Blog State of the Union

Mané bringt nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Swag zu Union

Die Zweite Liga steht vor dem Start ins Jahr 2019. Für Union bedeutet das vor dem Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln zweierlei. Auf der einen Seite ist die Frage, welche Spieler aus der Innenverteidigung für die Partie fit werden. Gegen Basel wurden Florian Hübner und Michael Parensen geschont und Nicolai Rapp verletzte sich beim Aufwärmen. Ich würde mit Blick auf die Partie am Donnerstag etwas ruhiger schlafen, wenn ich wüsste, dass das Duo Hübner/Friedrich spielen kann. Die Berliner Medien machen es besser als ich und schauen nur auf das Positive: Grischa Prömel hat gegen Basel den nächsten Belastungstest überstanden (Berliner Zeitung/Kurier) und es sieht so aus, als könnte er nach überstandener Knieverletzung wieder spielen. Und dann ist da natürlich Mané, der so einige Fantasien beflügelt (BZ).

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Normalerweise würde ich sagen: Gebt dem Jungen doch etwas Zeit, sich einzugewöhnen. Aber die Brutalität solcher Kurzleihgeschäfte für wenige Monate ist, dass sie sofort funktionieren müssen. Klar dürfte sein, dass Union mit ihm einen Spieler bekommt, den es so vielleicht noch nie im Team gab. Nicht nur vom individuellen Vermögen, sondern auch vom Swag-Aspekt her. Das ist nicht unglaublich ausgeflippt wie bei Fußballer, die den Swag aufdrehen. Aber aus der eher biederen Darbietung der Union-Profis sticht es schon heraus. Gerade aus Style-Sicht wurden die Abgänge von Roberto Puncec und Sören Brandy nie kompensiert.

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Ich wünsche Mané aber natürlich, dass er vor allem fußballerisch bei Union durchstartet und Union vor allem Tempo gibt. Das ist schon sehr, sehr vielversprechend was Union offensiv zu bieten hat. Wenn das jetzt noch wirklich perfekt ineinander greift … Okay, ich habe schon wieder die Pfanne heiß.

Trainer Urs Fischer beim Testspiel gegen den FC Basel, Foto: Foto: SF/Matze Koch

Die Morgenpost hatte am Sonntag ein Interview mit Urs Fischer veröffentlicht. Wer erwartet hat, der Schweizer würde jetzt mal einen Satz heraushauen, der kann gerne weitergehen. Das ist nicht der Stil von Fischer. Aber ich finde, dass er durchaus mal tief blicken ließ, als er von der Normalität der Entlassung sprach und wie er als junger Trainer lernen musste, dass dieser Schritt zum Business dazu gehöre und nichts mit Versagen zu tun habe:

Diese erste Entlassung war für mich Teil des Lernprozesses. Viele Trainerkollegen, die das schon erlebt hatten, haben mir gesagt: Du bist eigentlich erst ein richtiger Trainer, wenn du das erste Mal entlassen wurdest. Das habe ich zur Kenntnis genommen, konnte damit aber nichts anfangen. Dieser Moment, als mir der Präsident das mitgeteilt hat – da zieht es dir den Boden unter den Füßen weg. Du kommst dir als Alleinschuldiger vor. Ich muss es ja dann auch der Familie erzählen. Dann siehst du in ihren Gesichtern auch Enttäuschung. Und schon hat man das Gefühl, du hast versagt. Im Nachhinein ist es zum Teil dumm, dass ich so gedacht habe.

Das erste Spiel zwischen Hertha und Union

Gestern jährte sich das erste Spiel zwischen Hertha und dem 1. FC Union zum 29. Mal. Dieses vom Postminister (ja, so etwas gab es damals) zum 500. Geburtstag der Post finanziell unterstützte Spiel gilt vielen als Wiedervereinigungsspiel. Ich habe damals zwar schon in Berlin gelebt, muss aber sagen, dass in dieser Zeit andere Dinge als Fußball unsere Familie beschäftigt haben. Bei NTV schreibt Ben Redelings über diese Partie. Aber eigentlich vor allem über Axel Kruse. Das ist alles gut und richtig. Aber ich gehe nicht dabei mit, dass diese Partie den Grundstein dafür gelegt hat, dass es mittlerweile eine Rivalität zwischen Hertha und Union gibt. Denn erstens ist das keine Rivalität, wie es sie sonst in Städten zwischen Klubs gibt. Und sie ist nicht mit dem Tor zum 2:1 für Hertha in dieser ersten Partie entstanden, wie es der Text anklingen lässt. Sie ist erst entstanden, als Hertha und Union sich tatsächlich sportlich nahe kamen. Vorher waren beide durch Mauer und Todesstreifen voneinander getrennt. Wa soll da schon an Rivalität entstehen?

Ich würde sagen, dass das graduell entstanden ist. Es gab nicht die eine Situation, auf die man sich beziehen kann. Aber ein Moment, den vielleicht viele als Startpunkt dieser Rivalität wahrgenommen haben dürften, war das Eröffnungsspiel im renovierten Stadion an der Alten Försterei im Jahr 2009. Damals als Stadionsprecher Christian Arbeit auf Gesänge aus dem Hertha-Block etwas sehr flapsig ins Mikrofon sagte: „Wenigstens haben wir ein Zuhause.“ Das kam nicht so gut an, weil Hertha ja als Gast zu einem Eröffnungsspiel war. Aber von der Reaktion darauf kann man auch schließen, dass das einen Punkt getroffen hat. Union war sportlich damals zwar noch weit entfernt von Hertha, aber beim Stadionthema plötzlich weit voraus.

Auf den anderen Plätzen

Beim Gießmannsdorfer Hallenturnier gab es für das erste Frauen-Team einen kleinen Pokal für den 3. Platz.

Ein Platz-3-Foto für das erste Frauen-Team, Foto: 1. FC Union Berlin Frauen

Und sonst so?

Wir alle wissen, woran uns die Nase des Union-Maskottchens erinnert. Und wer es einmal gesehen hat, kann dieses Wissen nie wieder rückgängig machen. Warum ich das erzähle? Weil Torsten Mattuschka bei den Sixdays genau diese Erkenntnis kam und er deswegen schrieb: „Wie die Nase des Maskottchens …“

Eine Verpflichtung, die mich noch etwas sprachlos mach, hat Wacker Nordhausen getätigt:

Aber während dieser Move von Wacker nur etwas überraschend ist, weil es bisher keine klare Verbindung zwischen Ulf Kirsten und Nordhausen gab, macht Hannover so HSV-Dinge.

7 Kommentare zu “Mané bringt nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Swag zu Union

  1. Ich bin zu alt wenn ich nicht weiß was SWAG bedeutet. Danke dafür :-)

    Die Rivalität zu Hertha kam doch eigentlich erst auf als wir in die 2.Liga aufstiegen und man dachte, da kommt ein sportlicher Konkurrent auf Hertha zu. Moment, das war ja 2009 :-)

    Das wir aber ein ganz anderes Klientel bedienen als es die Hertha tut wird gern übersehen. Aber solange die Tante denkt wir können ihr gefährlich werden, laß ich sie in diesem Glauben. #Zitronenpreetz. Haha.

  2. Ibis Hotel = 100 % swag ;)

  3. Jan Grobi

    Ich habe eigentlich keine Rivalität mit Hertha BSC Berlin (der müsste jetzt sein), sondern eher ein Desinteresse. Das rührt noch von Roloff her, der alles was aus dem Osten kam, verteufelte. Man stelle sich den Move vor, die Tante hätte 1990 den Jahnsportpark erworben. Keine 2 km von der ehemaligen Plumpe entfernt, zurück zu den Wurzeln. Aber der ehemalige Präsident sagte, er setzt sich nicht auf Mielkes Stuhl.

  4. „Klar dürfte sein, dass Union mit ihm einen Spieler bekommt, den es so vielleicht noch nie im Team gab. Nicht nur vom individuellen Vermögen, sondern auch vom Swag-Aspekt her. Das ist nicht unglaublich ausgeflippt wie bei Fußballer, die den Swag aufdrehen. Aber aus der eher biederen Darbietung der Union-Profis sticht es schon heraus. Gerade aus Style-Sicht wurden die Abgänge von Roberto Puncec und Sören Brandy nie kompensiert.“

    – Ich bin echt noch nicht wach genug, um mit solchen Sätzen klar zu kommen. Oder ich bin einfach zu alt. (Ballonseide stirbt nie!)

    • @michael @Der Sepp Ich bin selbst fast 40 Jahre alt. Aber der Teenager im Haushalt macht, dass alles ganz fit geht (um mal im Jargon zu bleiben).

  5. Pándorà

    Ich wage zu behaupten, dass die Rivalität zwischen Hertha und Union noch länger geht. Das kommt im Grunde daher, dass viele nach dem Mauerfall in den Osten gegangen sind und Hertha sich so in der gesamten Stadt verbreitet hat. Und man allein vom Hauptstadtclub Hertha BSC geredet wurde und Union in der Versenkung verschlang.

  6. @Pandora: stimmt, wenn man darüber nachdenkt: Ende der 90er (Beginn meiner Fußballwahrnehmung) waren selbst in Grünau, Adlershof und Schöneweide sehr viele blau-weiße Fans an BuLi-Spieltagen zu sehen. Ist das heute auch noch?

    Das hat mich damals fasziniert, ist ja schließlich auch echt ne Strecke. Wenn man aber bedenkt, dass Hertha eine Zeit lang oben mitgespielt hat und sich das anreisende Publikum anschaut (das waren Familienausflüge ins Olympiastadion), ergibt es Sinn.

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