Blog State of the Union

Noch kein grünes Licht für das Verkehrskonzept zum Stadionausbau

Planungsrecht. Das ist das Ziel von Union beim Stadionbau. Doch es hakt beim Verkehrskonzept. Bei Union wurde durchaus befürchtet, die Senatsverwaltung für Verkehr könnte das Thema aussitzen und sich darauf zurückziehen, dass das Verkehrskonzept erst okay wäre, wenn der Regionalbahnhof Köpenick gebaut ist. Das wäre laut Plan wohl erst in sechs bis sieben Jahren der Fall. Dass diese Sorgen nicht unberechtigt sind, zeigt dieser Artikel der Bild (Bezahl-Link), in der die Verwaltung damit zitiert wird, dass im Prinzip die Zeit bis zur  Fertigstellung ein noch nicht gelöstes Problem darstellt und derzeit alle Beteiligten nach Lösungen suchten. Wie die aussehen sollen? Das sagt niemand.

Bis der Regionalbahnhof Köpenick fertig ist, braucht es eine Zwischenlösung für das Verkehrskonzept zum Stadionausbau bei Union, Bild: 1. FC Union Berlin
Bis der Regionalbahnhof Köpenick fertig ist, braucht es eine Zwischenlösung für das Verkehrskonzept zum Stadionausbau bei Union, Bild: 1. FC Union Berlin

Aber wenn es möglich ist, dass gleichzeitig in der Wuhlheide ausverkaufte Konzerte stattfinden und Fußballspiele, obwohl es keinen Regionalbahnhof gibt, bin ich der Überzeugung, dass auch für diese Phase eine Lösung gefunden wird. Wie wäre es mit einem Weg vom Bahnhof Wuhlheide zum Stadion, der nicht an der Rudolf-Rühl-Allee entlang führt und gleichzeitig auch für Fahrräder geeignet ist. Denn auf der Rudolf-Rühl-Allee mit dem Rad zu fahren, ist derzeit echt gefährlich. Dann wäre es aus Gründen der Sicherheit auch nicht schlecht, einen zweiten Zugang zum Bahnhof Köpenick zu schaffen, so lange der Regionalbahnhof noch nicht gebaut ist. Oder einen Bedarfshalt „Stadion an der Alten Försterei“, wenn das möglich ist. Denn die S-Bahn kann ja mittlerweile häufiger als im 10-Minuten-Takt auf der Strecke fahren.

Es gibt bestimmt noch mehr Lösungen, denn irgendwie müssen ja auch Köpenicker bis 2026/27 ohne Regionalbahnhof aus der Stadt nach Köpenick kommen. In Anbetracht dieser Tatsache hielte ich es für wahnsinnig, würde die Senatsverwaltung das Verkehrskonzept allein am Regionalbahnhof festmachen. Da Union bisher immer wieder kreative Lösungen gefunden hat, bin ich mir sicher, dass es auch für diese Übergangsphase eine geben wird.

Vorbereitung auf Eintracht Frankfurt

Nach zwei negativen Tests darf Marius Bülter wieder mittrainieren (Kicker, auch mit Updates aus dem Verletztenlager von Union). Ob er nach seiner Infektion mit dem Coronavirus ernsthaft schon eine Alternative für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag ist, werden wir sehen. Das hängt sehr von seinem Fitness- und Gesundheitszustand ab. Dass auch Profisportler vermeintlich symptomfreie Infektionen ernstnehmen sollten, zeigen einzelne Beispiele aus verschiedenen Sportarten. Hier ein kurzer Kommentar aus der Süddeutschen Zeitung zum Thema Infektionskrankheiten und Sport.

Berliner Zeitung/Berliner Kurier haben sich Marcus Ingvartsen herausgesucht und zeigen, wie wichtig er durch seine Vielseitigkeit ist. Ich gehe da voll mit. Offensiv dürfte der Däne jede Position schon mal gespielt haben. Und sollte Max Kruse demnächst noch von weiteren Gegnern in Manndeckung genommen werden, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die dann überrascht feststellen, dass Ingvartsen dessen Position auch einnehmen kann.

Ansonsten konzentriert es sich sportlich auf Taiwo Awoniyi, der die nächsten Wochen neben Cedric Teuchert im Sturmzentrum im Fokus stehen wird. Im Gegensatz zu Teuchert ist er ein Spieler, von dem das Festmachen von Bällen erwartet wird, was Urs Fischer nach dem Spiel in Köln auch lobte, ebenso wie seine Arbeit gegen den Ball. Der Kicker (Donnerstagsausgabe) erwähnt noch, dass Awoniyi bei union im Zentrum eingesetzt wird, während er in Mainz vergangene Saison über die Außen kommen musste. Auch die BZ schreibt über Awoniyi.

Um 13 Uhr gibt es heute wieder die Pressekonferenz mit Urs Fischer vor dem Spiel (live auf AFTV).

Berliner Fußballverband

Der Berliner Fußballverband folgt dem Brandenburger Verband und setzt den Spielbetrieb für dieses Jahr komplett aus (RBB). Das gilt für alle Spielklassen. Damit ist klar, dass Teile des Union-Nachwuchs und auch das zweite Frauen-Team kein Spiel bis Silvester bestreiten werden. Der Nordostdeutsche Fußballverband hat sich noch nicht zu einer Maßnahme entschließen können. Die dürfte am Freitag kommen. Ursprünglich wollte der Verband für die Männer  die Regionalliga Nordost Anfang Dezember wieder starten. Das wäre nach den aktuellen Verordnungen zumindest in Berlin eindeutig untersagt (MDR).

Zumindest haben alle Vereine bereits 10 Spiele absolviert, so dass die Saison auf irgendeine Art und Weise zu Ende gebracht werden kann. Bei den Frauen wurde die Liga bereits vor Saisonstart geteilt, so dass sie auch auf jeden Fall zu Ende gebracht werden kann. Die Spielerinnen dürfen weiter nur individuell trainieren und haben eine neue Lockdown-Challenge gestartet.

Lockdown-Callenge der Spielerinnen des 1. FC Union, Screenshot: 1. FC Union Berlin Frauen und Mädchen
Lockdown-Callenge der Spielerinnen des 1. FC Union, Screenshot: 1. FC Union Berlin Frauen und Mädchen

Immer Unioner

Der seit Sommer arbeitslose Björn Jopek will sich einem Verein anschließen. Viktoria, wo er sich fit hält, ist ein Club, den die BZ nennt. Doch es seien auch andere Optionen denkbar, sagte der ehemalige Union-Spieler.

Günther „Wibbel“ Wirth ist im Alter von 87 Jahren gestorben (RBB, Kicker). Der Angreifer spielte 1952/53 für einen der Vorgängervereine des 1. FC Union Berlin, Motor Oberschöneweide.

28 Kommentare zu “Noch kein grünes Licht für das Verkehrskonzept zum Stadionausbau

  1. Bezirksbürgermeister Igel hält den Weiterbau der A100 für nötig, um das Verkehrsmittel Auto „nicht unterzubuttern“ (das ist ja auch wirklich eine Unverschämtheit, wie Autos überall ausgegrenzt und diskriminert werden, man sieht ja kaum noch welche… Quelle: https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/202011/25/a100-sperrung-grenzallee-anbindung-dreieck-neukoelln-oliver-igel.html)
    Vermutlich muss er das sagen weil seine Partei den Ausbau der A100 gegen allerlei gut begründete Kritik aber dafür mit einem potentiell bodenlosen Kostenfass durchgesetzt hat.

    Jedenfalls ist diese -wie ich finde- unangebracht emotionale Argumentation (ein Appel an die armen drangsalierten Autofahrer als letzte Bastion der Freiheit?) eine typische politische Aussage jenseits der sinnvollen real-umsetzbaren Möglichkeiten. Das lässt befürchten, dass andere komplexe Bauvorhaben ebenso kompetent angegangen werden.
    Was soll da schon schiefgehen?

    ZWeitens, und wenn ich es richtig verstehe, ist auch mit dem neuen Regionalbahnhof ein wichtiger Teil der geplanten Bauten in der Verantwortung der DB, die für die „Shareholder Value“ auf der ganzen Welt Logistikunternehmen kaufen und in Deutschland möglichst viele Regionen vom Bahnnetz abkoppeln.

    Was soll da schon schiefgehen?

    Wieso ist noch keiner auf die Idee gekommen die Wuhlheide zu untertunneln? Mit dem Hyperloop in die AF!

  2. Man könnte auch einen eingezäunten Metallbausteg vom Bahnsteig, am Aufzug vorbei, über die Bahnhofstraße und dann südlich am Bahndamm entlang bauen. Dann wären die wesentlichen Besucherströme der S-Bahn vom öffentlichen Verkehr getrennt.

  3. „Alle Beteiligten suchen nach Lösungen“

    Jo, kann man halt glauben oder auch nicht. Ist schon praktisch das die DB irgend wann, irgendwie, irgend wo geplant hat einen Regionalbahnhof zu bauen.

  4. Beim Thema Stadionausbau sollten wir schon realistisch bleiben und nicht mit einer Realisierung vor 2026 rechnen, wenn überhaupt… Und das ist ja auch kein Berlin-spezifisches Problem und nicht nur vom Regionalbahnhof abhängig.

    Zur Erinnerung: in Freiburg gab es 2015 den Bürgerentscheid zum Neubau. Dem gingen drei Jahre Prüfungen von alternativen Standorten voraus. 2018 gab es erst die Baugenehmigung und jetzt wird mit einer Eröffnung in 2021 gerechnet.

    Klar, der Ausbau an der Alten Försterei ist kein Neubau, aber die Probleme rund um Verkehrsgutachten, Schallschutz und Umweltgutachten dürften dafür schwieriger in Griff zu bekommen sein als bei einem Neubau auf der grünen Wiese.

    Ein abgenommenes Verkehrsgutachten (inklusive Regionalbahnhof) ist Voraussetzung dafür, dass es weitergeht, aber auch mit den anderen erforderlichen Gutachten wird es noch dauern plus Anwohneranhörung, Baugenehmigung, Anwohnerklagen durch 1…2…3 Instanzen, Bauzeit… selbst 2026 wird da knapp, bis dahin sind es auch nur noch 5 Jahre :(

    • Sorry, bist du vom Senat??
      Hört sich irgendwie so an…
      Egal wann dieser Senat aus den Startlöchern kommt finde ich hier schon einige sehr Creative Vorschläge!!
      Richtig ist das der Bahnhof Köpenick egal wo einen zweiten Aus/Eingang bekommt. Wende Schleife für die Straßenbahn auch nicht unwichtig und einen Weg zum S Bahnhof Wuhlheide ist auch super. Würde es gut finden wenn shuttle Busse vom Stadion bis Ostkreuz fahren würden.

    • @ Dirk: ne, bin nicht vom Senat/Bezirk oder irgendeiner anderen Verwaltung oder einem beteiligten Verkehrsunternehmen. Ich bin nur Realist.

  5. Maria Draghi

    Ich hab gar kein Problem damit, dass sich der Bau verzögert. Im Grunde bin ich sogar dankbar. Ich stand der nahezu-Verdopplung der Kapazität immer kritisch gegenüber. Gut – die sportliche Seite des Vereins hat sich v.a. in den vergangenen zwei Jahren sehr positiv entwickelt und damit die wirtschaftlichen Risiken des Ausbaus deutlich abgenommen. Insofern wurden meine Argumente ein Stück weit entkräftet. Trotzdem ist eine nahezu-Verdopplung immer noch ein dickes Brett (wirtschaftlich gesehen).

    Ich akzeptiere sogar das Argument, dass ein Ausbau dieser Dimension auch ein intelligentes Verkehrskonzept beinhalten muss. 37.000 Zuschauer sind mit der aktuellen Verkehrsinfrastruktur nicht machbar. Also muss man hierfür Lösungen finden, was jedoch möglich erscheint. Man muss eben „nur“ mit einkalkulieren, dass die Verwaltung bei jeder Lösung auf der Bremse stehen wird, weil dort wahrscheinlich so gedacht wird: Union verdient gutes Geld – also sollen sie möglichst alles auch selber bezahlen. Mit dieser Denke müssen wir irgendwie klarkommen.

    • ja, das wird sicher passieren. Der Senat ist da knallhart. Hertha musste damals die 250 Mio € Renovierung des Oly zur WM ja auch alleine bezahlen, um es dann in der BL weiter zu nutzen. Äh, warte…
      :-)

      Bei Union als Eigentümer der AF ist die Situation ja eine andere, aber die umgebende Infrastruktur ist nur sehr bedingt Unions Angelegenheit. Es ist natürlich billig, die (seit Jahrzehnten) verzögerte Köpenicker Verkehrsplanung mit der Komplexität einer ausgebauten AF zu erklären. Deine Einschätzung teile ich also.

      Schade eigentlich, dass Union nicht nebenbei Batterien produziert, das Grundwasser abgreift, feudale Arbeitsstrukturen fördert, und ohne Baugenehmigung einfach anfangen darf. Dann wäre die A100 längst über Köpenick gebaut worden und die AF hätte für jeden Sektor eine eigene Autobahnausfahrt… Tja.

  6. @Matze, Union hat sich aber auch gezielt für genau diesen Standort entschieden und ist mit der Maßgabe das Maximale herausholen zu wollen in das Planverfahren gestartet. Wie jeder andere Vorhabenträger müssen sie die Auswirkungen dann halt auch bewältigen können oder eben das Planungsziel korrigieren. Denschwarzen Peter dann bei der Verkehrsverwaltung zu parken ist recht billig.
    Die im Text genannten Behelfslösungen sind m.E. nicht tragfähig. Man wird wohl warten müssen, bis die Verkehrsträger ihre Maßnahmen angeschoben haben. Zumindest bei der BVG mit der angedachten Wendeschleife kann Union hoffentlich durch das zeigen von Entgegenkommen beschleunigen. Bei der DB AG ist da erfahrungsgemäß wenig zu holen. Die lassen sich von nem schnöden Fuballklub nicht aus der Ruhe bringen.

    • Der Ausbau der AF ist natürlich Unions Ding, aber die weitere Verkehrsführung drumherum nicht (TVO, Regionalbahnhof, usw). Und die ist ja nicht erst geplant seit Union das Stadion ausbauen will.
      Wenn die AF nicht ausgebaut werden kann weil noch ein halbes Jahrzehnt auf geplante Bauvorhaben gewartet werden muss, weiss ich nicht warum Union hier verantwortlich wäre bzw die Vorhaben selbst bewältigen kann/soll.
      Oder hab ich Dich falsch verstanden?

  7. Besteht die Möglichkeit den Stadionausbau auf 37.000 Zuschauern mit der Auflage zu genehmigen, dass die Maximalnutzung an bestimmte Bedingungen geknüpft wird?

    Zum Beispiel:
    28.000 Zuschauer mit der vorhandenen Infrastruktur.
    32.000 Zuschauer mit möglichen Verkehrskonzept.
    37.000 Zuschauer mit Unterstützung des Staatsunternehmen DB AG

    Union müsste mal wieder ins Risiko gehen und ein Stadion auf 37.000 Zuschauer auszubauen, ohne die Maximalkapazität sogleich ausschöpfen zu können. Union könnte Stück für Stück ausbauen und gleichzeitig im Praxistest feststellen wie die vorhandene Infrastruktur damit klarkommt.

    • Ich fände es auch toll wenn morgen (oder noch besser letzten März) der Bau der neuen Oberränge beginnen würde. Das Oly hat doch schon bewiesen, dass Oberränge jahrelang ungenutzt bleiben können, bei uns dann nur so lange bis das Verkehrskonzept realisiert ist. So sparen wir uns zumindest den Ausbau zu einer Zeit in der es wieder bedeutet, dass temporär (Steh-)Plätze wegfallen. Ich weiss, so einfach ist das leider auch nicht :)

    • Interessante Frage. Rechtliche Grundlage wäre hier m.E. der in Aufstellung befindliche B-Plan. Der regelt die Frage der Erschließung oder soll es zukünftig. Inhaltlich müsste das Verkehrskonzept dies abarbeiten. Mal vorausgesetzt alle Seiten tragen ein Konzept mit den Varianten mit, böte der vorhabenbezogene B-Plan, den Unionhier in Arbeit hat nicht nur die Möglichkeit diese Sachverhalte vertraglich zu regulieren sondern auch eine entsprechende Freiheit dahingehende Festsetzungen zu treffen. Nachteil ist, dass der vorh. B-Plan immer auf ein konkretes und in den Regelungen eng zu fassendes Vorhaben abstellt. Ob das in einem Szenariomodell noch gegeben wäre, weiß ich ehrlich gesagt nnicht.Wäre malamkonkretenBsp. interssantzu sehen. Im Genehmigungsverfahren müssten dann jeweils Folgeanträge gestelltwerden, um eine neue Stufe in Kraft treten zu lassen. Wäre, vorausgesetzt der B-Plan als Grundlage spielt mit, dann kein Problem.

  8. Maria Draghi

    Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass unser Recht bzw. unsere Verwaltung derartige Flexibilität ermöglichen.

    Ich würde nicht ausschließen, dass die Verwaltung Union mit vorgeschobenen verwaltungsrechtlichen Argumenten faktisch erpresst. De facto wird Hertha ja auch erpresst, weil man dort ganz genau weiß, dass ein Fußballclub nicht einfach so wegziehen kann (schon gar nicht nach Ludwigsfelde). Union ist bekanntlich nicht rechtlicher Eigentümer des Stadions, sondern „nur“ wirtschaftlicher. Und mit jedem Jahr, um das Investitionen Unions in das Stadion verschoben werden, sinkt deren Rendite. Das kann sich auch die Verwaltung ausrechnen (=Eppressungshebel). Schade natürlich, dass Politik und Verwaltung diese Denke haben, dass Investoren vor allem abzukassieren sind, statt der Denke, so viele Investitionen wie möglich in Berlin anzuregen.

  9. Maria Draghi

    wirtschaftlicher Eigentümer des Grundstückes … war gemeint. Eigentümer des Stadions ist Union natürlich.

    • Dein Beitrag ist trotzdem Quark, da pauschal einfach nur aufgrund von Vermutungen und ohne Belege oder nachvollziebares Argument direkt ganze Insitutionen samt deren Mitarbeitern verunglimpft werden.

  10. Maria Draghi

    Stichwort Hertha – gibt die Verwaltung da aus deiner Sicht ein gutes Bild ab?

    • Bei den Hertha-Neubauplänen gibt „die Verwaltung“ aktuell gar kein Bild ab. Dort existiert derzeit schlicht kein Vorhaben, das iwie bearbeitet/beurteilt werden kann.
      M.E. sind sie mit der Machbarkeitsstudie damals ganz clever gestartet. Obwohl nach dem Mitgliedervotum kurz später klar war, dass sie in Berlin bleiben werden, wurde ihnen vom Senat (der nicht wirklich ein Interesse daran haben kann, den Hauptmieter zu verlieren) die Möglichkeit gegeben, am Oly ein Projekt zu entwickeln. Die Möglichkeit haben sie aber grandios vergeben und mit ihrem Krawallkurs danach allen Beteiligten vor den Kopf gestoßen.
      Aktuell haben sie nicht mal ein passendes Grundstück, wollen aber 2025 schon in der eigenen Hütte spielen. Träumt weiter, kann man Preetz und Co da nur zurufen, zumal sie an Ausweichstandorten wie dem TXL-Gelände nicht interessiert sind. Ist auch nachvollziehbar, da sie dann wie jeder andere auch für die infrastukturellen Folgebedarfe gerade stehen müssten.

  11. Maria Draghi

    Natürlich will der Senat Hertha im Oly halten. Genau das ist der Punkt. Deshalb unterlässt man es auch tunlichst, Hertha bei Alternativen zu unterstützen. Trotz aller Lippenbekenntnisse. Dass Hertha eigene Fehler gemacht hat steht außer Frage. Die Motive sind bei uns andere, aber das Ergebnis ist ähnlich.

  12. Na ja, dass Verwaltung / Senat die Pläne von Union bewusst torpedieren oder nicht unterstützen würden bleibt aber trotzdem eine Vermutung / Behauptung. Das Verkehrskonzept muss am Ende gerichtsfest sein und etwaigen Anwohnerklagen standhalten. Sonst hat weder Union noch Senat/Bezirk etwas gewonnen. Und auf die dafür notwendigen Mitwirkenden hat der Senat/Bezirk nur bedingt (BVG / Försterei Wuhlheide) oder gar keinen (DB) Einfluss.

    Und was die Rendite anbetrifft – meines Wissens hat Union ein Erbbaurecht bis 2073. Da macht es für die Rendite relativ wenig Unterschied ob das Stadion in 2023 oder in 2026 fertig würde. Das „Erpressungspotenzial“ hält sich da in Grenzen.

  13. Sei mir nicht böse, aber deine Argumentation in der Sache ist eine Tautologie.
    Für die Entwicklung des Stadionprojekts ist Hertha vor allem erstmal selbst zuständig. Es gibt außerhalb des Herthakosmos keinerlei stadtpolitische Bedeutung für einen Stadionneubau, sie spielen bereits im besterschlossenen Stadion der Stadt. Aus welchen konkreten Gründen sollte man Hertha genau wobei konkret unterstützen?
    Bei Union liegt der Fall anders. Hier sind wir mitten im Planverfahren und im fachlichen Dialog. Hier pauschal Unwillen zu unterstellen sollte schon exakt begründet werden. Immerhin arbeiten die Leute fachlich. Nur weil der boulevard iwas zitiert ist das nicht in Frage zu stellen.

  14. Viel interessanter wäre es, von den Gremien mal einen Businessplan für den Stadionausbau zu sehen. Aus den in 2017 kolportierten 38 Mio. € Baukosten dürften allein aufgrund des Anstiegs der Baupreise mindestens 45 Mio (Stand 2020) geworden sein.

    Selbst wenn man unterstellt, dass man über 20 (!) Jahre im Schnitt über 95% Auslastung erreicht (35.000) und sämtliche zusätzlichen Betriebskosten über Catering, Logen usw finanziert, dürfte klar sein, dass das mit den aktuellen Ticketpreisen kaum zu stemmen sein wird:
    15€ * 13.000 * 17 Spiele = 3,3 Mio. € p.a. Zusatzeinnahmen. Bei 3% Zinsen spielt man da über 20 Jahre barwertig berechnet vermutlich gerade so die Baukosten wieder ein, selbst wenn man den Ticketpreis über den Zeitraum mit Inflation ansteigen lässt.

  15. @ Andre – ich nehme an, Dein Kommentar bezog sich nicht auf mich ?. In der Sache bin ich da voll bei Dir.

  16. […] trotzdem gerade für Sportler*innen gefährlich sein können, haben wir hier aber ja gestern schon erwähnt – viel Aufmerksamkeit ist da also […]

  17. Nein, du nennst ja weitere sinnvolle Sachverhalte… :)

  18. Waschweib*r

    Ich verstehe nicht warum der Regionalbahnhof das Nadelöhr ist an dem alles hängt. Hat Union so viel Anhängerschaft aus dem erweiterten Umfeld?
    Macht doch mal eine Umfrage unter den Dauerkartenbesitzer wie sie zum Stadion kommen und kommen würden wenn sich der ÖPV anpasst. Mal etwas anderes als die Experten mit ihrem Dunnelblick.

    • Diese Umfragen wurden schon längst gemacht. Im übrigen hat Union mittlerweile fast 37000 Mitglieder….
      Da könnte man drüber nachdenken das Stadion gleich auf 40000 zu erweitern!!

  19. Maria Draghi

    Investitionen in Immobilien bzw. Verkehrsinfrastruktur sind immer sehr langfristig ausgerichtet. Bei Brücken z.B. standardmäßig 100 Jahre. Bei einer neuen Straßenbahn-Wendeschleife, Parkhäusern oder Verlegung von S-Bahnhöfen dürfte die kalkulatorische Nutzungsdauer mindestens 40 oder 50 Jahre betragen. Jacek, du hast Recht – ein Jahr Verzögerung mindert die erwartete Rendite einer Investition kaum. Aber seit Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrages sind inzwischen auch schon 12 Jahre vergangenen. Und ab 5+ Jahre Verzögerung wird die Minderung dann schon zählbar. Wie weit hängen wir Stand heute hinter dem ursprünglichen Zeitplan? 2-3 Jahre würde ich tippen. Sicherlich nicht alles der Verwaltung anzulasten.

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