Blog State of the Union

Union war im Derby die einzige Mannschaft mit einem (funktionierendem) Plan

Als Felix hier gestern über Unions Sieg gegen Hertha geschrieben hat, ist er vor allem auf den Willen als einen der Gründe dafür eingegangen, dass Union die deutlich bessere Mannschaft in diesem Spiel war. Und das ist auch absolut nicht falsch, denn wie Trainer Urs Fischer nicht müde wird zu betonen ist für Unions Spielweise der Wille, das eigene Spiel so konsequent wie möglich umzusetzen, essentiell wichtig.

Max KRuse Union Berlin Derby Hertha
Max Kruse für Union Berlin gegen Hertha. Photo: Matze Koch

Aber man muss nach dem Spiel auch sagen: So sehr Hertha auch gewollt hat oder hätte, ihnen fehlten in diesem Spiel vor allem spielerische und taktische Mittel, um Union ernsthaft, planvoll und konstant in Bedrängnis zu bringen. Das beschreiben etwa diese Artikel von Stephan Uersfeld für NTV, im ND oder der Deutschen Welle und dieser Analyse-Thread zu Herthas eklatanten Problemen im eigenen Aufbauspiel:

Es gab an diesem Samstagabend nur eine Mannschaft, die einen klaren Plan hatte, von dem sie auch wusste, dass er funktioniert. Union ist auch in den Minuten vor dem 1-0 schon einige Male mit Bällen hinter Herthas Abwehrkette, die schnell und mit Übersicht gespielt wurden, gefährlich geworden. Die Führung machte es dann natürlich noch einfacher, sich auf die eigene Strafraumverteidigung zu konzentrieren und auf Chancen zu Kontern oder Bällen in freie Räume zu warten.

Nicht zu unterschätzen war dabei der Beitrag von Max Kruse, auch wenn er selbst in dem Spiel ohne Scorer-Punkte blieb. Denn dafür hatte er in seinem bevorzugten Aufenthaltsraum, der linken Halbspur, viele kleine, wichtige Aktionen für Unions Spiel, fast alle mit dem Rücken zum gegnerischen Tor.

Denn in dieser Position zwischen Flügel und Zentrum kontrollierte Kruse viele Bälle und verteilte sie sinnvoll: Mal mit Ruhe nach hinten, um den Ballbesitz zu sichern, und mal mit Ablagen, die dann wiederum genutzt werden konnten, um Niko Gießelmann oder Taiwo Awoniyi in die Räume zu schicken, die Kruse mit seiner Gravitation geöffnet hat. Dieser Mechanismus griff zum Beispiel vor Taiwos Tor zum 1-0.

Das schreiben die Berliner Medien heute

In den Berliner Medien geht es natürlich auch wieder um Taiwo Awoniyi. Dabei stellt sich eins der Probleme ein, die für Union neu sind und mit dem eigenen Erfolg einhergehen: Taiwo wird der Mannschaft im Winter wohl fehlen, weil er für Nigeria bei der Afrikameisterschaft spielen wird. Die beginnt am 9. Januar, Nigeria trifft in der Gruppenphase auf Ägypten, den Sudan und Guinea-Bissau. Das Finale des Turnier steigt am 6. Februar. Damit könnte Taiwo Union „schlimmstenfalls“ für die Spiele nach der Winterpause gegen Leverkusen, Hoffenheim, Hertha im Pokal, Gladbach und Augsburg fehlen.

Ein bisschen Verwirrung gab es gegen Ende des Spiels, als sich Anthony Ujah, der nach erneuter langer Verletzung zum ersten Mal wieder auf der Bank saß, zur Einwechslung bereit zu machen schien. Doch dann musste er sich, sicher zur Enttäuschung mancher, die sich gefreut hatten, ihn zu feiern, wieder setzen.

Unions Torwarttrainer Michael Gspurning, der auch mit dafür zuständig ist, die Wechsel anzusagen, klärt nun auf Twitter auf: Das Missverständnis dabei lag bei Tony Ujah.

Union in Haifa

Der Kicker beleuchtet die Personalsituation vor Unions Ausflug nach Haifa zum letzten Auswärtsspiel in der Confi. Dort könnte Paul Jackel vielleicht schon wieder dabei sein, wenn er sich von seinem nicht weiter bestimmten Infekt weiter schnell erholt. Für Kevin Behrens kommt das Spiel nach seiner Corona-Infektion wohl noch nicht in Frage.

Und außer Christopher Trimmel und Cedric Teuchert, die nach ihren Platzverweisen gegen Feyenoord gesperrt sind, könnte Union noch auf weitere Spieler verzichten müssen, falls Spieler im Kader nicht geimpft sind. Sie dürften nicht nach Israel einreisen, der Kicker schreibt, dass es im Kader zwei ungeimpfte Spieler „geben soll“.

Auf den anderen Plätzen

Mit einer fulminanten zweiten Halbzeit haben die Union-Frauen ihr erstes Spiel nach dem Trainerwechsel gewonnen: In Leipzig stand es zur Pause noch 1-0 für die Zweitvertretung von Werbung Leipzig, doch dann schossen die Unionerinnen vier Tore und gewannen folglich mit 4-1. Damit konnten sie ihre Gegnerinnen auch in der Tabelle der Regionalliga Nordost etwas distanzieren und sind jetzt mit drei Punkten Rückstand und einem Spiel mehr hinter Viktoria Vierte.

Indessen gibt es in diesem Instagram-Post etwas über Josephine Bonsu zu lesen, die bis zur letzten Saison für Union gespielt hat:

Die U17-Mädchen haben ebenfalls auswärts gewonnen, mit 2-0 in Jena.

Ihre Altersgenossen bei den Jungen haben nach Führung gegen Werder Bremen 1-1 gespielt.

Und sonst so

Das Testzentrum am Stadion ist wieder regelmäßig in Betrieb:


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3 Kommentare zu “Union war im Derby die einzige Mannschaft mit einem (funktionierendem) Plan

  1. SebastianH.

    Wann gibt es denn eure verbale Nachbesprechung zum Spiel?

  2. Sebastian H.

    Allet klar. Danke.

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