Blog State of the Union

Die defensive Basis stimmt

Sonntag. Es ist früher Abend. Das Spiel zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Union Berlin wird abgepfiffen. 0:0. Doch was bedeutet das? Union setzt seine Serie der ungeschlagenen Spiele fort. 1. FC Unbesiegbar. Jetzt doppelt so viele Punkte wie zur gleichen Zeit in der vergangenen Saison. Oder doch eher etwas total Verrücktes wie „Tabellenführung verpasst!“ oder „Im Vergleich zur Vorwoche zwei Tabellenplätze schlechter“. Vielleicht können wir es uns einfach machen und sagen, dass das 0:0 vielleicht einfach gar nichts bedeutet.

Anzeigetafel in Mainz mit dem 0:0-Endstand, Foto: Matthias Koch

„Ein zähes Spiel, in dem sich zwei Mannschaften neutralisiert haben“, hat Trainer Urs Fischer gesehen. Es war so neutral, dass ich in der ersten Halbzeit auch einfach mal fast eine halbe Stunde geschwommen bin und nicht das Gefühl hatte, wirklich etwas verpasst zu haben.

Allerdings, und das ist mir sehr wichtig festzustellen, heißt das nicht, dass die Mannschaften nichts getan hatten. Ich bin ein großer Fan der kompakten Spielweise und des kompromisslosen Wegverteidigens. Denn das ist die Basis für Unions Bestehen in der Bundesliga. Das ist der Grund für unsere Sorglosigkeit in Bezug auf die Abstiegsplätze in den ersten drei Bundesligajahren.

Nehme ich für diese angstfreie Zeit, die mir der Urs-Fischer-Fußball bietet, auch mal ein dröges 0:0 in Kauf? Selbstverständlich! Und es ist mir auch absolut egal, ob das im Fernsehen gut rüberkommt oder nicht. Denn Mainz hat es ebenso gut gemacht, in dem sie einerseits Union keinen Raum gelassen haben, um beispielsweise das Tempo von Sheraldo Becker auszuspielen und andererseits Jordan so gnadenlos zugestellt haben, dass die langen Bälle auf ihn keine gute Option waren.

Es gab zwei Dinge, die allerdings trotzdem gut funktioniert haben. Die Ecken waren in verschiedenen Varianten gespielt und sorgten für Gefahr. Allerdings musste keine wirklich von der Linie gekratzt werden. Und dadurch, dass Mainz mit den Angreifern mitgegangen ist, gab es Möglichkeiten für die nachrückenden Schienenspieler aus der zweiten Reihe. Eine Option, die Union mehr und mehr sucht.

Allerdings gerieten die Abschlüssen von Gießelmann und Ryerson nicht sonderlich präzise. Für diese offensive Version hätte ich mir tatsächlich gewünscht, dass sie von ihrer „falschen“ Seite gekommen wären, um mit dem starken Fuß abzuschließen, nachdem sie nach innen gezogen sind.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte Urs Fischer auch, dass sie sich in der Analyse der Partie sicher das Spiel mit dem Ball anschauen würden, denn da müsse die Mannschaft noch zulegen.

Das sind die Texte der Berliner Medien zum Spiel:

Weiter im medialen Fokus steht Julian Ryerson, der dieses Mal den Vorzug vor Kapitän Christopher Trimmel erhielt. Urs Fischer beantwortete eine Frage in Bezug auf die Wechsel bei den Schienenspielern, dass es aktuell alle 3 gut machen würden, sowohl Niko Gießelmann, als auch Christopher Trimmel und Julian Ryerson. Der Kurier fasst die Entwicklung des Norwegers in einem Kommentar zusammen. Und die BZ hatte am Wochenende einen Text über einen norwegischen Union-Fanclub im Programm, inklusive Hinweis auf eine Osloer Kneipe, in der man Union-Spiele schauen kann.

Fussball, Herren, Saison 2022/23, 1. Bundesliga (2. Spieltag), 1. FSV Mainz 05 – 1. FC Union Berlin, v. l. Julian Ryerson (1. FC Union), Aaron Martin (Mainz 05), 14.08. 2022, Foto: Matthias Koch

Podcast zum Spiel

Eine erstaunliche Frühform zeigen Taktik&Suff, die bereits am Sonntagabend ihre Podcast-Episode zum 0:0 in Mainz veröffentlicht haben. Wir lernen auf jeden Fall, dass einer der beiden Protagonisten vom Übertraining schon zeitig in der Saison angeschlagen ist. So klappt das aber nicht mit den vielen Englischen Wochen bis Ende November …

Wir nehmen heute Abend um 20 Uhr auf und ihr könnt wie immer auch live zuhören.

Auf den anderen Plätzen

Die U17-Junioren von Union haben in der Bundesliga am ersten Spieltag beim FC St. Pauli eine 0:1-Niederlage hinnehmen müssen.

Auch das erste Team der Frauen musste bei Zweitligist Carl Zeiss Jena eine Niederlage hinnehmen. Während es nach der ersten Halbzeit noch nur 0:1 für den klassenhöheren Testspielgegner hieß, fielen drei weitere Treffer in der zweiten Hälfte (vollständiger Spielbericht hier). Den nächsten Test gibt es am Sonntag um 11 Uhr beim SV Werder Bremen.

Das zweite Frauenteam kam im Test gegen Stern 1900 zu einem 4:1-Sieg.

Und sonst so?

Taiwo Awoniyi hat das erste Premier-League-Tor für Nottingham Forest seit 23 Jahren geschossen. Dass es am Ende das entscheidende Tor beim 1:0-Sieg gegen West Ham blieb, lag auch am Keeper, der einen Elfmeter entschärfen konnte. Wer sich den Treffer von Awoniyi angesehen hat, kommt nicht umhin, von einem klassischen Taiwo-Tor zu sprechen. Der Ball fällt ihm als Abpraller vor die Füße und er trifft mit dem Schienbein, wenn ich das richtig gesehen habe.

Die Bild hat einige Unionfans zum Thema teure Tickets für die Europapokalspiele befragt. Von denen sagen alle, dass ihnen die Spiele das wert sind. Aus meiner Sicht bestand darin gar nicht die Kontroverse, denn diese Partien sind uns allen sicher noch mehr wert.  Lose können übrigens noch bis Dienstag gezogen werden.

3 Kommentare zu “Die defensive Basis stimmt

  1. Christopher87

    Das Tor erzielte Awoniyi mit dem Knie ….

  2. Soweit ich mich erinnere, musste Zentner nicht einen Ball halten.
    Das ist dann einfach zu wenig.

    • Preise für Europa sind OK. Preise um ein Spiel mal im TV zu schauen eine absolute Frechheit. Da sollte man ein Boykott her. Will gar nicht wissen, was man als Wirt in Zahlen muss.
      Eisern

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