Blog State of the Union

Ein toller Europapokal-Abend wird durch das Verhalten einiger weniger stark getrübt

Spätestens als die Mannschaft von Urs Fischer nach dem Spiel mit „Europapokal, Europapo, Europapokal, Europapo, Europapokal …“ gefeiert wurde, war wohl den letzten anwesenden Union-Fans im Olympiastadion klar: Union hat den ersten „Heimsieg“ auf internationalem Parkett seit zwei Jahrzehnten sicher.

Fast auf dem Tag genau 20 Jahre nach dem Sieg gegen den finnischen Vertreter Haka Valkeakoksi siegte Union souverän und sicherlich auch in der Höhe verdient mit 3:0 gegen Maccabi Haifa. Doch auch wenn sich neben dem exakt identischen Ergebnis, der Umlaufbahn im Stadion oder den Umstands, dass von „Heimsieg“ gesprochen werden muss – während nach dem Spiel „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ skandiert wurde – sicherlich noch weitere Parallelen finden lassen würden, war diesmal einiges anders.

Alles wirkte noch ein bisschen größer, bunter und beeindruckender als damals. Und das obwohl mein damaliges Ich viel kleiner war, noch zur Grundschule ging und vermutlich noch mit ein bisschen mehr aufgerissenen und neugierigeren Augen durchs Leben schritt als heute.

Diesmal kam dafür direkt nach dem Aussteigen aus der S-Bahn richtige Europapokal-Atmosphäre auf. Drei Maccabi-Fans sangen auf die Melodie von „Supergirl“ etwas von dem ich außer „Maccabi“ kein Wort verstehen konnte und dennoch fast mit einstimmen wollte. Das direkt nach der dieser kurzen Begegnung auftauchende und in rot getränkte Olympiastadion (ich war beim Spiel gegen KuPS nicht dabei) ließ mich dann endgültig ein bisschen Entenpelle produzieren.

So sieht es doch irgendwie ganz nett aus. Das Olympiastadion in rot, Foto: Matze Koch

Als dann die Mannschaftsaufstellung von Christian Arbeit verlesen wurde, war ich wohl nicht der Einzige, dem dann schon wieder zum Augenreiben war. Urs Fischer schickte nämlich ein Team auf dem Platz, was in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt hatte. Im 4-3-3 starteten mit Frederik Rönnow, Kevin Möhwald, Andreas Voglsammer, Kevin Behrens oder auch Sheraldo Becker Spieler, die in dieser Spielzeit noch gar nicht oder sehr selten von Anfang an randurften.

In der ersten Hälfte war die fehlende Abstimmung dann auch ziemlich offensichtlich. Gegen einen äußerst tiefstehenden Gegner, der im Gegensatz zu seinem stimmungsvollen und optisch gut sichtbaren Anhang mit sehr wenig Selbstbewusstsein agierte, operierte Union viel mit langen Bällen und zeigte wenig Sicherheit im Kombinationsspiel. Bis auf einen Schuss von Kevin Möhwald war Union bis zum Führungstor dementsprechend auch kaum gefährlich.

Dem eher durch Kevin Behrens reingekämpften als erspielten 1:0 von Andreas Voglsammer folgte kurz vor der Pause noch eine kleinere Druckphase, die kurz vor der Halbzeit auch zum 2:0 führen hätte können. Das fielt dann quasi direkt nach der Pause durch einen Kopfball von Behrens, bei dem Unions Mittelstürmer wie so häufig an diesem Abend einfach körperlich überlegen war und Christopher Trimmels Freistoßflanke gegen die gefühlt halbe Mannschaft von Maccabi Haifa reindrückte.

Im Anschluss überließ Union Maccabi mehr den Ball und fand dadurch selbst mehr Räume vor, sodass der eingewechselte Taiwo Awoniyi nach einem perfekt gespielten Angriff über Christopher Trimmel, Genki Haraguchi und Sheraldo Becker einen sehenswerten Volleyschuss in den Winkel jagte. Danach war dann vor allem Feiern und vielleicht sogar ein bisschen Kräfte schonen für das Bundesligaspiel am Sonntag angesagt.

Das sind die Spielberichte der Berliner Medien:

Antisemitische Vorfälle beim Spiel

Leider gab es neben all der sportlichen und stimmungsvollen Feierei auch Ereignisse, die auch mit ekelhaft und absolut beschämend nicht treffend beschrieben werden können.

Laut des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft wurden Zuschauer*innen auf übelste antisemitische Weise beleidigt und angegangen.

Auch wenn ich persönlich wie viele andere die Stimmung gegenüber den sehr stimmungsvollen Maccabi-Fans als sehr respektvoll und auch anerkennend wahrgenommen habe und dieses menschenverachtende Verhalten sicherlich nur von einigen wenigen Unioner*innen ausging und sich andere Unioner*innen im Stadion dagegen gestellt haben, sind diese Vorfälle nicht zu relativieren und müssen vollumfänglich aufgeklärt werden.

Max Kruse sieht wenig Chancen auf ein Comeback im DFB-Team

Max Kruse, der gestern gar nicht zum Einsatz kam, hat der FAZ (Bezahllink) ein längeres Interview gegeben, in dem er über Berlin, immer mehr Spiele oder die Trockenheit von Daten-Analysen spricht.

Außerdem sieht er wenig Chancen auf eine Rückkehr ins DFB-Team, da der neue Trainer Hansi Flick vermutlich eine ähnlich festgefahrene Meinung über ihn hat wie dessen Vorgänger Joachim Löw.

45 Kommentare zu “Ein toller Europapokal-Abend wird durch das Verhalten einiger weniger stark getrübt

  1. Eisern_13156

    Es war so ein schöner Abend gestern, sowohl sportlich als auch von der Stimmung her. Und dann am Tag darauf muss ich was von antisemitischen Fällen lesen… Mir ist die Freude mittlerweile komplett vergangen. Ich schäme mich als Unioner, und es tut mir Leid für alle, die so ekelhaft angepöbelt wurden. Danke an alle, die direkt das Maul aufgemacht haben gegen diese Ar*chlö*her! Letztere wird man hoffentlich finden und angemessen bestrafen.

    Wäre schön, wenn Christian Arbeit beim nächsten Heimspiel in der AF eine ganz deutliche Ansage zu diesen Vorfällen machen könnte.

  2. Raus mit solchen Leuten aus unserem Verein! Da geben sich die Vorstände alle Mühe entspannt zu sein, laden sogar 350 Israelis ein und dann so eine Scheiße.
    Warum macht man sowas? Kapier ich nicht.

  3. Schlichtweg lächerlich! Wir haben gefeiert, dass wieder Auswärtsfans da waren. Aber es war doch vorher klar, dass einige Gutmenschen das Haar in der Suppe suchen und finden. Haha antisemitisch .. wäre Sandhausen der Gegner gewesen vermutlich antisandisch .. Komplett dummes Gequatsche .. Wir haben uns gefreut, dass die Maccabi Fans da waren.
    Und leider auch typisch, dass TeVe genau dieses eine Haar in der Suppe thematisiert. Hier gilt wieder mal: Weniger ist manchmal mehr!

    • Hä? Was für ein Quatsch – vielleicht erstmal nachlesen was konkret vorgefallen sein soll bevor man so einen Kommentar ablässt.

    • Lächerlich und auch gefährlich sind deine verharmlosenden und relativierenden Aussagen. Niemand sagt, dass es nicht auch viel freundschaftliches und respektvolles Miteinander gab. Hilft aber nix, wenn am Ende Menschen vor Ort antisemitisch angegangen wurden. Das gehört angesprochen und geächtet und nicht relativiert und klein gemacht!

    • Eigentlich unwürdig solchem Kommentar weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Du machst dich mehr als lächerlich. Antisemitismus ist kein Haar in der Suppe. Sachlicher Bericht über derlei Vorfälle ist mit Gutmenschentum, so es das in der abwertenden Form wie Du es nutzt überhaupt gibt, kein stückweit gleichzusetzen.

    • @Martin:
      Aha. Scheiss Sandhausener ist fuer dich das selbe wie Scheiss Juden.
      Gut, dass wir das geklaert haben.

    • @Martin
      Antisemiten haben bei Union nichts zu suchen. Sie sollten aus dem Verein ausgeschlossen werden und lebenslanges Stadionverbot bekommen. Ich hoffe mal, da sind sich alle Unioner einig.

      Sollten also gestern tatsächlich antisemitische Übergriffe stattgefunden haben, dann handelt es sich bei diesem Blogpost weder um dummes Gequatsche, noch hat es etwas damit zu tun, dass ein Haar in der Suppe gesucht worden sei.
      In dem Fall ist es nicht nur angebracht, sondern unerlässlich, dass das hier bei TeVe thematisiert und verurteilt wird.

    • Ach du scheiße, was für ein jämmerlicher Kommentar.
      Dass so Blitzbirnen wie du die gestrigen Geschehnisse verharmlosen zeigt, dass noch viel zu tun ist in unserem Verein.

    • Aha, mal wieder die „Gutmenschen“…
      Warum sind sie nur so schlecht?
      Also ich hoffe, es kommt eine klare Ansage von Vereinssete zu den Vorfällen.

  4. Die antisemitischen Vorfälle hättet ihr besser in den Konjunktiv gesetzt. Bisher gibt es nur eine Anschuldigung auf Twitter ohne Beweise oder andere Zeugenaussagen. Die Polizei hat auch noch kein Statement hierzu abgegeben und solange sollte man mit Verurteilungen warten. Meiner Meinung nach ist ein politisch hyperkorrekter „Haltungsjournalismus“ genauso falsch wie eine Rassismus leugnende Wagenburgmentalität und beides brauchen wir bei Union nicht!

    • @Eike: Ich stimme dir zu, dass eine deutlichere sprachliche Distanzierung grundsätzlich immer angebracht ist, solange die Quellenlage einseitig ist. Die Aussage, dass „politisch hyperkorrekter „Haltungsjournalismus“ genauso falsch wie eine Rassismus leugnende Wagenburgmentalität“ ist, würde ich so jedoch nicht unterschreiben, weil beide Ansätze ethisch und moralisch aus meiner Sicht sehr unterschiedlich zu beurteilen sind. Aber ich stimme dir zu: Beides nervt.

      Davon abgesehen: Ich war ebenfalls im gemischten Block neben dem Gästebereich und habe keinerlei Antisemitismus mitbekommen. Hoffentlich waren es wirklich nur wenige Einzelfälle.

    • Die schlichte Aussage, dass Antisemitismus nichts in unserer Gesellschaft verloren hat, ist jetzt politisch hyperkorrekter „Haltungsjournalismus“ (was immer das auch sei)?

      Ist schon bedrückend zu sehen, wie gut die Diskursverschiebung der Faschisten und der Neuen Rechten in den letzten 15 Jahren gefruchtet hat. Denkt doch bitte mal für zwei Mark mit bevor Ihr solchen Unsinn in Kommentarspalten erbrecht – wo auch immer sich diese Kommentarspalten befinden.

    • @Robert: So wie ich Eike verstehe, bezieht sich „politisch hyperkorrekter „Haltungsjournalismus““ hier nicht auf „die schlichte Aussage, dass Antisemitismus nichts in unserer Gesellschaft verloren hat“, sondern allein darauf, keinen Konjunktiv zu benutzen und eine einzelne, zum Zeitpunkt des Artikels nicht offiziell bestätigte Twitter-Meldung als Fakt darzustellen. Das kann ein handwerklicher Fehler von Felix sein, oder eine Grundhaltung widerspiegeln, wie es Eike interpretiert. Ich würde auch letzteres vermuten, da Felix das Handwerk nicht erst seit gestern betreibt.
      Ich schätze TeVe sehr für die kritische Haltung seiner Autor:innen, auch deine, Robert. Aber unbestätigte Aussagen als Fakten dazustellen, macht euch unnötig angreifbar. Das finde ich schade.

    • @Bsprt

      Na dann schauen wir nochmal in den Text von Felix – da findet sich ja bestimmt ein riesengroßer handwerklicher Fehler, mit dem sich Felix die Vorwürfe zu 100% zu eigen macht und dann zur großen Kulturrevolution ausruft.

      Er schreibt, dass es diese Vorfälle „Laut des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft […]“ gab, verlinkt die Primärquelle (den entsprechenden Tweet), schreibt dann, was für 99% aller gestern Anwesenden zutreffen dürfte, nämlich, dass er von den Vorgängen selber nichts mitbekommen hat und fordert schließlich die Aufklärung der Vorwürfe(!).

      Das ist schon kapitaler Schnitzer da von Felix. Das strotzt nur so von politisch hyperkorrektem „Haltungsjournalismus“. Da fordert der einfach, dass bitte aufgeklärt werden soll, ob an diesen Vorfällen was dran ist. Unerhört.

      Verzeih mir meinen leicht ironischen Unterton, aber wir wissen beide, woher der Wind bei Eikes Orignial-Kommentar wehte. Da musst Du nichts beschönigen oder auslegen, was sich im Text von Felix schlicht nicht wiederfindet. Ich verstehe nicht, warum es uns so schwer fällt zu akzeptieren, dass einige Union-Fans rassistische Arschlöcher sind, nur weil 90 Minuten lang dieselbe Mannschaft anfeuern. Solange wir uns vor dem verstecken, was nicht sein darf, wird das auch nicht besser. Und solange wir Relativierungen dieser Art durch das Feigenblatt der „Unionfamilie“ zulassen, werden wir es auch nicht schaffen, mit diesen Rassisten in den eigenen Reihen richtig umzugehen.

  5. dichtdaneben

    Habe gestern vor, während und nachdem Spiel nichts dergleichen bemerkt, es war, fand ich, eine gute Atmosphäre. Echt traurig, sollte sich beschriebenes verifizieren lassen.
    Hatte am Bratwurststand sehr angenehmes Gespräch mit jungen Macabi Fans, die wussten eine Menge über Union. Kein Vergleich zu mir, falls ich hinfahre, muß ich mich noch vorbereiten…

  6. Also Wir haben fast neben dem Block gestanden und ich muß ehrlich sagen, da war nichts. Wenn doch, dann hat der eine eine klare Kante von den anderen Unionern bekommen. Es herschte unter den Macabi und Unionfans eine Super entspannte Stimmung, wie immer. So geht man mit Auswärtsfans auch um.
    Genaus wie mit den Berthafans, gemeinsam hingehen, jeder für sein Verein Supporten und gemeinsam hehme gehen, Respecktvoll, wobei es bei den „DiDa“ wirklich überhaubt nicht möglich sein wird. Da haben Wir in der Vergangenheit zu viel mitgemacht, existenzen wurden zerstört, daß ewig gestriege der „DiDa“ und, ich könnte noch weiter schreiben!

  7. Andere Frage: Warum ist die PK nach dem Spiel hinter ner Paywall?
    https://www.aftv-online.de/detail/video/pressekonferenz-nach-dem-spiel-gegen-maccabi-haifa-fcumac-25120

    Das war doch bei PK’s sonst nicht so?!

    verwirrte Gruesse,
    Marian

  8. Heiko Zuschke

    Habe vor und während des Spiels junge Maccabifans mit Blau weißen Schals gesehen und das sind nicht die Farben von Haifa. Warten wir ab was ermittelt wird. Genauso wär berichtet als erster, Die Bildzeitung, das sagt mir schon viel. Und ich habe während des Spiels keinen Polizeieinsatz bemerkt. Die hätten den ja aus dem Block geholt und das wäre aufgefallen. Also aufpassen bevor hier Union in eine Ecke geschoben wird.

    • Während des Spiels gab es einmal viel Bewegung von Polizeikräften, die hinter den Macabi Fans Richtung gemischten Block gelaufen sind.

    • Eisern&Shalom

      Die Jungs mit den blau weißen Schals waren von Tus Makkabi Berlin. Wir haben mit den Jungs am Bahnhof noch n Becher gekippt. Und die Bullen, die zuerst in Block 13/14 reingeflitzt sind, waren in zivil.

  9. Aha. Scheiss Sandhausener ist fuer dich das selbe wie Scheiss Juden.
    Gut, dass wir das geklaert haben.
    Ja! Weil es nicht um eine Weltverschwörung geht und niemand die Maccabis in die Gaskammer schicken wollte. Auch wenn ihr es hier gerne so darstellen möchtet.
    Es war ein sportlicher Wettkampf und es gab jede Menge freundschaftlicher Kontakte zwischen den Fans. Jetzt versucht doch nicht, hier die große Weltpolitik reinzutragen. Es war Sport und eine freundliche Begegnung zweier Fangruppen. Aber ihr müsst natürlich bei 500 freundschaftlichen Begegnungen die eine unfreundliche thematisieren. Bringt ja mehr Clicks ..

    • Raff es doch bitte: es spielt keine Rolle, dass die große Mehrheit Unioner freundlich und respektvoll mit den Maccabi Fans umgegangen ist.
      JEDER einzelne Fall von Antisemitismus ist einer zu viel und bei unserer historischen Schuld sind wir verdammte Scheiße in der Verantwortung, entschieden dagegen vorzugehen!

    • Nee leider hast du tatsächlich nicht so wirklich gerafft worum es geht. Schade.

    • @Martin
      du verstehst nicht den unterschied zwischen ner beleidigung (scheiss sandhausener) und antisemitismus (scheiss jude).
      schade.
      es ist zwecklos bei dem Mangel an Verständnis zu diskutieren.

      Völlig irrer Gedanke: vielleicht beides sein lassen?

  10. […] Berlin le blog des fans Textilvergehen a dit les mots « dégoûtant » et « absolument honteux » n’étaient pas adéquats pour […]

    • Habs gerafft. Bereite jetzt die Betroffenheit für die Prag- und Rotterdamspiele vor.
      Mannschaften aus Ländern, in denen deutsche Verbrechen verübt worden sind. Falls jemand Scheiß-Tschechen oder -Holländer ruft liegt doch auf der Hand, dass er Treblinka bzw. Herzogenbusch Verleugner ist.

  11. zentralesMittelfeld

    Ich hab keine Lust darauf, ein tolle Leistung der Mannschaft auf dem Platz und eine zu 99,9% tolle Stimmung der Fans auf den Rängen im Nachhinein einer handvoll Idioten unterzuordnen. Fans von anderen Teams, unabhängig davon wo sie herkommen oder welcher Religion sie angehören oder welche Hautfarbe sie haben, anzugreifen oder diskriminierend zu beleidigen hat mit „sportlich und fair“ nix zu tun, und die allermeisten Unioner sollten das wissen.

    Man hat den israelischen Meister über nahezu das komplette Spiel kontrolliert und quasi nichts gefährliches zugelassen. Und alles in einer ungewohnten Formation, mit (vermeintlichen) Stammpersonal auf der Bank. Die Flügelangriffe über Becker machen Spaß, die Wucht mit der Behrens und Vogi in den Strafraum gehen, passt sehr gut zu uns. Trimmel mit der ersten Standard-Vorlage der Saison und Taiwo hat auch mal wieder einen reingestolpert (nicht böse gemeint ;-) )
    Als ich die Aufstellung gesehen habe, wollte ich das Spiel über Möhwald genauer beobachten, aber bin dann dazu nicht gekommen. So richtig habe ich noch keine Idee, welche Rolle er bei uns übernehmen soll.

    Das nächste Spiel in Mainz wird eine ganz andere Nummer. Mache mir leichte Sorgen, wie gut das Team mit dem aggressiven Pressing der Mainzer nach der kurzen Pause umgehen wird.

    Aber so langsam kommt die Saison doch ins Rollen.

  12. Lieber Felix, danke für deinen guten sportlichen Kommentar.
    Weißt Du was ich an der ganzen Situation merkwürdig finde? Antisemitismus ist geschichtlich überall und in jeder Ecke zu finden, man muss nur genug recherchieren. Ob es bei Union, dem DFB, im Bundestag, bei der Stasi oder am Stammtisch. Wenn es Dir so wichtig ist, warum wartest du auf diesen einen Moment, wenn es bei uns passiert? Ich habe es schon einmal geschrieben. Es gab und gibt Nazis bzw Sympathisanten bei Union. Ich bin ein paar Tage älter als Du und kann Dir versichern, dass der Verein und die Leute im Block das deutlich besser im Blick/Griff haben als früher. Das ist absolut keine Entschuldigung, sondern die Bestätigung, dass ein Umdenken in der breiten Masse stattfindet.
    Du greifst einfach eine Meldung, die nicht aus unseren Reihen kommt auf, um Stimmung zu machen. Ich war selbst vor Ort, hatte weder im Zug noch im Block jegliche Bemerkungen in dieser Richtung gehört. Es gab anerkennendes Nicken über den Support, das war’s an Reaktionen.

    Den Spacken, der da irgendwas brüllt, als Antisemiten zu betiteln ist in meinen Augen verharmlosend.
    Der wahre Antisemitismus sitzt ganz woanders.
    Ich habe gestern Nachmittag, abseits der Szenerie aber in Stadionnähe, Spezialkräfte der Polizei gesehen, bis an die Zähne bewaffnet. Antiterror- Einheiten gibt es bei einem normalen Fußballspiel nicht.
    Sie waren da, um uns alle vor ganz anderen Typen und ihren Aktionen zu schützen. Dieser Terror ist das Gefährliche heutzutage, nicht so ein Spinner, der besoffen irgendwelches Gelaber ablässt.

    • Glückwunsch – Du hast es geschafft die längst widerlegte Hufeisentheorie mit neuem Inhalt zu füllen und neu aufleben zu lassen. Gepaart mit der uniontypischen Paranoia, dass alles, was Union irgendwie schlecht wirken lässt, von außen(tm) und „nicht aus unseren Reihen“ kommt und Du selber nicht gesehen hast, automatisch falsch sein muss, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, ist das ein spannender Knoten, den Du da in Deinen Kommentar hineinfabrizierst.

      Weil ich Dir Deine Angst, dass „die Anderen“(tm) Union mit gezielten falschen Vorwürfen schaden wollen, nicht nehmen kann, lass uns das mal kurz ignorieren und Deine Interpretation von Antisemitismus anschauen:

      Du bemängelst also, dass es verharmlosend sei, wenn man „den Spacken, der da irgendwas brüllt“ als Antisemit zu bezeichnen, weil der wahre Antisemitismus woanders säße. Abgeleitet von den Antiterror-Einheiten, die es bei „normalen“ Fußballspielen nicht gäbe, siehst Du also vermutlich den wahren Antisemitismus bei Terroristen, die israelischen Bürgern mit Anschlägen drohen. Und deswegen ist der „Spacken, der da irgendwas brüllt“ kein Antisemit, weil die Anti-Terror Einheiten ja nicht wegen dem „Spacken, der da irgendwas brüllt“ da wären. Und das, lieber Thomas, ist die von mir eingang erwähnte Neuauflage der Hufeisentheorie, die nicht nur noch absurder als die originale „Links/Rechts“ Variante ist, sondern ein ganz erstaunlicher Gedankengang.

      Wie lösen wir denn nun diesen Knoten, den Du da argumentativ reingebracht hast? Du findest es verharmlosend, „Spacken, der da irgendwas brüllt“ als den Antisemit, der er klar ist, zu bezeichnen, verharmlost dabei gleich noch selber den Antisemitismus, den der „Spacken, der da irgendwas brüllt“ ausübt und das alles auf der Basis, dass es noch viel schlimmere Antisemiten auf dieser Welt gibt, die nicht nur „irgendwas brüllen“, sondern sich neben den von ihnen verhassten Juden in die Luft sprengen. Und weil es diese Terroristen gibt, darf man den Antisemitismus des „Spacken, der da irgendwas brüllt“ nicht so nennen, weil das verharmlosend gegenüber des „wirklichen Antisemitismus“ wäre – was immer das ist?

      Geh doch da bitte nochmal drüber nachdenken. In Deiner Logik überfalle ich morgen einen Kiosk, werde aber vor Gericht freigesprochen, weil es verharmlosend wäre von mir als einen Räuber zu sprechen, solange es Bankräuber da draußen gibt, die schon mehr als eine Bank überfallen haben. Und außerdem möchte ich nicht, dass die Zeitungen über meinen Raub berichten, weil die nur unnötig Stimmung machen, die nicht aus unseren Reihen kommt und schließlich sind Überfälle überall, man muss nur lange genug recherchieren. Und außerdem hat meine Familie das mittlerweile auch besser im Griff mit meinen Überfällen auf Kioske. Das war früher schon viel schlimmer, deswegen ist das jetzt auch nicht mehr der Rede wert.

  13. MacabiHaifaFan! (aus dem Unionforum):

    So, after relaxing a little bit from yesterday – this is my conclusion.

    Football wise – it was very disappointing for us, it looked very bad and you had us completely in every aspect of the game. Sometimes looked like professional against youth team.

    Just don’t think that this is our real level. We had a very bad day, with a weird opening squad, but I hope that in the next game you will see the real Maccabi haifa playing.

    But for me, that actually wasn’t the important thing – I didn’t expect much from the game – but as for the atmosphere – it was amazing!

    Despite this shitty stadium (there shouldnt be stadiums like this in 2021, hate it), you managed to make it feel like home to your players and you had an amazing home support.

    For me, from the beginning of our march to the stadium, through the game itself and then also after the game on the way to the train – I only got love and respect from union fans. We all loved your kindness and guest-welcoming. To be clear, beacuse i’ve seen you write about it here – no one in Israel or within haifa fans is talking about an anti-semitic incident in the stadium, and I didn’t see or hear anything like that.

    That’s it. Thank you for the amazing experience. Hope you enjoyed our support on the away side too, and I hope you will be able to come to Israel, so we can treat you with the same respect that you treated us yesterday. You should really know – I talked with a lot of haifa fans yesterday – a lot of them told me that as from now – their favorite team in budesliga is union.

  14. Es prüfe sich bitte jeder, auf mehrere Quellen und Erfahrungsberichte zuzugreifen und nicht nur auf einen einzelnen Tweet.

  15. Senger, Alexander

    Ich war empört und erstaunt, als ich solche Anschuldigungen, aus dem Radio Berliner Rundfunk, entnehmen musste. Es war ein tolles Spiel unserer UNION-Elf, mit einem tollen Sieg, an einem gelungenden Abend. Wir sollten nun aktuell, die Ermittlungen abwarten.
    Ganz im Gegenteil, ich habe so ein faires Fussballspiel, auch von den Fans her selten erlebt.
    Unsere Farben sind rot-weiss-rot, für UNION und wie die Berliner Landesfahne und nicht braun oder schwarz oder grün. Früher war sie mal blau-weiss, unter UNION-OB, wo Berlin stand schon mal KOPP.
    Hoffen wir auf juristische Aufklärung und stehen weiterhin geschlossen, hinter unserem UNION-Team.
    Fragen wir aber auch, wer uns vielleicht den Erfolg nicht gönnen tut und plützlich den Vorwurf des Antisemitismus, vorschiebt, um UNION in eine Ecke zu schieben, wo wir als 1. FC. UNION und als Arbeiterverein eben nicht hingehören.
    E. G. Alexander Senger UNIONER seit 1985 und UNION Mitglied seit 20.01.1990, nach dem bitteren Oberliga-Abstieg 1989.

  16. Eike, Thomas,
    es gibt mittlerweile eine offizielle Vereinserklärung von Union dazu.

    @Martin, glaubst du das eigentlich auch was du schreibst? Ist schon sehr verblendet, sorry.

  17. Ich finde den Text gut. Das der Vorfall erwähnt wird,ist richtig.
    Die Überschrift der Sportschau dagegen finde ich irreführend: „Antisemitische Beleidigungen überschatten Union-Sieg“.

    Das Spiel und die Stimmung waren toll. Hatte Haifa stärker erwartet. Es ist wirklich erfreulich,dass unsere Offensivreihe so gut drauf ist.

    Ich sehe es mal als Schritt zur Normalisierung an,dass es gar keine kritischen Stimmen zum engen Aneinanderstehen der Ultras gibt.

  18. @Thomas Dem stimme ich voll und ganz zu. Danke für den Text.

  19. Diese antisemitischen Vorfälle (bewusst in der Mehrzahl) an diesem historischen Ort und der damit verbundenen gesellschaftlichen Bedeutung des gestrigen Spiels sollten endlich Anlass genug sein, um konsequent gegen Menschenfeinde in unseren eigenen Reihen klare Kante und Haltung zu zeigen.
    Für was halten wir uns um betroffenen Menschen ihre individuellen Erfahrungen abzusprechen, nur weil wir es nicht mitbekommen haben bzw. bei uns im Umkreis von 10m alles in bester Ordnung war?!
    Diese ewigen Beschwichtigungen, Abwehrhaltungen, Kontextverschiebungen und Verharmlosungen, die sich auch hier im Forum gegen den Sender von negativen Nachrichten richtet, sind beschämend.
    Leute haben sich im Namen unserer Farben, unseres Vereins, mit ihrer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gegen unsere Werte verhalten und es gibt noch Unioner die sich nicht unmissverständlich mit den Betroffenen solidarisieren können?
    Oder teilen vielleicht einzelne/ einige/ zu viele schlichtweg nicht die gleichen Werte die in unserer Vereinssatzung festgeschrieben sind?

    Alle paar Wochen und Monate führen wir die immer gleichen Diskussionen bei Negativmeldungen gegenüber unseren Verein. Es muss ein Ende haben und der Anfang für die entschiedene Umsetzung unserer Vereinssatzung und der Positionierung mit unseren Werten.

    Aufklären & Einmischen – Eisern Union

    • Thomas J.

      EISERN, da hast du Recht, volle Zustimmung.
      Hoffe, dass das nicht im Sande verläuft, die Ermittlungen zu Konsequenzen für die Verursacher führen und der Verein seinen Teil zum Erfolg leistet.
      Thomas J.

  20. Mich würde interessieren, um welchen Block es ging, in dem die Vorfälle passiert sind. Im Block 13.1 (über dem Gästeblock) waren neben vielen Maccabi Fans leider auch viele Charlottenburger ( teilweise mit Schals und Trikot unter der Jacke). Die waren alles andere als friedlich.

  21. War klar, dass ein paar Bekloppte mir die Europapokalspielnachlese versauen würden.
    Diese Kackbratzen, Scheißtypen, Mistkerle, Kroppzeug, Knallchargen aber man bekommt diese Subjekte einfach nicht aus den Stadien. Mir war diese Scheiße schon klar als ich sah, dass ein israelischer Club in unserer Gruppe war. Irgendeiner würde seine braunes Maul nicht halten können, irgendwelche sind immer dabei, die das entweder glauben oder, genauso schlimm, als „witzige“ Provokation empfinden. Es ist eine Schande, aber ehrlich, für einen Verein einfach nicht gänzlich zu lösen. Selbst bei „linken“ Vereinen wie St. Pauli oder Babelsberg, da würde das dann aus „Solidarität“ mit Palästina kommen…
    Zum kotzen!

  22. Unioner, gestern war ein verdammt toller Abend. Richtig gute Stimmung bei Europapokal-Redordkulisse und endlich mal wieder mit Gästefans, die dann auch optisch und stimmlich ihre Mannschaft unterstützen (von dem Schlangenbeschwörungsgesang mal abgesehen, mit dem sie vergeblich unsere Offensive einschläfern wollten).

    Ich bin stolz und froh, dass es genug Unioner gegeben hat, die sich eingemischt haben und mal janz deutlich gesagt haben, dass derjenige – (diejenigen) mal „mit der Scheiße uffhörn soll(en)“.

    Haben wir selber schon öfter machen müssen. Keine Chance im Block – weder für Affenrufe, noch für so ne Kacke, noch für Schlägereien mit anderen Fans… Da stellen sich Unioner dazwischen.

    EISERN!

  23. Ich finde es sehr merkwürdig, dass manche Unioner meinen, dass die Berichterstattung über einen möglichen Vorfall unser Problem ist. Fans schreiben hier über Dinge, die in und um den Unionkosmus passieren oder diskutiert werden und aus ihrer Sicht relevant sind.

    Spannender Reflex: nur weil fast alle eine tolle Party hatten, ist das Aufgreifen eines hässlichen und für einige anscheinend eines irrelevanten Themas also falsch? Die Party darf ja auch für die meisten schön gewesen sein – manche hatten wohl leider nicht das Glück.

    Ich frage mich: wie wäre der Kommentarverlauf, wenn es um einen möglicherweise überzogen Polizeieinsatz gegangen wäre und der Autor Aufklärung fordert?

    Wer von vermeintlicher Politik (oder gegen seine Laune gehende Themen?) genervt ist, dem empfehle ich ansonsten den Liveticker: da geht’s ins Spiel.

  24. herrdoesi

    Wenn man Union als Religion verstehen möchte, dann gehören Subjekte die unsere Farben beschmutzen exmatrikuliert!

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