Blog State of the Union

Jamie Leweling ist schon gut und kann noch besser werden

Der Reigen von Neuverpflichtungen, die ganz sicher schon über Wochen und Monate vorbereitet wurden, und jetzt nach Saisonende abgeschlossen und offiziell gemacht werden, geht weiter: Union verpflichtet Jamie Leweling von der Spielvereinigung Fürth.

Diese Meldung ist von Union gestern etwas schneller herausgegangen als eigentlich geplant, und schnell ist auch das richtige Stichwort für Leweling.

Denn der ist ein schneller, physischer und technisch guter Flügelspieler, der nicht nur in den aller offensivsten Rollen, sondern auch aus einer etwas tieferen Position spielen kann. Sein statistisches Profil zeigt genau das: Dribblings als sein stärkstes Attribut, Zahlen zum defensiven Beitrag, die okay sind, und zumindest einigermaßen ordentliche Werte für Abschlüsse und Tore. Davon hat er in dieser Saison fünf gemacht – von insgesamt 28 seiner Mannschaft, was schon eine ganz ordentliche Quote ist.

Natürlich hat Leweling aber auch noch Lücken in seinen Fähigkeiten – namentlich sein Passspiel. Die Werte, auf die er da kommt, sind wirklich nicht berühmt:

Lewelings Pass-Werte im Vergleich zu anderen Flügelspielern in den europäischen Top-5 Ligen, ausgedrückt als Perzentil, in dem er darin liegt: fast alle Spieler auf diesen Positionen passen mehr und genauer als er. Screenshot/Daten: FBRef.

Trotzdem schreibt Union in seiner Transfer-Verkündung von „Kreativität für die Offensive“, und zumindest einen Anhaltspunkt geben Lewelings Leistungsdaten dafür auch: Gerade im Vergleich mit seinen sonstigen Pass-Werten kommt er auf eine sehr ordentliche Zahl von Steckpässen durch die Abwehr. Wenn er sich also noch weiterentwickelt (auch im Spielverständnis), und bei Union von Urs Fischer richtig eingebunden wird, kann das ein weiterer guter Transfer für Union sein.

Und natürlich ist Leweling auch wieder ein junger, entwicklungsfähiger Spieler, der Union dann auch eine signifikante Ablöse kostet. Berichtet wird von vier Millionen Euro.

Solche Transfers gab es in den letzten Jahren zumindest in manchen Aspekten auch schon. Aber man merkt Unions Transfers in diesem Sommer auf jeden Fall, dass die Mannschaft sich weiterentwickeln soll.

Bei Union ist Leweling dann übrigens nach Niko Gießelmann, Paul Jaeckel und dem anderen Sommer-Neuzugang Paul Seguin schon der vierte frühere Fürther. Das Motto in Bezug auf die Franken scheint also zu sein, if you can’t beat them, let them join you.

Abgesehen von Transfergeschichten schreibt Andreas Baingo in seiner Union-Kolumne noch, warum Union in der Relegation auf einen Erfolg von Hertha hoffen soll.

Trimbo-Love

In der Schlusskonferenz-Folge des Rasenfunks zum 34. Spieltag wurde Christopher Trimmel für die Elf der Saison nominiert. Zwar mit der Anmerkung, dass es noch nicht mal seine beste Saison in der Bundesliga war, und auf dieser Position etwas die Konkurrenz fehlt, aber auch stellvertretend für die ganze Mannschaft.

Und sonst so

Die Union-Ultragruppe Wuhlesyndikat feiert in diesem Sommer ihr 20-jähriges Bestehen. Dazu gratuliert der Verein, und auch wir schließen uns dem gerne an. Auf dass die nächsten 20 Jahre mit Union noch lauter, bunter, geiler werden.

4 Kommentare zu “Jamie Leweling ist schon gut und kann noch besser werden

  1. Andreas

    Leweling ist schnell, aber Trimmi ist schneller. Zumindest diese Saison, wenn man der DFL und ihrer Top-Speed Statistik (34,01 vs 34,13 km/h) trauen kann.

  2. Thomas Dudlitz

    alle 4 bisherigen Transfers haben aus meiner Sicht Startelfpotential, bin gespannt ob sich noch etwas auf der Torhüterposition tut. LG aus Switzerland

  3. Gab es eigentlich irgendwelche Infos in Bezug auf Becker? Er musste ja wegen Verletzung raus.

  4. Michael

    Jetzt läßt man sich schon mit Berater und Bruder (?) bei der Vertragsunterzeichnung ablichten und gibt sogleich die Vertragsdauer bekannt, die Union ja gern verschweigt?

    Toller Anfang :-)

Kommentare sind geschlossen.