Blog State of the Union

Mit Hosiners Abgang setzt Union voll auf einen bestimmten Typ Mittelstürmer

Als Union gestern zuerst bekannt gab, dass mit Haji Wright (vergangene Saison von Schalke nach Sandhausen verliehen) ein Stürmer zur Probe in Harsewinkel im Trainingslager mittrainiert, dachte ich noch: „Hä? Wozu noch ein Stürmer?“

Die Antwort gab es gut 1,5 Stunden später: Weil Philipp Hosiner wahrscheinlich zu Sturm Graz wechseln wird:

Das berichten fast alle Berliner Medien (Kann mal jemand den Tagesspiegel anstupsen, um zu sehen, ob deren Union-Berichterstattung noch lebt? Der letzte Text auf der Unionseite des Tagesspiegels macht mit Hertha und Pal Dardai auf und wenn ich die Agenturtexte abziehe, stammt der letzte richtige Uniontext vom 10. Juni …):

Die Abreise von Hosiner aus dem Trainingslager zeigt einmal mehr, was von diesen Ankündigungen in der Vorbereitung zu halten ist, wenn Spieler sagen, dass sie noch einmal angreifen wollen. Die Wahrscheinlichkeit, in seinem letzten Vertragsjahr noch einmal richtig Einsätze zu sammeln, war trotz des Ausfalls von Sebastian Polter nicht besonders hoch. Der Verein hatte nach den vielen Einsatz-Chancen, die Hosiner in der Rückrunde nach Polters Achillessehnenriss erhielt, aber nicht nutzen konnte, mit Sebastian Andersson einen großen, direkt spielenden und aktuell im Trend stehenden Angreifertyp verpflichtet.

So dürfte der Worte zum Trotz („Ich werde im Training Gas geben und es dem Trainer schwermachen“, Kurier) auch bei Philipp Hosiner das Vertrauen in viele Einsätze bei Union nicht hoch gewesen sein. Und ich bin mir sicher, dass er nicht der letzte Spieler ist, den wir aufgrund dieser Gedanken gehen sehen werden. Ich wünsche ihm aber wirklich alles erdenklich Gute und dass er endlich wieder durchgängig spielt und trifft (und von Erkrankungen verschont bleibt).

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Haji Wright sehe ich nicht als Mittelstürmer, der von Anfang an auflaufen soll, sondern an Kaderposition 3 hinter Sebastian Polter und Sebastian Andersson. Zumindest von der Statur sind sich die drei Angreifer sehr ähnlich (alle sind 1,90 Meter oder größer). Aber da es keine Garantie auf eine vollständige Gesundung von Polter oder das Erreichen der Form vor der Verletzung gibt, ist so ein Backup sehr sinnvoll. Zumal Polter wohl bis mindestens Ende Oktober keine Alternative sein wird. So könnte Wright (oder ein anderer Angreifer) durchaus zu einer nennenswerten Zahl an Einsätzen kommen.

Ich finde es nachvollziehbar, sich auf diesen Typ Mittelstürmer zu konzentrieren. Vor allem, wenn mit Andy Gogia, Simon Hedlund, Kenny Prince Redondo, Marcel Hartel und noch einigen mehr genug andere Spieler im Kader sind, die gefährlich über das zentrale Mittelfeld oder außen in den Strafraum kommen können. So hat man auf jeden Fall immer einen Zielspieler auf dem Platz, der einen langen Ball halten und ablegen und vielleicht bei Standards oder Flanken auch mal den Kopf hinhalten kann.

Sebastian Andersson, Haji Wright und Sebastian Polter, Fotos: Koch/Hundt

Die Bild hat noch ein paar Sätze von Manuel Schmiedebach im Programm. Allerdings kann ich daraus noch nicht so viel mitnehmen. Dafür hat die Bild ein Foto aller ehemaligen Unioner gemacht (nicht online), die jetzt bei Altglienicke sind. Und das sind eine Menge: Trainer Andreas Zimmermamm, Co-Trainer Torsten Mattuschka, Torwarttrainer Holger Bahra und dazu die Spieler Christopher Quiring, Chinedu Ede, Tugay Uzan, Björn Brunnemann.

Außerdem hat Union gerade mit Werner Leuthard einen Trainer dabei, mit dem Urs Fischer bereits bei der Trainingsgestaltung gearbeitet hat (BZ/Kurier). Ob über das Trainingslager hinaus bleibt oder nicht? Wir werden sehen.

Zum Abschluss zeigt uns Union noch ein Video aus dem Trainingslager, in dem Christopher Lenz und Eroll Zejnullahu uns ein paar Fragen beantworten, die wir früher auch beantworten mussten, wenn wir aus dem Ferienlager Postkarten an Oma geschickt haben, um uns für die 5 Mark Taschengeld zu bedanken:

Mein Highlight: Wie Eroll Zejnullahu die Trainingslagerbedingungen mit dem größten Lob bedenkt, zu dem Berliner fähig sind: „Die Zimmer. Das Essen. Die Plätze. Ich finde, man kann sich nicht beschweren.“

3 Kommentare zu “Mit Hosiners Abgang setzt Union voll auf einen bestimmten Typ Mittelstürmer

  1. Der Sepp

    Das heißt doch aber korrekt „Da kannste nich meckern.“

  2. Nee. Is nich schlecht (aber jut och nich)

    Selten so gelacht am Ende eines Beitrages. Weiter so!

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