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Loris Karius: Was bedeutet dieser Transfer für Union?

Am Montag wurde Loris Karius als neuer Keeper verpflichtet (Vereinsmitteilung). Und bei seinem Vorstellungs-Video hat er gleich mal sein Können bewiesen, in dem er ein Mikro gefangen hat. Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist der Keeper nach Jörg Heinrich und Neven Subotic der dritte Union-Spieler, der mal in einem Champions-League-Finale stand. Nur ist das bei Karius zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung noch nicht so lange her wie bei den beiden vorher Genannten.

Die Reaktionen auf diesen Transfer sind ganz unterschiedlich. Es gibt diejenigen, die sich wundern, in welchem Regal Union gerade ab und zu beim Einkaufen unterwegs ist, nachdem mit Max Kruse bereits ein Spieler verpflichtet wurde, der normalerweise nicht mit Union im Zusammenhang genannt würde.

Hier glaube ich, dass es tatsächlich einerseits Auswirkungen der Corona-Pandemie sind, dass Clubs wie in der Türkei massiv Spieler ziehen lassen mussten und es ein paar glückliche Fügungen gab (Torhütermarkt ist speziell, langer Vertrag beim FC Liverpool, dort aber ohne sportliche Perspektive).

Laut Twitter-Profil ist Loris Karius noch in Istanbul, Screenshot: Twitter
Laut Twitter-Profil ist Loris Karius noch in Istanbul, Screenshot: Twitter

Und doch müssen die Verantwortlichen bei Union auch eine Überzeugungskraft haben, die Spieler wie Loris Karius, Max Kruse oder Robin Knoche dazu bringt, sich auf Union einzulassen. Und da würde ich gerne wissen, was das ist. Das Umfeld im Verein schützt die Spieler. Was früher öfter mal auch als Wohlfühloase in der Zweiten Liga kritisiert wurde, ist jetzt ein Vorteil. Es dringt wenig nach außen, es gibt bis auf Christian Beeck wenige Ehemalige, die sich medial äußern und die Fans sind tatsächlich unterstützend.

Außerdem spielt Union Bundesliga und man kann sich hier tatsächlich in ein Schaufenster stellen. Will heißen, solche Spieler kann Union nicht fest an sich binden und wenn sie ein aus ihrer Sicht besseres Angebot finden, sind sie wahrscheinlich auch schnell wieder weg.

Für mich stellt sich die finanzielle Frage. Wie kann sich Union diese Spieler leisten, wenn gleichzeitig Präsident Dirk Zingler von zweistelligen Millionenverlusten in der Corona-Pandemie spricht für die Rückrunde der vergangenen Saison und die Hinrunde der laufenden Spielzeit? Ist ja schön, wenn Liverpool einen Großteil des Gehaltes übernimmt, aber irgendwas wird auch Union noch bezahlen müssen. Woher kommt aktuell das Geld?

Loris Karius hält sein Union-Trikot mit der Nummer 20 in die Kamera, Screenshot: Instagram
Loris Karius hält sein Union-Trikot mit der Nummer 20 in die Kamera, Screenshot: Instagram

Hat die Scoutingabteilung versagt, wie Bild behauptet?

Und man kann auch wie die Bild/BZ heute in einem Kommentar fragen, ob man bei der Investition nicht auch Rafal Gikiewicz einfach hätte behalten können? Und dass Unions Scoutingabteilung keinen entwicklungsfähigen Bundesliga-Keeper gefunden habe, der nach Köpenick hätte wechseln wollen. Da steckt ein Körnchen Wahrheit drin, aber es wird auch vieles zusammengerührt. Erst einmal finde ich, dass man die Entscheidungen nacheinander und nicht miteinander betrachten muss.

Rafal Gikiewicz und Union haben wegen eines neuen Vertrags nicht zusammengefunden. Ob es an der Gehaltssumme lag, an der Laufzeit oder dass der Keeper nicht auch für die Zweite Liga unterschreiben wollte, ist dabei unerheblich. Fakt ist, dass Union spätestens dann eine Lösung zwischen den Pfosten gesucht hat. In meiner Vorstellung war man da schon auf der Suche nach Keepern, die längerfristig bei Union bleiben können und sowohl Bundesliga als auch Zweite Liga spielen. Und genau für dieses Anforderungsprofil konnte Union niemanden verpflichten.

Stattdessen kam Andreas Luthe, der wirklich zweifellos ein gestandener Torhüter ist. Aber eben auch noch ein Jahr älter als Rafal Gikiewicz. Mit Loris Karius kommt jetzt sportlich ein Keeper einer Kategorie, den Union nie würde fest verpflichten können. Das Thema dieses Sommers wird den Club also nächstes Jahr wieder einholen. Aber das ändert nichts an der sportlichen Qualität von Loris Karius. Union ist also jetzt von „okay bis wackelig aufgestellt“ mit Andreas Luthe und Lennart Moser sofort in „sehr gut aufgestellt“ gewechselt mit der Kombination Andreas Luthe und Loris Karius.

Wird Union jetzt ein Glamourclub?

Es gab auch Reaktionen, die den Glamourfaktor bei Loris Karius nicht so mit Union übereinbringen. Ich kann das verstehen. Loris Karius und seine Freundin Sophia Thomalla versprühen nicht unbedingt den Duft von Umkleidekabinen in Containern und Auswärtsfahrten zu Anker Wismar. Mich stört das wenig, weil ich so etwas ganz gut ausblenden kann.

So lange ich jetzt nicht in Insta-Stories lesen muss, dass der Trainer eine hohle Nuss ist, weil der den Lebensgefährten nicht aufstellt, können die von mir aus machen, was sie wollen. Da ist Berlin ja auch groß genug, dass man dem aus dem Weg gehen kann. Wobei ich ehrlich gesagt Sophia Thomalla nicht erkennen würde, wenn sie mir in Pankow über den Weg laufen würde.

Kurz: Ich freue mich über die sportliche Qualität, die mit der Verpflichtung für dieses Jahr in die Mannschaft kommt. Und ich hoffe, dass der Zusammenhalt im Team weiter so gut sein wird wie in den vergangenen Jahren.

Und wenn Glamour, dann reichen mir Poolfotos oder Bilder mit niedlichen Hunden. Auch hier dürfte Loris Karius zumindest mich gut versorgen

Das sind die Berichte der Berliner Medien zur Verpflichtung von Loris Karius:

Änderungen beim Bau des Nachwuchsleistungszentrums

Wer Angst hat, dass zu viel Glamour bei Union einzieht, kann sich mal das Interview mit Lutz Munack anschauen, der vor einem Bagger stehend über den Bau des Nachwuchsleistungszentrums spricht:

Wichtige Infos darin sind, dass Union über das Land Berlin auch Bundesmittel bekommt für den Bau. Wie viele das sind und wofür genau, wissen wir nicht. Doch aktuell wird durch das Land der Boden der früheren Batteriefabrik entkontaminiert. Und gleichzeitig arbeiten Verein und Bezirksamt am Erbbaupachtvertrag über 65 Jahre. Dann soll der erste Bauabschnitt beginnen. Das wären dann 2,5 Jahre später als ursprünglich bei der Vorstellung der Pläne angekündigt (BZ aus dem März 2017).

Aber nicht nur der Zeitplan hat sich verschoben. Auch die Planung sieht im Vergleich zur ersten Vorstellung 2017 ein bisschen anders aus. Darauf geht Lutz Munack allerdings nicht ein. Kann sein, dass diese Änderungen schon lange gemacht wurden. Und entweder wurden sie nicht kommuniziert oder ich habe es verpasst. Allerdings ist es vor allem die Anordnung, des rechten oberen Platzes, die sich verändert hat.

Hier sehen wir den aktuellen Plan aus dem Video:

Bauabschnitt A des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Union Berlin, Screenshot: AFTV
Bauabschnitt A des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Union Berlin, Screenshot: AFTV

Und so sah die Planung aus, die auf der Mitgliederversammlung 2017 präsentiert wurde:

Bauabschnitt 1 und 2 des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Union Berlin in der Planung von 2017, Screenshot: AFTV
Bauabschnitt 1 und 2 des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Union Berlin in der Planung von 2017, Screenshot: AFTV

Immerunioner

Simon Terodde ist nach dem 4:3 des HSV gegen Paderborn nun alleiniger Rekordtorschütze der eingleisigen Zweiten Liga. Das bringt nicht nur gute Erinnerungen zurück:

Und sonst so?

Es gibt die Gruppe „Nüchtern betrachtet“, in der sich Unioner treffen, die aktuell oder früher mit Suchtproblemen zu kämpfen hatten. Die Stiftung des 1. FC Union berichtet von einem Ausflug der Gruppe. Wenn ihr euch dafür interessiert, was die sonst machen und wie die sich gegründet haben, hört einfach in diese Podcast-Episode von „Wir – Union vereint“ rein.

19 Kommentare zu “Loris Karius: Was bedeutet dieser Transfer für Union?

  1. @ Sebastian
    Laut Mopo vom letzten Jahr wohl 4,5 Mio, unter anderen wohl auch zur Altlasten sanierung.
    Leider Paywall :-( https://www.morgenpost.de/sport/union/article216920477/Union-Berlin-bekommt-4-5-Millionen-Euro-fuer-den-Nachwuchs.html

    Mit den zweistelligen Millionenverlusten dürfte er sich etwas ungenau ausgedrückt haben, und Umsatzverluste gemeint haben. Und aktuell nicht die Millionen für Andersson vergessen.

  2. Das Gelände für den Bauabschnitt B müsste vor einer Sanierung vom Land gekauft werden. Da wäre ein aktueller Stand interessant.

  3. Moin,
    bemerkenswert ist die Verpflichtung von L.K. allemal, vor allem erinnere ich mich daran, dass das geforderte Gehalt den Ausschlag für den Wechsel von R.G. nach Augsburg gegeben hat… nun kommt ein Mann aus Liverpool und A. Luthe – das soll in Summe weniger kosten als R.G. forderte?
    Respekt, alles richtig gemacht Herr Gikiewicz! und gleichzeitig sehr interessant im Sinne wie Profifussball abseits der großen Klubs funktioniert…
    p.s. für den Verein wünschte ich mir jedoch eine sog. „feste Größe“ im Tor, Eisern!

  4. „Außerdem spielt Union Bundesliga und man kann sich hier tatsächlich in ein Schaufenster stellen. Will heißen, solche Spieler kann Union nicht fest an sich binden und wenn sie ein aus ihrer Sicht besseres Angebot finden, sind sie wahrscheinlich auch schnell wieder weg.“

    Ja, aber das gilt für ziemlich alle Vereine der Bundesliga.
    Ich denke, Union ist für viele Spieler ein durchaus attraktiver Verein und keinesfalls eine graue Maus, ein Kleinclub oder ein Himmelfahrtskommando – das gilt natürlich nicht für die Glitz&Brilli-Spieler mit Multimillionenverdienst (oder Ansprüchen darauf) – aber doch für viele andere.
    Das Dilemma der nicht dauerhaft CL-spielenden BL-Vereine ist ja schon lange, dass ein sich gut entwickeltes Talent normalerweise ruckzuck weggekauft wird und ausgeliehene Leistungsträger per Definition ja nur kurz dabei sind.

    Union kann für einen Spieler im schlimmsten Fall ein kurzes sportliches Desaster werden, aber dann ist es wenigstens unterhaltsam und findet in einem einzigartigem Umfeld statt, notfalls kann man immer noch mit Kruse in einem Moabiter Darkroom pokern gehen… :)
    Optimal ist Union aber mindestens ein Karriere-Sprungbrett, oder sogar die Chance sich in einer einmaligen Aufbruchsphase im Verein zu verewigen.

    Damit darf der Verein dann mit etwas understatement auch ein bisschen wuchern, finde ich ;-)

  5. …. als klar war, dass wir auch eine 2. Saison in der 1.BL spielen hatte ich gehofft, dass wir am Ende dieser Saison finanziell wesentlich besser aufgestellt sein werden. Aber das scheint wohl mein Wunschdenken zu bleiben.
    Ob einige der Neuzugänge (die zweifellos Sensationscharakter haben) uns sportlich weiter bringen wird man sehen. Das wir uns finanziell verbessern darf bezweifelt werden. Und das nicht nur wegen der fehlenden Zuschauereinnahmen.

  6. Maria Draghi

    Ich glaub nicht, dass das Argument „Union ist eine Oase der Ruhe“ für Neuverpflichtungen wie Karius oder Kruse von Bedeutung ist. Deren freiwilliges Drängen in die digitale Öffentlichkeit spricht klar dagegen.

    Ich glaube, bei diesen Verpflichtungen ist am Ende Geld entscheidend. Montpellier hatte Interesse an Karius – nahm ihn aber nicht unter Vertrag. Viele andere Optionen wird es für ihn nicht mehr gegeben haben. Clubs aus sportlich anspruchsvollen Ligen, die europäisch spielen, sind alle bereits mit einer Nr. 1 versorgt. Karius selbst ist noch jung genug, um noch in die Nationalmannschaft rutschen zu können. Wenn Liv. uns beim Geld (Gehalt/Leihgebühr) entgegengekommen ist, ist das ein Win-Win-Win-Deal für alle drei Seiten.

    Gleichwohl geht Union finanziell (wieder mal) voll ins Risiko und ich kann nicht mal sagen, dass das völlig unplausibel ist. In Köln, Schalke oder Mainz ist jetzt schon große Unruhe (ausgerechnet kurz vor Ende der Transferfrist, obwohl in allen drei Fällen der Kader wohl noch nicht „komplett“ ist). Union hat also durchaus Chancen auf einen erneuten Klassenerhalt. Aber ein qualitativ guter, „aufgepimpter“ Kader ist dafür eben auch notwendig – allein schon aufgrund des engen Spielplans. Siehe vorige Saison MSV Duisburg, die vor Corona quasi sicherer Aufsteiger waren und nach dem Restart wegen zu schlankem Kader komplett einbrachen (Braunschweig genau entgegengesetzt).

    Fazit: Union rüstet für den Klassenerhalt und ich sehe das noch nicht mal als per se negativ. Wenn der Plan aufgeht, wird sich das auch rechnen und niemand was dagegen haben. Die spannende – und hoffentlich nie beantwortet werden müssende – Frage ist, wie stabil unser Konstrukt bei exogenen Schocks ist. Die meisten im Unionumfeld haben diese Frage immer als hypothetisch abgetan. Corona hat aber gezeigt, dass es jederzeit alle möglichen „schwarze Schwäne“ geben kann und die Frage – wie solide und flexibel sind wir finanziell wirklich aufgestellt – früher oder später für uns real werden wird.

  7. Ich finde die Verpflichtung von LK super.
    Das ist in meinen Augen gerade ein Zeichen dafür, dass man in Moser viel Talent sieht, das aber jetzt zu früh in der Bundesliga wäre, aber auch zu schade, um auf der Bank zu versauern.
    Moser braucht unbedingt Spielzeit, die kann er durch diese Leihe bekommen. Und so haben wir aktuell ein sehr gut besetztes Tor.

  8. Berlin als Stadt hat einen nicht zu unterschätzenden Standortvorteil, insbesondere wenn noch private Gründe wie wahrscheinlich bei Karius eine Rolle spielen.

  9. E.G. (Altunioner)

    Sehr guter Artikel, Sebastian. Für mich haben sich im Vorfeld der Loris Karius Verpflichtung (Leihe) drei Fragen ergeben.

    1. Wie kann sich Union Spieler (Karius, Kruse, Knoche) in Zeiten der Corona Pandemie leisten, wo Mitkonkurrenten in der Liga schon ernsthafte Finanzierungsprobleme haben.

    2. Was waren die wirklichen Gründe der Rafal Gikiewicz Nichtvertragsverlängerung. Sportliche und finanzielle Gründe dürften ja nicht haltbar sein.

    3. Ist Union auf dem Weg ein Glamourclub werden zu wollen. Wenn ja, welche Motivation steckt dahinter und wieviel hat das mit dem neuen Ausrüster Adidas zu tun?

    Eiserne Grüsse und bleibt weiterhin alle gesund!

    • @altunioner

      Antwort zu 1.:
      In dem die Spieler nicht gekauft wurden.
      Knoche war ablösefrei, Kruse war ablösefrei, Luthe war ablösefrei, Karius auf Leihbasis – mit Gehalt, was Liverpool zum größten Teil übernimmt.
      Dazu ein Andersson der für 6,5 Millionen verkauft wurde. Der einzige Spieler, der gekauft wurde war Bülter.

      Antw. zu 2.:
      Warum dürften die nicht haltbar sein? Rafa hat bisher nach 2 Jahren kontinuierlich einen Verein verlassen, er sagt selbst, das die zwei Jahre bei Union um sind und das dies in seinem bisherigen Lebenslauf passt. Sportlich wollte Union ihn behalten, Rafa ist ein guter keeper, aber nur gut genug für Augsburg, wie es scheint. Woran es am Ende scheiterte wissen nur die Beteiligten selbst. Alles andere sind Mutmaßungen und gehören eher in Zeitschriften die sich mit Glamour und Klatsch beschäftigten.

      Womit ich zu der Antwort auf Punkt 3 komme:

      Deine Frage impliziert eine Unterstellung, meine Antwort darauf: NEIN!
      Ich bezweifle stark, das die Vereinsführung Glamour an der AF haben wollen würde, denn dafür gäbe es ganz andere Möglichkeiten: Musik, Werbung, Marketing usw. wenn ein zingler halb besoffen aufm parkplatz nach fussballkultur schreit, glaube ich kaum, dass dort Glamour gewollt ist ;)
      Und Karius oder kruse sind nicht die einzigen die auf Instagram sind. Da gibt es und gab es schon ganz andere Spieler. Bspw. Trimmel, Polter, Rafa, mesenhöler, mané, Friedrich usw. allein die urlaubsbilder am Pool unter Palmen sehen bei ALLEN gleich aus. Egal ob Karius oder gießelmann oder sonst wer.
      Das sind Spieler, die kommen und gehen, die machen aber nicht den Verein, der wird nämlich von uns Fans gestaltet.
      Und Adidas, ja die Leben von Marketing, von Gefühlen und Identität und das finden die bei union.

  10. @altuinioner:
    Ich vermute, dass Unions Kader ingesamt noch weniger kostet als bei einigen direkten Konkurrenten, damit ist etwas mehr Luft im Gesamtbudget. Woanders wird versucht gleichzeitig günstige Neueinkäufe zu finden UND bestehende Gehälter zu reduzieren.
    Das wird natürlich nicht mehr lange dauern bis Union da aufgeholt hat – oder die sportliche Ziele werden verfehlt…
    Bei Gikiewicz vermute ich schon finanzielle Gründe: Ein Vertrag, der auch für die 2. Liga gälte, hätte dann ja eine Gehaltsreduzierung zur Folge gehabt.
    Aber zum „Glamourclub“ braucht es hier noch ne ganze Weile (erst wenn Gucci und Louis Vuitton einen Flagstore in der Bahnhofstrasse eröffnet haben, und Union Sommerpausenfussball in China spielt, würde ich langsam unruhig werden ;-).
    Man kann aber nichts dagegen tun, wenn andere so ein Bild „hochsterilisieren“ (wie Lababdia sagen würde), aber intern sehe ich keine solche Entwicklung.
    Meiner Meinung nach nutzt auch Adidas das Image von Union mehr als andersrum. Union nimmt natürlich die Kohle des stolzen Erfinders der Sportkorruption mit, was soll man auch machen… ? :-)

  11. Maria Draghi

    @Matze: Du vermutest sehr wahrscheinlich richtig, dass unser Kader immer noch günstiger als alle anderen Kader (Ausnahme Bielefeld), Allerdings nehmen wir netto auch viel weniger ein als alle anderen (inklusive der vor ca. 2 Jahren entschuldeten Bielefeld). Denn beim Fernsehgeld muss berücksichtigt werden, dass rund 30% der Bruttoeinnahme gar nicht bei uns ankommen (Kölmel, Quattrex). Unser gewichtigstes Pfund in der Beziehung sind oft die übersehenen Mitgliedsbeiträge (3,5 Mio. p.a.). Bielefeld beispielsweise dürfte hierbei deutlich weniger als 1 Mio. vereinnahmen.

    • @maria ich beziehe mich auf die Recherchen u. a. von Jens Weinreich zum Thema Fifa und Verbände . Blatter war zB so ein von Adidas aufgebauter Funktionär…

    • Maria Draghi

      „Erfinder“ ist einfach ein zu großes Wort. Avery Brundage fällt mir da ein (1930er Jahre).

  12. Maria Draghi

    „Erfinder der Sportkorruption“ klingt schön, dürfte aber Fakenews sein. Adidas wurde erst nach dem 2. Weltkrieg (und auch erst nach Puma) gegründet. Meinst du im Ernst, dass zu der Zeit noch niemand anderes auf den Trichter gekommen ist? Die erste Profiliga in den USA wurde um 1870 gegründet (Baseball)…

  13. FCUBinweißundrot

    So oder so gilt unter’m Strich nur eines:
    https://www.youtube.com/watch?v=IGUyNk0Pyk8

  14. […] passt ein Kommentar von Maria Draghi unter unserem gestrigen […]

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