Blog State of the Union

Max Kruse will immer Samstag um 15.30 Uhr spielen

„Wenn du nichts machst, kommen solche Spiele heraus“, sagte Trainer Urs Fischer nach dem 0:3 im Test gegen Tirol bei AFTV. Das Gute an solchen Partien ist eigentlich, dass man sieht, was im Zweifel nicht funktioniert. Aus Union-Sicht war noch positiv, dass mit Sebastian Andersson und Julian Ryerson zwei Spieler wieder mitgemacht haben, die länger nicht zur Verfügung standen. Ansonsten gibt es gleich heute um 17.30 Uhr den nächsten Test, dieses Mal gegen den 1. FC Köln. Auch diese Partie kommt live auf AFTV. Gegen Köln wird ein komplett anderes Team antreten als gegen Tirol, so dass die Reisestrapazen gleichmäßig über den Kader verteilt werden, schreibt der RBB.

Dem Trainerteam ist die Null-Begeisterung über das Testspiel ins Gesicht geschrieben, Screenshot: AFTV
Dem Trainerteam ist die Null-Begeisterung über das Testspiel ins Gesicht geschrieben, Screenshot: AFTV

Hier sind die Berichte der Berliner Medien zur Niederlage gegen Tirol:

Max Kruse wünscht sich immer Samstag 15.30 Uhr

Die DFL hat die ersten Saisonspieltage festgelegt …

Da wir sehr wahrscheinlich erst einmal an keinem Auswärtsspiel teilnehmen können, nehme ich das zumindest mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Montagabend in Hoffenheim … nun ja. Aber man kann es auch so sehen wie Max Kruse, der sich wünscht, dass Union immer Samstag 15.30 Uhr spielt. Darauf gekommen ist er, weil Bayern sich quasi aussuchen durfte, ob sie nun das Eröffnungsspiel machen wollen oder nicht.

Über die Insta-Lives von Max Kruse schreiben Bild/BZ.

Ansonsten geht es in der Berichterstattung um den Konkurrenzkampf zwischen Christopher Lenz und Niko Gießelmann (Morgenpost), um Lennart Mosers schwierigen Weg zum Keeper bei den Profis (Berliner Zeitung) oder wie stark Urs Fischer korrigierend im Training eingreift (Kurier).

Im zweiten Teil des Kicker-Interviews mit Oliver Ruhnert geht es vor allem darum, warum Union attraktiv ist für Spieler wie Christian Gentner, Neven Subotic oder Max Kruse. Der Manager spricht auch kurz über die Situation von Lennart Moser, der Spielpraxis will, und wie er die Insta-Shows von Max Kruse einschätzt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was an den Shows schlecht sein soll. Es fragen doch alle nach Spielern, die nicht glattgeschliffen sind, sondern mal etwas Ungewöhnliches machen. Auf dem Platz und daneben. Das Thema nimmt auch der Kurier auf.

Nico Schlotterbeck wurde für U21-EM-Qualispiele nominiert und darf nun am 3. September gegen Moldau spielen (in Wiesbaden) und am 8. September in Leuven gegen Belgien (BZ, RBB). So sehr diese Nominierung eine Auszeichnung ist, so schwierig finde ich es, den gerade zu Union gekommenen Innenverteidiger so kurz vor dem Start der Pflichtspiele für eine Woche aus der Vorbereitung zu reißen.

Aktuelles von Unions Testkonzept für Zuschauer im Stadion

Laut Bild hat das Gesundheitsamt Treptow/Köpenick noch nicht über den Antrag auf Genehmigung eines Testspiels mit 3.000 auf das Coronavirus getesteten Zuschauern entschieden.

Der Berliner Parlamentsabgeordnete Georg Kössler (Bündnis 90/Die Grünen) hat gestern im Sportausschuss mal nachgefragt, wie man in der Landesregierung prinzipiell zu Unions Konzept steht und das auf Twitter zusammengefasst:

Thread von Georg Kössler (Abgeordneter im Berliner Parlament für Bündnis 90/Die Grünen) zum Testkonzept von Union, Quelle: Twitter
Thread von Georg Kössler (Abgeordneter im Berliner Parlament für Bündnis 90/Die Grünen) zum Testkonzept von Union, Quelle: Twitter

Ich finde es faszinierend, wie hier im Prinzip vermittelt wird, ein Konzept sei zu attraktiv und deshalb sei es nicht umsetzbar. Kurzum, es würde nicht skalieren, wie man das so schön nennt. Denn wenn das alleine das Problem wäre, könnte man sich genau an diesem Punkt an die Lösung machen und die Laborkapazitäten aufbauen.

Es gibt wie gesagt noch mehr fragliche Punkte am Konzept, aber aus meiner Sicht ist ein kleiner Test des Ablaufs mal ein Versuch, sich all das konkret anzuschauen, was auf den Folien von Union dargestellt ist. Für dieses Testspiel fände ich es auch gut, wenn man noch die Negativprobe aufs Exempel machen würde und die Zuschauer beim Einlass oder direkt nach dem Spiel noch einmal testet, um zu schauen, ob es hier innerhalb von 36-48 Stunden tatsächlich zu Ansteckungen gekommen ist. Und vielleicht kann man da auch testen, ob die möglichen positiven Fälle infektiös sind. Ich kenne mich bei dem Thema nicht aus, es wären einfach Erkenntnisse, die ich mir wünschen würde, um für mich selbst zu entscheiden, ob ich mich für ein Unionspiel testen lassen würde. Da habe ich nämlich für mich noch keine Entscheidung getroffen.

Und sonst so?

Vielen lieben Dank an unseren Leser Christoph, der mir nicht nur Achim-Mentzel-Sticker geschickt hat, sondern auch diese großartigen Exemplare.

14 Kommentare zu “Max Kruse will immer Samstag um 15.30 Uhr spielen

  1. „Fußball-Rowdies sind doof!“ – Hahahaha, geiles Teil! Der Spruch hätte auch aus der DFL-Zentrale für stadionkompatible Kindererziehung stammen können. :-D

  2. Oli Ruhnert jetzt auch Trainer? ;) (kicker-Interview, „Der Trainer spricht auch..“) Nicht dass ich ihm das nicht auch noch zutrauen würde….

  3. Darf ich auch mal am Text nörgeln??
    Was geographisches…
    Den Staat Moldau zu nennen, find‘ ich doof!
    Für mich ist „Moldau“ ein Fluss, der in die Elbe fließt in Tschechien!
    Wenn schon eingedeutscht „Moldau“ – dann Republik Moldau!
    Neuerdings gibt’s in den Medien auch kein „Weißrussland“ mehr!!?? Warum eigentlich?
    u.n.v.e.u.

  4. Sebastian

    Die Einwohner von Belarus möchten sich als eigenständigen Staat sehen und nicht als Teil von Russland. Daher bevorzugen sie selber die Bezeichnung Republik Belarus und nicht Weißrussland.

    „Der Ländername Belarus setzt sich aus den Teilen „weiß“ (vom slawischen bela) und „Rus“ zusammen. Letzteres bezieht sich aber nicht auf Russland, sondern die Kiewer Rus, das mittelalterliche, skandinavisch-slawische Herrschaftsgebiet. Im Genauen gab es die „Weiße Rus“, die „Rote Rus“ und die „Schwarze Rus.“ Zitat aus einer Internetseite.

  5. Maria Draghi

    Mir fällt gerade das Bonmot ein, dass der Jakobsweg scheinbar sehr kurz ist, denn er führt ja nur von Galizien nach Galicien. :-)

  6. Naja @sebastian und worauf bezieht sich jetzt das Rus in Russland?

    • @sebastian @honeypie Bezeichnungen von Ortsnamen und Ländern sind hochpolitisch und sollen manchmal auch eine historische Begründung liefern oder einen Herrschaftsanspruch verdeutlichen. Auf solche Dinge möchte ich mich nicht einlassen. Ich benutze die allgemein gebräuchlichen Begriffe. Belarus und Moldau heißen seit 1991 so. Hier kann man sich also dran gewöhnt haben. Natürlich könnte ich Republik Moldau schreiben, aber ich gehe davon aus, dass alle Leserinnen und Leser hier das Abstraktionsvermögen haben, dass die deutsche U21 nicht gegen die Mannschaft eines Flusses, sondern gegen die Mannschaft des Landes spielen. Ich schreibe im Zweifelsfall ja auch von Deutschland und nicht der Bundesrepublik Deutschland oder von Russland und nicht der Russländischen Föderation.

      @maria draghi Das ist großartig. Ich dachte bei Galizien sehr lange zuerst nur an das Gebiet im heutigen Polen und der Ukraine, was zu vielen Verwirrungen geführt. Ebenso wie der Auftrag im dann westdeutschen Geographie-Unterricht, die Stadt Brest einzuzeichnen, die ich in Belarus verortete, aber das Lehrbuch wollte die französische Stadt wissen.

  7. Musiclover

    Ja, so war das mit der Indoktrination im Osten. ;) Man hatte einen etwas eingeschränkten Horizont.

  8. @sebastian aber du sagst ja auch nicht (??????) Rossia sondern Russland und ???????? heißt nichts weiter als Weißrussland. Ich bin bloß drüber erstaunt das plötzlich darauf Wert gelegt wird. Aber gut, Nawalny ist ja auch Menschenrechtsaktivist …

    • @honeypie Vielleicht sollte ich etwas präziser sein: Ich spreche fließend Russisch, deutlich weniger gut Ukrainisch, kann aber auch das lesen und verstehen. Ich war auf einer Russischschule, habe Osteuropastudien studiert und Südost- und Osteuropäische Geschichte. Außerdem habe ich mehr als ein halbes Jahr in der Ukraine gearbeitet, habe Familie in Russland, der Ukraine und sogar in Belarus. Glaub mir einfach, dass ich für mich einen Weg gefunden habe, die Namen so auszusprechen und zu schreiben, wie ich es für richtig halte. Das hat mal überhaupt nichts mit Nawalny zu tun oder irgendeinem Politiker oder einer Politikerin eines entsprechenden Landes.

  9. @sebastian. ja und?
    Das ist doch keine Antwort.
    Das ist sowas wie: Halt die Klappe – ich hab Ahnung und du nicht.
    :-)

    • @honeypie eine inhaltliche Antwort dazu habe ich ja schon 8.50 Uhr gegeben. Das worauf du dich beziehst, war aber auf keinen Fall ein „Halt die Klappe – ich hab Ahnung und du nicht“-Kommentar, sondern ich wollte nur meinen etwas slawophilen Hintergrund beleuchten und klarmachen, dass hier aktuelle Ereignisse für mich keine Rolle spielen. Im Übrigen verbiete ich niemanden, andere Namen zu benutzen. Nur ich habe mich je nach Ort und Land auf bestimmte Bezeichnungen festgelegt. Da gibt es aber auch keine Regel, die ich daraus ableiten könnte.

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