Blog State of the Union

Sebastian Bönig macht sich unabhängig

Das Thema des Spiels nachher von Union in Bielefeld (Anpfiff 13 Uhr) können wir ganz gut unter starke Offensive (Bielefeld schießt unglaublich häufig auf das Tor, mehr dazu hat Daniel gestern an dieser Stelle geschrieben) gegen starke Defensive (Union) zusammenfassen. Das Gefühl eine stabile Verteidigung zu haben (und das bezieht sich nicht nur auf die Verteidiger, wie die Berliner Zeitung zurecht herausarbeitet), beruhigt unglaublich. Ich bin aber tatsächlich gespannt darauf, wie die Mannschaft von Urs Fischer sich heute auf der Alm schlägt. Das waren in der Vergangenheit ja durchaus kuriose Spiele (ich erinnere mich noch an das 4:4 vor zwei Jahren).

Die Union-Mannschaft nach dem 4:4 in Bielefeld am 28.08. 2016, Foto: Matze Koch

Die eigentliche Nachricht des Tages (vom Spielergebnis nachher abgesehen), kommt von Sebastian Bönig. Der Assistent des Trainers wird aller Voraussicht nach 2019 den Fußballlehrer machen (Bild/BZ). Ich freue mich sehr darüber, denn das bedeutet für Sebastian Bönig eine Weiterentwicklung, bei der er sich unabhängiger machen kann von der Entwicklung auf dem Trainerstuhl bei Union. Bisher hing sein Status als Co-Trainer maßgeblich davon ab, welche Vorstellungen ein Chef-Trainer bei Union hatte und wie er diese beim Verein durchsetzen konnte. Dabei war die Position von Bönig schon von außen betrachtet nie einfach. Denn normalerweise möchte ein Cheftrainer mit Personen arbeiten, die er sich aussucht und nicht welchen, die schon immer dabei waren. Der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses kann da schon dauern. Oder aber sich nie einstellen. Mit dem Fußballlehrer stehen Sebastian Bönig dann tatsächlich alle Optionen offen. Sowohl bei Union, als auch woanders.

Co-Trainer Sebastian Bönig, Foto: Matze Koch

Die Personalie André Hofschneider als de facto sportlicher Leiter Cheftrainer bei Unions Nachwuchsleistungszentrum überzeugt mich persönlich dagegen erst einmal nicht. Aber das ist bisher mehr so ein Bauchgefühl mangels genauer Informationen. Denn was genau seine Aufgabe sein wird und mit welcher (möglicherweise neuen) Strategie sich Union im Nachwuchsleistungszentrum aufstellen wird, erfahren wir nicht. Es bedarf schon fortgeschrittener Kenntnisse der Forsthaus-Astrologie, um aus solch technokratischen Sätzen in der Union-Mitteilung wie „Es gibt kaum etwas Schöneres, als einen Spieler aus den eigenen Reihen zu entwickeln. Der Weg dorthin ist alles andere als einfach und es bedarf gezielter und individuell zugeschnittener Hilfestellungen, um diese Hürden zu überwinden. Dieser langfristigen Aufgabe stelle ich mich sehr gern“, etwas Konkretes mitnehmen zu können.

Wenn wir im Hinterkopf haben, dass Union seit einigen Jahren daran scheitert, Spieler aus dem eigenen Nachwuchs tatsächlich ins Profiteam zu integrieren, so dass sie auch zu Einsätzen kommen, können wir uns ungefähr ausmalen, welche Aufgabe als Schwerpunkt auf Hofschneider zukommen kann. Ich kann mir ein Fördertrainning der besten U17, U19 und U23-Spieler vorstellen. Es wäre tatsächlich spannend zu erfahren, was Union im Nachwuchs als Problem identifiziert hat und mit welchen Maßnahmen das angegangen werden soll.

Die Bilanz von André Hofschneider in der vergangenen Saison war sowohl bei der A-Jugend als auch bei den Profis nicht gut. Aber ohne genau zu wissen, was seine Aufgabe ist, ist es schwer zu wissen, ob er der richtige für den neuen Job ist. Wir wissen ja nicht einmal, ob er gegenüber den anderen Nachwuchstrainern weisungsbefugt ist. Fakt ist auf jeden Fall, dass André Hofschneider wieder den gleichen Chef wie im vergangenen Jahr haben wird: Lutz Munack, den Geschäftsführer Nachwuchs- und Amateurfußball.

Das hier sind die anderen Vorberichte der Berliner Medien:

Und sonst so?

Urs Fischer hat endlich eine eigene Wohnung bezogen:

2 Kommentare zu “Sebastian Bönig macht sich unabhängig

  1. Die Verteilung der Pokalkarten ist euch keine Mini-Nachricht Wert? Die Formulierung ist mal wieder schwammig (drei Vollmächten von anderen Mitglieder ohne Dauerkarte – > bedeutet dass man max 16 Karten kaufen kann? Dass wenn es drei Mitglieder mit Dauerkarte gibt, deren Vollmacht ungültig ist???). Die Interessen von DK-Inhaber ohne Mitgliedschaft werden mal wieder nicht berücksichtigt, als nicht-Unioner hat man da genauso viele Chancen. Und es gibt ohne Zweifel wieder ein vor-Vorverkauf an Fanvereine und Ultragruppierungen die ‚vergessen‘ wird zu erwähnen

  2. Der Vorverkauf an die Fanclubs ist schon eine Weile durch. Ich glaube auch nicht, dass diesmal alle Karten im Mitgliedervorverkauf weggehen, dazu höre ich zu wenig Interesse in meinem persönlichen Umfeld. Von der letzten BVB-Tour sind bei uns max. die Hälfte am Start.

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