Blog State of the Union

Union sucht keinen Torhüter mehr, aber verkündet ist der Transfer auch noch nicht

Ein schöner Sommerkick mit vielen Toren. Genau das war das 5:2 im Testspiel gegen Viktoria (Spielberichte gibt es bei Morgenpost, Bild/BZ, Kurier, RBB, Kicker und auch bei Union selbst auf der Website). Die besondere Note war, dass sich beim Toreschießen die neuen Spieler wie Kevin Behrens, Timo Baumgartl und Andreas Voglsammer hervortaten.

Andreas Voglsammer traf doppelt gegen Viktoria, Foto: Matze Koch

Damit setzt sich ein bisschen der Eindruck vom ersten internen Testspiel fort, bei dem die Mannschaft mit den meisten neuen Spielern die etwas aktivere war. Aber ich möchte das dann auch nicht überbewerten, denn diese ersten Partien in der Vorbereitung dienen vor allem dem Spielrhythmus. Daraus etwas zu erkennen, was einen Fingerzeig auf die neue Saison geben könnte, wäre vielleicht etwas früh. Die unterschiedliche Spritzigkeit der Teams lag vor allem am unterschiedlichen Stand der Vorbereitung. Nächste Woche Sonntag spielt Viktoria schon das erste Drittliga-Spiel gegen Viktoria Köln.

Kevin Behrens erzielte auch ein Tor, Foto: Matze Koch
Kevin Behrens erzielte auch ein Tor, Foto: Matze Koch

Dajaku und Abdullahi fehlten beim Testspiel

Was vielleicht ein bisschen die Augenbraue lupfen ließ, war die Abwesenheit von Suleiman Abdullahi und Leon Dajaku. Doch die Bild klärt in ihrer heutigen Ausgabe auf, Dajaku hätte wegen eines privaten Termins gefehlt und Abdullahi individuell trainiert. Aber das Thema der Stürmer bleibt und Manager Oliver Ruhnert hatte das auch beim RBB-Interview in der Halbzeitpause bestätigt. In der Donnerstagsausgabe des Kickers klingt das zwar ein bisschen vorsichtiger, weil sich die Knie-Situation bei Anthony Ujah besser darstelle als erwartet. Aber hier muss man auch deutlich sagen, dass der Angreifer trotzdem noch kein Spiel für Union gemacht hat.

Leon Dajaku und Suleiman Abdullahi fehlten beim Testspiel. Auch Marvin Friedrich musste passen. Allerdings wegen einer Erkrankung, Foto: 1. FC Union Berlin/Twitter
Leon Dajaku und Suleiman Abdullahi fehlten beim Testspiel. Auch Marvin Friedrich musste passen. Allerdings wegen einer Erkrankung, Foto: 1. FC Union Berlin/Twitter

Auch die Situation um Dajaku ist noch etwas undurchsichtig. Einerseits betont Union, der Spieler sei bei Union, und sie müssten nicht beim FC Bayern nachfragen, wenn sie ihn verleihen wollen. Andererseits wurde er im Winter als Leihspieler für 1,5 Jahre vorgestellt. Mit Kaufoption zwar, doch dass die gezogen worden sei, ist bisher nicht kommuniziert worden. Ich bin durchaus gespannt, wie sich bei Leon Dajaku die Vertragsverhältnisse tatsächlich darstellen.

Zum Torwart-Thema sagte Oliver Ruhnert in der Donnerstagsausgabe des Kickers: „Ein Torwart kommt noch dazu. Den suchen wir aber nicht, den haben wir schon lange.“ Der Kicker nennt Lennart Grill (22 Jahre) von Leverkusen als Kandidaten.

Weiß mehr, als er sagt: Profifußball-Geschäftsführer Oliver Ruhnert über einen neuen Torhüter, Foto: Matze Koch

5000 Fans gegen Dresden

Auf Antrag von Union dürfen zum Test gegen Dresden am Samstag 5000 Fans kommen. Ab heute 10 Uhr gibt es die restlichen Tickets, die nicht im Losverfahren noch für 2000 Fans verkauft wurden. Jedes Vereinsmitglied kann 2 Karten kaufen. Mehr dazu auf der Vereins-Website.

Der Kurier schreibt noch ein bisschen über Max Kruse und den Wert des Olympia-Turniers aus Sicht von Unions Angreifer.

Die DFL vertagt Entscheidung über 50+1

Wie vom Kicker bereits erwartet, gab es keine Anträge zum Thema 50+1 auf der DFL-Mitgliederversammlung. Mittlerweile sieht es danach aus, als ob die Mehrheit der Clubs mit dem Status Quo ganz gut leben kann. Das gilt auch für die Clubs mit Ausnahmegenehmigungen von 50+1. Kein Wunder, bedeutet das für sie erst einmal einen Wettbewerbsvorteil gegenüber allen anderen Teams.

Da genau dieser Vorteil vom Kartellamt bemängelt wurde, dürfte es jetzt eher darum gehen, wie dieser Vorteil bei Beibehaltung der 50+1-Regeln kompensiert wird. Ich bin da sehr gespannt, wie beispielsweise die Möglichkeit, dass der Volkswagen-Konzern einfach alle Verluste der eigenen Fußballer kompensiert, beziffert wird. Im Raum stehen tatsächlich Ausgleichszahlungen. Ich freue mich jetzt schon auf die bilanziellen Taschenspielertricks, die diesen Vorteil kleinrechnen. Von der Mitglieder-Versammlung berichten Kicker und Berliner Zeitung.

Ab dem 3. Spieltag sollen Gästefans in den Bundesligen ermöglicht werden, wenn auch nur 5% der Tickets an sie gehen, so lange es Beschränkungen bei Zuschauerzahlen gibt (DFL, Kicker). Ich bin übrigens auf die bald einsetzende Diskussion über die Zuschauerbeschränkungen gespannt. Für Sportveranstaltungen im Freien gibt es ja seit etwas mehr als einer Woche die prinzipielle Möglichkeit, diese mit 50% Auslastung und dann maximal 25.000 Fans durchzuführen (nachzulesen beim RBB).

Allerdings nur bis zu einem Inzidenzwert von 35. Da nun allenthalben (beispielsweise beim Thema volle Schulen in Präsenzunterricht) gesagt wird, die Inzidenz sei nicht mehr so wichtig, dürfte es nicht lange dauern, bis an dieser eben erst durchgesetzten Regel gerüttelt wird. Spätestens wenn sich irgendwo der Inzidenzwert der 35 nähert. Ich bin gespannt, ob sich dann kurz vor der heißen Wahlkampf-Phase noch die Länder auf eine neue Regel einigen, auch wenn diese sowieso nur bis 11. September beschränkt ist.

Ich kann mir aufgrund möglicher Erfahrungen mit Erkrankungen in der Welle der Delta-Variante aus anderen Ländern durchaus vorstellen, dass man eher den Zugang als die Zuschauerzahl beschränkt, beispielsweise nur noch für geimpfte Personen. Aber schauen wir mal, was sich da entwickelt.

Die DFL-Clubs haben übrigens wie erwartet auch dem Beibehalt von 5 Wechseln je Spiel zugestimmt.

Und sonst so?

Aus der Rubrik Immerunioner gibt es die Rückkehr von Eroll Zejnullahu nach Berlin zu vermelden. Der frühere Unionspieler startet nach dem Ausflug nach Nitra beim BAK (BAK-Meldung bei Facebook).

2016 trat Eroll Zejnullahu noch für Union an, hier im Gespräch mit seinem früheren Trainer Uwe Neuhaus , Foto: Matze Koch

Ein ehemaliger Jugendtrainer des FC Bayern wurde für 18 Monate gesperrt (Kicker). Ein Zusammenhang zum Rassismus-Skandal im Nachwuchsleistungszentrum des Rekordmeisters wurde vom DFB nicht mitgeteilt. Der Kicker zieht ihn aber.

In Spanien hat der Fußballverband vorgeschlagen, den Modus der Liga zu ändern, wie beispielsweise die Abschaffung der Hin- und Rückspiel, um Spiele auch im Ausland austragen zu können. Details gibt es unter anderem bei der Sportschau. Für mich sieht das nach einem Versuch aus, schon mal die Öffentlichkeit auf etwas vorzubereiten, was da kommen wird. Also nicht so zu agieren wie die Leute hinter der europäischen Super League. Vor allem aber liest sich der Subtext so: Wir brauchen dringend Geld!

2 Kommentare zu “Union sucht keinen Torhüter mehr, aber verkündet ist der Transfer auch noch nicht

  1. Dass Friedrich nicht auf dem Spielberichtsbogen stand, hätte vielleicht doch etwas mehr hervorgehoben werden können. Gehe weiterhin von einem Transfer in diesem Sommer aus. Meist soll ja keine Verletzung des Spielers mehr riskiert werden…

    • @Y. Er wurde als erkrankt gemeldet. Hatte ich in der Bildunterschrift erwähnt. Da es keine anderweitigen Indizien gab, fand ich nicht, dass man deswegen mehr daraus machen muss.

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