Blog State of the Union

Ein Transfergerücht aus der Hölle stört die Vorfreude auf das Gladbach-Heimspiel

Die letzten Tage waren sehr ereignisreich, sie liefen ab wie im Film. Da waren die wunderbaren Bilder aus einem laut-leuchtenden, roten Olympiastadion, das von über 22.000 Union-Fans in ein Stadion verwandelt wurde, in dem überraschenderweise doch eine imposante Atmosphäre herrschen kann.

Gerade als viele Unioner*innen wohl Freitagmittag aus den Europapokal-Träumen des Vorabends erwacht waren, durften wir schon wieder Reiserouten planen. Die Auslosung für die Gruppenphase brachte attraktive und sportliche schwere Gegner.

Eigentlich wollte ich schreiben, dass nun wieder Bundesliga und somit ein bisschen Alltag ansteht. Aber da ich mich meistens Urs Fischers Einschätzungen anschließen kann, ist seine Antwort auf eine Journalistenfrage wohl passender:

„Alltag finde ich nicht gut. Dieses Wort gefällt mir nicht. Das ist nicht Alltag. Ich glaube wenn das so wäre, wäre ich mit mir selbst nicht zufrieden. Das sind Herausforderungen. Also Alltag bin ich ganz weit weg.“

Gerade die anschließende Anmerkung von Christian Arbeit wonach erstmalig seit knapp eineinhalb Jahren wieder Gästefans zugelassen sind und der Gästeblock auch ausverkauft ist, spricht für eine rundum stimmungsvolle Spielbegleitung von außen.

Vermutlich wird es dabei zwar nicht ganz so emotional wie beim letzten Spiel vor ausverkauften Haus gegen Borussia Mönchengladbach. Schön ist die Anwesenheit von Auswärtsfans aber allemal.

Sportlich möchte Union natürlich trotz der Doppelbelastung gerne den ersten Bundesliga-Sieg der Saison feiern. Der Schlüssel dafür sei laut Urs Fischer die Kompaktheit, die Abstände kurz zu halten. Personell wird Union dabei auf den gelb-rot-gesperrten Marvin Friedrich verzichten müssen, der in der vorherigen Spielzeit keine Bundesliga-Minute verpasst hatte.

Gerüchtevergehen

Ob Marvin Friedrich auch in dieser Saison auf ähnlich viele Minuten kommen wird, steht insbesondere bis zum Schließen des Transferfensters am Dienstag um 18 Uhr in den Sternen. Bis dahin heißt es Hoffen, Bangen und auch ein bisschen Zittern, dass Oliver Ruhnert hart bleibt und Friedrich möglichen Verlockungen widerstehen kann.

Europa mit Union und Kumpel Grischa? Darauf kann Marvin Friedrich eigentlich doch nicht verzichten, oder?, Foto: Matze Koch

In der Textilvergehen-Slack-Bezugsgruppe gibt es einen Thread, der Gerüchtevergehen heißt. Und als ich heute früh dort reingeschaut habe, musste ich dort eine Nachricht lesen, bei der der Thread-Name im ersten Moment zwar passend erscheint, bei etwas längerem Nachdenken aber ein Euphemismus ist. Hertha ist an Marvin Friedrich interessiert. Das ist ein Transfergerücht aus der Hölle und es wäre wohl das denkbar fragwürdigste Transferziel, das ich mir vorstellen könnte.

Ganz objektiv betrachtet spricht auch eigentlich alles dagegen. Die etlichen Gründe kann sich jede*r selbst denken, ich werde sie an dieser Stelle nicht aufzählen. Dennoch ist ein möglicher Abgang von Friedrich (zu einem anderen Verein) leider nicht ganz so unwahrscheinlich wie erhofft, wenn man den Meldungen aus Bremen Glauben schenkt.

Demnach sei Union stark an Werders Innenverteidiger Marco Friedl interessiert, der deswegen sogar streike. Abgesehen davon, dass ich solch ein Verhalten sehr sehr fragwürdig finde, hätte Union mit Friedl (und ohne einen Friedrich-Abgang) dann sechs Spieler plus den sehr jungen Mathis Bruns für die Innenverteidigung. Meiner Meinung nach ist das trotz Doppelbelastung etwas viel.

Möglicherweise sieht der Sport in Rick van Drongelen (stand gegen KuPS nicht einmal im Kader) aber auch nicht die erwünschte Verstärkung und möchte daher noch für die Breite nachrüsten. Ob man dafür dann vermutlich mehrere Millionen für einen Spieler des Formats Friedl – dessen Marktwert 7,5 Mio. Euro beträgt – ausgeben muss, weiß ich nicht. Wie immer gilt aber natürlich der Leitspruch „in Oli we trust“. Bis Dienstag ist ja auch noch ein bisschen Zeit. Wir müssen also einfach abwarten.

Und sonst so?

Während die VfB-Stuttgart-Ultras um Commando Cannstatt neue Perspektiven für volle Stadien fordern, haben Sottocultura aus Gladbach ihre Stadionrückkehr zum nächsten Heimspiel gegen Bielefeld angekündigt.

Taktik&Suff haben eine so hohe Output-Rate, dass sie schon wieder eine neue Podcast-Folge draußen haben. Viel Spaß beim Hören! Aber seid lieber schnell, die nächste Folge wartet vermutlich schon …

5 Kommentare zu “Ein Transfergerücht aus der Hölle stört die Vorfreude auf das Gladbach-Heimspiel

  1. Gregor Beushausen

    Andrich weg, Friedrich weg – und dafür Friedl????? Ja, das wäre tatsächlich die Hölle – nämlich Abstiegkampf pur! Sorry, aber verstehen kann ich diese Kaderplanung überhaupt nicht mehr.

    • Na was willste machen ? Wenn ein Spieler weg will, will er eben weg, und dann muss man Ersatz suchen.

  2. zentralesMittelfeld

    Also erstmal sind Transfergerüchte nur Gerüchte. Kann also sein, dass es dahingehend Interesse gibt, muss aber nicht heißen, dass auch ein Transfer zustande kommt. Ich hoffe, das wir Friedrich noch weiter bei uns sehen werden. Sein Interview nach dem Spiel am Donnerstag klang sehr aufgeräumt und “normal”, er sprach gewohnt von den bevorstehenden Aufgaben in der ECL,Liga und sich selbst als Teil des Teams. Man hatte da nicht den Eindruck, er wäre heimlich auf dem Absprung.
    Vielleicht ist es ja auch ein bisschen Vertragspoker?

    Dass er heute nicht dabei ist, natürlich maximal unglücklich.
    Sollte er wirklich wechseln, wäre es aus meiner Sicht der worst case für die kommende Saison. Damit wären die aus meiner Sicht besten Spieler der letzten Saison auf ein Schlag weg, und mit Andrich und Friedrich zwei sehr wichtige Säulen der defensiven Stabilität.

    Wie auch immer, auf ein gutes Spiel heute und bis nachher im Stadion.

  3. Da wollte wohl Ballsport Charlottenburg mal etwas Unruhe stiften.
    Welcher Spieler tauscht diese geilen Fans und die Försterei plus Europa gegen Abstiegskampf und ein leeres Stadion ein?
    Solch ein Esel muss erst noch geboren werden.

  4. Friedrich selbst hat das Gerücht bei Sport1 dementiert. Charlottengrad hat wohl wirklich angefragt, aber Friedrich wechselt nicht dorthin.

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