Blog State of the Union

„Der Aufstieg war mein persönlicher WM-Titel“

Es gibt so Situationen, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie echt unangenehm sein können. Ein Klassiker ist da natürlich die Situation, wenn Unions Vize-Kapitän Felix Kroos nur über seinen Bruder identifiziert wird. Da er allerdings auch Promo für den Kinofilm über den nicht ganz unerfolgreichen Toni Kroos machen muss, blieb Felix nichts anderes übrig, als diese Kröte zu schlucken. Im Frühstücksfernsehen von Sat1 war er zu Gast und der vielleicht schwierigere Part war, dass er seine Füße in eine mit Wasser gefüllte Aufbewahrungsbox stellen musste, die allerdings etwas klein war, so dass er sich Mühe geben musste, nicht die Füße der Moderatorin zu berühren. Wir kennen solche Situationen aus der Bahn, wenn wir darauf bedacht sind, keinen Knie-Kontakt mit unserem Gegenüber zu haben. Felix Kroos ließ sich beim Interview allerdings nichts anmerken. Respekt dafür.

Es ging allerdings auch nicht nur um Toni Kroos, sondern er erzählte auch ein wenig über die vergangene Saison und sagte über den Erfolg in der Relegation: „Der Aufstieg war mein persönlicher WM-Titel.“ Wenn wir noch einmal an die Feier zwei Tage später zurückdenken, gibt es daran keinen Zweifel.

Was mir ganz entfallen ist: Morgen wird der Spielplan vorgestellt. Das ist einerseits etwas egal, weil Union ja sowieso gegen alle anderen Teams zweimal spielen muss und die DFL nur die Paarungen je Spieltag, aber nicht alle exakten Anstoßtermine bekannt gibt. Aber nachdem ich im Kurier etwas über die möglichen Gegner für den ersten Spieltag gelesen habe, muss ich sagen, dass ich doch ein bisschen eine Meinung dazu habe. Beispielsweise bräuchte ich weder Hertha noch Rasenballsport Leipzig am ersten Spieltag. Ich hätte einfach einen ganz normalen Gegner, weil Union und wir alle nur damit beschäftigt sein werden, uns über unsere erste Bundesliga-Erfahrung zu freuen. Da wird es vielleicht das erste Mal richtig spürbar sein, was die Mannschaft mit dem Aufstieg geschafft hat.

Die Bild (noch nicht online) bringt uns derweil Sheraldo Becker näher, der vielleicht heute offiziell bei Union vorgestellt wird. Außerdem sagt Andrew Willis vom neuen Hauptsponsor: „Ich werde mich den Anhängern stellen. Ich komme bei Bedarf gern zu Fantreffen und würde Fanklubs besuchen.“ Über die Reaktionen auf den Einstieg als Sponsor berichtet er von Gegenwind und positiven Reaktionen.

Update von 10.12 Uhr: Union hat die Verpflichtung von Sheraldo Becker offiziell gemacht (Vereinsmitteilung).

Carlos Mané, der wahrscheinlich keine Zukunft bei Union hat, ist gestern Vater geworden:

https://www.instagram.com/p/BzL5TuWhm3W/

Seit ein paar Tagen wird über das Union-Trikot spekuliert, das nächste Woche dann tatsächlich vorgestellt wird. Die Bild hatte in dieser Woche bereits eine Fotomontage des Ausweichtrikots drin. Ich bin in Modefragen sicher der falsche Ansprechpartner und absolut zufrieden, wenn das Haupttrikot das richtige Rot hat … Aber falls ihr eine Meinung zum möglichen Ausweichtrikot habt, immer her damit.

https://twitter.com/einmannvonwelt/status/1144000409310257157

Und sonst so?

Union ruft ältere Unionfans dazu auf, sich als Zeitzeugen beim Lernort Keibelstraße zu melden, wenn sie Erfahrungen mit dem Untersuchungsgefängnis der Volkspolizei Erfahrungen gemacht haben. Mehr über den Lernort Keibelstraße gibt es auf der Website keibelstrasse.de

Und da wir schon bei Geschichte sind: Ich habe in dieser Woche einen wirklich sehr guten, längeren Beitrag über die jüdische Geschichte von Werder Bremen und dessen Präsidenten Alfred Ries gehört. Die Geschichte ist in vielfacher Hinsicht bemerkenswert, denn Ries überlebte als Jude den von den Nazis durchgeführten Genozid und wurde im Nachhinein in der Bundesrepublik noch von ehemaligen Nazis der Kollaboration mit den Nazis verdächtigt. Dazu kommt, dass ein Großteil der Wiederentdeckung der jüdischen Geschichte auf eine Fan-Initiative zurückgeht. Ähnliches haben wir schon bei Hertha und dem FC Bayern erlebt. Hört euch den Deutschlandfunk-Beitrag an, er ist es wert.

Und wer sich in dem Zusammenhang fragt, wann es eine neue Episode unseres Union-Geschichts-Podcasts Und niemals vergessen gibt, dem kann ich mitteilen: am Sonntag. Die aufstiegsbedingte Pause ist dann vorbei und wir nehmen wieder unseren gewohnten Zwei-Wochen-Rhythmus auf.

17 Kommentare zu “„Der Aufstieg war mein persönlicher WM-Titel“

  1. Thomas Leidig

    Grün? Was hat das mit Union zutun (bis auf den Wald in der Wuhlheide) ?

    Ich verstehe nicht was alle gegen ein Derby am 1. Spieltag hätten … das 1. Bundesligaspiel wird sowasvon im ganzen Körper kribbeln und bei allem Respekt aber da will ich nicht Augsburg, Hoffenheim, Leverkusen oder sonst was für ein gedöhnst … ich will Hertha, Frankfurt, Schalke oder Dortmund! Dann dind wir nach dem 1.Spieltag schon mal 3 Punkte vor denen ;)

  2. Grauenvoll dieses Auswärtstrikot. Damit zeigt macron im letzten Jahr deutlich das sie froh sind uns los zu sein. Schade. Hatte über die Jahre nie etwas zu meckern, aber jetzt einen auf Hannover 96 zu machen ist lächerlich.

    • @Michael Ob das Foto echt ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber es zeigt zumindest nur das Ausweichtrikot, also der dritte Trikotsatz für den Fall, dass Heim und Auswärtstrikot nicht benutzt werden können. Macht es sicher nicht hübscher, aber lässt es mich jedenfalls gut ignorieren.

  3. Macron…die italienische Art zu sagen: „Schade, dass Ihr zu Adidas geht.“

  4. Ich find das (sollte es das dann wirklich sein) Ausweichtrikot in Grau-Grün extrem geil! Erinnert mich an das damalige Trikot der Gladbach, als Reus dort seine letzte Saison spielte und schon damals fand ich die Kombination gelungen. Das jetzt natürlich wieder alle jammern, es hätte nichts mit Union zu tun: Es.Is.Dat.Ausweichtrikot!

  5. Jens Otto

    was Trikot 3 (denn um das geht es ja wohl) also ein Auswärtstrikot welches nur im Ausnahmefall genutzt wird angeht, so denke ich dass das ja schon immer ein Problem war, die Abstimmung der Trikotfarben ist nie einfach, man hat als Verein keine freie Hand, wenn man sich anschaut was auch andere Vereine da so hatten (z.B. rosa bei Hertha) sollten wir uns darüber nicht zu viel aufregen, mal schauen wie die anderen Trikots aussehen.

  6. Danke auch für den Hinweis zur Geschichte von Alfred Ries!

  7. cuttertom

    @sebastian Lektoriere bitte noch mal Keibel- statt Kneibelstraße und Ries statt Dries.
    Ansonsten würde ich gern meine Unterstützung anbieten, da ich spätestens seit dem unseligen Tweet auch darüber nachdenke, ob es nicht in der Geschichte von Union und seiner Vorgänger ähnliches zu entdecken gibt.

  8. Ich finde das Trikot 3 auch nicht so schlimm. Im Gegenteil. Grau-grün hätte was.
    Ich vermute mal, dass das Heimtrikot wieder rot wird und das Auswärtstrikot weiß. Das 3. kommt ja nur zum Einsatz, wenn beide anderen nicht gehen. Und da finde ich diese Kombi gar nicht schlecht mit dem Grün als Hommage an die Waldseite (wenn man es denn so interpretieren möchte). Man muss es mal komplett sehen, es wird aber mit Sicherheit um Längen besser als das – aus meiner Sicht potthässliche – gelb-rote Teil aus der Saison 17/18.
    Ich bin gespannt auf die anderen beiden „Haupttrikots“, auch wenn ich mir keines der drei kaufen werde #notmyhauptsponsor (sorry, aber das durfte nicht fehlen ?)

  9. silberhacke

    „hommage an die waldseite“ ist geil! schon mal was von „stadion an der alten FÖRSTEI“ gehört und das gesamte, ja: grüne merchandise gescant?
    fun fact!

  10. Karlkreuzberger

    Für mich ist es egal welche Farbe die Trikots haben, solang da ein Immobilienkonzern auf der Brust drauf steht der noch nicht mal Steuern zahlt, lauf ich viel lieber mit Layenberger durch die Gegend. Dem trauere ich immer noch hinterher.

  11. Ein grünes Trikot hatten wir schon mal von doyoufootball und war ebenso hässlich. Glücklicherweise sieht man es heutzutage sehr selten im Stadion.

  12. Thomas Leidig

    Haha wenn ich mir die Mitteilungen von Hertha anschaue bin ich zufrieden das wir bei uns nur von einem Trikotsponsor reden ;)

  13. Eiserner

    @Thomas: 125 Millionen für den Anteilverkauf. Ich wünsche Hertha nach so einer Aktion denselben sportlichen Erfolg wie Stuttgart. ? 125 Millionen Euro verbrennen… ?

  14. Könnte man das neongrün nicht auch als Hommage an das Torwarttrikot 18/19 sehen :-)

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