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Zuschauer trotz Corona-Pandemie: Union will mit Tests das Maximale möglich machen

„Ausgehend vom DFL-Hygienekonzept, das sich im Sonderspielbetrieb der Bundesliga bewährt hat, strebt Union die Vollauslastung des Stadions An der Alten Försterei spätestens ab dem 1. Spieltag der Saison 2020/21 an“, so heißt es in der Vereinsmitteilung über die Entwicklung eines eigenen Hygienekonzeptes des 1. FC Union Berlin, die am Freitagabend für sehr kontroverse Diskussionen gesorgt hat. Von absoluter Freude über die Perspektive auf eine Rückkehr ins Stadion bis hin zu kompletter Ablehnung, weil die Coronavirus-Pandemie noch lange nicht vorüber sei, war eigentlich alles dabei. Medial hat das auch Wellen geschlagen, allerdings gingen die selten über „Union zahlt fans den Coronatest“ hinaus. In den Berliner Medien haben sich eigentlich nur Kurier und Bild trotz der späten Mitteilung mit dem Thema ernsthaft beschäftigt.

Doch wie lautet eigentlich Unions Idee für ein Konzept, dass eine Vollauslastung des Stadions mit über 22.000 Zuschauern ermöglicht? Grundlage dafür ist ein negativer Test auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus (also kein Antikörpertest). Der darf nicht älter als 24 Stunden sein (die Inkubationszeit kann nur 1 Tag betragen und laut Untersuchungen liegt die Vermutung nahe, dass die höchste Ansteckungsgefahr von Personen ausgeht, wenn sie infiziert sind, aber noch keine Symptome zeigen). Mit diesem negativen Testergebnis könnte man ins Stadion und die anderen Vorsichtsmaßnahmen (Abstand, Maske etc.) seien dann nicht nötig. Union sagt auch, dass der Verein die Kosten für die Tests selbst tragen würde.

Viele Fragen bleiben offen

Ganz wichtig: Das ist eine Idee für ein Konzept. Das ist noch kein fertiges Konzept. Denn es sind ja noch ein paar Fragen ungeklärt:

  • Was kosten die Tests? Die Preise sinken auf jeden Fall (laut Deutscher Apotheker-Zeitung auf 39,40 Euro). Über die Zusammenlegung von Tests kann das vielleicht noch viel günstiger werden.
  • Aus welchen Mitteln bezahlt Union die Tests? Der Etat des Vereins lässt im Prinzip keinen Spielraum dafür, selbst wenn man das alles als Übergangszeit betrachtet und die Stadionöffnung nicht zur Gewinnerzielung sondern „nur“ zur Erhaltung des Geschäftsbetriebs und der Arbeitsplätze betrachtet. Gehe wir davon aus, die Tests würden nur wahnsinnige 10 Euro kosten, dann wären das 220.000 Euro je Spieltag und locker 3,74 Millionen Euro für eine Bundesligasaison (Testspiele rechne ich nicht mit, und Heimspiele im DFB-Pokal gibt es für Union sowieso nicht). Nehmen wir den günstigsten aktuellen Preis von 39,40 Euro, dann wären wir bei Saisonkosten von 14,73 Millionen Euro.
  • Was ist mit den falschen Testergebnissen? Der Test selbst bietet kein 100% sicheres Ergebnis. Es wird eine gewisse Zahl an falschen positiven Tests und, das ist viel kritischer, an falschen negativen Ergebnissen geben. Die DFL hat wohl aus diesem Grund nicht einen negativen Coronatest, sondern zwei negative Tests nacheinander als Kriterium für die Teilnahme am Spiel- und Trainingsbetrieb vorgeschrieben.
  • Wie wird die Logistik für die Tests aussehen? Dazu hat sich Union noch nicht geäußert. Aber das stelle ich mir tatsächlich interessant vor. Es muss viele Teststellen geben, denn die dürfen ja nicht überfüllt sein und müssen tatsächlich ein gewisses Pensum schaffen können. Bei einem Spiel am Samstag um 15.30 Uhr darf eben auch erst um 15.30 Uhr am Freitag mit dem Testen angefangen werden. Dazu kommen die Tests für Auswärtsfans in den jeweiligen Städten und für Unionfans, die nicht aus Berlin kommen.
  • Was ist mit der Anreise? Das Thema ist schon ohne Corona-Pandemie nicht gelöst. Ich vermute, dass der Verein die Anreise mit Auto nicht empfehlen wird (wo sollen die parken?) und stattdessen darauf hofft, dass die Inkubationszeit von mindestens 24 Stunden eine Sicherheit gibt. Kneipen, vollen Bahnen etc. werden dabei nicht berücksichtigt. Das klingt irgendwie nicht gut.
  • Was ist mit positiven Fällen im Stadion? Die sind theoretisch ausgeschlossen, aber nicht unmöglich. Müssen dann alle 22.000 zu einem Test? Die Tickets werden wohl personalisiert sein müssen für die Kontaktnachverfolgung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Gesundheitsamt hier den eigenen Prozess für Union aufgibt. Aus Selbstschutz wäre die aktive Installation der Coronavirus-Warn-App noch zusätzlich sinnvoll.
Die Waldseite im Stadion an der Alten Försterei, Foto: Sebastian Fiebrig
Die Waldseite im Stadion an der Alten Försterei, Foto: Sebastian Fiebrig

Warum geht Union jetzt damit raus?

Es gibt noch eine große Frage, die im Raum steht: Warum veröffentlicht Union hier etwas, was sie noch gar nicht als fertiges genehmigtes Konzept vorliegen haben?

Aus meiner Sicht hat das mehrere Gründe:

  • Diskussion vorantreiben: Bisher wird die Diskussion über Zuschauer im Stadion vor allem über Sitzplätze geführt (Problem für Union mit einem Stehplatzstadion), weil sich so Abstandsregeln einfacher umsetzen lassen. Außerdem geht es immer um begrenzte Zulassung, nie um das maximal mögliche. Und es wird mit technischen Lösungen geliebäugelt, die auch später zur Überwachung von Zuschauern eingesetzt werden können.
  • Verbündete finden: Es gibt im Prinzip niemanden, der sich mit Voraussetzungen für volle Stadien oder Veranstaltungen befasst. Erstens ist es einfacher, Beschränkungen durchzusetzen als Lösungen zur Vollzulassung, und zweitens wird auch niemand die alleinige Verantwortung dafür übernehmen wollen. Gleichzeitig werden in Berlin mit Start des neuen Schuljahres alle Beschränkungen abgeschafft, ohne dass es ein Testkonzept für alle Beteiligten gibt. Ich kann mir vorstellen, dass man hier einerseits im politischen Spektrum mehr Verbündete sucht (aktuell dürfte nur die AfD alle Corona-Maßnahmen abschaffen wollen, aber das hat bei der Partei eher was mit Fundamentalopposition als mit nachvollziehbaren Sachargumenten zu tun). Und andererseits dürfte der Vorstoß von Union im Veranstaltungsbusiness (Messen, Konferenzen, Konzerte, etc.) auf viel Aufmerksamkeit stoßen. Und vielleicht lassen sich so Kosten für denn Aufbau von Test-Logistik besser verteilen.
  • Dauerkarten verkaufen: Union wird sicher keinen Dauerkartenverkauf starten, so lange keine Zuschauer ins Stadion dürfen. Über das Konzept (wenn es denn vorliegt), wäre ein Verkaufsstart möglich. Wir dürfen allerdings nicht so blauäugig sein und erwarten, dass wir dann jedes Spiel sehen können. Selbst wenn das Testkonzept genehmigt würde, kann das Infektionsgeschehen jederzeit so dynamisch hochgehen, dass Veranstaltungen wieder untersagt werden, um Kapazitäten in Gesundheitsämtern und Krankenhäusern freizuhalten. Das heißt: Wir würden Dauerkarten kaufen und wahrscheinlich schon vorher in einen Verzicht einwilligen (also nicht freiwillig wie bisher).

Ich habe bisher noch keine Meinung zu dem Konzept, weil ich es noch gar nicht vollständig kenne. Aber ich finde es gut, dass man sich Gedanken macht und dabei schaut, wie man Dinge ermöglichen kann, ohne dabei fahrlässig eine Pandemie zu ignorieren.

Der ExWuschel hat gestern in unserem Chat geschrieben, dass wir bei Erfolg der Idee wohl den Union-Gesang „Wir sind Unioner, wir sind die Kranken …“ umdichten müssen:

Wir sind Unioner,
wir sind getestet,
unser Verein ist der allerbeste …

Blick von der alten Anzeigetafel in das Stadion an der Alten Försterei, Foto: Sebastian Fiebrig
Blick von der alten Anzeigetafel in das Stadion an der Alten Försterei, Foto: Sebastian Fiebrig

Und sonst so?

Es schwirrt ein Gerücht durch die Medien (unter anderem Bild/BZ), dass Max Kruse zu Union kommt. Das regt natürlich unser aller Fantasie an. Aber auch hier habe ich einige Fragen:

  • Kann sich Union das Gehalt leisten?
  • Ist die Kündigung in der Türkei rechtmäßig oder wird er im Nachhinein durch die Fifa gesperrt?
  • Passt Max Kruse als Typ zur Mannschaft? Und das meine ich null im sportlichen Sinne.

30 Kommentare zu “Zuschauer trotz Corona-Pandemie: Union will mit Tests das Maximale möglich machen

  1. Würde der Test nur „wahnsinnige 10 Euro“ (oder meinetwegen 20) kostet, müsste der Verein keine extra Mittel bereitstellen. Dann wären die Tests doch über die Eintrittspreise finanziert, oder?
    Ich meine = keine Zuschauer im Stadion = keine Ticket Einnahmen
    Eintrittsgelder gehen für Tests drauf = keine Ticket Einnahmen ABER Stadion voll.

    Kann mir vorstellen, dass der Verein das Konzept über diesen Ansatz finanzieren will. Halte den logistisch/organisatorischen Aufwand aber für schwieriger zu bewältigen als das Finanzielle.

  2. Das ist auf jeden Fall die beste Idee, die ich bisher zum Thema Spiele mit Zuschauern gehört habe.
    Damit ist nicht nur gewährleistet, dass man im Zweifelsfall die Infektionsketten nachvollziehen kann. Viel wichtiger – und das Entscheidende dabei – ist, dass man Infektionen sehr unwahrscheinlich macht und den Zuschauern auch die Angst nimmt, sich anstecken zu können.
    Es nützt mir ja nichts, wenn ich weiß, dass ein Infektionsherd durch personalisierte Eintrittskarten schnell eingefangen werden kann, wenn ich trotzdem befürchten muss, mich selbst anzustecken und damit meine Familie und meinen Freundeskreis in Gefahr zu bringen.
    Wenn alle Zuschauer in den letzten 24 Stunden negativ getestet wurden, kann ich mit gutem Gewissen in’s Stadion gehen und dort ohne Angst meine Nebenleute umarmen und sie ansingen und anbrüllen.
    Wenn ich das nicht könnte, würde es für mich auch keinen Sinn machen zu Union zu gehen.

  3. Maria Draghi

    Deine Fragen sind relativ leicht zu beantworten.

    Max Kruse: Märchen aus 1001 Istanbuler Nacht.Solange seine vertragliche Situation nicht geklärt ist wird der nirgends unterschreiben. Siehe Modeste/Fc Köln.

    Der Vorstoß ist natürlich inhaltlich noch nicht ausgereift. Ich mache mir deshalb gar keine Gedanken um Detailfragen a la wie können Gästefans das umsetzen. Die Storichtung all dessen ist klar: Wie stoßen wir eine aus unserer Sicht notwendige Diskussion an, um die offenbar alle anderen derzeit einen Bogen machen?

  4. Eiserner Uwe

    Beste Idee vom FCU, die Diskussion zum Thema anzuregen. Nur auf diese Weise wird es Möglichkeiten eröffnen. Jedenfalls ist es besser optimistisch in die Zukunft zu denken. Jedenfalls stagniert die Entwicklung ohne Denkanstöße. Dafür ist steht Union schließlich und wird so auch überregional gesehen, auch wenn es immer und überall Zweckpessimisten gibt. EISERN ?

  5. Christian

    Es ist enorm wichtig, dass diese Möglichkeit überhaupt ins Spiel gebracht wird, und ich bin dem Verein sehr dankbar dafür. Bisher wird ja in sämtlichen Medien ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass man, wenn überhaupt, nur einen Bruchteil der Fans ins Stadion lassen kann.
    Vermutlich werden die ersten (überregionalen) Reaktionen recht aggressiv ausfallen, aber ich hoffe, dass sich hier und auch jemand ernsthaft mit dem Vorschlag auseinandersetzt.

  6. dichtdaneben

    Halte die Diskussion für Union als äußerst wichtig, sonst gibt es vielleicht nur eingeschränkte Sitzplätze, siehe Leipzig. Würde den angedachten Weg der Tests vorbehaltlos unterstützen und nach gleichgesinnten suchen. Am besten mit den Zauderern und Problemerkennern.

  7. Was nützt ein Test wenn man dann das Thema Anreise berücksichtigt? Deshalb bin ich STAND JETZT dagegen.

    Die 22012 können sich ja im Mindestabstand rund ums Stadion verteilen, dann haben wir eine 33km lange Bannmeile in Köpenick. Haha.
    Ist natürlich Nonsens von mir.

  8. Zu Max Kruse.
    Sportlich wäre das sensationell und er soll gestern auch wirklich in Berlin gewesen sein.

    Was mir nur Sorge bereitet ist seine ständige Präsenz in sozialen Medien und sein nicht gerade guter Ruf.

  9. alorenza

    So sehr ich eine generelle Lockerung der Corona-Maßnahmen für verfrüht und fahrlässig halte, so wichtig sind Gedankenmodelle, die sich mit einer risikoarmen Problemlösung beschäftigen. PS: Vom Forsthaus zur Christian Drostens Virologie in der Charité sind es nur 19 km …

  10. „Es gibt im Prinzip niemanden, der sich mit Voraussetzungen für volle Stadien oder Veranstaltungen befasst.“ @Sebastian Da muss ich Dir energisch widersprechen. Eine ganze Branche, nämlich meine die Veranstaltungsbranche, beschäftigt sich seit Monaten mit nichts anderem. Es gibt verschieden Lösungsansätze und Konzepte. Alle Verbände versuchen mit den Entscheidern ins Gespräch zu kommen, die Politik blockiert diese Gespräche. Erst gestern haben wir wieder in Berlin demonstriert. Ich habe gestern gejubelt bei der Nachricht, mehr als bei allen Geistertoren. Mein Verein, mein Union bringt Bewegung in die Diskussion. ca 1,5 Millionen Menschen warten auf irgendeine Bewegung, denn wir wollen arbeiten. Das was Union als Bundesligist da anstößt ist soooo wichtig für uns. Und es gibt Konzepte und Lösungsansätze. Ich war so sauer auf die Geisterfahrt, habe es als Verrat und unsolidarischen Akt empfunden. Jetzt aber bin ich wieder sehr stolz auf meinen Verein.

  11. marty_287

    Wennn Max Kruse tatsächlich kommen sollte, dann wäre Seb Andersson mit großer Wahrscheinlichkeit weg. Dann heißt es aber auch Spielkonzept komplett umstellen, Max Kruse mit langen Bällen füttern funzt nicht. Ob wir dann die spielerischen Mittel haben um gut übers Zentrum und die außen zu kommen ist fraglich. Aber eine Bereicherung wäre er allemal.

  12. silberhacke

    wenn das konzept für union zugelassen wird, muss es auch für alle anderen erst-, zweit- und drittligavereine zugelassen werden. und worüber reden wir dann?! über 1.000.000 zusätzliche tests?!
    lol

  13. silberhacke

    natürlich pro spieltag …

  14. Es stehen ja bereits 15-Minuten-Tests in Aussicht, damit könnte das Ganze sogar direkt vorm Einlass erledigt werden.

    Mal gesamtgesellschaftlich gedacht: Als Konzept für die gesamte Veranstaltungsbranche angewendet, wäre sogar ein dauerhaft positiver Effekt möglich, weil man durch massenhaftes Testen auch viele unerkannte Fälle aufdeckt und frühzeitig isoliert.

    Die Preisfrage ist natürlich ein potentieller Blocker. Aber gibt es nicht in Bayern bald Gratistests für alle? Vielleicht ja auch irgendwann bei uns.

  15. Musiclover

    Angenommen, das Konzept ist schlüssig und kommt zum Tragen, dann stellt sich immer noch die Frage, wie viele Zuschauer wollen dann überhaupt ins Stadion. Es wird einen erheblichen Anteil geben, die in der aktuellen Situation nicht ins Stadion möchten.

  16. https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2020/07/fussball-union-berlin-chrisitan-arbeit-zuschauer-stadion-alte-foersterei-corona-hygiene-tests.html
    Wie erwartet geht es hauptsächlich darum eine überfällige Diskussion anzuschieben. Gut so !

  17. Tamara Hoppe

    Ich finde die Idee völlig an der Realität vorbei! Das ganze Thema scheitert meiner Meinung nach in der Praxis schon bei der Anreise der heimischen Fans. Es reicht ein einziger Infizierter in den überfüllten Öffis am Spieltag und schon verteilt sich der Mist im Stadion, beschleunigt durch 20.000 Menschen, die während der Anreise keine Masken mehr tragen, da sie kurz zuvor negativ getestet wurden. Eins führt zum anderen und 1-2 Wochen später gibt’s in Köpenick den größten Covid-Hotspot Deutschlands inkl. Shutdown und dessen folgen für hunderttausende unbeteiligte Berliner… und wofür das ganze Risiko?!? Weil ein paar Tausend Lautstarke nicht auf ihr Hobby verzichten möchten???

  18. Nix gegen Ideen. Aber nicht so was unausgegorenes. Das ist leider purer und gefährlicher Populismus. Auch und gerade wenn Geisel und DFB auf den Zug aufspringen. Hier wird eine nicht oder nur mit unkalkulierbaren Risiken verbundene Erwartung genährt. Auch wenn es natürlich eine breit gehegte Hoffnung bleibt wieder ins Stadion zu kommen. Geht nur leider noch länger nicht. Hymne umtexten? Warum? Wir sind die Kranken können dann doch mit recht jede Menge mitsingen – wenn sie nicht gerade beatmet werden müssen.

  19. @Tamara,
    so sieht es aus.
    Wie ist deine Idee? Gesellschaftliches Leben, egal welcher Art, abschaffen?
    Was ist mit Impfungen? Soll später jeder Besucher nachweisen geimpft zu sein? Sollte dieser Nachweis nur für Covid19 gelten? Was ist mit den anderen ansteckenden Krankheiten?
    Denke auch, dass es um einen Denkanstoss geht. Der wird gebraucht. Die Schockstarre ist zu beenden, gesamtgesellschaftlich.

  20. Denkanstoss, ja sicher, aber mehr auch nicht.
    22012 Unioner im Stadion mal Preis/Coronatest und das je Spieltag.
    Ein Augenrollen meinerseits sei hier mal erlaubt.
    Hier wird eine eine unnötige Erwartungshaltung aufgemacht.

    Leider ist das populistische Füllen des Sommerloch’s auch in diesem Jahr wieder gelungen. Glückwunsch an DZ und seinem Meinungsmacher!

    In diesem Sinne, bleibt alle gesund. Eiserne Grüsse.

  21. Ich freue mich über die vielen positiven Kommentare hier und unterstütze den Vorstoß meines Vereins so gut ich kann.

  22. Matze Jass

    Wir im Krankenhaus Köpenick haben derzeit nicht einmal die Kapazitäten, flächendeckend regelmäßig alle ca 500 Patienten, geschweige denn 1200 Beschäftigte zu testen. Da freuen wir uns natürlich sehr, wenn 20.000 Tests binnen 24h für so ein lebens- und gesellschaftswichtiges Ereignis in der AF bereitgestellt werden sollen. Vor diesem populistischen Erguß hätten die Verantwortlichen MEINES Vereins vielleicht besser noch mal ‚ ne Nacht drüber geschlafen. Denkanstoß hin oder her.

    • @matze Vielleicht ist es nur ein Detail, aber ich gehe schon davon aus, dass es Kapazitäten zum Testen gibt. Es wird allerdings zum Beispiel von eurem Arbeitgeber nicht gemacht bzw. bezahlt. Ich finde es schon unredlich, solch ein Versäumnis dann anderen anzukreiden.

      Dass das eine Ungleichheit ist, steht natürlich außer Frage. Aber ich würde mir schon wünschen, dass man sich die richtigen Adressaten dafür sucht. Meine Kinder dürfen schließlich auch im neuen Schuljahr ungetestet und ohne Abstandsregeln in einer Klasse mit 34 Kindern sitzen. Aber dafür kann der 1. FC Union Berlin nichts, der für sich eine andere Lösung sucht. In meinem Fall ist es die Senatsverwaltung, die sich das ausgedacht hat.

  23. Einfach mal über den Tellerrand des kleinen Unionuniversums gucken. Derzeit liegt nahezu die gesamte Freizeitindustrie am Boden wenn nicht sogar ein Stückchen weiter. Ich habe keine Ahnung wie realistisch die Idee mit den Tests ist, aber sollte es vielleicht doch möglich sein könnte das Auswirkungen auf viele andere Unternehmen haben. Und selbst für den Staat könnte es von Nutzen sein das finanziell zu unterstützen, derzeit werden Milliarden von Euros ausgegeben damit Menschen nicht arbeiten und Unternehmen ihrem ihrem Geschäft nahgehen. Da ist es dann allemal besser das Gegenteil zu unterstützen vorallem weil ein Teil des Geldes in Form von Steuern auch wieder zurück fließt.

  24. Matze Jass

    @ Sebastian: ich weiß nicht, ob Du tiefere Einblicke bei meiner Arbeitgeberin hast. Ich sitze jede Woche in der Corona Einsatzleitung und weiss daher eigentlch ganz gut über die täglichen Kapazitäten Bescheid. Und die bewegen sich im maximal dreistelligen Bereich. Und im aktuellen Konzept ider Klinik st geregelt, dass die Arbeitgeberin bei symptomlosen Beschäftigten als Kostenträgerin fungiert, da sich die Krankenkassen ja dezent zurückhalten.

    • @matze Und dafür kann Union jetzt genau was, dass die Kosten nicht von der Krankenversicherung übernommen werden oder dass nicht andere Laborkapazitäten genutzt werden?

  25. Tamara Hoppe

    @Thomas, bezogen auf:
    „Wie ist deine Idee? Gesellschaftliches Leben, egal welcher Art, abschaffen? Was ist mit Impfungen? Soll später jeder Besucher nachweisen geimpft zu sein? Sollte dieser Nachweis nur für Covid19 gelten?“
    –> Anpassung des gesellschaftlichen Lebens wäre meine Idee.
    So wie es aktuell im Alltag gelebt wird bzw. werden sollte:
    Maskenpflicht, Abstand, Verzicht auf soziale Kontakte.

    So lang es keine Impfung gibt und nicht klar ist, ob es je eine geben wird (Stichwort: Suprainfektion) ist für mich persönlich die Diskussion dazu genau so hinfällig, wie 22k Menschen für 2h Stadionerlebnis zu testen und damit eine Pseudosicherheit zu schaffen bzw. im aktuellen Ideenzustand Hoffnungen zu schüren.

    Ich bleibe dabei: Für mich ist die Diskussion, die Hr. Zingler und Hr. Arbeit hier eröffnen weder gesamtgesellschaftlich wichtig noch hilfreich oder gar zielführend. Sie offenbart viel mehr, dass beide nicht begriffen haben, dass wir ALLE nun mal momentan leider das Pech haben während einer weltweiten Pandemie auf diesem Planeten zu leben… damit geht leider auch einher, dass wir während dieser Pandemie nicht mehr genau so zusammenleben, arbeiten und Spaß haben können wir zuvor…

    @Thomas
    „Was ist mit den anderen ansteckenden Krankheiten?““
    Meines Wissen gab es in den letzten 99 Jahren keine andere Krankheit, die sich über die Atemluft verbreitet hat und binnen 14 Tagen zum Tod führen konnte.
    Sollte sich das in Zukunft ändern, muss das gesellschaftl. Leben erst recht angepasst werden.

  26. @Tamara,
    ich gebe zu, zu wenig medizinische Kenntnisse zu haben, um mit dir eine entsprechende Diskussion führen zu können.
    Meine Fragen zielten vielmehr auf deine absolute Ablehnung der aktuellen Überlegungen.
    Deine Idee alles sein zu lassen, egal ob Sport, Entertainment, Demonstrationen, o.a. Menschenansammlungen halte ich für kurzfristig umsetzbar, aber nicht haltbar in einer offene Gesellschaft.
    Die Gier wird Lösungen finden., egal ob Impfstoff oder andere Freigaben. Und genau das möchte der Mensch.
    Deine Meinung zeigt für mich sehr deutlich, vor welcher Gefahr die freie Gesellschaft gerade steht. Die Bereitschaft sich einzuschränken, ohne Lösungen zu suchen.
    p.s.
    Vor Grippe schütze ich mich auch durch Abstand von. Infizierten, weil ich die Erfahrung habe, dass sich die Viren über die Luft verbreiteten. Über Grippetote möchte ich nun nicht mehr reden… EISERN

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