirgendwo hin, gerade in Zeiten, in denen Journalisten, Ärzte, Feuerwehrleute etc immer öfter mit Gewalt bedroht bzw. sogar tätlich angegangen werden. Einfach nur peinlich.

    • Olaf Forner

      Nein!
      dort wird Lügenpresse verwendet.
      Schweinepresse stand schon immer für Springer und Boulevard Jornalismus. und richtigerweise hat Springer sich diesen Schuh angezogen. Andere Medien analysieren,,Springer saut rum

    • Bin ich ganz bei Olaf. Springer kotzt sich aus (und hier bezweifle ich, dass es sich hierbei überhaupt um Journalismus handelt), und die Clickbait-Medien des Social-Media stürzen sich drauf, schlabbern den Dreck auf und tragen ihn weiter. Dabei schreiben sie voneinander ab, oder kopieren. Daraus entsteht ein Framing, Framing ist immer gefährlich (steter Tropfen usw.) Da sich jedoch die Grenzen zum „seriösen“ Journalismus langsam beginnen aufzulösen, schlägt das leider auf alle Journalisten zurück. Wie man das auflöst – keine Ahnung.

    • Marky Mark

      @Olaf: Das ist sehr wohl eine Diktion, die auf Nazi-Demos verwendet wird. Das war das erste, was mir dazu in den Sinn kam. Ich bezweifle, dass ich damit allein bin.

      Wenn ich die Springer-Presse kritisieren will, bitteschön. Dann muss ich aber über die Springer-Presse reden und nicht so dumpf verallgemeinern. Schon gar nicht, wie gesagt, in dem aktuellen gesellschaftlichen Klima. Das ist aus meiner Sicht unterste Schublade. Ich habe keinen Bock, als Unioner mit solchen Slogans in Verbindung gebracht zu werden. Es ist nicht das erste Mal, dass mit Bannern so danebengegriffen wird.

  2. Marky Mark

    @honeypie: Ich weiss, das ist jetzt eine total verrückte Idee. Aber man könnte es ja mal mit intelligent und witzig versuchen, statt mit platten Verallgemeinerungen, die sich auch noch beim rechten Jargon bedienen.

    • Da steh ich voll auf Deiner Seite. Man kann auch auf wenig Platz mit Intelligenz und Witz, sowie Ironie und Sarkasmus viel erreichen. Siehe die unzähligen wunderbaren Choreos. Bei „Presseschweine“ allerdings war ich raus. Das ist nicht mein Niveau und vielen in meinem Block ging es ebenso. Ansonsten unterschreibe ich die Aussage des Banners voll und ganz.

  3. ErfolgsFan^^

    Das Dirk Zingler sich für Urs Fischer ausgesprochen hat, rechne ich ihm schon hoch an. War sicher auch nicht so leicht aktuell. Aber wenn man mal kurz die aktuelle Tabelle beiseite legt und sich die Entwicklung der Mitgliederzahlen, der Finanzen und der Bekanntheit von Union anschaut, dann sieht man ja, dass es Dinge gibt, die nicht so einfach nach ein paar verlorenen Partien verschwinden.

    @Marky Mark
    Ich halte das „Presse-Schweine“-Banner auch für etwas übertrieben. „Heinis“ oder so wäre wahrscheinlich netter gewesen, aber die Union-Fans sind nicht die ersten, die zu solch scharfen Tönen greifen und werden auch nicht die letzten sein. Und selbst in den 2 – 3 Artikeln, die ich heute zu dem Plakat gelesen habe, macht zieht die Paralelle zu „Lügenpresse“ und Verschwörungstheorien.

    @Sebastian
    Die Frage, was man jetzt im Abstiegskampf von Champions League Spielen erwarten soll, ist in der Tat schwierig. Ich hoffe da am ehesten auf einen Auftritt wie beim Pokalspiel gegen Stuttgart. Also ein ordentliche Leistung, vielleicht mit ein paar neuen taktischen Ansätzen und noch etwas Spielzeit für Spieler aus der 2. Reihe. Aber eben kein verbissener Kampf bis zum Schluss, die Spieler brauchen ihre Kraft und Gesundheit für die Liga. Vielleicht erwischt Napoli einen schlechten Tag und es ergibt sich überraschend noch etwas, dann wird Urs das sicher zu nutzen wissen, ansonsten aber ist das nächste wichtige Spiel am Sonntag.

    U.N.V.E.U.

    • ErfolgsFan^^

      Richtig sollte der Satz heißen:

      Und selbst in den 2 – 3 Artikeln, die ich heute zu dem Plakat gelesen habe, zieht niemand die Parallele zu „Lügenpresse“ und Verschwörungstheorien.

      Ich sollte meine Sätze echt nicht so oft umschreiben. ^^

  4. Mal so nebenbei MARKY MARK, auf dem Banner steht „Presseschweine“ – und nicht Schweinepresse! Das sollte schon ein kleiner Unterschied in der Bedeutung sein. Abgesehen davon finde ich die Verortung beider Begriffe zum rechten Gedankengut sehr bedenklich und zeigt mir einmal mehr den Einfluss der gleichgeschalteten Presse auf unsere gegenwärtige Gesellschaft. Letztendlich finde ich die Diskussion im Podcast zu diesem Thema völlig in Ordnung – einfach mal locker bleiben und die Kirche im Dorf lassen, das schont die Nerven.
    Eisern!

    • Marky Mark

      @Slinti: Sorry, bei „Einlfuss der gleichgeschalteten Presse“ war ich raus.

    • @Slinti Dir ist ein faktischer Fehler unterlaufen: Es gibt in Deutschland aktuell keine gleichgeschaltete Presse. Falls dich interessiert, wie die tatsächlich aussieht, empfehle ich dir einen Ausflug ins Zeitungsarchiv der Landesbibiliothek Berlin.

  5. Wuhlez-Vous

    Presseschwein passt wunderbar ins Narativ vom nach rechts offenen Verein aus dem Osten. Da gibt es auch nichts zu relativieren. Das Banner dürfte auf jeder Pegida- Demo breite Zustimmung finden. Ich wende mich mit Grausen ab.

    • ErfolgsFan^^

      Ich finde da schießt du etwas scharf.
      Die ganze Situation ist doch: Ergebniskrise bei Union auf der einen Seite und Sportjournalisten auf der anderen Seite, die einfach nur die üblichen Trainerdiskussionen herbei reden, was auch etwas schreibfaul ist. Daran ist aber nichts Politisches, auch wenn man sich über den Ton auf dem Banner ja streiten kann.

  6. ‚Presseschweine‘ ist inakzeptabel. Statt Urs Fischer damit zu motivieren, wird sich Urs eher fragen, für was für Fans er hier noch hart arbeitet.

  7. Wie schon richtigerweise erwähnt wurde, sollte man Begriffe schon korrekt benutzen, wenn man hier das ganz große Fass aufmachen will.
    Wer sich von der schreibenden Zunft vom Begriff Presseschweine angesprochen fühlt, soll sich den Schuh gerne anziehen. Damit wird aber noch lange nicht die ganze Presselandschaft diskreditiert.

    Und wie heutzutage üblich hängt man sich an irgendwelchen Begrifflichkeiten auf, anstatt mal beim Inhalt zu bleiben.
    Es geht darum, dass von den Medien so getan wird, als gäbe es bei uns eine Trainerdiskussion, dabei wird diese von ihnen eröffnet.
    Das hat mit Journalismus nix zu tun und hat mich auch geärgert. Daher fand ich das Banner gut. Drastische Sprache gehört beim Fußball nun mal dazu.

    So zu tun, als gäbe es Kritik an Medien nur von rechter Seite, ist übrigens auch lächerlich.

    Bratwurst vom Holzkohlegrill wird bei Pegida bestimmt auch große Zustimmung finden. Darf es die bei uns trotzdem noch geben? Sorry aber anders sind manche Aussagen echt nicht auszuhalten..

    • Natürlich hat es bei uns auch intern eine Trainerdiskussion gegeben, das schreibt der Präsi selbst in seinem Beitrag im Stadionheft. Es fiel nur nicht das Wort Diskussion, sondern „überprüfen“.
      Mir scheint, abgesehen von dem derben Begriff, mit dem wir uns nach meiner Meinung auf eine Ebene mit den „Presseschweinen“ begeben, dass hier schon ein bisschen Ursache und Wirkung vertauscht wird. Die Presse ist nicht schuld daran, dass wir nicht mehr gewinnen. Das sind wir ganz allein.

    • Marky Mark

      @egal: Ich habe in meiner Familie so ein „Presseschwein“. Ich kann dich gern mal einladen, und wir gehen zusammen die freundlichen Mails durch, die da so eingehen. Mit Mord- und Vergewaltigungsdrohungen etc. Alles dabei. Echt eine schöne Lektüre, ein schöner Einblick in den Umgangston in unserer Gesellschaft. Der mit solchen Bannern weiter befördert wird. Wenn du nach der Lektüre dieser Perlen des zivilisierten Abendlands immer noch denkst „soll sie sich den Schuh doch einfach nicht anziehen“ und dass drastische Sprache „halt dazugehört“, dann gute Nacht.

  8. Die Ansprache vor dem Spiel war sinngemäß: „Ihr habt gemerkt bei uns läuft das ein bisschen anders. Wir halten zusammen in guten und in schlechten Zeiten.
    Wir geben alles und ihr gebt alles und dann kommen wir da raus.“

  9. Ich weiß nicht ob unsere Ultras nur das Blatt mit den 4 Buchstaben oder deren Berliner Ableger BZ lesen.
    Ich finde diese Pauschalisierung total daneben und auch nicht angebracht, siehe z.B. nachfolgende links
    https://taz.de/Historiker-Kowalczuk-ueber-Union-Berlin/!5968004/
    https://www.tagesspiegel.de/sport/die-etwas-andere-krise-urs-fischer-ist-unioner-und-so-soll-es-auch-bleiben-10733446.html
    Wir verlangen von anderen immer Respekt, sind aber selbst oft sehr dünnheutig.
    Pressefreiheit ist schon ein sehr hohes Gut ( fragt mal die Unioner, die vor 1990 bewusst im Osten gelebt haben). Da muss man auch mal aushalten, wenn die dann auch mal was schreiben, was uns nicht gefällt. Deshalb sind sie noch lange keine Schweine.
    UNVEU

    • Wohl wahr. Wenn ich Banner wie das am Samstag lese, frage ich mich, ob jene die es halten überhaupt Zeitungen lesen. Falls unwahrscheinlicherweise Ja, dann erwarten sie -na klar- dass Presse in ihrer Vorstellung die eigene Denke zu 100% zu bestätigen hat – also eine Art verlängerter Arm der PR-Abteilung des Vereins sein müsse.
      Presse, die mehr als den Jubel- oder Kreuziget-Ihn-Faktor bedient (SZ, FAZ oder andere schon von dhart genannte) haben im Weltbild solcher Bannerträger oder einiger Kommentatoren hier nichts zu suchen. Diffenzieren – nein danke! Da wundert nicht das gedankenlose Gefasel von gleichgeschalteter Presse in Deutschland und genauso wenig, dass Journalisten als Schweine diskreditiert werden. Deutsche Geschichte zwischen 33+45? Geht denen am Arsch vorbei. Mit Menschenwürde haben sie nix am Hut, die sie sonst doch gern einfordern, wenn’s gegen die „Bullenschweine“ geht.

  10. Carsten Wagner

    Generelles Bashing von Medien sollten wir Diktaturen, Autokraten etc. überlassen. Entweder ganz klar Ross und Reiter nennen, aber DIE Medien gibt es nicht. Das hätte man auch anders pointiert rüberbringen können und müssen.

    Pressefreiheit ist eines der höchsten Güter die wir haben und daher ist diese Verallgemeinerung unangebracht.

  11. „Er hat ‚Jehova‘ gesagt – steinigt ihn!“

    Irgendwie erinnert mich die Diskussion hier grad daran. :-)

  12. An alle hier, weil ich leider einige Kommentare löschen musste, die entweder komplett drüber waren oder gar nichts mehr mit dem Thema zu tun hatten: Wir hatten im Podcast sehr differenziert zu dem Thema Banner diskutiert. Dabei ging es auch darum, dass die Benutzung des Wortes „Presseschweine“ dazu führt, dass man sich nur noch mit dem Wort, aber nicht mit dem Thema beschäftigt. Der Weg der Diskussion hier in den Kommentaren ist aus meiner Sicht durchaus ein Beleg dafür.

    • ErfolgsFan^^

      Stimmt, man könnte meinen, es gäbe sonst nichts bei Union zu besprechen. ;)

    • Anmerkung:
      Das Banner war „unterschrieben“ von den „HammerHearts“. Ehrlich und transparent!
      Alles relevante dazu habt ihr im Podcast behandelt. Ich halte es hier mit Nadine.

      Dazu die Tapete “ DFL & investoren: wir haben euch im Blick“. am Zaun. Klares Statement dafür, dass auch andere „Probleme“ aktuell nicht verschwunden sind.

      Einfach mal ruhig durchatmen!

      Eisern und Treu!

  13. heute ist der 15. November, Urs Fischer ist nicht mehr Trainer bei Union.

    Es gibt jetzt viele Menschen, die jetzt um Entschuldigung bitten sollten.

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