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Urs Fischer äußert sich zur Kapitänsfrage und gibt ein bisschen Anlass für Spekulationen

Nach dem Trainingslager ist vor der Generalprobe, ist vorm Pokal-Spiel oder so ähnlich. Das Männer-Profiteam des 1. FC Union Berlin hat sein Trainingslager in Österreich beendet und wird sich die verbleibenden Tage bis zum Saisonstart nun in Berlin vorbereiten.

Mit im Gepäck hat Cheftrainer Urs Fischer einige Erkenntnisse, die er kurz vor der Rückreise auch der anwesenden Presseschar mitteilte. So zeigte er sich grundsätzlich sehr zufrieden mit den Bedingungen vor Ort und der sportlichen Entwicklung, bei der es vor allem um die Integration der Neuzugänge ging.

Ganz konkret sah er schon gute Ansätze was die Spielweise anbelangt:

„Ich glaube, dass wir schneller in die Vertikale kommen. Jetzt gilt es, in Zone drei noch effizienter zu sein. Gerade wenn ich unsere Flanken sehe. Wir kommen immer wieder toll in die Aktionen, toll in den Raum, aber am Ende fehlt ein Abnehmer – oder es ist zu unpräzise. Da haben wir noch Luft nach oben.“

Christopher Trimmel und Urs Fischer werden sich im Trainingslager intensiv ausgetauscht haben, Foto: Matze Koch

Noch interessanter fand ich Urs Fischers Aussagen zur Kapitänsfrage:

„Das ist entschieden. Wir werden uns mit der Mannschaft noch zusammensetzen und das eine oder andere ansprechen. Da geht es auch um die Zielsetzung.“

Diese drei Sätze lassen dabei durchaus Interpretationsspielraum und sind vielleicht genau deswegen von Urs Fischer genau so gewählt worden. Einerseits könnte das Zusammensetzen mit der Mannschaft dafür sprechen, dass das Trainerteam einen neuen Kapitän und Nachfolger für Christopher Trimmel auserkoren hat. Da wäre natürlich Rani Khedira der erste Kandidat.

Gab auch im Testspiel gegen Udinese als Kapitän die Richtung vor: Rani Khedira, Foto: Matze Koch

Hinsichtlich Fischers Aussage zur Zielsetzung könnte man im Kontext der Kapitänsfrage aber auch das Szenario aus der Vorsaison vermuten: Solange Christopher Trimmel auf dem Platz steht, ist er der Kapitän von Union, in allen anderen Spielen führt Rani Khedira das Team aufs Feld. Nämlich, dass es grundsätzlich nicht um Personen geht, sondern um das gemeinsame Verfolgen eines Ziels, egal welche Spieler in der Startaufstellung stehen. Diese Lesart würde auch zu Khediras Aussagen vor einigen Tagen passen.

Wie ihr merkt ist da viel Kaffeesatzleserei dabei. Und so bleibt die Frage nach dem Union-Kapitän für die kommende Saison sicherlich für uns Fans eine spannende, vermutlich aber für das Teamgefüge eine gar nicht mal so entscheidende Frage.

Union-Presseschau

Derweil hat Union-Manager Oliver Ruhnert der BZ ein längeres Interview gegeben, welches zweigeteilt erschienen ist. Dabei verdeutlicht er zunächst, dass die Transferplanungen noch nicht abgeschlossen sind, dass also „sowohl auf der Ausgangs- als auch Abgangsseite bis zum 1. September noch was passieren wird.“ Zudem spricht Ruhnert im ersten Teil über die Neuzugänge von Hertha BSC und Sheraldo Becker.

Im zweiten Teil geht es dann vor allem um die klar abgesteckten Aufgabenbereiche, die sowohl das Präsidium, das Management als auch das Trainerteam im Verein haben. Des weiteren wird die Nationalelf, Isco und übertriebene Härte in Testspielen thematisiert.

Die MOZ einen längeren Artikel über Brenden Aaronson und seine ersten Wochen bei Union veröffentlicht, in dem der US-Amerikaner auch viel zu Wort kommt und seine Ziele für die anstehende Spielzeit benennt.

Immerunioner

Akaki Gogia hat nach einer unglücklichen Zeit in Dresden einen neuen Verein gefunden und heuert bei der VSG Altglienicke in der Regionalliga an.

Timo Baumgartl ist ja bekanntermaßen zum FC Schalke 04 gewechselt. Einer der Gründe für seinen Wechsel waren die Verhandlungen mit den Königsblauen, in denen seine erfolgreich bekämpfte Hodenkrebserkrankung, im Gegensatz zu Gesprächen mit anderen Vereinen, keine Rolle spielte.

Timo im Union-Trikot gegen seinen heutigen Arbeitgeber, Foto: Matze Koch

Ich finde seine Vereinsauswahl von außen betrachtet klasse und hoffe ihn mit Schalke in der nächsten Saison in der Alten Försterei zu sehen.

Union-Frauen

Der Spielplan für die anstehende Regionalliga-Spielzeit der Union-Frauen ist raus und bietet ein knackiges Auftaktprogramm. Los geht es mit dem Derby bei Hertha BSC, welches zu dieser Saison ja die Frauenabteilung von Hertha 03 Zehlendorf übernommen hat.

Kurz danach geht es gegen mehrere Zweitvertretungen und vor allem Viktoria Berlin. Wahrscheinlich lässt sich nach den ersten Spieltagen schon eine Tendenz erkennen, ob der anvisierte Aufstieg auch realistisch ist.

Zudem haben die Union-Frauen, wie im Beitrag zu sehen, einen neuen Trikotsponsor.

Und sonst so?

In englischer Sprache sind zwei sehr schön zu lesende Texte erschienen. Einmal geht es um den Besuch des ersten Testspiels der laufenden Saison, gegen Rapid Wien. Hierbei ist vor allem die dazugehörige Untermalung durch zahlreiche Schwarz-weiß-Bilder sehr sehenswert.

Der andere Artikel nimmt alle Leserinnen und Leser noch einmal mit auf die unglaubliche und wilde Reise, die wir mit Union in den letzten Jahren erlebt haben. Von der Fans-gestützten Stadionsanierung, der Atmosphäre beim ersten Bundesliga-Spiel, über die Entwicklung des unkonventionellen und genau deswegen so liebenswerten Kapitän Christopher Trimmel.

Er erzählt zudem von der unfassbaren Erfolgsstory seit Urs Fischer das Ruder übernommen hat, über den Teamplayer Max Kruse, die Transformation von Rani Khedira zu einem dominanten Spieler, der nun Champions League spielt oder aber auch die Manager-Leistungen des Oliver R.

Sicherlich für die meisten inhaltlich kaum was neues, sehr schön geschrieben und deswegen unbedingt lesenswert, ist der Artikel dennoch. Auch um so ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen eignen sich die Zeilen, welche auch passend enden, wunderbar:

„A club for the people, from the people, now giving back to the people.“

Außerdem schreitet der Bau des neuen Trainingszentrum für die Frauen- und Nachwuchsabteilung von Union so sehr voran, dass mit einer Teilinbetriebnahme schon in wenigen Wochen zu rechnen ist.

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