Blog State of the Union

Statistiksalat für ein großes Spiel: Warum Union heute weiterkommt

Flutlicht, Pokal, ein K.O.-Spiel, ein attraktiver aber schlagbarer Gegner. Was gibt es Geileres? Also abgesehen davon, dass die Alte Försterei auch heute noch nicht ganz voll besetzt sein wird, sind alle Zutaten für ein tolles Fußballfest vorhanden. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht ziemlich neidisch auf alle Los-Gewinner*innen bin, die nachher im Stadion sein werden. Um was es heute geht, hat Urs Fischer ganz kurz und knapp auf den Punkt gebracht:

Während unsere Freund*innen von Millernton sich ja äußerst sicher sind, dass der FC St. Pauli heute an der Alten Försterei das DFB-Pokal-Halbfinale erreichen wird, kann ich diesen Optimismus überraschenderweise nicht ganz teilen. Zwar wurde dafür in vielen Statistik-Kisten gegraben, um fünf Gründe für St. Paulis Weiterkommen zu finden, aber da man ja aber keiner Statistik glauben sollte, die man nicht selbst gefälscht hat, habe ich nochmal „nachgeschaut“, ob das auch alles so seine Richtigkeit hat.

Daher kommen hier fünf Gründe (analog zum Millernton-Text), warum Union heute nach dem Abpfiff nur noch einen Sieg vom Finale entfernt sein wird.

1. Die Alte Försterei

Dass die Alte Försterei das tollste Stadion der Welt ist und Union dazu traditionell äußerst heimstark auftritt, ist ungefähr so bekannt wie St. Paulis Totenkopf. Und ja, es stimmt, im einzigen Pokalaufeinandertreffen in der immergrünen Alten Försterei gewann der FC St. Pauli. Aber da der Pokal ja seine eigenen Gesetze schreibt, ist vielleicht folgende Statistik aufschlussreicher: 13 Heimspiele hat Union bisher gegen die Hamburger bestritten. Die Bilanz: Neun Heimsiege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. Noch Fragen?

Beim letzten Heimspiel gegen den FC St. Pauli war das Ergebnis ziemlich eindeutig, Foto: Matze Koch

2. Urs Fischer ist ein Gewinner

Während im St. Pauli-Blog pure Blasphemie betrieben wird, wissen wir natürlich schon lange: Dort wo Urs Fischer ist, dort ist auch Erfolg. Vor allem bei Union. Da ist es auch nicht bedenklich, dass Unions Trainer bisher alle Viertelfinalspiele im deutschen Pokal verloren hat. Schließlich gab es bisher nur eins (2020 verlor man 1:3 in Leverkusen) und zweitens hat er in der Schweiz eindrucksvoll bewiesen wie Pokal geht. Dort gewann er als Trainer des FC Basel 2017 mit einem 3:0-Final-Sieg völlig souverän den Cup.

3. Union hat Viertelfinal-Erfahrung

Während von den Spielern, die bei der Viertelfinal-Niederlage in Leverkusen auf dem Platz standen, nur noch Christopher Trimmel, Julian Ryerson, Grischa Prömel und Anthony Ujah in Unions Kader stehen, findet man darüber hinaus in Unions aktuellem Kader einiges an Pokalerfahrung. Vor allem Robin Knoche ist dabei zu nennen. Der Innenverteidiger gewann im Jahr 2015 sogar den DFB-Pokal mit Wolfsburg und stand dabei beim wichtigen Viertelfinal-Sieg gegen den SC Freiburg 90 Minuten auf dem Platz.

Auch Frederik Rönnow, der laut Urs Fischer eine Option für heute Abend ist, hat für den AC Horsens und Bröndby in Dänemark nie ein Viertelfinale verloren. Der nächste mit einer blütenweißen Viertelfinal-Weste ist Dominique Heintz, der sein einziges DFB-Pokal-Viertelfinale mit Kaiserslautern siegreich bestritt.

Diese Liste ließe sich sicher noch etwas weiterführen, bspw. hat Anthony Ujah außer mit Union auch noch nie ein Pokal-Viertelfinale verloren. Eins wird aber wohl ganz deutlich klar: Unions Kader kann Viertelfinale!

4. Anthony Ujah und Sven Michel sind die besseren Guido Burgstallers

Apropos Ujah: Zugegeben, Guido Burgstaller hat eine ganz gute Sieg-Quote gegen Union (drei Siege, ein Unentschieden). Aber Tony egalisiert diese Statistik genau mit der gleichen Bilanz. Hinzu kommt Sven Michel in fünf Spielen gegen den FC St. Pauli auf drei Siege, ein Unentschieden und eine, na lassen wir das…

Dürfen Sven Michel und Anthony Ujah heute auf dem Platz mitwirken?, Foto: Matze Koch

5. Das Selbstvertrauen und die Stimmung passt

Am Ende sind alle Statistiken wie so oft wohl Schall und Rauch. Viel wichtiger ist, wie Daniel gestern schon schrieb, dass Union nach dem Sieg gegen Mainz mit Selbstvertrauen in die Partie geht. Und wohl noch wichtiger: Die Alte Försterei wird brennen. Welcome to hell(s bells), oder wie ihr das bei euch sagt, FC St. Pauli!

Wer noch mehr zu Historie zwischen den beiden Vereinen wissen möchte, der wird ebenfalls beim Millernton fündig.

Medienberichte über Union

Da gibts was auf die Ohren

Gestern haben Nadine, Robert und Daniel gepodcastet. Nachdem über die Frage, ob der Besuch des Stadions in diesen Tagen angebracht ist, diskutiert wurde, sprachen die drei auch noch ausführlich über das Mainz-Spiel und das heutige Pokal-Spiel.

8 Kommentare zu “Statistiksalat für ein großes Spiel: Warum Union heute weiterkommt

  1. Matthias

    13 HeimSPIELE – Korrigieren bitte! Swingersmiley

  2. […] zum Gegner: Tagesaktuell informiert seid Ihr wie immer beim State of the Union des Textilvergehens, die sich heute doch tatsächlich erdreisten, fünf Gründe für ein […]

  3. Da es in den letzten beiden Texten nicht erwähnt wird,mach ich das mal. Über 10.000 Unioner werden von diesem wichtigen Spiel ohne plausiblen Grund ausgeschlossen.
    Die nächsten Tage können die Regeln für Berlin natürlich ganz anders aussehen,wenn die Politik gnädig ist. Ist dann natürlich zu spät.

    • Sebastian

      @egal Erstens steht im Text, „dass die Alte Försterei auch heute noch nicht ganz voll besetzt sein wird.“ Zweitens ist das keine Neuigkeit, sondern seit einiger Zeit so. Galt beispielsweise auch am Wochenende gegen Mainz so. Drittens ist es keine Regulation, die sich speziell auf dieses Pokalspiel bezieht. Viertens gibt es dafür sehr wohl Gründe, die sich auf den Infektionsschutz beziehen, womit diese Regulierung durch die Infektionsschutzverordnung auch begründet wird.

      Dass du die Gründe als nicht plausibel ansiehst, ist völlig okay. Aber Union ist hier nicht das Opfer einer speziell nur auf diese Pokalspiel abzielenden Regel. Ob sich die Regeln ändern, ist Teil einer politischen Entscheidung, die am Ende eines entsprechenden Prozesses der Aushandlung steht.

  4. Eiserner Uwe

    Interessanter Millernblog vor’m heutigen Pokalkracher in der wunderschönen immergrünen Alten Försterei unter Flutlicht. EISERN ?

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