Union will uns ein bisschen heiß machen (als ob das bei den aktuellen Temperaturen nötig wäre) auf das neue Trikot und hat ein Teaser-Video veröffentlicht:
Es gibt so Situationen, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie echt unangenehm sein können. Ein Klassiker ist da natürlich die Situation, wenn Unions Vize-Kapitän Felix Kroos nur über seinen Bruder identifiziert wird. Da er allerdings auch Promo für den Kinofilm über den nicht ganz unerfolgreichen Toni Kroos machen muss, blieb Felix nichts anderes übrig, als diese Kröte zu schlucken. Im Frühstücksfernsehen von Sat1 war er zu Gast und der vielleicht schwierigere Part war, dass er seine Füße in eine mit Wasser gefüllte Aufbewahrungsbox stellen musste, die allerdings etwas klein war, so dass er sich Mühe geben musste, nicht die Füße der Moderatorin zu berühren. Wir kennen solche Situationen aus der Bahn, wenn wir darauf bedacht sind, keinen Knie-Kontakt mit unserem Gegenüber zu haben. Felix Kroos ließ sich beim Interview allerdings nichts anmerken. Respekt dafür.
Es stimmt vieles nicht in dieser qualitativ vielleicht besten Union-Mannschaft aller Zeiten. Aber den Kampf und Willen kann ihr keiner absprechen. Auch nicht in wirklich schlechten Partien wie zuletzt in Braunschweig. Der 2:1-Sieg gestern gegen Sandhausen bot Ausschnitte von vielen Seiten, die das Team in dieser Saison gezeigt hat. Eine weiterhin beeindruckende Effizienz vor dem Tor beispielsweise. Union benötigte schon in der Hinrunde relativ wenig Möglichkeiten für eigenen Torerfolg, aktuell vor allem durch Steven Skrzybski der in einer beeindruckenden Form ist (teilweise völlig im Gegensatz zum Ergebnis-Trend). Ob der Ball zum 1:0 haltbar war? Ich war der Meinung, dass er ab dem Moment, als sich Skrzybski den Verteidiger etwas vom Hals geschafft hatte, nicht mehr zu verteidigen war. Dazu kommt, dass er sagte: “Ich wollte den Ball eigentlich auf die lange Ecke ziehen, habe ihn aber nicht mehr rumgekriegt.” Bei dem Tempo im Abschluss würde ich dem Torwart jedenfalls keinen Vorwurf machen.
Steven Skrzybski jubelt nach seinem Tor zum 1:0 gegen Sandhausen, Foto: Hupe/union-foto.de
Union verliert 2:3 in Düsseldorf. Und, so bitter es auch klingt: Das hat sich das Team komplett selbst zuzuschreiben. Zu uninspiriert war die erste Halbzeit und nach einer starken Leistung in der zweiten Hälfte, in der das Spiel gedreht wurde, hat dann das gefehlt, was Union noch in der vergangenen Saison so stark gemacht hat. Eine Strafraumverteidigung, die dem Gegner ab 30 Meter vor dem Tor sagt: Mach dort, was du willst, aber hier kommst du nicht weiter! Oder wie es Daniel bei Eiserne Ketten schreibt: Union spielt bei Führungen keinen defensiven Ballbesitzfußball und schenkt den Ball in solchen Phasen zu leichtfertig weg.
Das Daumendrücken von Steven Skrzybski gestern hat jedenfalls nicht geholfen:
Wenn ich es irgend einrichten kann, gehe ich zum Trainingsauftakt. Trainingsauftakt ist wie kurz bevor am Weihnachtsbaum die Lichter angezündet werden. Der goldene Vorhang im Kino International. Die Vorband von den Pixis. Man bereitet sich auf Großes vor und weiß doch, dass noch ein bißchen Zeit ist bis dahin. Deshalb kuckt man erstmal in Ruhe Nickis, wer noch alles da ist und wie die neuen Jungs so aussehen. Wir müssen uns ja erst noch aneinander gewöhnen.
Für viele gilt Union ja als der Kiezklub aus Köpenick. Und das ist selten nett gemeint. Der Verein solle doch alle Berliner vertreten. Ich habe bisher und werde wohl auch nie das Problem daran erkennen. Natürlich kann ein Klub in einem Teil Berlins beheimatet sein, diese Identität herausstellen und trotzdem für alle Berliner offen sein. Umgekehrt kehrt nun auch niemand aus dem Osten Berlins Hertha den Rücken zu, weil auf ihrem Jubiläumstrikot nur Gebäude aus dem Westteil der Stadt zu sehen sind.
Union ist in der ganzen Stadt sichtbar. Sei es durch die vielen Spielankündigungsplakate oder eben durch ein wahnsinnig riesiges Werbeplakat für das neue Trikot:
Union hat gestern die erste Verplfichtung bekanntgegeben. Aus Köln kommt Marcel Hartel und erhält einen Vertrag bis 2020. Er ist im Mittelfeld zentral und auf den Flügeln einsetzbar (Kurier). Was Jens Keller mit ihm vorhat, werden wir im Sommer sehen. Aber mehr Tempo im Mittelfeld, wie der Kurier vermutet, dürfte sicherlich ein Teil des Planes sein.
Union verliert 0:1 gegen Heidenheim und beendet damit sicher die Saison auf dem 4. Platz. Wir reden (nicht so viel) über das Spiel, die Verabschiedung von Spielern, Kaderbaustellen, das neue Trikot und das Drachenbootrennen.
Foto: Matze Koch
On Air:
Stefanie Fiebrig
Sebastian Fiebrig
Robert Schmidl
Daniel Roßbach
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"Zurück zu den Basics", hatte Sascha Lewandowski vor dem 2:0 in Heidenheim ausgegeben und einen neuen Kapitän bestimmt. Ex-Spielführer Damir Kreilach zeigte sich befreit, stand aber etwas im Schatten von Zejnullahus Trikot-Verwechslung.
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