Blog State of the Union

Der 1. FC Union ist jetzt wirklich da

Das Spiel in Augsburg, das gestern 1-1 ausging, war eines, mit dem der 1. FC Union in der Bundesliga angekommen ist. Der erste Punkt und das erste Tor (wer hat auf Sebastian Andersson getippt?), aber vor allem das Spiel insgesamt, haben gezeigt, dass es in der Liga ein Niveau gibt, auf dem Union mithalten kann.

Wichtig ist dabei vor allem, dass Union gute Szenen in der Offensive produzieren kann. Wahrscheinlich wird es dabei in dieser Saison noch mehr Vielseitigkeit brauchen, als man gestern gesehen hat. Aber so lange die für Union typischen Konter so wie gestern mit tunnelnden Pässen und sicheren Abschlüssen zu Ende gespielt werden, ist das schon okay.

Dabei sollte man aber nicht übersehen, dass Augsburg eben tatsächlich viele Stufen unterhalb des Niveaus von Unions letztem und nächstem Gegner gespielt hat. Nach dem Spiel gegen Leipzig war oft betont worden, dass viele Fehler unmittelbar mit Gegentoren bestraft wurden. Gerade das war gestern in Augsburg bei einigen Fehlern im eigentlich ohnehin selten verfolgten Aufbauspiel (mehr dazu demnächst in der Taktikanalyse) nicht so – bis hin zum letzten Ballkontakt des Spiels, als die Union-Abwehr in Unterzahl Finnbogason vollkommen frei stehen ließ. Auch deshalb, und wegen der Schlussphase in Unterzahl nach Schlotterbecks vertretbarer roten Karte, muss man mit diesem Unentschieden leben können.

Wenn wir über die letzten Sekunden des Spiels sprechen, müssen wir aber vielleicht auch noch über die letzte Szene von Union sprechen: Das mögliche Foul an Sebastian Polter in der vierten Minute der Nachspielzeit. Ich finde dass man für so eine Aktion keinen Elfmeter geben muss oder sogar sollte. Aber gleichzeitig verstehe ich nicht , warum der VAR dabei nicht eingreift. Denn das Trikotvergehen an Polter war zwar klein, aber ebenso deutlich. Und ob man das nun gut oder schlecht findet: solche kleinen Fouls zu finden und zu ahnden ist eins der Charakteristika der Video-Reviews.

Das wird aber nicht sein, was von diesem Spiel in Erinnerung bleiben wird. Eher schon der Auftritt der Unionerinnen und Unioner im Auswärtsblock …

… der sogar dazu führte, dass die Spieler keine Zeit für Interviews auf dem Feld nach dem Spiel hatten. Und, seien wir ehrlich, glaubt irgendjemand dass die eine bessere Beschäftigung sind, als sich von den Fans feiern zu lassen?

Das schreiben die Berliner Medien über das Spiel. Eine bemerkenswert kleine Rolle spielt dabei Marvin Friedrichs Fehlen in der Startelf, für das mir nicht wirklich ein Grund einfällt.

Aufmerksamkeit

In der Serie der überregionalen und internationalen Medien, die auf Union aufmerksam werden, gibt es heute diese eine knappe Viertelstunde lange Dokumentation der Deutschen Welle über Union, aber vor allem über die ganze Fußballszene in Berlin.

Außerdem gibt es einen Text über Union in der englischen sozialistischen Zeitung Morning Star, in dem auch ich ein wenig über Unions Identität spreche.

Und schon vor ein paar Tagen hat die katalanische Zeitung La Vanguardia über Union geschrieben. Wenn man den spanischen Text lesen will, sei der Übersetzungsdienst Deep L empfohlen.

Chemnitz und sein Nazi-Problem

Über das Problem, dass der Chemnitzer FC mit seiner Anhängerschaft hat, haben wir erst gestern hier mit Blick auf das geplante Freundschaftsspiel mit Union geschrieben. Nun gibt es dazu noch neue Vorfälle zu erwähnen: Beim Spiel bei der zweiten Mannschaft von Bayern haben Chemnitzer Anhänger dem Verein zufolge eigene Spieler und Angestellte rassistisch und antisemitisch beleidigt. Chemnitzer Fans bestreiten, dass das passiert ist, der MDR schreibt, man könne die Vorwürfe nicht bestätigen.

Und sonst so

Die VSG Altglienicke hat gestern mit drei Toren in Überzahl in der Schlussphase 4-1 gegen den BFC Dynamo gewonnen.

Daran waren für VSG-Verhältnisse wenige Unioner beteiligt. Aber natürlich nicht gar keine – auch wenn mir ehrlich gesagt entgangen war, dass Berk Inaler aus Unions Jugend nach Altglienicke gewechselt ist. Bei einigen Spielen für Unions Nachwuchsmannschaften ist er mir sehr positiv aufgefallen. Und mit 19 hat er ja noch etwas Zeit, sein Potenzial zu realisieren.

13 Kommentare zu “Der 1. FC Union ist jetzt wirklich da

  1. Der hat 2 Sekunden am Trikot gezogen. Und das sehr eindeutig und einseitig. Wie schon Didi sagte, klarer Elfer und unverständlich wie nach VAR immer noch sowas nicht gepfiffen wird.

  2. Find ich auch unverständlich, wie wenig die potenzielle Elferszene überhaupt thematisiert wurde. Zumindest hätte ich erwartet, dass der Schiri sich das noch mal genauer ansieht.
    Ansonsten gutes Spiel der Mannschaft, mal abgesehen von den 10 Min vor dem Gegentor und dem etwas wilden Ende. Ganz chancenlos sind wir jedenfalls nicht diese Saison.

  3. Für mich ebenfalls ein klarer Elfer. Jede Wette, dass wir so etwas diese Saison noch gepfiffen sehen. Nicht unbedingt für uns. Aber sehen werden wir es. Die Situation fand aber nichtmal im kicker-Ticker Erwähnung, ebensowenig wie das angedeutete Nachtreten von Lichtsteiner gegen Bülter – sah bei sky m.E. eindeutig aus…

  4. Auch schön fand ich ja diesen Tweet … :)

  5. Bitte meinen Tweet aus dem Artikel entfernen. Ich möchte nicht, dass meine privaten Postings ungefragt hier verbreitet werden.
    Vielen Dank!

  6. @Jule235 dann hast du Twitter glaube ich nicht verstanden. Du hast es ja öffentlich in die Welt posaunt und ja, dann werden Tweets mitunter auch verbreitet und an anderen Orten verwendet.

  7. Das wäre ein Elfer gewesen.
    Meiner Meinung nach auch korrekt.

    Jule dann einfach mal ohne Twitter probieren. Geht auch. Hab ich auch nicht, und kann mir das anschauen.

  8. Habt doch mal Mitleid mit der armen Jule. Ihr Reifen ist schließlich platt:

  9. Wir haben den Tweet rausgenommen. Ist eigentlich nicht unsere Aufgabe, denn wer im Internet publiziert, darf grundsätzlich verlinkt werden und müsste das depublizieren dann selbst erledigen. (Entweder Tweet löschen oder Account privat stellen.) Ich möchte trotzdem gerne vermeiden, dass wegen Unkenntnis gepöbelt wird, bitte. Ist nicht nötig.

  10. Danke!

  11. MehlGipsen

    Ich finde der Fall Polter zeigt weder einmal exemplarisch warum der VAR einfach auch weiterhin nicht sinnvoll ist. Entweder man pfeift zukünftig grundsätzlich jedes Zupfen, jedes Handspiel und jede Berührung des Stürmers im Strafraum konsequent ab und gibt nach Studium des VAR Strafstoß (dann wäre es allerdings ein anderes Spiel weil es dann pro Spiel 10 Strafstöße gäbe), oder man behält weiter eine persönliche Auslegung des Schiedsrichters (auch des VAR) bei. Und bei dieser Situation war es für mich eben auch kein Elfer weil Polti einfach viel zu schnell und zu leicht fällt. Ich will solche Entscheidungen nämlich auch nicht gegen uns sehen! Der Schiedsrichter muss auch weiterhin einen Ermessensspielraum haben ob es eine eindeutige Spielsituation war und ein Tor damit zweifelsfrei verhindert worden ist. Und so war es für mich einfach nicht auch wenn ich mir den Elfer im Spiel sehr gewünscht hätte. Man hätte ihn geben KÖNNEN ja, aber eben auch nicht MÜSSEN.

  12. Schlotterbeck hat gespielt weil Fischer einen Linksfuß in der Innenverteidigung haben wollte. Hat glaube ich der Kommentator während des Spiels eingeworfen … klingt zumindest logisch auch wenn ich froh bin das nächste Woche subotic/Friedrich spielen.

  13. Jens Otto

    @ Der Sepp: sorry aber nun ist mal gut, hoffe dass du nicht auch mal aus Unkenntnis in eine Situation gerätst, welche dir nicht gefällt!

Kommentare sind geschlossen.