Blog State of the Union

Gibt es für ungenutzte Dauerkarten bessere Lösungen als den Ticketzweitmarkt?

Ich stand in der vergangenen Saison mindestens zweimal vor der Herausforderung, dass ich meine Dauerkarte nicht nutzen konnte. Einmal habe ich sie ganz einfach in Unions Ticketzweitmarkt eingestellt, doch das andere Mal ging das nicht und ich hätte sie gerne weitergegeben, damit sie jemand anderes nutzen kann. Aber das wäre mit solch einem organisatorischen Mehraufwand verbunden gewesen (jemanden finden, verabreden, Karte übergeben und dann hoffentlich auch wieder zurückbekommen), dass sie für das eine Spiel verloren und ich ein „No show“ war, wie das in der Bundesliga heißt, wenn Dauerkartenbesitzer nicht zum Spiel kommen. Auf Twitter hat @nusajaz überlegt, wie man das selbst organisieren würde.

Twitter: @nusajaz

Nach dem Bundesliga-Aufstieg dürfte es wohl kaum ein Spiel geben, bei dem der Ticketzweitmarkt nicht eröffnet wird. Deshalb dürfte es wohl kaum eine Ausrede geben, eine Karte verfallen zu lassen. Für mich steht da nur die Frage, bis wann der Zweitmarkt geöffnet hat, da ich zumindest einmal erst kurzfristig durch einen Arbeitstermin verhindert war und die Karte nicht einstellen konnte. Aber das ist vielleicht ein Grenzfall.

Die Frage, wie man seine Dauerkarte an Freunde weiterreichen kann, wenn man selbst nicht kann, kennt sicher jeder. Hier wäre es technisch einfach, ein Tagesticket als PDF zu erstellen, um das verschicken zu können. Ob das gewollt ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt Papier. Der Zweitmarkt führt ja schließlich auch dazu, dass es zumindest der Theorie nach eine Art Offenheit der Tickets für alle Unionerinnen und Unioner gibt und die eben nicht nur im Kreise der Dauerkarteninhaber weitergegeben werden.

Twitter: @olleOma
Twitter: @olleOma

Bleibt noch das Thema: Kann ich meine Dauerkarte nicht einfach Leuten zur Verfügung stellen, die sich keine Dauerkarte leisten können (das ist einfach viel Geld auf einmal) oder die es sich nicht leisten können, 4 Wochen vorher eine Karte zu kaufen? Es ist technisch sicher einfach, die Karte im Zweitmarkt zu spenden. Bereits jetzt gibt es die Funktion, zumindest den Erlös an die Unionstiftung zu spenden. Aber die Krux ist doch: Wer verteilt die Karte und wie weisen Leute nach, dass sie sich die Karte auf normalem Weg nicht leisten können, ohne ihre Würde zu verlieren?

Ich glaube, dass wir wahrscheinlich weiter in unserem Kosmos die Karten verteilen und ansonsten den Ticketzweitmarkt nutzen müssen. Aber vielleicht hat jemand von euch gute Ideen. Schreibt sie doch in die Kommentare.

Rafal Gikiewicz ist Fußballer des Jahres in Berlin

Rafal Gikiewicz ist für mich nicht nur der inoffizielle Unioner des Jahres, sondern nun auch ganz offiziell Berlins Fußballer des Jahres (RBB, Kurier). Die Abstimmungsergebnisse findet ihr hier beim Berliner Fußballverband. Kurier und Bild (in einem Interview mit Manager Oliver Ruhnert) thematisieren eine Vertragsverlängerung mit dem Torhüter, die der sich bereits beim Aufstieg gewünscht habe. Ich musste ein bisschen schmunzeln, als ich Ruhnerts Antwort las, weil er redet, ohne etwas zu sagen:

Rafa wird jetzt erstmal mit seiner Frau und den beiden Kinder in den Urlaub fahren. Er hat eine tolle Saison gespielt, wir freuen uns. Und er freut sich, dass er in einem Erstligakader steht.

Es braucht den Profi ja nur am Ende für die Unterschrift. Den Rest kann er mit Berater Maikel Stevens verhandeln. Mal vom Geld abgesehen (dazu habe ich bei Profis schlicht keine Meinung, weil ich nicht weiß, wieviel Geld ein Spieler „wert“ ist), fände ich es gut, Gikiewicz an Union zu binden. Weil ich seinen Ehrgeiz schätze und das Gefühl habe, dass er der beste Keeper ist, den ich in meiner Unionzeit habe spielen sehen.

https://www.instagram.com/p/BwMp0aJJY_S/

Für das Abbrennen von Pyro gegen Hamburg und in Bochum verlangt der DFB von Union 32.400 Euro. Das teilt der Verein in einer Mitteilung mit. Ich verstehe, wenn gerade das Abbrennen von Rauch in Bochum nicht bei jeder Person gut ankam und fände es gut, wenn man (wie auch immer) vorher checkt, wie der Wind steht, bevor man die Töpfe zündet. Aber ich würde mich auch sehr gerne mit einer Becher- oder anderen Spende daran beteiligen, dass die Strafe abgezahlt wird.

Die Zeit hatte in ihrer Schweiz-Ausgabe ein Portrait über Urs Fischer, das jetzt online ist.

Gratulation an Felix Kroos, der am Wochenende geheiratet hat. Ich bin sicher nicht der einzige, der gerne wüsste, wo der Mittelfeldspieler in der nächsten Saison spielt. Aber vielleicht weiß er das selbst noch nicht.

Und sonst so?

Am Rande des Länderspiels in Belarus gab es ein Treffen von Fußballfans, Vereinsvertretern und Personen aus den Fußballverbänden von Deutschland, Belarus, Russland und der Ukraine. Das zeigt, wie man den Fußball durchaus als Rampe dafür benutzen kann, ansonsten schwierige Beziehungen zumindest für kurze Zeit zu überwinden und in ein Gespräch zu kommen. Im Text des DFB kommt auch Unioner und Stadionführer Ingo Petz zu Wort, der die Veranstaltung mit Fankurve Ost (wo es noch viel mehr Fotos und Texte zu den Veranstaltungen in Belarus gibt) organisiert hat.

Ingo Petz sagt zu der Veranstaltung: „Grundsätzlich war das Projekt ein Beispiel dafür, wie man den Fußball unabhängig von gesellschaftspolitischen Problemen zwischen einzelnen Ländern und Kulturen als starkes verbindendes Element nutzen kann. Belarus ist ja so etwas wie meine zweite Heimat. Gerade wegen aller politischen Probleme, die es in diesem Land gibt, freue ich mich deswegen ganz besonders, dass wir diese Reise nach Belarus machen konnten. Vor allem dank der Unterstützung unserer Freunde und unseres Netzwerkes vor Ort. Unser Projekt Fankurve Ost ist ja auch aus dem Geist der Eisernen Fankultur mit ihrer Mitbestimmung, Selbstorganisation und sozialen Verantwortung geboren worden. Und irgendwie fiel gerade mit der jetzigen Belarusreise alles für mich zusammen, was mir im Fußball und Leben wichtig ist.“

Teilnehmer des Fantreffens in Belarus: Bea von der Eisernen Hilfe und FuMa, Elena von der Russischen Fanbotschaft und Tanya, die für Dinamo Kyiv arbeitet, Foto: Ingo Petz

13 Kommentare zu “Gibt es für ungenutzte Dauerkarten bessere Lösungen als den Ticketzweitmarkt?

  1. Jan Grobi

    Dauerkarte reinstellen –> Tagesticket im pdf –> Mehrkosten begleichen –> ausdrucken –> Interessen geben
    Schön einfach, aber schon hast du eine Ebayschwemme und nen Schwarzmarkt. Das System ist kompliziert, nimmt aber Schwarzhandel die Chance

  2. Johannes

    Ich habe schon öfter meine DK Olaf Forner als Spende gegeben. Er gibt sie dann jemanden, der es sich nicht leisten kann. Übergabe war immer unkompliziert, entweder gebe ich sie ihm am Barkas nach dem vorherigen Spiel oder hinterlege sie im Coe. Meist schmeißt er nach dem Spiel die Karten in meinen Briefkasten.

  3. Kleinkeul

    Moin, leider wird der Schwarzmarkt durch unseren Erfolg erheblich an Fahrt aufnehmen, daher ist der Zweitmarkt vom mir keine bevorzugte Form der Weitergabe. Hier kann ich nicht sicher sein an wen die Karte gelangt.
    Ich gebe meine Karte immer innerhalb meiner Union-Familie weiter. Da sie beständig wächst, wird das nie wirklich zum Problem. Hierbei wird gern mal ein Umweg von Arbeit in Kauf genommen um für sich selbst oder den Bekannten die freie Karte zu holen. Zusätzlich kenne ich zwei Kneipen in Wohnhegend und eine etwas weiter weg, die als Übergabeort genutzt werden.
    In meinem Dunstkreis ist von Großverdiener bis arme Kirchenmaus alles vertreten und jeder gibt was er kann. Daher mache ich mir nicht so viele Gedanken. Es trifft immer den richtigen.
    Meine Karte spenden, an Unioner die wenig haben würde ich sofort, wenn der Verein eine Plattform bietet(ob grundsätzliche Kontingent oder eine weitere Form im Zweitmarkt, egal). Leider wird das wohl immer über eine Art von Nachweis laufen. Da dies keine erstrebenswerte Angelegenheit für Union ist, gibt es diese Art der Unterstützung wohl auch noch nicht.
    Ich sehe also jede „Kleinfamilie“ in der großen Union Familie als den besten Ort der Unterstützung. So hat bei uns auch jeder ein Bier in der Hand obwohl es sich der eine oder andere nicht Leisten kann.
    Also macht alle das Beste aus den Möglichkeiten um den Schwarzmarkt so klein wie möglich zu halten.
    Eisern

    PS: würde auch den einen oder anderen Becher Spenden um die DFB Strafen zu mindern. Muss aber bestimmt aus der Fanszene heraus organisiert werden. Kennt jemand der jemanden kennt….

  4. Dass Tickets über den Zweitmarkt in den schwarzen gelangen, halte ich für unwahrscheinlich, weil der dafür zu unregelmäßig offen ist. mir persönlich würde es aber schon gefallen, wenn man jederzeit einstellen könnte, da schon langfristig weiß, wann ich arbeiten muss.

  5. Erstmal wäre es interessant überhaupt – wenn es mit der DK-Ausgabe losgeht???
    Die Urlaubszeit naht!!!
    u.n.v.e.u.

  6. Michael Mlynarczyk

    wie schon von johannes erwähnt , Olaf Forner macht einen guten job und das schon seit jahren , man kann sich bei ihm sicher sein das das ticket/dauerkarte an die richtigen leute kommt , braucht keine angst haben das die dauerkarte nicht zurückkommt , ich hab ihm jetzt schon bei 3 spielen geholfen und konnte so etwas mehr einsicht in seinen job bekommen , und ganz ehrlich , er reist sich echt den arsch auf die tickets an die frau den mann zu bringen , und jedes ticket was bei ihm landet ist ein ticket weniger was irgendein schwarzhändler bekommen könnte

  7. Den Schwarzmarkt muss man nicht „füttern“. Meist kennt man ja die Leute, denen man ne überzählige Karte überreicht. Ist das ausnahmsweise nicht der Fall, wird derjenige eben mit der bewussten Karte durch den Einlass gezwungen – Karte zum Normalpreis bezahlt (oder auch geschenkt), ebay oder andere Kanäle können gar nicht mehr genutzt werden. Wenn nur jeder, der die Möglichkeit hat, eine Karte über den Mitgliederverkauf zu erwerben, so handeln würde, wäre das Thema Schwarzmarkt zu erhöhten Preisen sicherlich vom Tisch. Sicherlich wird es den einen oder anderen geben, der nur Mitglied geworden ist, um überteuerte Karten zu verkaufen, aber das sind nur sehr wenige.

  8. Zur Dauerkartenproblematik zunächst volle Zustimmung zur Problembeschreibung. Da ich das in dieser Saison auch schon ein paar Mal durch habe und mir dazu Gedanken gemacht habe, folgender – in meinen Augen auch technisch leicht umsetzbarer Vorschlag – der schon mal viel Wind aus der Sache nehmen könnte.

    Zunächst einmal sollte für alle, die Ihre Dauerkarte nicht nutzen wollen und die sie „nur“ an irgendjemand weitergeben wollen, dieser Zweitmarkt nicht erst geöffnet werden, wenn klar ist, dass das Spiel ausverkauft ist. Denn das kann auch mal nur ein Tag vorher sein und dann ist es es ggf. für viele schon zu spät, da sie sich in einem der deutschen Funklöcher befinden oder sonst keine Möglichkeit haben, den Einstellungsprozess vorzunehmen.

    Stattdessen sollte ich ab Terminfestsetzung des Spiels jederzeit in der Lage sein können, meine DK für ein bestimmtes Spiel freizugeben, wenn ich eh schon weiß, dass ich nicht kommen kann. Für den Verein ist es ja letztlich egal, ob sie nun „meine“ Karte oder eine andere verkaufen. Das Gesamt-Kontingent ändert sich dadurch ja nicht. Und so kann man es auch nicht vergessen, die Karte freizugeben.

    Wenn ich nun die DK konkret an einen Freund/eine Freundin weiterreichen will (letztlich ist die DK ja explizit auch als „übertragbar“ markiert und ich kann das in der Echtwelt eh tun), dann wäre es das einfachste, dass ich im Zeughaus für meine Karte eine E-Mail-Adresse des Freundes/der Freundin eingebe und diese dann eine E-Mail erhalten mit einem Link, mit dem ich den Kauf (oder kostenlose Übernahme!) exakt _dieser_ Karte (damit ist ja auch ein Sektor verbunden) einleiten kann.

    Der Link könnte ggf. zeitlich beschränkt gültig sein (z.B. 48 Stunden insgesamt oder so und so viel Stunden vor Spielbeginn ablaufen), damit hier Karten nicht hängenbleiben, aber am Ende ist das alles machbar.

    Auf diesem Wege werden alle froh: Union kriegt das Stadion voll, die soziale Kette bleibt erhalten, die Freunde sind glücklich und man selbst auch. Ob man seine Karte verschenkt, verkauft oder die Kohle spendet ist dann eine ganz persönliche Entscheidung, der Verein hat auf jeden Fall gewonnen.

  9. Olaf Forner

    Mann merkt daß sich viele Leute mit dem Thema Karten erst befassen, wenn sie betroffen sind, und dadurch auch eine einseitige Sicht des Suchenden bzw. Vergebenden haben Der Verein muß alle Seiten sehen, und hat es da komplizierter Lösungen zu finden.Ich reagiere mit meiner Arbeit am Bahnhof Köpenick flexibel, damit die Karten nicht verfallen oder gar an Schearzhändler gelangen, und habe durch den Barkas Möglichkeiten der Rücknahme von DK die flexibel sind.ihr könnt mich vom Textilvergehen gerne um des Verständnisses der Problematik ansprechen Eisern Olaf Forner der Tazunioner!

  10. Marcel Schneider

    Gibt es eigentlich schon Infos zum Start des Dk.vorverkaufs?

    Eiserne Grüße!

  11. Infos gibts nun hier: https://www.fc-union-berlin.de/de/union-live/news/verein/Union-startet-Dauerkartenverkauf-2047D/

    „Die Ticketpreise für die Dauer- und Tageskarten bleiben unverändert auf dem Niveau der abgelaufenen Spielzeit.“

    Da steigt Union das erste Mal in die Bundesliga auf und die Preise bleiben gleich. Großartig.

  12. Ja, aber die Mitgliederzahl ist jetzt schon bei 28.000 und bis Saisonstart vermutlich jenseits der 30.000. Wie viele davon wohl „Viagogo-Marionetten“ sind, die nur Mitglied geworden sind, um die Tageskarten zum Vielfachen des Einkaufspreises wieder zu verkaufen ? Bei max 7000 Tageskarten pro Spiel…

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